Zitat
Sorry, aber dann kennst Du keinen einzigen Züchter, sondern nur Vermehrer.
Vernünftige Zucht (egal bei welcher Tierart!) ist IMMER ein Verlustgeschäft, insbesondere wenn man es einigermaßen tiergerecht halten will.
Ist zwar schon ein paar Seiten her, aber ich muss jetzt mal für Ediline in die Bresche springen:
Ich lese hier ständig ein VDH-Züchter macht das immer so nebenbei und Züchten ist immer ein Verlustgeschäft und überhaupt wird von einem verantwortungsvollen Züchter nur gezüchtet um die Rasse zu erhalten und zu verbessern. Gut, letzteres glaube ich gern. Punkt Nr. 2 wage ich bei Preisen ab 1.200 € aufwärts anzuzweifeln. Hier greifen für mich auch Argumente, wie von dem Geld müssen Teilnahme an Ausstellungen etc. gezahlt werden, nicht. Im Endeffekt wird dann doch hier das Hobby des Züchters, nämlich an Ausstellungen, Messen, Turnieren teilzunehmen mit finanziert.
Ich will jetzt keinen Roman schreiben, aber kurz zu meiner VDH-Erfahrung (gibt noch andere Erfahrungen mit z.B. Tierheim-Hund):
Wir, d.h. meine Eltern und ich (war damals 17), haben uns intensiv mit dem Thema beschäftigt, eingelesen, informiert und uns verschiedene Züchter angesehen. Auf die VDH-Zugehörigkeit haben wir Wert gelegt, stand schließlich damals – 1997 – bereits in jedem Hundebuch. Vom Wesen her ist ein toller Hund dabei raus gekommen– gesundheitlich leider ein Wrack. Das ist auch der Grund warum ich jedes Mal das K***en bekommen, wenn ich lese „jeder der nicht im VDH züchtet ist ein Vermehrer und böse“. Der Hund kostete damals bereits seine ca. 2.000,00 Mark, toller Stammbaum inklusive. An Tierarzt-Kosten kam aber am Ende fast das Vierfache oben drauf Natürlich zusätzlich zu Standards wie Impfen und Entwurmen. Auch Fahrtkosten sind hierin nicht enthalten. Wir sind teilweise wöchentlich von einem Tierarzt zum nächsten gepilgert. Später haben wir erfahren, dass in dem Wurf ein anderer Welpe herzkrank war. Und aus einem Forum für Wurfgeschwister habe ich von vielen gelesen, die einen körperlich oder auch geistig kranken Hund aus dieser Zucht haben. Wie gesagt, dass war 1997, der Züchter ist immer noch dem VDH angeschlossen und kann weiterhin seine Zucht betreiben. Da frage ich mich wo denn die tollen Kontrollmechanismen des Verbandes greifen.
Und dann kommen wir nun zu Punkt 1, dass die Züchter das ja immer nur so nebenbei betreiben.
Wie bereits geschrieben, wir haben uns viele VDH-Züchter in ganz Deutschland angesehen und die allermeisten gingen keiner hauptberuflichen Beschäftigung nach. Das waren vorallem Rentern, Hausfrauen (klar, da war der Mann beruftätig) und – ja auch das – hauptberufliche Züchter dabei. Da wurde einfach nebenbei im Schuppen noch ein kleiner Verkaufsstand für Futtermittel eingerichtet und ein Gewerbe hierfür angemeldet und schwupp-di-wupp ist man hauptberuflich selbständiger Verkäufer für Futtermittel, aber kein Züchter.
Ich will damit nicht unterstellen, dass man als Züchter reich wird - weder beim VDH noch als "Vermehrer". Aber diese Verallgemeinerung die hier betrieben wird - alles neben dem eigentlichen Beruf und Geld steckt man am Ende auch noch rein - daher sind Abgabepreise für stets gesunde VDH-Hunde von über 1.000,00 € wohl locker gerechtfertigt, passt mir auch nicht.
Soviel von mir.