Zitat Ninma
Ich finde auch, das ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Sprache nunmal ihre Grenzen hat. Und wir alle in unserem Kopfkino ziemlich alleine sind und dabei aber Menschen verletzen und beeinflussen und das immer weniger zu kümmern scheint, weil man ja den Hund im Kopf hat ...
Nur kennt man weder, Menschen, noch Hund, noch Situation.
Zu meinem Beispiel konkret. Die Sorge, um den Hund ist ja verständlich.
Die Schmerzen waren offensichtlich, aber diffus. Es war keine aktuelle Verletzung, die sofort behandelt werden musste. Sie war ja nun in Rumänien transportfähig befunden worden von einem TA. Ich
habe Schmerzmittel bekommen von meiner TA eben mit der Auflage schnellstmöglichst zur Untersuchung zu kommen. Meine Hündin hat sich mindestens die letzten fünf Jahre kaum mehr bewegt, ist fast
zwölf gewesen, und musste zwei Tage Transport überstehen in einer knappen Box und das eben als Hund, der sich nciht anfassen lässt freiwillig. Nichtmal ankucken, ein Hund, der mit Menschen in der Nähe
vornehmlich in der Hütte gelebt hat ... Das sie nicht läuft wie ein junges Reh ... irgendwie erwartbar.
Die Schmerzmittel habe ich mir schon vorher besorgt, ebenso wie ein Urinprobeset für den ersten Nierencheck.
Damit ich einen Hund, der mir eher als sehr misstrauisches Wildtier (aber nicht bissiges, eher
einfrierendes)beschrieben wurde, nicht gleich wieder einer Tierarztuntersuchung aussetzen muss. Ich sammle ungern Traumata auch noch in der selben Kerbe. Ich hatte mir Videoüberwachung besorgt in
der Erwartung, die sehe ich erstmal gar nicht. Was eine Untersuchung beim TA,wo die Schmerzen nunherkommen auch sinnfrei machen, weil du keine Hinweise bekommst, wo der Schmerz herkommt, wie bei einem normalen Hund.
Und so war es auch, mehrfache TA Besuche blieben beim Ergebnis alter Hund, wahrscheinlcih diverse arthrosen und verkürzte Sehnen durch Bewegungsmangel, bis eben Narkose, zähnemachen, und dabei durchtasten und durchröntgen den Kreuzbandriss offenbarten. Übrigens wie bei meiner Borderhündin, die auch nicht einsah, Schmerzen zu zeigen. Wo ich auch dreimal nach Hause geschickt wurde mit: da ist nichts.
Der langen rede kurzer Sinn. Ich schrieb, sie hatte Schmerzen, für mich klar, dass ich da sofort was gegen tue, für dich nicht. Du würdest sofort zum Tierarzt gehen, ich gehe halt vorher zum Tierarzt und bespreche das Vorgehen bei allen "was wäre wenns" bei einem schwierigen Hund mit erwartbaren körperlichen udn seelischen Baustellen.
Ich trainiere einen Hund nach allen Möglichkeiten so, dass er sich soweit händeln lasst, das man ohne Kampf oder Sedierung Blut abnehmen kann, und ich überhaupt erstmal in die Praxis komme, ohne das der Hund kollabiert. Das ist gerade bei einem Hund, der wahrscheinlich öfter behandelt werden muss, eine Investition in Lebensqualität.
Das ist meine Realität. Du machst daraus wohl in deinem Kopf, der arme Hund musste einen ganzen Tag Schmerzen leiden, weil die ... sich nicht überwinden kann einfach zu machen sowie ich das tun wurde ...
Statt zu fragen, was hatte sie denn? Kommt eben das Urteil. Nett verpackt, aber eben ein Urteil, ohne zu wissen, was wirklich passiert ist. Bei mir ist das relativ wurscht, ist ja schon passiert.
Aber bei der TE stand/steht eine Entscheidung an und da wird, ohne Berücksichtigung dessen, was sie geschrieben hat, die Keule rausgeholt. Also wenn das Geschirr nicht JETZT draufkommt, hat er keine Chance auf die Welt da draußen? Öh ...
Der ist eine Woche da, hat die ersten zwei Tage durchgeschlafen, macht Fortschritte, aber da er nicht schon seit Samstag draußen auf der wiese pinkeln kann, geht die Welt unter. gut, find ich genausbefremdlich, wie zu glauben, dass ein Sicherheitsgeschirr magische Kräfte hat. Hat er das nur an drinnen, kanner trotzdem entlaufen, das klappt auch mit Hausleine, das klappt auch, wenn man nur mit normaler Leine sichert und der hackt die einfach durch.
Und wenn das eben ncht so einfach ist mit Maulkorb drauf und Geschirr an? In der Regel erfahrene Tranporteure, die das zig malmachen, haben es nicht getan. Also entweder waren das feige Anfänger, oder eben ein Hinweis, dass das ganz vielleicht schwieriger sein könnte, als für die Experten hier, die das alles von Hund eins an konnten und nie Bedenken haben, die händeln jeden Hund. Wow, meinen Respekt. Bin genauso, mit Hunden aufgewachsen, bisher nur einmal ernsthaft angegriffen worden, was ich auch gehändelt bekommen habe, ich bin auch ne ganz tolle ... nützt der TE nur wenig.
Was, wenn der Angsthund einen überrascht?
Ja, wenn ein Tier dringend einen Tierarzt braucht, schnapp ich mir es auch. Ich schnapp mir auch meine immerhin 26 kg Hündin in einem epileptischen Anfall,wenn sie ohne Kontrolle um sich beißt
Und ja, meine Hündin musste sich von einem männlichen Tierarzt behandeln lassen, auch
wenn uns das zurückgeworfen hat, weil der nunmal der Top Orthopäde ist.
Und ja, sie musste operiert werden, und da sie ja so brav war, waren sie der Überzeugung, sie könnten sie mindestens einen Tag zu Beobachtung dabehalten. Ich hab inständig gebeten, dass ich sie
abholen darf ... aber letztlich den Experten nachgegeben. Ergebnis waren Hämatome am Hals, weil sie sich den Kragen runtergerissen hat, mit ihrem frischoperierten Knie. und da sie sich nicht zu ihr reintrauten, weil der brave Hund keinen Maulkorb aufbekommen hatte und ziemlich deutlich machte was sie davon hielt, hat sie sich auch noch den Zugang rausgekaut. Pures Glück, dass sie den nicht geschluckt hat... Macht sie nämlich,was ich nicht anmir haben will, fressich halt auf,Thema erledigt.
Die erfahrenen Leute, die ja den ganzen Tag nichts anderes machen und noch "ganz andere Kaliber" behandeln ... haben es nicht hinbekommen.
Manchmal sollte man eben auf das Bauchgefühl, der Menschen hören, die den Hund besser kennen. Und wenns nur ein ungutes Gefühl ist, das sich nicht recht fassen lässt.
Und vielleicht hilft es auch mal, das mit anderen Rollen zu lesen, nimm dir irgendein Beispiel, was du aus guten Gründen sooo lange trainiert hast und stell dir jemanden hin, der sagt, man machst du ein Geschiss darum, Hund ins Auto und fertig. Ist doch so kein Leben, immer trainieren und Angst haben. Da fährt man einmal und fertig.
Nie schlaue Sprüche von Leuten kassiert, die kein Verständnis haben für das Label "Angsthund"?
Ist Zwang immer helfen und dann hach, ist der Hund frei? wieso dann den langen Weg gehen, wozu, wenn hauruck völlig problemlos ist. Warum den Hund denn belasten? wozu soviel Geschiss?
Das hat nie Konsequenzen?
Da bin ich eben der Typ Mensch, der nicht rät, ey, geh drüber
weg, stell dich nicht so an. Da muss er durch! Wenn der Nicht
JETZT ein Sicherheitsgeschirr umbekommt DANNNNN. .... (und das alles
ohne auch nur ein Video vom Hund gesehen zu haben ... ) ist er
alleine gelassen und kann nie nach draußen ... wo heftige
Formulierungen bei einem Hund, der schon angeclickert ist und
Fortschritte macht. Offener, gelöster wird und schonmal Hände in
seiner Nähe duldet ...
Sie soll das machen, wann sie bereit ist und dem Hund das zumuten
möchte, in ihrem Tempo, seinem Tempo. Dem Hund gehts gut, ne
millionen mal besser als im Shelter. Warm, trocken, gutes Futter,
ein! netter Hund. Sicher sauberer als im Zwinger. Der hat sein Leben
auf Beton geschissen, der stirbt nicht von drei Tage länger keine
Wiese haben, wie das hier manche darstellen. Und dieses prophezeien,
wochenlang, monatelang dran rumhühnern ... ist nur Kopfkino.
Dieses jetzt sind wir bereit, kann schon morgen sein, gestern
schon passiert sein, oder eben halt in vier Tagen oder wow, ner Woche
OMG Sein Leben ist vorbei!.... Ab zurück nach griechenland, der hätte nie hierher gekarrt werden dürfen.... Manchmal reicht nur ein Moment mehr, einmal tief durchatmen und warten auf eine Geste, ein ausatmen des Hundes und es wird leichter, wesentlich leichter. Es einfach nochmal durchdenken,wenn man feststeckt und dem Hund dann anders gegenübertreten können. Ja, auch und gerade bei
einem Angsthund. Und das hat nichts mit dem Gegenteil zu tun, dem in Ruhe
lassen und mit ängstlich hilflos drumrumschleichen.
Das ist meine über dreißigjährige Erfahrung mit Hunden und
Pferden, wo gerade bei Pferden das Hau ruck, da muss er durch, da lässt man dem Tier keine Wahl. Willst du nicht, gibts Zwang so verdammt normal ist und ja eben auch meisten funktioniert ... bis, ja
bis es eben nicht mehr funktioniert.
Und dann landen die beim Schlachter oder bei jemandem der sich dann ganz neu aufstellen muss mit Training. Dann ist man auch wieder gezwungen Zwang anzuwenden, der wahrscheinlich nicht nötig gewesen wäre ... hätte man zur Rechten Zeit, etwas! mehr "Geschiss" gemacht, um die Bedenken und Gefühle, die das Tier hat.
Von der (damaligen) Schutz oder auch Jagdhundausbildung gar nicht zu reden. Ja, Geschirr anlegen ist Pillepalle ... die Einstellung versteh ich ...
Aber nun ...