Grundproblem, ja
Hallo Codriver
was ich gelesen habe ist
1.Nur einer ist für die Erziehung zuständig, der andere selten daseiende Mann ist beliebter.
2. Er lernt schwer und hat einen Dickschädel
3. Es wird versucht ihn nach allen Theorien der Rangordnung einzugrenzen
4. Jetzt geht er auf Besuch, bellt, beißt in die Füße, zerreißt die Leine
5. Auch draußen fängt er an Leute zu verbellen, die sich der Besitzerin nähern.
Da sind viele Interpretationen drin und von denen kann sich keiner frei machen. Wenn man die Rangtheorie im Kopf hat, stellt er halt nun die Rangordnung in Frage. Ich sehe dort einen Rüden, der durch den zunehmenden Frust von Frauchen der Ansicht ist, die gehört beschützt.
Du klingst angestrengt, ein Hund sollte aber Spaß machen. Miteinander, nicht gegeneinander. Das ist kein Chef-Angestellten Verhältnis, ihr seit kein Wolfsrudel aus einem Buch, sondern Frauchen und Hund.
1. Auch der Mann muss mal Erziehung machen und wenn jemand selten da ist, genießt man nunmal die Zeit zusammen mehr. Ein Hund weiß nicht, was Dienstreisen sind und das ist völlig unberechenbar. Er wäre auch dein ein nd alles, wenn du nicht gewusst hättest, ob er jemals wiederkommt. Also gönne den beiden diese Innigkeit und teile sie mit ihm, etwa, indem du den Hund zu deinem Mann schickst und ihn dafür lobst (auch wenn er sowieso gegangen werde, es stärkt eure Bindung das gemeinsam zu machen) und achte darauf, dass du nicht zu kurz kommst, du bist auch noch da. Ich kenne das aus vielen Beziehungen, dass es den Tanz um den Hund gibt und nach ner Stunde kommt mal so ein Hallo für den Partner, das sollte nicht einreißen.
2. Es ist wohl keine Rasse, die rasend schnell lernt, aber wenn dein Hund langsam lernt, sollte man immer die Motivation überprüfen, nicht in Richtung Gehalt oder Bestechung, sondern wie macht ihm lernen mehr Spaß? Das kann über Futter gehen, aber auch ein ganz anderes Betätigungsfeld (statt Unterordnung, mal Nasenarbeit, vielleicht tricksen oder als Belohnung mal toben, statt leckerlie) vielleicht auch schlicht, nicht mehr wiederholungen, weil er so stur ist, sondern mehr Abwechslung, weil ihm in einem Alter eben ständige Wiederholungen auf den Keks gegen. Also überprüfe deinen Trainingsplan und überlege dir was neues, für euch beide.
3. Ob das nun mit Rangordnung zu tun hat ... es kann bei Hunden funktionieren, die gerne Ressourcen verteidigen und damit in der Beziehung auch was bezwecken wollen. Also ein Hund der wirklich vor der Tür schläft, weil er Frauchen am Rausgehen hindert. Ein Hund der auf dem Sofa schläft, damit kein anderer dieses Vorrecht haben kann ect. Wenn ein Hund aber einfach im Weg schläft, weil er bei seinem Rudel sein will und du ihn dafür immer bestrafst und weckst, ist das nur doof und ein Minus in der Beziehung. Das der Hund auch nicht verstehen kann.
Das mit dem als erstes Durch die Tür gehen ... finde ich besonders lustig bei Hütehunden, ob die sich auch im Rang niedriger fühlen, wenn sie Schaf und Kuh VOR sich haben? Dennoch ist es als Erziehungmaßnahme ja nicht falsch. Viele Hunde stürmen auf die Straße oder drängeln sichaufgeregt auch mal an Frauchen vorbei und bügeln sie nieder. So ist das rausgehen eine Erziehungsmaßnahme, die mehrmals täglich in den Alltag eingebaut wird. Hat nix mit Rang zu tun, aber man setzt sich eben mal durch. Die frage ist. Belohnst du, wenn er es richtig macht? freust du dich? Oder ist es nur ein SO, wieder was von der Liste geschafft, Hund dominiert. Dann ist es wieder ein Minus in der Beziehung und zwar für euch beide. Du fühlst dich, als habe der Hund dich dominieren wollen und als müsstest du kämpfen, der hHund fühlt sich gemaßregelt dafür das er da ist und hat keine Ahnung, wieso.
Also zähle eure Interaktionen. Schreibe auf negativ für den Hund, negativ für dich. Ich denke es ist zunehmend negativ geworden für euch beide und deshalb ist die Situation angespannt. Da der Hund nicht denken kann, o.k. Frauchen ist genervt von der Erziehungsarbeit, lass uns mal brav sein. Spürt er also ein allgemeines Bedrohungsgefühl und sucht sich nun Situationen die Dazu passen. Besuch kommt, Frauchen ist in ALARM, also Besuch gefährlich, also Besuch muss weg. Auch draußen, du sieht jemanden, bist schon angespannt, Hund reagiert, du maßregelst, er denkt Frauchen hat noch mehr Angst, ich muss mich mehr ins Zeug legen. so schaukelt ihr euch auf.
Also damit man das Verhältnis nur ausgeglichen empfindet ist so eine Faustregel, dass Negativ zu Positiv 1:2. Wenn du es positiv willst, muss es schon 1: 3 eher 4 sein. Auch für dich!
Also fang wieder an dich über deinen Hund zu freuen. Dein Hund will dich nur beschützen. Achte mal aus deine Stimme und deine Körpersprache und schmeiß mal Erziehung über Bord. Hallo mein Dicker! Freu dich über seine glänzenden Augen. Du hast viel Erziehungsarbeit geleistet, sicher kann er viel. Lass ihn sitz machen und freu dich wieder über ihn, wenn er schläft lass ihn schlafen. nimm dir ein Spielzeug mit auf den Gassigang. Wenn er Terror macht, schrecken runterschlucken, sprich ihn an. Was ist denn mir dir los, du brauchst doch keine Angst haben, mein Kleiner. Schau ist nur ein ... und wenn du dich an einer Laterne festhalten musst. Wenn du dich aufregst, bestätigst du nur seine Annahme, das was auch immer ist böse und gefährlich, du weißt dass es nicht so ist.! Das musst du ihm vermitteln! Und ich weiß, dass ist schwer wenn man so gestresst ist, der Hund riesig, die Leute Angst haben und man sich wie der Letzte Mensch fühlt. Du kannst auch, wenn du siehst, er macht sich schon steif, dich ganz freudig auf irgendwas stürzen, ein Blatt auf dem Wegesrand. Nein schau mal wieeeschööööön. Schaut er nach, was du da so gefunden hast, super. Dann findet ihr zufällig noch ein Leckerchen und sucht weiter nach schönen dingen, die Leute sind egal! also, alles was deinem Hund zeigt, du bist entspannt und an was anderen interessiert. Könnte helfen. Und am besten musst du schon freudig eingreifen, bevor der Hund und du schon angespannt werdet.
Besuch, such dir jemand robusten. Binde den Hund nicht an. Dann zeigt du ihm, dass der Besuch nett ist. Streichelst den Besuch, redest nett mit ihm und schaust ihn nur verwundert an und redest ist an in einem Tonfall der sagt. Du hast vielleicht komische Ideen, das ist doch nur ... dann den Hund beobachten, man muss schnell sein, wenn er mal eine Pause macht, hast du die Berühmte Sekunde das zu Belohnen. Du kannst dem Besuch auch sein Lieblingsspielzeug in die Hand drücken, der Kommt rein und wirft es, oder ein Leckerlie, ist er verfressen, wird er sich für das Leckerlie gegen das Bellen entscheiden. (Vielleicht dann aber weitermachen. Da heißt es dranbleiben)
Du solltest aber vorher erstmal ohne Besuch üben. Und Besuch ist sowieso erstmal Tabu, er muss ja nicht bei der Größe dann was ernsthaftes anstellen. Hund sollte also weggesperrt werden, bevor Besuch im Haus ist.
Übung. Du Klingelst. Hund schlägt in der regel an (oder macht er das erst wenn er den Menschen sieht, dann bringt es nix). Du gehst aber in die Küche und machst was anderes, Kommentarlos. Auch da kannst du dir diesen Tonfall angewöhnen. Was ist denn los, gar nix. Oder gleich einen "Befehl" draus machen. Bei uns heißt. Nix los, dass nix los ist. Ich habe auch einen Wachkläffterrier. Wenn ich dann sage, es ist nix los, entspannt sie sich automatisch, weil ich ihr ganz viele Ereignisse gebastelt habe, wo das stimmte. Kommt er dir nach und bellt nicht mehr, Belohnung (liebe Worte oder Leckerlie) regt er sich auf, ignorieren, denn es ist nichts los! glaub mir, wenn du das ein paar Tage ständig machst. Wird er gleich mit dir in die Küche gehen (oder ein anderes Zimmer. Wo dann vielleicht ein zweites Körbchen steht) und sich auch nicht mehr die Mühe machen zu bellen, vielleicht noch ein Pflichtwuff.
Damit kannst du Gelassenheit üben für das reinkommen und einen neuen Platz aufbauen. Es ist leichter einen Neuen Platz, mit einem neuen Wort einzuüben, als das alte Vermurkste wieder neu positiv zu besetzen. Ach ist zum Beispiel ein freundliches Wort sinnvoller. Geh ins Körbchen. Ist weicher als Platz. ect.
Aber hinlegen sollte er sich von allein. Kann man schmackhaft machen, durch ein festgebundenen Kauknochen. Der Hund wird dort NIE festgebunden. Wenn, kann man die Tür zumachen. Aber auch das würde ich beim Training über Wochen vermeiden. Der Platz soll schön sein und nicht an den anderen erinnern. Dort wird geschmust und gekaut und gedöst und wenn er da hinkommt wird er das in ein Paar Monaten dann eher als Belohnung auffassen, als als Bestrafung. und schwubb, wenn du ihn dann dorthin bittest, ist das ein positives und kein Negatives Ping auf eurem Beziehungskonto.
So könnte ich ewig weiterschreiben und überlegen, was bei anderen und bei mir schon funktioniert hat. Aber ob es passen kann, weißt nur du.
Vielleicht ist da ja eine Anregung dabei, die dich auf eigene Ideen bringt.
Was den Trainer angeht. Wenn dir jemand mit einem ähnlichen Problem jemand empfehlen kann oder die Hundeschule um die Ecke gut ist.... Schau sie dir erst ohne Hund an, sprech mit der Trainerin, hör dir an was sie sagt. In der hundeschule kann man dann mit anderen Hundebesitzern wunderbar entspannt gerade diese Leute Begegnungen üben. Das nimmt dir auch den Stress Passanten zu erschrecken und du kannst sehen, wie doll liegst am Hund, wie doll an dir und deiner Verfassung...
Liebe Grüße und viel Erfolg in nächster Zeit mit deinem Großen!
Sockensucher