ZitatWas ist denn, wenn du die Couch belegst, sodass er nicht mehr rauf kann? Bei uns war es zB so, dass auf der Couch meine Reisetasche und meine Sporttasche lagen, die normalerweise unter dem Bett liegen. Ich wollte nicht, dass der Winzling mir die Taschen zerbeißt, also hab ich sie hochgelegt und ihm gleichzeitig die Couch geblockt. So hat er gelernt, dass die Couch tabu ist und er auch dann nicht drauf geht, wenn er den Katzen hinterher will. Couch ist Katzenruheplatz.
Nun war meiner noch Welpe :/ und wenn eurer das in seiner alten Familie durfte, ist das natürlich noch ein bisschen was anderes. Und wenn du ihn wirklich mal an die Leine nimmst und so lange kurz hältst, bis er sich hinlegt und beruhigt hat? Und dann groß loben. WIe macht er sich denn ansonsten?
Das Sofa hab ich jetzt verbarrikadiert :) Sieht schon witzig aus, alle Stühle sind jetzt da oben drauf. Titus frustet das natürlich wieder mal - aber er hat bislang noch nicht versucht, irgendwie raufzukommen.... Ich werde auch heute nochmal im Tierheim anrufen und denen sein jetziges Verhalten schildern - kann mir ehrlich gesagt auch vorstellen, dass genau DIESES Verhalten der wirkliche Abgabegrund war. Mit einem Kleinkind in einem Haushalt kommt Schnappen und sich an die Hosenbeine hängen und Beißen als "Ich-krieg-aber-was-ich-will"-Mittel eben nicht wirklich gut an... Dass ein junger Hund sich auch mal die Zähnchen an etwas wetzen will ist schon klar - habe ihm jetzt als Tausch gegen die teuren dicken Medizinschinken meines Freundes einen gefüllten Kong gegeben, den er sichtlich zufrieden beknabbert hat.... Da lacht sein Labrador-Herz - nur muss ich den glaub ich auf lange Sicht eher etwas gefrieren lassen, damit Titus auch länger was davon hat. Ich bin mir wie gesagt dessen bewusst, dass er seine Grenzen austestet - nur geht mir dieses Gebeiße aus Frust und als Durchsetzungsmittel echt auf den Sack, um es mal auf gut Deutsch zu sagen (sorry!). Meine Arme und Beine sind ein Meer aus Schrammen und blauen Flecken.... Wie gesagt, ihn stresst das alles sichtlich, aber ich kann ihn ja nicht machen lassen, was er will, damit er runterkommt. Das mit dem Anbinden bzw. an die kurze Leine nehmen werde ich heute Abend mal versuchen, mal schauen wie er darauf reagiert. Habe ihn heute morgen auch auf seinem Hundeplatz gefüttert, damit er lernt, dass es keine Strafe ist, wenn er dort liegen soll, sondern dass da nur tolle Sachen passieren. Auf dem Sofa hingegen ist es laaaaaaaaaaangweilig
Ansonsten macht er sich ganz gut. Wenn wir regelmäßig raus gehen, dann geht nur selten was daneben. An der Leine will er manchmal nicht weiter - setzt sich einfach auf seinen Po und macht es sich bequem... Da hilft dann nur gutes Zureden und mit Leckerchen bestätigen oder ein Stück vorgehen, er kommt dann nach! Wenn er an der Schlepp oder frei läuft, klappt alles noch besser - dann ist er schon ziemlich fixiert auf mich, ohne dass ich viel machen muss. Er lässt sich auch toll aus dem Spiel mit seiner Freundin abrufen und kommt freudig auf mich zugerannt!! Ich mache im Moment meist die gleiche Runde mehrmals am Tag mit ihm (wie bei einem Welpen: nach dem Aufstehen, Essen und Spielen) und einmal am Tag gehen wir wohin, wo er so richtig laufen kann und andere Hunde treffen kann - und zwar ohne Leine. Das tut ihm glaube ich auch ganz gut. Werde heute mal damit anfangen, seinen geliebten Leckerlie-Such-Karton mit rauszunehmen... Dann werden wir draußen ein wenig spielen, damit er die Spaziergänge hier noch mehr genießen kann!
Das Blöde an der ganzen Situation ist einfach: Ich denke immer, dass ich irgendwas falsch mache und das ist bestimmt auch so. Kein Mensch ist perfekt, denke ich mir. Wenn abends wieder großes Theater mit Beißen kommt, dann muss ich ehrlich sagen, ist mir zum Heulen zumute und manchmal muss ich das dann auch einfach rauslassen. Musste gestern erstmal mit Titus raus, zwei meiner Nachbarinnen saßen draussen, wir haben zusammen ein Glas Wein getrunken, Titus lag friedlich daneben und sah aus, als könnte er kein Wässerchen trüben. Denen habe ich dann mal mein Herz ausgeschüttet (und ja, es sind dabei auch Tränen geflossen!) und die eine, die einen Sohn hat, meinte daraufhin: "Das ist wie mit einem Kind. Da saß ich teilweise auch jeden Abend zuhause und hab geweint, weil ich immer dachte, dass ich irgendwas falsch mache oder irgendwas mit dem Kind nicht normal ist..." Das gab mir dann schon zu denken. Habe wahrscheinlich -immer noch- zu hohe Erwartungen an Titus und fahre innerlich schon hoch, wenn wir nach der letzten Runde nach Hause kommen.... OOOOOOOOOHHHHMMMMMMM!
ZitatOthello hat gestern auf der letzten Runde, so zwischen Mitternacht und eins irgendwann, vor unserem Haus einen Mann stehen sehen, rührte sich keinen Millimeter mehr und hat gebellt, gewufft und GEKNURRT. So hab ich das Vieh noch nie knurren hören. Er ist dann noch furchtbar angespannt wieder ins Haus, stand eine Weile im Flur, dann haben die Katzen irgendein Geräusch in der Küche gemacht und er hat sofort gebellt. Ich hab das Licht ausgemacht, ihn ins Körbchen geschickt und dann hat er Ruhe gegeben. Wenn ihm was gruselig ist, ist ja ok, aber wenn er hier Leute anbellt und -knurrt, macht er sich keine Freunde
Ich hab schon öfter gehört, dass Hunde immer wieder mal in eine "Unsicherheitsphase" kommen und dann auf einmal viiieeel schreckhafter sind als sonst. Auf der anderen Seite: in fremder Mann vor seinem Haus, Dunkelheit etc.. -da kann man schon mal Schiss kriegen!