Ich habe jetzt noch nicht alle Seiten gelesen und man möge mir verzeihen, falls ich etwas schreibe, das schon jemand anderes schrieb.
Also, ich persönlich bin gegen Zwinger- und Kettenhaltung, da ich hier ein Hundchen sitzen habe, der die ersten 5 Monate seines Lebens fast ausschließlich im Zwinger verbracht hat, wie wir heute wissen.
Ich zitiere hier mal Estandia:
Zitat
Bis vor kurzem durfte ich einen Zwingerhund beobachten. Die o.g. Punkte wurden nur unzureichend oder gar nicht erfüllt. Der Hund fing nach wenigen Tagen an nach sozialem Kontakt zu gieren, spulte hoch bei Geräuschen, bei Freigang explodierte er förmlich und stand letztendlich nur noch auf zwei Beinen im Zwinger, um irgendwie was vom Leben "draussen" mitzubekommen.
Mein Hund war 5 Monate alt, als wir ihn aus dem TS übernommen haben, er hatte also schon eine entscheidende Prägephase hinter sich, in der er kaum etwas kennen gelernt hat. Und obwohl man ja annehmen könnte, dass das noch eine recht kurze Zeit ist und man das ja irgendwie "rausbekommen" müsste, merke ich die Auswirkungen bis heute:
- Er hat Defizite im Sozialverhalten ggü. anderen Hunden.
- Er ist schnell durch Außenreize überfordert, da er eben fast nichts kennen gelernt hat. Das war anfangs Straßenverkehr, Haushaltsgeräte, ... die Klassiker, die ein Hund normalerweise im Welpenalter kennen lernt.
Aus dieser Überforderung resultiert auch eine relativ niedrige Reizschwelle und Frustrationstoleranz.
- Er hatte anfangs eine unheimliche Fressgier, stank und hatte ein nicht gerade schönes Fell, da er nach unseren Infos nur einmal täglich eine Hand voll Adult-TroFu in den Zwinger reingeschmissen bekam.
- Er hat Defizite im Umgang mit anderen Menschen und Grenzen, die andere Hunde normalerweise schon als Welpen kennen lernen, hat er erst bei uns kennen gelernt, bzw. ist teilweise immer noch dabei, diese zu erlernen.
Zum Glück hat Titus an sich einen recht freundlichen und mutigen Grundcharakter, so dass manche der oben genannten Dinge sich recht schnell gegeben haben. Allerdings wäre vielleicht vieles einfach gewesen, wenn Titus ganz normal sozialisiert worden wäre....
Ich weiß, dass es sich in unsrem Beispiel vielleicht nicht um die Art Zwingerhaltung handelt, die einige User hier beschrieben haben. Nichtsdestotrotz muss ich sagen, genieße ich das Leben mit meinem Hund in meiner Wohnung, an meiner Seite etc. und er fühlt sich auch sichtlich wohl, ist gerne in meiner Nähe, ... Daher käme für mich eine Zwingerhaltung niemals in Frage.
Liebe Grüße,
Annika