Beiträge von Salmiak

    Puh, ich fürchte ich muss ausholen - zum einen, der "Otto-Normal Hundehalter". Also nicht der Forumsuser, sondern genau dieser Besitzer des Golden Retrievers von nebenan, die Omma von drei Häuser weiter mit ihrem Flexi-Teckel, der Mann den man auf de Abendrunde immer mit seinem Mops trifft,...
    Ich denke, die passen den Hund ihrem Leben an, so weit es geht (oft mit der Einstellung, das das gehen wird, weil Hunde das eben können - und es geht dann auch); und passen dagegen ihre Hundektivitäten dem Hund an. Wenn das Teckelchen in der Stadt so ein Theater macht, oder im Bus, dann bleibt er eben zuhause. Wenn der Goldie gerne stiften geht, wenn er abgeleint ist, geht er eben an der Leine. Wenn der Mops sich nicht mit dem Hund des Onkels veträgt bleibt er bei Familienfeierlichkeiten halt im Auto. Das meiste davon tut den Hunden nicht weh.

    Die meisten Mensch-Hund-Paare arrangieren sich irgendwie. "Jetzt hat man den Hund, und er macht einem ja auch Freude, also wird's schon irgendwie gehen."
    Das sind die nebenher-Halter. Und dann kommt eben genau das, was Sparkman schon sagte:

    Zitat

    Ich finde der Job als "Familienhund" ist nicht so anspruchslos, wie man denkt.


    Wenn man nicht nur einen Hund will, sondern einen Hund sucht, der "alles mitmacht", dann ist das für den Hund sicher nicht immer einfach. Allein schon, weil wir dann oft Dinge von ihm erwarten, die für den Hund ziemlich unnatürlich erscheinen.

    Meine Hündin ist so eine - ich lebe allein und allein deshalb ist sie oft auch alleine. Um so mehr achte ich darauf, sie überall hin mit zu nehmen wo man Hunde erlaubt und wo sie keine Probleme damit hat. Und nein, das was ich von meinem Hund erwarte ist für sie keineswegs anspruchslos.

    Zu der Frage nach der bewussten Wahl eines "Spezialisten" - ich halte einen Setter, kein besonders klassisches Beispiel für Spezialisten, die ein Ottonormalhundehalter nicht halten sollte. Ich würde FlyingPaws durchaus zustimmen, dass das Hunde sind die man prima als Familienhund halten kann. Mit ein bisschen Verständnis für ihr Wesen und eine Bereitschaft, dem entgegenzukommen, ist das gar nicht so schwer.
    Die Red and White werden noch nicht als Show- oder Arbeitslinien gezüchtet, und sind generell einfach auch noch nicht so hochgezüchtet wie die mahagonifarbenen Red Setter - und noch nicht so nervös, wie viele von den Roten. Letzteres war auch ein absolutes Argument für mich, die optisch weniger elegante Variante zu wählen.
    An der Aufgabe, meinen Alltag ruhig(!) mitzumachen, hat die Hündin schon gut zu tun. Dazu etwas Auslastung durch Dummytraining und die Arbeit mit ihren Vorstehanlagen, und der Hund ist entspannt.

    Von daher: Die Optik sollte niemals höher bewertet werden, als Merkmale. Ich mag natürlich das äußere meiner Hündin, wäre ich nur nach Optik gegangen wäre aber eine ganz ganz andere Rasse hier eingezogen - eine, die ich mir sachlich betrachtet nicht zutraue.
    Ich kann verstehen, wenn man sich mit einigen Rassen gar nicht anfreunden kann oder erstmal die Rassen besonders genau in Augenschein nimmt, die einem optisch zusagen - dann sollte man entweder so lang suchen und Rassevertreter kennenlernen, bis man entweder doch sicher ist, einer optisch genehmen Rasse gerecht werden zu können (sachlich betrachtet) oder an einer nicht so augenschmeichelnden Rasse doch noch gefallen findet. Oder das mit dem Hund sein lassen.


    @Bretonen: Ich kenne da auch so ein paar jagdliche Knalltüten - wesensmäßig wundervolle, absolut liebenswerte Tiere. Aber in der Gegenwart von Wild kaum bis nicht handelbar.
    Für Familien, die mit Hund an der Leine zufrieden sind, sicher nett. Aber für den Hund..?
    Wenn man einen hat, der abrufbar ist, ist der sicher ein toller Familienhund. Aber das wäre dann sicher nicht die Regel, zumindest stelle ich mir das vor.

    Wir hatten bis jetzt nur einen halben (also durchgesägten) Femurknochen - mit dieser Starthilfe hat Abby leider auch diesen Knochen problemlos kleingeknackt. Ich dneke aber, einen kompletten Oberschenkelknochen zu knacken wird deutlich schwerer sein.
    Am Femurkopf (also an den großen Knubbeln am Knochenende) hat sie aber einiges von der äußeren Knochensubstanz abgeschabt. Wenn der Hund also vom Knochen Probleme bekommt, und nicht abgebissene und verschlungene Splitter der Grund für die Sorge sind, ist das vielleicht auch nicht die Top-Lösung.

    Zitat

    Also ich finde viele Mischlinge wesentlich hübscher als Rassehunde. ;)


    Sagen wir so: Ich mache da einfach keinen Unterschied. Ganz rein auf die optik bezogen und Wesen und Ausstrahlung beiseite gelegt: Es gibt wunderhübsche Promenadenmischungen, und genau so gibt es Rassen, deren Phänotyp mir Herzchen in die Augen zaubert.
    Und andersrum gibt es Rassen, die mich optisch irgendwie null ansprechen, und auch Mischlinge, die mich nicht gerade umhauen.

    Darum verstehe ich nicht, wie die Lady da gedacht hat. Argumentieren manche Leute wirklich so undifferenziert "ganz nette Optik" => "Reinzucht"?

    Abendgassi - zweifach bemekenswert.

    Auf dem Heimweg traf ich zwei befreundete ältere Hundehalterinnen aus der Nachbarschaft, die ältere der beiden lobte dann meinen Hund: "Ja die iss jetz' richtich schön geworden. Richtig schön..." Die andere bemerkte, dass Fell sei ja auch dunkler geworden, während die Ältere dann lächelnd, und den Hund tätschelnd, weitersinnierte: "Ja, und richtig schön isse jetzt. Datt iss ein richticher Rassehund. Ein richticher Rassehund."

    Es klang, als sei das ein hohes Lob in die Richtung, wie man den Vollbluthengst eines arabischen Kalifen loben würde. Ist schon nett zu hören. Aber gleichzeitig fragte ich mich, ob das Dackelchen ihrer Freundin denn kein Rassehund ist. Oder ob das bedeuten sollte, dass Rassehunde automatisch schön sind und Mischlinge (wie der Hund, der zu der Frau gehört) nicht..? :???:
    Sehe ich persönlich anders. Ich hatte auf dem restlichen Heimweg zumindest etwas zu grübeln.


    Bemerkenswert traurig, auch heute Abend:
    Eine Gassibekannte geht seit einer kurzen Weile mit ihrem Junghund in die Hundeschule und hat seitdem immer 'gute', neue Tips - die perfekte Leinenruckmethode (Flugstunden inklusive) zur Leinenführigkeit habe ich schon kennen lernen dürfen.
    Nun sagte sie heute, als einer der Hunde nicht sofort auf Zuruf kam: "Aber nächste Woche in der Hundeschule kriegen die dieses Sprühdings um," [hier machte sie eine Bewegung, als würde man eine Halskette umlegen] "damit die dann auch kommen, wenn sie sollen. Ich bin schon gespannt."
    Sprühhalsbänder als Kollektiverziehungsmethode für eine ganze Hundeschulgruppe? Wohlgemerkt: Keine Problemhunde, eine ganz normale Grunderziehungsgruppe mit ein paar Junghunden ist das... :sad2:

    Jetzt musste ich glatt googlen, wer dieses Jahr da ist, um zu schauen ob das, weil es obendrein noch horrend teuer ist, wirklich cooler ist als wir, die wir nebenbei fast geschenkt sind :D
    Stelle fest: Zwar nur wenige Acts bei denen ich das dachte, aber unterm Strich kann ich es absolut verstehen. Jop.

    Dann viel Spaß..!

    Hehe, ich muss grad schmunzeln.

    Ich glaube, unsere ist noch einen Ticken größer und war für Abby auch mit 4 Monaten viel zu groß. Ehrlich gesagt ist sie das heute noch (die Größe eurer kiste sollte also prima passen, auch für einen roten Rüden)
    Wir haben sie ein einziges Mal benutzt, seitdem steht sie gefaltet in der Ecke. Hoffentlich steht eurer Box eine sinnvollere Zukunft ins Haus :lol:


    Wegen allem anderen kennst du meine Meinung ja, ich feuere euch weiter aus der Ferne an..!

    Viele Tierarztbesuche haben wir zum Glück noch nicht hinter uns.
    Mein Tierarzt ist hier am Ort sicher nicht der günstigste, aber im deutschlandweiten Vergleich den ich hier so sehe ja doch recht normal.

    Ein Hallo ("Untersuchung mit Beratung") 12,40€
    Bauchraum-Röntgen ungefähr 50€

    Zitat

    Dem typischen Hundegeruch kann man schon mit der Fütterung gegenwirken.


    Das sehe ich ebenso. Ein Hund stinkt nicht von natur aus - wenn der Hund wirklich dauernd nach "nassem Hund" riecht, dann stimmt in den allermeisten Fällen etwas nicht mit seinem befinden (und meist ist es wirklich das Futter).
    Wenn der Hund nur Phasenweise müffelt, dann liegt es vermutlich wirklich an Dreck im Fell (entweder in toter Ratte oder schlimmerem gewälzt, sich rundum mit frischem Mist auf einem Feld paniert, oder in einem stehenden Tümpel schwimmen gewesen - der Wassermief bleibt auch nach dem trocknen).

    Noch habe ich meine Hündin noch nie baden oder abwaschen müssen.
    Ist sie nur dreckig oder schlammig, muss sie nach dem Spaziergang eben ein, zwei Stunden auf ihrem Platz bleiben, dann fällt das alles von selbst dort von ihr ab (sie hat längeres Fell, es funktioniert trotzdem) und ich muss nur den Platz fegen oder absaugen.
    Ist sie nass, wird sie im Vorflur gründlich mit einem Handtuch abgerieben und muss danach zum trocknen auf ihren Platz. Wir fahren super damit.