Ich sehe es ähnlich wie @Nebula.
Wenig Jagdtrieb, freundlich gegenüber anderen Lebewesen gleich welcher Art, kein wandelnder Futterschlucker, eingebaute Leinenführigkeit, Nervenstärke in fast allen Alltagssituationen - das sind alles Egenschaften, die ihn sehr leichtführig machen.
Das "Ruhe lernen" habe ich allerdings total unterschätzt. Die Collies, die ich live kenne bzw. kannte sind viel ruhiger als Bolero. Die geben vielleicht mal einen kurzen Kommentar ab, aber das war`s dann auch. Dazu kam, dass ich auch anfangs einfach in der falschen Hundeschule war. Was musste ich mir nicht alles anhören...ADHS... SDU....Schlecht sozialisiert...
Dann haben wir einen Trainer gefunden, der sich mit Collies gut auskennt und seitdem kann Bolero auch einfach mal die Gosche halten.
In Gegenwart anderer Hunde kann er nach wie vor nicht still und bewegungslos gleichzeitig sein. Damit können wir aber ganz gut leben, er ist halt kein Hund für klassische Hundeschulen. Sei`s drum. Dann eben kein Obedience, sondern statt dessen nette Spaziergänge mit anderen Hunden.
Dafür habe ich einen Hund, der mit anderen unkastrierten Rüden laufen kann, der keine Ängste hat, der merkt, wenn meine Tochter in ihrem Zimmer weint, der ängstliche Hunde zu Sozialkontakten ermuntert - das ist für unseren Alltag viel wichtiger.
Was Bolero an übertriebener Skepsis oder Sensibilität fehlt, hat er beim schnellen Hochdrehen und der großen Bellfreude dafür doppelt abbekommen
. Jedem seine Macke (und Bolero und mir auch gerne ein paar mehr
).