Beiträge von titus2011

    Ich habe jetzt lange Zeit auf den Fingern gesessen, aber nun muss ich doch mal etwas dazu schreiben.
    Gestern Abend habe ich nach einem langen Arbeitstag eine Stunde oder noch mehr damit zugebracht, den Thread komplett durchzulesen und ich muss sagen - das war verschwendete Zeit! Hier sind so viele gute Kommentare geschrieben worden, Lisa zum Beispiel hat sich unheimlich viel Mühe gegeben, den TS in die "Geheimnisse" der Lerngesetze einzuweihen - und wofür das Ganze? Für jemanden, an dem jegliche logische Argumentation einfach nur abprallt, der selbst mit Argumenten wie "die Pinkelgrenze ist die Wohnungstür" oder so ähnlich ankommt. Ganz ehrlich, ich finde das ganze hier einfach nur traurig. Ich hab meinen Hund mit 5 Monaten aus dem TS übernommen, natürlich war er nicht stubenrein, da er bei seinen Vorbesitzern, wie sich später herausgestellt hat, größtenteils im Zwinger groß wurde, da er "so schlimm war" - vermutlich einfach nur durchgedrehtes, aber total normales Welpenverhalten an den Tag gelegt hat. Diesem Hund wurde offensichtlich auch beigebracht, dass man sich der Hand, die ihm über den Kopf greift, durch Schnappen und Zwicken am Besten begegnet und in hohen Reizlagen (und dazu reicht manchmal einfach nur, dass jemand vor der Tür steht) tut er das bis heute, da er aufgrund mangelnder Sozialisierung kaum etwas wirklich kennen gelernt hat. Vermutlich hat er einfach ein paar Mal einen "kleinen Klaps" für "Fehlverhalten" wie ins Haus pieseln, mangelnde Beißhemmung etc. bekommen - zum Glück ist er früh genug dort rausgekommen und lernt stetig, dass Strafe nicht Haue sein muss. Wäre er zu anderen Menschen gekommen, die seiner Schnapperei mit "Klapsen" entgegengetreten wären, dann würde ich ihn ungern heute sehen bzw. im Kontakt mit anderen Menschen erleben. Und bedenke: Dieser Hund war gerade mal knapp 5 Monate, als er hier einzog - ich will nicht wissen, was mit deinem Hund passieren könnte, wie er sich entwickeln könnte, wenn du ihn weiter so erziehst, wie du es gerade tust und dass ggf. über Jahre hinweg.

    Allen, die hier regelmäßig geschrieben haben: RESPEKT! Ich hoffe, dass es wenigstens anderen neuen Usern etwas bringt, die hier mit genau solchen Fragen wie der nach "Bestrafung" ankommen. Bei binbin seh ich da nach unzähligen Seiten eher schwarz.

    Gruß,
    Annika

    Zitat

    - Ja in einem anderen Raum sein klappt, zum Beispiel wenn wir in der Küche sitzen und er im FLur liegt oder woanders.
    - er geht mit mir Vormittags 2 mal raus für jeweils eine halbe Stunde, wenn das Wetter angenehm ist sind wir zwischendurch auch viel im Garten wo er laufen, schnüffeln und mit uns spielen oder trainieren kann und Abends gibts dann nochmal einen Spaziergang. Beschäftigung hat er in der Wohnung dann auch wenn wir sitz, platz, oder andere kleinere Tricks üben oder ihn einfach nur Leckerchen suchen lassen.

    - Ja er wird unruhig wenn er merkt das wir uns die Jacken anziehen und zum Aufbruch bereit sind.

    Nein ich kenne kein DAP-Spray oder Halsband. Ich habe aber von meiner Nachbarin heute einen Pheromonstecker bekommen dessen Duft beruhigend auf das tier wirken soll ( Obs klappt weiss ich nicht ;D )

    Hi!

    Aaaalso, der Stecker mit den Pheromonen ist das, was ich meinte - mal sehen, ob es bei euch was bringt!
    Statt ihn vor dem Alleinebleiben körperlich auszupowern, würde ich ihn kopfmäßig fordern, also z.B. Leckerlies verstecken und suchen lassen usw. :)
    Wenn er schon unruhig wird, wenn ihr euch die Jacken anzieht, dann reagiert er schon auf sogenannte "Schlüsselreize" - die kann man aber glücklicherweise abtrainieren! Das geht so: Ihr zieht euch die Jacken an und/oder nehmt den Schlüssel, eine Tasche oder was auch immer und setzt euch dann aufs Sofa, schaut TV, lest oder so. Dann zieht ihr Jacken, Schuhe oder so wieder aus. Er macht also die Erfahrung, "selbst wenn die die Jacken nehmen, den Schlüssel nehmen, .... passiert einfach gar nix!". Das hat bei uns viel gebracht, da Titus auch schon ganz wuschig wurde, sobald ich den Schlüssel nur in die Hand genommen hab...

    Probier das mal aus und arbeite erstmal wirklich nur sehr, sehr kleinschrittig an den anderen Sachen. Wenn er in der Wohnung keinen Radau macht, während er in nem anderen Zimmer sein muss, ist das schon mal sehr gut. Dann üb das ganze in sehr kleinen -sekundenlangen- Sequenzen mit der Wohnungstür. Erst wenn er das ohne Murren ok findet, kannst du weiter dran arbeiten.

    Achja, noch eine Frage: frisst er das, was du ihm da lässt, das Kauzeug?

    Viele Grüße und weiterhin viel Erfolg!
    Annika

    Hi Manu,

    damit wollte ich deinen Erfolg auch auf keinen Fall schmälern - ich glaub dir, dass das für dich ein gaaaanz besonderes Erlebnis war und es liest sich wirklich supergut!

    LG, Annika

    Hi Nicole,

    ich musste erstmal schauen, wo das genau liegt - der Name des Ortes sagte mir gar nichts, was verschlägt euch denn da hin? :ops:
    Aaaalso, ich wohne in 57072 Siegen, das ist wohl eine knappe Stunde von 57614 weg - aaaaber, wenn du Lust hättest, könnten wir uns ja gerne mal in der Mitte oder so treffen. Titus ist ein gut ein Jahr alter Rüde, mit Hündinnen gibt es eigentlich keine Probleme - außer, dass er auch mit denen nicht gerne seine Leckerlies teilen würde - Labbi halt :lol:
    Er kommt in großen Hundegruppen auch nicht soooo gut zurecht, kommt auf die Zusammensetzung an! ;)

    Würd mich freuen, wenn es mal klappt!

    Liebe Grüße,
    Annika

    Hi!
    Ich hab hier auch einen Kandidaten sitzen, der sehr lange Zeit nicht alleine bleiben konnte, ohne die Vollkrise zu bekommen - als ein paar Basics saßen, hat es aber dann recht schnell doch gut geklappt und das auch über einen längeren Zeitraum (wir sind aktuell bei 3-4 Stunden, die er gut schafft!).

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    Seit wir den Hund haben, trainieren wir ihn darauf auch mal allein zu bleiben, wobei wir mal kurz die Tür hinter uns schließen oder mal kurz das Haus verlassen für wenige Minuten und ihn dabei zu ignorieren . Wir verabschieden uns nicht von ihm und begrüßen ihn auch erst einige Zeit nach dem wir wieder zu Hause angekommen sind ( Also kein direktes Tür auf und Haaaallooooo Großer etc ). Wir haben auch probiert ihm unser Wiederkommen positiv erscheinen zu lassen indem wir ihn auf seinen Platz geschickt haben und er eine Belohnung bekommen hat.

    Bei uns ging das Üben mit Sekunden los. Z.B. Raus aus der Tür, direkt wieder rein, fertig. Ich stand ohne Witz anfangs draußen und habe bis 5 gezählt, bin dann direkt wieder rein. Erst als das saß bin ich weiter vorgegangen.
    Meinem Hund hat es außerdem sehr geholfen, dass wir ein Abschiedsritual aufgebaut haben - ich sage "Bis später, du bleibst hier!". Das habe ich auch beim Training immer gesagt und auch, wenn ich in der Wohnung nur in einen anderen Raum gegangen bin (- kann er das übrigens, alleine in einem anderen Raum in der Wohnung sein, ohne zu motzen? Falls nein, solltest du erst einmal üben, dass das sauber sitzt!!!!). Man kommt sich dabei zwar etwas blöde vor, aber manchen Hunden helfen solche Rituale ungemein. Die Regel mit dem Ignorieren stimmt also nicht immer und für jeden Hund! ;)

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    Sobald wir nur sehr sehr kurz weg sind, ist für ihn alles okay. Bemerkt er jedoch das wir uns vom Haus entfernen dreht er völlig durch und zerstört die Möbel.
    Zwei Bürostühle hat er schon komplett auseinander genommen, die tapete leicht eingerissen, Kabel gekaut, Vasen zerstört etc etc ... Ich bin wirklich verzweifelt.

    Kann er euch denn durchs Fenster oder ähnliches sehen? Das war bei Titus auch ewig ein Problem, bzw. auch heute mag er es nicht soooo gerne, wenn er uns dabei zuschauen muss, wie wir ohne ihn gehen (er sitzt immer gerne auf der Fensterbank ;) ) - in so einem Fall würde ich zu Rollo und co raten.
    Bekommt er denn von euch etwas, mit dem er sich gezielt beschäftigen darf? Z.B. etwas zum Kauen, einen gefüllten Kong, einen Karton mit Zeitungsschnipseln und Leckerlies drin? Grade letzteres hat bei uns viel gebracht, denn er hatte etwas, mit dem er sich ein wenig beschäftigen konnte und was er auch zerfetzen durfte. Das Suchen macht auch müde und schlecken oder kauen beruhigen Hunde ungemein.

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    Vor dem Alleine bleiben wird er von uns ausgepowert via Agility im Garten und Laufspiele bis er scheinbar auch jedesmal echt platt ist. Aber das bringt ihn nicht davon ab trotzdem durchzudrehen.

    Für einen zehn Monate alten Hund erscheint mir das nicht optimal - kennst du bestimmt von deinem Kind: " Nach müde kommt blöde!" und ein Hund in dem Alter hat es dann noch schwerer, runterzukommen. Dann kommt noch der Stress durchs alleinebleiben dazu und schon fängt der Hund an, seinen Stress am Mobiliar auszulassen! Versuche ihn lieber geistig zu beschäftigen, durch Suchspielchen, ein paar Kommandos, die ihr übt oder Clickertraining oder so was. Bei uns ist es optimal, wenn wir vorher so ne halbe Stunde draußen waren, mit Schnüffelspielchen und etwas Rückruftraining oder so und wir dann Zuhause noch etwas Zeit haben, gemeinsam runter zu kommen. D.h., ich setze mich auch in Ruhe hin und lese Zeitung oder so und er bekommt nicht viel Aufmerksamkeit. Wenn ich ihn quasi direkt nach dem Gassi alleine lasse, findet er das nicht so cool, bzw. mittlerweile geht es, anfangs gar nicht.


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    Er LIEBT seine Box. Er trägt sein Spielzeug hinein, schläft darin und hat sich sehr gut damit angefreundet. Doch nun mussten wir weg und haben das Gitter geschlossen.

    Nachdem wir wieder gekommen sind nach kurzer Zeit hatte er sich durch den Stress in der Box schon vollgepinkelt :verzweifelt:

    Auch bellt und rappelt er sich da drinnen bekloppt. Sobald die Tür wieder auf ist , geht er auch anstandslos von selber wieder rein und meidet die Box nicht.

    Oh weia, der Ärmste. Das mit dem Klappe schließen musst du seeeeehr kleinschrittig üben und belohnen. Also: Türe zu, Leckerlie reinwerfen, direkt wieder Türe auf. Und die Zeiten langsam steigern, bis er darin auch bei geschlossener Tür entspannt liegt.


    Noch ein paar Fragen:
    - wie ich schon oben fragte, kann er in der Wohnung ohne zu motzen in einem anderen Raum als ihr sein?
    - Wie lange hat er täglich Bewegung und Beschäftigung?
    - Wird er schon unruhig, wenn er merkt, dass ihr aufbrecht?
    - Nimmt er Kauzeug etc. an, wenn ihr weg seid?
    - Hast du schon mal was vom DAP-Spray oder Halsband gehört? Und vom konditionierten Entspannungssignal?

    Beim Alleinebleiben Lernen ist es wirklich, wirklich wichtig, dass die kleinen Schritte ganz am Anfang sauber aufgebaut werden - das hab ich bei meinem Hundi auch gemerkt. Wenn du zu große Schritte machst, wird dich das leider immer wieder im Tranining zurückwerfen!
    Ich wünsche dir viel Erfolg!
    Liebe Grüße,
    Annika