Es ist schon richtig, dass ein Berner keine 2-Stunden-Spaziergänge einfordert (wobei dies auch von Hund zu Hund verschieden ist). Unser Janosch ist nach 1 Stunde fertig, nach 1 ½ Stunden total fertig – aber einmal am Tag möchte er einen solchen Spaziergang dennoch haben, schön gemächlich mit vielen Schnüffelmöglichkeiten. Außerdem möchte er dann zwischendrin auch noch bewegt werden – mit einem Spiel oder der Möglichkeit im Garten einer Maus hinterher zu graben.
Auslauf braucht ein Berner auf jeden Fall genau wie ein anderer Hund – er möchte ihn nur anders gestaltet haben. Also nicht unbedingt am Fahrrad mitlaufen oder Agility.
Darüber hinaus empfinde ich es so, dass unser Berner noch menschenbezogener ist als unser erster Hund, ein Golden Retriever. Sprich Janosch KANN allein bleiben, er tut dies auch, aber er WILL es nicht unbedingt. Das äußert sich so, dass er weder jault noch irgendwas kaputt macht wenn er allein ist. Aber bei der Rückkehr völlig aufgeregt ist – also purer Stress für ihn.
Leichter ist für ihn das Alleinbleiben wenn er auf dem Grundstück sein darf. Da ist er als Hof- und Wachhund in seinem Element und ist beim Zurückkommen der Menschen ein müder und zufriedener Hund – dem es dennoch besser gefallen würde, wenn die blöden Dosenöffner nicht weggehen würden.
Prinzipiell halte ich Deine Voraussetzungen für aktuell nicht passend. Du musst Dein Abi machen, dann studieren, dann in einen Job einsteigen. Sicher mag es während des Studiums recht gut passen - aber danach, was wenn Du umziehen musst, Deine Familie zur Unterstützung aufgrund Entfernung wegfällt, das Finanzielle beim Jobeinstieg nicht so passt (unsere Hundepension würde monatlich bald 300,00 € kosten wenn wir Janosch täglich dahin geben müssten - mit Futter, Steuer, Versicherungen, Hundeschule und allem anderen wären das monatliche Kosten für den Hund von ca. 500,00 € und das ist Betrag den muss man erstmal übrig haben vom Verdienst wenn man grade erst in die Arbeitswelt einsteigt)? Meine Meinung ist: warte noch.
Ob ein Hund sinnvoll ist, musst Du selbst entscheiden. Wenn Du bei Minus 20 Grad im Stockdunklen und bei eisigem Wind auf dem Feld stehst und das auch noch genießt, dann hat Dein Leben durch den Hund einen ganz eigenen Sinn bekommen :-)