Ein Berner braucht viel viel futter. Wenn ich meinen Kunden glauben darf, geben die für futter so viel aus wie ich für meine fünf Hunde.
TA-Kosten sind ungleich höher als bei kleinen/kleineren Hunden. Dazu kommt: Berner sind aktuell keine gesunde Rasse. Da sind mal eben Beträge im 4stelligen Bereich fällig, wenn er operiert werden muss. Dazu der Kaufpreis, der mit Sicherheit ebenfalls vierstellig ausfallen wird.
Ein großer Hund, der noch dazu grobmotorisch ist, zu einem kleinen Kind und einer Hundeunerfahrenen Mutter ist selten eine gute Idee...
Spaziergänge mit Hund und Kind können schnell mal problematisch werden, gerade wenn der Hund noch in der Pubertät ist. 30-40 kg Hund, die in die Leine rasseln, an der anderen Hand ein quengelndes Kind...?
Einen so großen Hund kann man nicht mal eben einem Gassigänger in die Hand drücken oder in die Pension geben, denn nicht jeder kann ihn halten.
Die Haare... oh glaub mir, es liest sich nur halb so schlimm wie es wirklich ist
Wir hatten wie gesagt 2 Berner. Bzw. einen haben wir noch.
Futter:
Trockenfutter sind bei 41 kg Hund ca. 430g am Tag. Mit einem 15kg Sack komme ich über einen Monat aus. Das sind bei Josera 33 Euro, bei Premiere 40 Euro. Es gibt günstigeres und teureres Futter. Ich kenne auch kleinere Hunde mit Allergie, da kostet das Futter im Monat mehr als für meinen Dicken. Im Normalfall würde ich von 40-50 Euro im Monat ausgehen.
TA-Kosten:
Das ist tatsächlich ein Thema.
Selbst einfaches Antibiotika (für 7 Tage) gibt es selten unter 50 Euro. Narkose ist natürlich teurer. Impfen kostet hier so um die 70 Euro die große Impfung, 40 Euro die kleine.
Eine OP hatten wir noch nicht, aber ich hörte von einer Bekannten, dass der Kreuzbandriss sie 1400 Euro gekostet hat. Sie war sehr dankbar für die OP-Versicherung.
Die hier genannten "Berner Krankheiten" hatten und haben wir nicht, daher kann ich da wenig zu sagen, aber allein normale Tierarztbesuche kosten schon einiges mehr, weil man eben mehr Medikament braucht.
Kaufpreis:
In den Zuchtverbänden von DCBS und SSV so um die 1000-1200 Euro.
Großer Hund / kleines Kind:
Wenn ein Welpe in die Familie kommt, lernt er automatisch - wenn man etwas drauf achtet - dass die Familienmitglieder nicht umgerannt werden.
Wir hatten damals keine Erfahrung mit Hunden, Iwan war unser erster Berner. Unsere Tochter war knapp 7 Jahre und ca. 1,20m und 20kg. Kaum mehr als mein 16kg Welpe.
Es ist nie etwas passiert. Wir haben beide aber auch nie zusammen allein gelassen. Das sollte man wirklich bedenken. Eben schnell einkaufen und Hund und Kind allein lassen, halte ich für keine gute Idee und haben wir nie gemacht.
Betreuung/Gassigänger:
Je nach Bundesland müssen solche Personen ebenfalls einen Sachkundenachweis erbringen (wie die Halter im übrigen auch). Jugendliche dürfen mit großen Hunden erst ab 18 gehen (hier bei uns zumindest).
Bei der Haftpflicht-Versicherung (ist hier z.B. Pflicht) sollte man drauf achten, dass Gassigänger mitversichert sind.
Haare:
Ohja, da kann ich eindrucksvolle Bilder liefern bei Bedarf.
Je nach "Modell" ist die Fellflege echt nicht zu unterschätzen. Wir hatten hier einmal Fellmonster, jetzt der Berner ist eher pflegeleicht. Aber die Photos im Internet, wo man denkt "huch, ein zweiter Hund" sind kein Scherz.
Großer Hund / Pubertät / Gassi:
Das war hier nie ein Problem. Man lernt mit der Zeit auch vorrausschauend zu laufen.
Hunde die unvermittelt in die Leine brettern sind - wie schon gesagt - ab 20 kg immer ein Problem. Dann darf man sich wirklich nur kleine Hunde unter 10 kg zulegen.
Wenn von Welpe an wirklich konsequent geübt wird, dann ist es wirklich nicht so schwierig. Nicht schwieriger als bei einem Labrador.
@Sonja die Erste
Wenn Du einen Bekannten hast, der ebenfalls schon Berner gehalten hat, dann hat er vielleicht noch Kontakte zu anderen Berner-Besitzern und kann da mal ein Treffen organisieren?
Oder kennt noch Züchter?