Wir hatten damals mit unserem ersten Berner-Rüden ein Anti-Jagd-Training bei einer Jagdaufseherin.
Diese hat mir recht eindrucksvoll - auch mit Bildern - gezeigt, was passiert, wenn Hunde in den Wald laufen und die Halter das so locker sehen.
Rehkitze - und das hab ich auch in echt gesehen - liegen manchmal in recht kurzer Distanz zum Weg im Unterholz und gerade nicht tief im Wald.
Denn in der Nähe des Weges wuchern Büsche und Gestrüpp, die als Versteck dienen, viel besser als im dichten Wald, wo kaum mehr Licht hin kommt.
Die maximale Distanz, die ein Hund in den Wald rennen durfte, war nach ihrer Aussage tatsächlich die erste Baumreihe (meist so 2-3 Meter). Bei allem anderen mussten wir das sofort unterbinden.
Und auch wenn es nur 20 Sekunden sind, sind das 20 Sekunden, in denen ein Wildtier gestört oder - bei manchen Hunden - gehetzt oder getötet werden kann.
Auf Feldern sind es die Nester von Feldhasen, die aufgestöbert werden. Auch da hat ein Hund nichts verloren, ganz abgesehen von den Verunreinigungen durch die Haufen.
Hatte das nicht mal jemand hier geschrieben, dass ein Hundehaufen eine ganze Futterernte zerstören kann?
Bei uns gab es auch das Kommando "Raus da!" und das hat sehr gut funktioniert.
Wenn Du den Wutz zurück rufst und er gleich wieder abdüst, musst Du ihn eben zunächst an der Leine haben. "Raus da!", belohnen, ein paar Schritte weiter gehen und Dich interessant machen. Ich würde gar keine Experimente ohne Leine machen, solange das nicht zuverlässig funktioniert.
Laut der Jagdaufseherin kann das auch ordentliche Bußgelder hageln, wenn ein Hund eine bestimmte Strecke in den Wald hinein läuft und man erwischt wird. Selbst ohne Hetzen. Ein Hund, der nicht unter Kontrolle steht, ist eine Gefahr für alle Wildtiere, die da leben. Und wenn es nur das Reh ist, dass sich nicht mehr um sein Kitz kümmert, weil es zu oft gestört wird.