Hi!
Ich hab hier auch einen Kandidaten sitzen, der sehr lange Zeit nicht alleine bleiben konnte, ohne die Vollkrise zu bekommen - als ein paar Basics saßen, hat es aber dann recht schnell doch gut geklappt und das auch über einen längeren Zeitraum (wir sind aktuell bei 3-4 Stunden, die er gut schafft!).
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Seit wir den Hund haben, trainieren wir ihn darauf auch mal allein zu bleiben, wobei wir mal kurz die Tür hinter uns schließen oder mal kurz das Haus verlassen für wenige Minuten und ihn dabei zu ignorieren . Wir verabschieden uns nicht von ihm und begrüßen ihn auch erst einige Zeit nach dem wir wieder zu Hause angekommen sind ( Also kein direktes Tür auf und Haaaallooooo Großer etc ). Wir haben auch probiert ihm unser Wiederkommen positiv erscheinen zu lassen indem wir ihn auf seinen Platz geschickt haben und er eine Belohnung bekommen hat.
Bei uns ging das Üben mit Sekunden los. Z.B. Raus aus der Tür, direkt wieder rein, fertig. Ich stand ohne Witz anfangs draußen und habe bis 5 gezählt, bin dann direkt wieder rein. Erst als das saß bin ich weiter vorgegangen.
Meinem Hund hat es außerdem sehr geholfen, dass wir ein Abschiedsritual aufgebaut haben - ich sage "Bis später, du bleibst hier!". Das habe ich auch beim Training immer gesagt und auch, wenn ich in der Wohnung nur in einen anderen Raum gegangen bin (- kann er das übrigens, alleine in einem anderen Raum in der Wohnung sein, ohne zu motzen? Falls nein, solltest du erst einmal üben, dass das sauber sitzt!!!!). Man kommt sich dabei zwar etwas blöde vor, aber manchen Hunden helfen solche Rituale ungemein. Die Regel mit dem Ignorieren stimmt also nicht immer und für jeden Hund! 
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Sobald wir nur sehr sehr kurz weg sind, ist für ihn alles okay. Bemerkt er jedoch das wir uns vom Haus entfernen dreht er völlig durch und zerstört die Möbel.
Zwei Bürostühle hat er schon komplett auseinander genommen, die tapete leicht eingerissen, Kabel gekaut, Vasen zerstört etc etc ... Ich bin wirklich verzweifelt.
Kann er euch denn durchs Fenster oder ähnliches sehen? Das war bei Titus auch ewig ein Problem, bzw. auch heute mag er es nicht soooo gerne, wenn er uns dabei zuschauen muss, wie wir ohne ihn gehen (er sitzt immer gerne auf der Fensterbank
) - in so einem Fall würde ich zu Rollo und co raten.
Bekommt er denn von euch etwas, mit dem er sich gezielt beschäftigen darf? Z.B. etwas zum Kauen, einen gefüllten Kong, einen Karton mit Zeitungsschnipseln und Leckerlies drin? Grade letzteres hat bei uns viel gebracht, denn er hatte etwas, mit dem er sich ein wenig beschäftigen konnte und was er auch zerfetzen durfte. Das Suchen macht auch müde und schlecken oder kauen beruhigen Hunde ungemein.
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Vor dem Alleine bleiben wird er von uns ausgepowert via Agility im Garten und Laufspiele bis er scheinbar auch jedesmal echt platt ist. Aber das bringt ihn nicht davon ab trotzdem durchzudrehen.
Für einen zehn Monate alten Hund erscheint mir das nicht optimal - kennst du bestimmt von deinem Kind: " Nach müde kommt blöde!" und ein Hund in dem Alter hat es dann noch schwerer, runterzukommen. Dann kommt noch der Stress durchs alleinebleiben dazu und schon fängt der Hund an, seinen Stress am Mobiliar auszulassen! Versuche ihn lieber geistig zu beschäftigen, durch Suchspielchen, ein paar Kommandos, die ihr übt oder Clickertraining oder so was. Bei uns ist es optimal, wenn wir vorher so ne halbe Stunde draußen waren, mit Schnüffelspielchen und etwas Rückruftraining oder so und wir dann Zuhause noch etwas Zeit haben, gemeinsam runter zu kommen. D.h., ich setze mich auch in Ruhe hin und lese Zeitung oder so und er bekommt nicht viel Aufmerksamkeit. Wenn ich ihn quasi direkt nach dem Gassi alleine lasse, findet er das nicht so cool, bzw. mittlerweile geht es, anfangs gar nicht.
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Er LIEBT seine Box. Er trägt sein Spielzeug hinein, schläft darin und hat sich sehr gut damit angefreundet. Doch nun mussten wir weg und haben das Gitter geschlossen.
Nachdem wir wieder gekommen sind nach kurzer Zeit hatte er sich durch den Stress in der Box schon vollgepinkelt 
Auch bellt und rappelt er sich da drinnen bekloppt. Sobald die Tür wieder auf ist , geht er auch anstandslos von selber wieder rein und meidet die Box nicht.
Oh weia, der Ärmste. Das mit dem Klappe schließen musst du seeeeehr kleinschrittig üben und belohnen. Also: Türe zu, Leckerlie reinwerfen, direkt wieder Türe auf. Und die Zeiten langsam steigern, bis er darin auch bei geschlossener Tür entspannt liegt.
Noch ein paar Fragen:
- wie ich schon oben fragte, kann er in der Wohnung ohne zu motzen in einem anderen Raum als ihr sein?
- Wie lange hat er täglich Bewegung und Beschäftigung?
- Wird er schon unruhig, wenn er merkt, dass ihr aufbrecht?
- Nimmt er Kauzeug etc. an, wenn ihr weg seid?
- Hast du schon mal was vom DAP-Spray oder Halsband gehört? Und vom konditionierten Entspannungssignal?
Beim Alleinebleiben Lernen ist es wirklich, wirklich wichtig, dass die kleinen Schritte ganz am Anfang sauber aufgebaut werden - das hab ich bei meinem Hundi auch gemerkt. Wenn du zu große Schritte machst, wird dich das leider immer wieder im Tranining zurückwerfen!
Ich wünsche dir viel Erfolg!
Liebe Grüße,
Annika