Beiträge von Maus1970

    Ich kann sowohl die Hundehalterin als auch die Einsatzkräfte verstehen. Ich finde es toll und absolut in Ordnung, daß sich die Hundehalterin gegen die reißerische Berichterstattung zur Wehr setzt und ihre Sicht der Dinge darlegt. Ich tue mich aber auch sehr schwer damit den Einsatzkräften hier einen Vorwurf zu machen. Letztendlich mußten die doch in wenigen Sekunden entscheiden, was zu tun ist; und das ohne die Hunde und die genauen Verhältnisse zu kennen und wahrscheinlich auch ohne wirkliche Erfahrung im Umgang mit Hunden und solchen Krisensituationen zu haben. Ich denke sie wollten einfach mit aller Macht verhindern, daß noch mehr Menschen zu schaden kommen, was in meinen Augen absolut legitim ist. Die Einsatzkräfte im nachhinein zu verurteilen, weil sie vielleicht anders besser gehandelt hätten finde ich deshalb auch nicht ganz fäir wenn man eben deren Informationsstand und den zeitlichen Druck berücksichtigt. Hinterher ist man halt immer schlauer. Klar ist für die Hundehalterin das Resultat verdammt bitter und traurig. Tochter verletzt, zwei geliebte Hunde tot und in den Medien die verantwortungslose Rabenmutter und das sie sich dagegen zur Wehr setzt ist verständlich und ihr gutes Recht. Aber wenn sie die Einsatzkräfte verklagen würde fände ich das völlig daneben. Schließlich ist sie doch die Expertin im Umgang mit den Hunden und offensichtlich hat ja selbst sie das Verhältnis ihrer Hunde zu eineander und die Reife ihrer Tochter völlig falsch eingeschätzt. Hätte sie das alles selbst richtig eingeschätzt hatte sie gewußt, daß montentan ein Streit der Hunde untereinander schnell eskalieren kann und ihre Tochter noch nicht die nötige Reife und Erfahrung hat soetwas im Vorfeld zu erkennen und rechtzeitig einzugreifen oder eben im Falle einer Eskalation adäquat zu reagieren. Ansonsten hätte sie ja wohl wenigstens einen der Hunde mitgenommen oder ihre Tochter angewiesen die Hunde während ihrer Abwesenheit in getrennten Räumen unterzubringen, oder? Und wenn selbst sie als Expertin mit ihrer Einschätzung daneben lag, wie kann die dann von Einsatzkräften verlangen, daß die das alles mal eben in ein paar Sekunden, ohne Erfahrung und Ausbildung auf diesem Gebiet, perfekt durchblicken und absolut professionell handeln?

    LG Franziska mit Till

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    Vorwarnung finde ich gerade am Anfang (also bei einem jungen Hund) suboptimal...nachher schleicht sich das so ein, dass er immer eine Vorwarnung von mir "erwartet" - sprich er wird auf einen Befehl (geht ja nicht nur um die Leinenführigkeit) NIE beim ersten mal hören...sondern weiß, ich werd auch noch ein 2.tes Mal darauf hingewiesen. Es wird ein "Zögern" im Hund verbleiben.
    Später, wenn ich sagen kann, dass der Hund einen Befehl / Ablauf (was auch immer..) zweifelsfrei beherrscht, sollte eine Warnung oder eher "Hinweis" genügen um den Hund daran zu erinnern wieder "in die Spur" zu kommen.

    Meine Ansicht :)

    Kommt halt auch darauf an, wie der Hund reagiert...wenn er sehr sensibel ist und es daraufhin gleich "schnallt" und nicht ab da immer eine 2.te Einladung benötigt.... ;-)

    Ich habe mit meinem Hund genau die gegenteilige Erfahrung gemacht. Das was ich Till immer wieder gesagt habe übernimmt er nun selbständig. Zwei Beispiele: Gleich als er mit 8 Wochen zu uns kam habe ich darauf geachtet, daß er im Freilauf immer einen bestimmten Radius einhält. Wollte es sich zu weit von mir entfernen, kam ein Nein (ruhig und absolut nicht geschimpft) von mir. Blieb er stehen, gab es ein verbales Lob und im Anschluß der Rückruf von mir. Ich habe ihn also immer wieder "gewarnt" das er kurz davor ist seinen Radius zu überschreiten. Es hat nicht lange gedauert und er fing an von selbst stehen zu bleiben sobald er sich der Grenze näherte. Dann gab es natürlich ein großes Lob von mir worauf hin er wie selbstvertändlich zu mir, mit wedelndem Schwanz gerannt kam. Heute muß ich ihn nur noch ganz selten etwas ausbremsen. Ihn zu warnen hat also nicht dazu geführt, daß ich dieses Komando oder prinzipiell alles zweimal oder öfter sagen muß sondern zur selbständigen Einhaltung der Regel. Mit der Leinenführigkeit habe ich die selbe Erfahrung gemacht. Ich habe ihn immer wieder angesprochen sobald die Leine drohte stramm zu werden und ich stehen geblieben bin. Irgendwann fing er an sich kurz vor Leinenende selbst zu korrigieren. Sobald er gut neben mir lieg gab es Leckerlies und verbales Lob. Heute läuft er recht entspannt und gut an der Leine. Ich betärke ihn immer noch wieder durch Leckerlie aber er ist ja erst 11 Monate alt.

    LG Franziska mit Till

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    5,5 Monate...Aber schon größer als Paul... Paul ist ein (jetzt muss ich lügen) vielleicht 3 jähriger Aussi-Rüde und Buddy ist ein Doggen-Labrador-Schäferhund-Mix... Der eindeutig nach der Dogge schlägt. ;)

    Ach, so jung noch? Da würde ich mir keine Sorgen machen, daß kommt bestimmt noch. Wie gesagt, Till war 6 Monate alt, aber kleine Hunde werden ja etwas schneller erwachsen. Ich denke in 3 bis 4 Monaten wird er es `raus haben.

    LG Franziska mit Till

    Wie alt ist Buddy denn? Till ist auch ab und an zurecht gewiesen worden aber ohne Verletzungen und ohne das er mit Ängsten reagierte. Seit dem er 6 Monate alt ist, kann er andere Hunde ganz gut einschätzen. Mittlerweile habe ich keine Angst mehr, daß er agressiven Hunden von sich aus zu nahe kommt.

    LG Franziska mit Till

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    Ich denke du musst ihm das Kommando schmackhaft machen, also dass es sich lohnt zu kommen wenn du ihn rufst. Was ist denn mehr sein Ding, eher Leckerchen oder Spielzeug ? Je nachdem würde ich ihn zu Hause einfach ein paar Mal rufen wenn er sich in einem anderen Raum befindet und sobald er kommt wird er belohnt und man freut sich riesig, dass er da ist. Wenn du das ein paar Mal gemacht hast, dann weiß er schon ganz genau, dass er etwas bekommt wenn du ihn rufst und das wird er dann auch draußen umsetzen. Sowas festigt sich natürlich erst mit der Zeit und manchmal sind andere Dinge sicherlich noch interessanter, aber so würde ich es versuchen ihm beizubringen.


    Zusätzlich solltest du es draußen erst einmal auf kürzester Distanz üben. Belohne ihn dann sobald er seine Beschäftigung unterbricht damit es sich für ihn lohnt.

    Ich sehe das ein wenig anders. Die Reaktion deines Hundes zeigt ja schon, daß da von Seiten deines Hundes schon auch eine ganze Menge Angst vor Paul mit im Spiel ist. Wie du schreibst versteckt er sich ja nun hinter dir und traut sich nicht mehr frei im Haus zu bewegen. Bei einem normalen Streit unter Hunden sollte im Anschluß eigenlich keiner der Beiden mit solchen Ängsten reagieren. Ich denke du solltes in Zukunft deinen Hund ein wenig mehr vor Paul schützen und Paul in seine Schranken weisen. Unter diesen Umständen wäre es, meiner Meinung nach, am Besten gewesen Paul nach dem ersten Knurren das Spielzeug sofort wegzunehmen und ihn aus dem Raum zu schicken um ihm klar zu machen, daß er bei euch zu Hause nicht euren Hund zu befehligen hat. So hat dein Hund die Sache selbst in die Hand genommen und seine Reaktion deutet für mich darauf hin, daß das knurren von Paul vermutlich doch sehr bedrohend für deinen Hund gemeint war.

    LG Franziska mit Till

    Icephoenix Das hat aber mit Vertrauen oder nicht Vertrauen nichts zu tun, sondern ist ein biologisch/genetisch vorprogramiertes Verhalten. In Situationen sehr großer Angst/Panik wird Adrenalin in großen Mengen ausgeschüttet. Dieses führt dazu, daß im Gehirn jegliche Denk-und Lernprozesse lahm gelegt werden; sowie die Wahrnehmung der Umwelt ganz stark auf das Wesentlichste reduziert wir. Damit wird erreicht, daß ein Lebewesen (funktioniert bei Menschen übrigens genau so) in brenzligen und gefährlichen Situationen keine Zeit mit Denken und einschätzen der Umwelt verliert sondern sich einzig und allein auf die, in freier Natur, beiden einzig sinnvollen Handlungsalternativen Flucht oder Angriff konzentriet und diese Entscheidung in Bruchteilen von Sekunden zu fällen. In freier Natur ist diese sehr schnelle Entscheidung oftmals überlebenswichtig da schnell der Zeitpunkt vorbei ist an dem überhaupt noch eine Alternative sinnvoll ist. Es handelt sich also um einen angeboren Schutzmechanismus über den auch wir Menschen verfügen. Je nach Temperament entscheidet sich das Lebewesen dann für Angriff oder Flucht. Deine Hündin halt für die Flucht.

    LG Franziska mit Till

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    Klar muss man irgendwie Regeln auch mal durchsetzen, verbunden mit einem gewissen Maß an Zwang.


    Und dazu muss ich mich auch gleich noch outen: absoluten Gehorsam- jein.
    Mein Hund darf auch mitdenken.
    Beispiel? Gern: auf der Hundewiese, ich rufe Balto zu mir, er kommt angeprescht und dreht plötzlich drei Meter vor mir ab und läuft einen Bogen. Zwar auf mich zu, aber nicht wie gelernt auf dem direkten Weg. Ich dreh mich um (denn es muss dafür einen Grund geben) und was seh ich? Einen auf Krawall gebürsteten Schäfer mit komplett aufgestellter Bürste, den ich vorher nicht gesehen hatte.
    Meiner unmaßgeblichen Meinung nach hätte es ganz schön gekracht, hätte mein Hund nicht mein Kommando "modifiziert", falls man versteht, was ich meine?!


    Ich denke, ich verstehe sehr gut was du damit meinst; und das ist bei mir nicht anders. Ich habe mich da wohl etwas mißverständlich ausgedrückt. Ich wollte eigentlich damit nur sagen, daß es mir wichtig ist auf der einen Seite die Bedürfnisse des Hundes zu achten auf der anderen Seite aber auf die Einhaltung von sinnvollen Spielregeln zu achten. Solche Situationen, wie du sie beschreibst kenne ich auch. Mein Hund der sonst immer 100% liegen blieb wenn ich ihm das Komando dazu gegeben habe stand eines Tages plötzlich auf und legte sich ein paar Meter weiter weg wieder hin. Habe mich gewundert und est einmal hingeschaut ob etwas erkennen konnte. Und was habe ich entdeckt? Er hat sich lediglich aus der Sonne in den Schatten gelegt! Für mich war es selbstversändlich ihn troztdem zu loben. Schließlich war es mein Fehler. (Retriever sind ja recht Hitze empfindlich und es gibt Temperaturen bei denen wir Menschen schnell unterschätzen wie warm es für die Tiere ist.

    LG Franziska mit Till

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    Das häufigste Problem beim Richtungswechsel ist, dass der Mensch immer ein Ziel vor Augen hat ;)
    Und genau das weiß der Hund. Er weiß nach ein paar Mal, dass man gleich wieder umdreht und es doch wieder Richtung Hundewiese oä geht! Total durchschaubar und auch ziemlich langweilig für beide Seiten...

    Und immer nur umdrehen wenn der Hund nach vorne zieht ist auch nicht das wahre - man muss das ganze schon so gestalten das Richtungswechsel unvorherseebar kommen...
    Also auch nich immer nur vor und zurück, sondern auch links, recht, dann mal rennen und wieder schleichen etc oder auch mal schnell wegdrehen und mit dem Rücken zum Hund in die Hocke gehen, damit Hund Sichtkontakt sucht. Aika hab ich auch oft was tragen lassen oder ein Dummy fallen lassen wenn sie schön aufmerksam war...
    Sozusagen als Belohnung wenn sie brav neben mir läuft.

    Stop&Go hat bei uns nie gescheit funktioniert. Ok sie ist immer zurück gekommen, aber im Endeffekt hat sie dabei nur eine stupide Verhaltenskette entwickelt... :muede2:

    Ich glaube es ist dabei auch ganz entscheident, daß man schaut worauf der eigene Hund gut anspricht. Bei meinem ersten Hund hat Stop and Go bei der Leinenführigkeit überhaupt nicht funktioniert. Er kam zwar sofort zurück, wenn ich stehengeblieben bin, ohne dabei aber wirklich zu verstehen was ich mit dem Komando Fuß eigentlich meine. Bei ihm habe ich viel mit verbalen Lob gearbeitet, sobald er neben mir lief und Nein gesagt habe sobald er sich von mir entfernte. Irgendwann hat es super funktioniert. Till allerdings hat die Leinenführigkeit durch die Stop and Go Technik sehr gut und schnell gelernt. für beide ist es allerdings das Größte wenn ich sie liebevoll, ernunternt anspreche sobald sie neben mir laufen. Da sind sie sich wieder einig. :D