Beiträge von Lysaya

    Dazu passend heute beim Nachmittagsgang:

    Mama mit kleinem Mädchen zeigt auf unseren Dicken und säuselt: "Guck mal ein Keks, den kann man Ei machen, die sind gaaaanz lieb." und steuert auch straks auf uns zu.

    Man gewöhnt sich ja dran, dass einem alle Leute "Keks" hinterher rufen, wenn man mit Berner vorbei geht, aber das hab ich auch noch nicht erlebt :ugly:

    Enger Weg. Links Schrebergärten, rechts Böschung und Bach.
    Von vorn kommt mir ein Fahrradfahrer entgegen und ich nehm den Dicken an die Seite ran, um Platz zu machen. Momentan liegen da auch noch viele Walnüsse, Äpfel, Blätter ... dachte eben, damit der Mann nicht noch stürzt.
    Ruft er mir zu "Ich tu dem Hund schon nix. Einfach weiter gehen." Ich erklär freundlich, dass wir warten, bis er vorbei ist, das wäre kein Problem und eine gute Übung. Da fiel dann folgender bemerkenswerte Satz: "Ach ... gehen Sie ruhig weiter. Irgendwo dahinten kommt dann noch eine Hündin, aber die ist kastriert. Die ist nur zu alt um mithalten zu können."

    o.O

    Es dauerte tatsächlich, bis ich das umrissen hatte, bin mit meinem dann weiter und tatsächlich kam mir bestimmt 20 Meter später eine scheue Border Collie Hündin entgegen, die mit geklemmter Rute an uns vorbei geschlichen ist und sichtlich nicht Schritt halten konnte (oder wollte).

    @Wasser Für Loki ist es okay, dass ich die Dominante bin. Immerhin hat er einen Vertrag gelesen und wir haben ein "Safe-Word" ausgemacht.


    Dann hatte er das Safe-Word wohl gerade vergessen ... :schweig:


    Ich bin nicht sicher, ob es besonders hilfreich ist, das jetzt ins Lächerliche zu ziehen, aber das musst Du für Dich entscheiden. Nur weil Deine Methode bei zig anderen Hunden geklappt hat, muss das für diesen Hund eben nicht zutreffen - und tut es ja auch ganz offensichtlich nicht.
    Einen Hund durch (unsinnige) Kommando-Übungen noch in Erwartungshaltung und Anspannung zu versetzen wäre nicht mein Weg, aber wenn Dir Dein Bauchgefühl sagt, dass es so passt, dann mach es weiter.
    Mit einem Hund, der im Übersprung oder aus Frust nach mir schnappen würde, würde ich jedenfalls nicht experimentieren - so wie Du ja geschrieben hattest "Seh ich ein positives Ergebnis, kann es so bleiben...und wenn nicht, dann Hilfe holen oder einen neuen Versuch starten."

    Aber an der Stelle bin ich raus.

    Ich habe dann "Nein" gesagt und ihn wegschieben wollen und plötzlich meinte er mir in die Hand beißen zu müssen (er hat es nicht ganz geschafft).

    Ich will nichts gegen das Bauchgefühl sagen.

    Aber bei obiger Situation scheint Dein Gefühl nicht mehr so gut zu funktionieren. Entschuldige, falls ich überlesen habe, was Du für einen Hund hast, aber ein 11 Monate alter Jungspund der nach dem Besitzer schnappt, wäre für mich Grund genug, um mir Hilfe zu holen.
    Vielleicht sehe ich das aber auch anders, weil ein 11 Monate alter Berner eben ein anderes Kräfteverhältnis hat als ein Chihuahua (wie gesagt, keine Ahnung, welche Rasse/Mix Dein Hund ist).
    Ich glaube einfach nicht, dass mit der Erwartung von Reue, Entschuldigung und schlechtem Gewissen dieses Problem zu beheben ist und sich unter Umständen durch den beiderseitigen Frust (Hund bekommt seinen Willen nicht ... Du bist verärgert) noch verstärken kann.

    Viel schlimmer find ich ja die zweite Anzeige :dead:

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    Zitat

    Sie suchen einen Hund der intelligent,ausgeglichenen, wachsam und familientreu ist. Dann haben wir ihn. Unsere Border Collie Hündin ist ein Vorzeigehund erster Klasse. Sie versteht uns blind. Die Welpen aus ihren ersten Wurf vor einem Jahr sind alle tolle Hunde. Einer von ihnen hat bereits einen Preis als Schulbegleithund gewonnen. Da der Arbeitseifer beim Border stark ausgeprägt ist, haben wir einen Versuch gewagt und unsere Hündin mit ruhigen Rüden zu paaren. Die Welpen sind am 11.10. geboren. Doch da wir uns sehr viel Mühe mit der Aufzucht geben, suchen wir jetzt schon Interessenten für unsere Rollis. ROLLI ist eine Rasse die Amerika bereits gezüchtet wird um die charakterlichen Stärken beider Rassen hervorzuheben. Ein weiterer Grund ist die immer wiederkehrenden vererbbaren Krankheiten durch Inzucht zu umgehen.

    Das mit der Reue oder "Entschuldigung sagen" vergiss mal lieber ganz schnell.
    So menschlich denken Hunde nicht.
    Er spürt vielleicht, dass Du gerade echt sauer bist, reagiert deshalb mit "schlechtem Gewissen", aber das ist unsere Denkweise ... nicht die des Hundes.

    Ich fürchte Ihr erwartet zu viel von einem Hund, den Ihr erst vier Wochen habt. Er hat sich gerade vermutlich eingelebt und testet, wie weit er gehen kann. Mit 11 Monaten kommt wahrscheinlich auch noch die Pubertät dazu, die ihr Übriges tut.

    Vermutlich würde ich einen Trainer zu Rate ziehen, Du klingst nicht so, als hättest Du besonders viel Erfahrung?
    Frustrationstoleranz, Rückruf wären mir gerade wichtiger als Kunststücke.

    Ich habe nicht alle Seiten gelesen, aber wie kam man denn jetzt vom Züchter Thema zum TS pro/con? :???: Dazu gibt es doch schon mehr als genug Threads um Erfahrungen auszutauschen :ka:

    Naja, wenn ich erklären will, "warum Züchter?", dann muss ich sagen dürfen "darum TS/TH nicht!"
    Anders macht meine Argumentation doch keinen Sinn?

    @AnnetteV
    Da kann ich zustimmen. Wäre es damals anders gelaufen, hätte hier auch ein TS-Hund ein Zuhause gefunden.
    Einer unserer nächsten Berner (in ein paar Jahren) soll auch von "Berner in Not" oder so kommen. Aber erst möchte ich noch Erfahrungen sammeln.

    Das kann ich ebenfalls nicht bestätigen. Natürlich gibts immer wieder auf beiden Seiten, die ideologisch über die Stränge schlagen. Vielleicht stimmt auf der Abnehmer-Seite die Vorstellung des unkomplizierten Mitlaufhundes nicht mit dem Tier überein, in das man sich auf der Webseite 'unsterblich verliebt' hat, vielleicht hat man auf Vermittlerseite das Gefühl, dass nur kinder- und arbeitslose Menschen mit einem grossen Vermögen überhaupt an die Hundehaltung denken dürfen...
    Aber wieso stelle ich den Anspruch, dass jeder Tierschutzverein das Gelbe vom Ei sein muss, wenn man doch auch mit der Züchtersuche Wochen und Monate verbringen kann bis man 'den richtigen' gefunden hat?

    Bei mir darf jeder gern vorbei kommen und sich ansehen wie wir mit unseren Hunden leben. Ich empfinde es auch nicht als unverschämt wenn jemand einen Hausbesuch machen möchte und mich fragt, wie ich mir mein Leben mit diesem Hund in Zukunft vorstelle. Fragen, die unter die Gürtellinie gingen oder ein Eindringen in allzu persönliche Bereiche habe ich dabei noch nie erlebt, noch würde ich diese bei Vermittlungsgesprächen selber stellen. Ich muss allerdings zugeben, dass ich dabei mit dem englischen System vertraut bin - von manchen deutschen Horrorstories diesbezüglich habe ich bisher nur hier gelesen.

    Aber wie gesagt: Menschen mit merkwürdigen Ansichten finden sich überall, seien es der ideologisch verklärte Tierschutzheini oder die Züchterin, welche ihre Hunde nur nach 'Rudelstellungsprinzip' vergibt... Das macht die Hunde, die sie haben, nicht besser oder schlechter.

    Ich kann die Erfahrung von @Belial genau so bestätigen.
    Zum Teil wurde ich am Telefon wüst beschimpft, was ich mir denn einbilden würde? Der Eindruck kam auf, dass man die Tiere gar nicht vermitteln will.

    Wir hätten auch einen etwas älteren Hund genommen. Aber nach dem dritten Tierheim und der vielsagenden Auskunft: "was glauben Sie denn, dass Sie hier finden? Alle Hunde haben ihre Vorgeschichte und als wenn wir Ihnen das haarklein erzählen. Wenn Sie einen problemlosen Hund wollen, kaufen Sie ein Plüschtier für die Kinder!"
    Und das in einem Tonfall, den ich meiner damals 6-jährigen Tochter untersagt hätte.

    Wir wollten keinen problemlosen Hund. Aber zumindest eine Einschätzung und grobe Vorgeschichte. Dazu gab es nicht mal die Bereitschaft.
    Aus meiner Verwandtschaft habe ich ähnliche Berichte gehört.

    Gegen Kontrolle habe ich nichts. Aber das muss für beide Seiten gelten.