Beiträge von Janosch2011

    Hallo liebe Forumsgemeinde,


    ich muss mir mal eben kurz was von der Seele schreiben.


    Heute morgen war ich mit Janosch wie so ziemlich jeden Morgen laufen. Dabei kommen wir auf dem Rückweg immer an einem Grundstück vorbei in dem eine Deutsche Dogge wohnt und die durch das Tor hindurch Janosch auch immer anbellt. Es ist ein Nachbar von uns, also nur 3 Häuser weiter.


    Heute stand das Tor aber offen, da der Halter gerade sein Auto rausfahren wollte. Auch das ist schon oft passiert, aber bisher war der Hund dann immer im Zwinger. Heute nun leider nicht. Die Dogge kam also rausgeschossen auf die Straße und ich dachte noch, sie wird doch wohl nur schnuppern. Aber da war es schon vorbei. Mit einem Knurren hat sie sich auf Janoschs Rücken und Hintern gestürzt und sich dort festgebissen.


    Der Halter kam dann aus seinem Auto und hat die Dogge an den Hinterläufen aufs Grundstück zurückgezogen. Er kam dann sofort zurück und hat gefragt, ob was passiert ist. Ich hab Janosch auch gleich grob untersucht, konnte aber außer Sabber und Fell nichts feststellen. Später hab ich ihn mir nochmal genau angesehen und hab zum Glück auch wirklich keine Bissspuren finden können. An einer Stelle ist ein wenig zusammengezuckt. Ich denke da wird er einen blauen Fleck haben.


    Der Doggenbesitzer kommt heute abend nochmal bei uns vorbei. Janosch hatte den Schrecken scheinbar gleich wieder überwunden und hat sich die letzten Meter nach Hause und auch dort ganz normal verhalten.


    Jetzt ärgere ich mich über meine Reaktion. Ich stand da und hab anfangen laut zu schreien (damit auch jeder im Dorf was davon hat – wahrscheinlich bin ich jetzt die „Hysterische mit dem Berner“ :verzweifelt: ) statt dazwischen zu gehen oder meinen Hund zumindest wegzuziehen. Gut letzteres wäre vielleicht auch nicht so gut gewesen, schließlich hing die Dogge mit ihrer Schnauze an Janoschs Hintern fest. Andererseits kenne ich diesen Hund nicht bzw. nur von weiten, ich kann ihn also nicht einschätzen und weiß nicht, wie er reagiert wenn ich ihn versuche am Nacken zu packen. Ist ja nun auch kein kleiner Chi. Vielleicht hätten Tritte was gebracht, aber ich war in der Situation ehrlicherweise überfordert und da der Halter ja in der Nähe war, hielt ich laut schreien für das Beste.


    Zumal die Dogge scheinbar ein reiner Hofhund ist. Spazieren gehen die Halter sehr selten mit ihr. Ich seh gelegentlich mal die Frau den Hund an der Schleppleine führen, aber das dann nur hinten auf der Wiese hinterm Haus. Auf unseren Gängen sind sie uns noch nie begegnet. Daher denke ich nicht, dass der Hund auf andere Hunde und fremde Menschen gut sozialisiert ist.


    Es sah und klang also alles dramatischer als es war. Aber dennoch schlottern mir jetzt noch die Beine wenn ich daran denke :fear: So wie die Dogge sich an Janosch festgebissen hat (zumindest in seinem Fell) sah es wirklich so aus als würde sie richtige Stücke aus ihm rausreißen und ich war einfach nur froh, als sie gezwungenermaßen von ihm abgelassen hat und ich gesehen habe, dass er nicht blutet.


    Sorry, aber den Schock am Morgen musste ich jetzt mal los werden.


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    Dass hier einige ausflippen, weil manche User an Überheblichkeit nicht zu überbieten sind, wundert mich nicht.


    Diesen Satz musste ich mir nochmal raus picken. Wer im Glashaus sitzt, und so…


    PS: Zur Frage was man für 600,00 € bekommt: von einem Handwerker 2 Räume gestrichen und ein paar Fugen am Fenster erneuert. Allein für die Grundreinigung einer (normalen) Wohnung vor Einzug eines Mieters zahlen wir 155,00 €.

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    Hundepsychologie kann man in der Schweiz studieren, ist zwar ein anderes Land, aber die Hunde sind da wahrscheinlich ganz genau so.


    M.E. ist es aber auch ein Fernstudiumlehrgang wie in Deutschland und ist für mich einfach nicht vergleichbar mit einem 5-jährigen Psychologiestudium mit Klinikanteil (Okay, heutzutage sind es wohl auch nur noch 3 Jahre). Daher finde ich es nicht gerechtfertigt das Wort "Psychologe" zu verwenden. Unter einem Psychologen stelle ich mir eben jemanden vor der 3-5 Jahre Universitätsstudium mit Praxissemestens hinter sich hat.


    Und damit bleibt aber eins immer noch bestehen - nämlich die Tatsache, dass ich auf die Meinung Eures Hundepsychologen absolut nichts gebe. Die Frage Dominanz oder nicht erregt hier im Forum immer wieder die Gemüter. Ich bin da eigentlich schon jemand der sagt, ja Dominanz gibt es. Aber bitte schön bei einem erwachsenen Hund kann man mal drüber sprechen, aber nicht bei einem 13 Wochen alten Welpen.


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    Ich frag mal in die Runde, die sagen, daß wir zuviel mit unserem Wauzi machen und nur zwei mal 10 min rausgehen, was passiert zwischendurch bei euch, wenn der Wuff nicht gerade schläft? Das ist jetzt keine provozierende Frage, sondern es interessiert mich wirklich.


    In der Zeit hat Klein-Janosch bei uns gelernt, dass er nicht der Mittelpunkt der Welt ist. Klar hat er nicht 23 h geschlafen. Aber er musste lernen, dass nur weil er grade wach ist nicht plötzlich die Welt für alle anderen stehen bleibt. D.h. er lag dann in der Ecke und hat gedöst oder auf einem Knochen rumgekaut.
    Im Endeffekt, wenn ich mal so drüber nachdenke:
    10 Minuten täglich wurden für Fressen verwendet - war schon als Welpe ein Schnellfresser
    2 x 10-15 Minuten Spaziergang - Leine laufen lernen und Welt kennen lernen
    bestimmt 10 x am Tag für 5 Minuten in den Garten zum Geschäft verrichten
    5-10 Minuten für allgemeine Pflege wie z.B. Fell bürsten, Ohrenpflege - musste er ja auch erst lernen sich das gefallen zu lassen
    vielleicht 1-2x am Tag 2-maximal 5 Minuten Spielen oder kleine kleine Übungen im Garten - Hier, Nein, Aus
    dann noch ein paar Minuten ruhiges Schmusen - da durfte ruhig dabei einschlafen


    Waren summa summarum bestimmt nur eineinhalb bis zwei Stunden Beschäftigung am Tag, aber ich habe an anderen Tagen wo es mehr war sofort gemerkt wie er aufgedreht hat (wie ein Wilder durchs Haus gerannt, gejuckelt usw.). Mir persönlich ist es auch wichtig keinen nervösen oder ständig unter Strom stehenden Hund zu haben der nach 2 Stunden spazieren immer noch nicht tot zu bekommen ist. Sicher ein Berner ist da eh anders als ein Aussie bzw. Labbi. Aber grade weil beides Rassen sind die zum Aufdrehen neigen, würde ich Wert darauf legen, dass der Hund lernt "Ich bin zwar jetzt wach, aber es kümmert sich grad keiner um mich also dös ich noch ein wenig".


    Du schreibst, dass sie Euch auffordernd anschaut. Das heißt ja aber nicht, dass sie Euch provozieren will. Ihr ist auch nicht langweilig (wie gesagt ein Hund pieselt nicht aus Langeweile oder Trotz oder Provokation).


    Vielleicht hat sie auch einfach nur schon gelernt "wenn die Blase drückt muss ich mich an die Menschen halten und dann bringen die mich dahin wo ich darf". Das ist super. Das Problem ist halt nur, dass sie noch nicht wirklich anhalten kann. Sprich, sie merkts, schaut Euch an und schon ists passiert. Gebt Ihr einfach nur ein paar Wochen Zeit.


    Wenn organisch alles in Ordnung ist, würde ich mir darüber keine Gedanken machen. Einfach weiterhin aller 2 Stunden mit ihr raus, Party wenn sie draußen macht, ohne Kommentar wegmachen wenn sie drinnen macht.


    Dann wird das von ganz allein. Du musst Dir halt nur eins vor Augen halten. Stubenrein ist ein Hund i.d.R. erst mit 4-5 Monaten. Alles andere ist Glück oder Schnelligkeit. Janosch hat auch nur selten rein gemacht - reines Glück, wir waren halt schneller als er.

    Ach, noch vergessen zu schreiben:


    Ein ernsthafter Verhaltenstherapeut (m.E. gibt es da Ausbildungen/Seminare wo man sich Hundepsychologe nennen darf ohne ein wirkliches Studium - bitte korrigiert mich wenn ich falsch liege) wird bei einem 13 Wochen alten Welpen nicht von Dominanzgehabe sprechen.


    Das ist als würdest Du von einem 2 Monate alten Baby behaupten, es würde mit Absicht in die Windel machen um Mama zu ärgern.


    SheltiePower: :gut:

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    größere Rund ist max eine halbe Stunde, es ist definitiv nicht zu viel und auch nur einmal am Tag, wenn überhaupt.


    Also ehrlich? Ich finde es definitiv zu viel. Grade bei einem Rassemix der recht quirlig ist.


    Mit 13 Wochen sind wir mit Janosch grade mal 10 Minuten gegangen. Ich glaube er war 5 Monate als wir zum ersten Mal eine halbe Stunde waren und dass dann aber nicht täglich.


    Wenn sie Dir schon zeigt, dass es zu viel war - dann war es m.E. schon viel zu viel.

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    jaaaa ab woooO und wie genau schreite ich sinnvoll ein? ab hinten riechen und lecken...oder ganz auf Distanz halten...oder wo beginnt eine pädagogisch wertvolle Handhabung denn bitte mal detailliert erläutert ?? =)


    Mal riechen ist i.O. - das gehört für mich zur normalen sozialen Interaktion. Aber lecken und knabbern geht zu weit. Man merkt doch auch als Rüdenbesitzer ob die Hündin sich anbietet oder nicht. Daran erkenne ich ob ich meinen Rüden jetzt zurückpfeife oder ob die beiden spielen können. Sobald ich denke die Hündin könnte läufig sein, halte ich meinen Rüden zurück. Egal auch ob der andere HH findet die beiden könnten doch ruhig mal zusammen spielen (ist mir letztens erst passiert - bei einer Hündin in den Stehtagen wie mir der HH auch noch berichtete, beide Hunde ohne Leine auf dem freien Feld :mute: ). Mir ist das zu riskant und den Einwand von picominchen bzgl. der Scheinträchtigkeit kann ich, obwohl ich noch nie eine Hündin hatte, nachvollziehen. Außerdem ist es einfach unnötiger Stress für beide.


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    Genauso dass er nur "Spuren verfolgt und kaum bis wenig auf mich achtet beim Gassi-- sollte ich dies Verhalten direkt beim "Festschnüffeln" abwenden oder ist sowas ok wenn er meine "Erlaubnis zum *lauf und lies Zeitung* hat...


    Ich kann Dir nur sagen wie ich es halte: Habe ich ein bestimmtes Ziel oder üben wir, gibt es kein Festschnüffeln. Machen wir eine Schnüffelrunde darf Janosch so viel schnüffeln wie er will. Er merkt relativ schnell was Sache ist. Im ersten Fall kommt ein relatives scharfes "Hier" von mir, im zweiten sag ich irgendwann mal sanft "Komm" und geh gemütlichen Schrittes weiter. Wenn er allzu intensiv schnuppert pflücke ich ihn aber schon mal ab.

    Ach wie lag ich mit rasendem Herzen neben Janosch auf dem Fußboden als er mit ca. 4 Monaten laut heulend angehumpelt kam. Während ich das Hundekind beruhigt habe und meinen Mann angeschrien habe "wir müssen sofort in die Tierklinik" hatte Janosch schon wieder vergessen, dass da was weh tat und ist wieder rumgehopst. Ein Abend noch ein bisschen Humpeln und dann war es vorbei.


    Tja, nun 1 Jahr und gefühlte 30 Verknackser später lass ich mich da nicht mehr verrückt machen.


    Beobachte es einfach ein paar Tage, aber sie wird sich sicherlich nur etwas verstaucht oder verdreht haben.


    Alles Gute der Kleinen!

    Sehe ich genauso wie Sandschiffchen. Leine kauen macht Janosch heute (mit anderhalb) noch gelegentlich wenn der Spaziergang mal zu lang war und er dadurch gestresst ist.


    Vielleicht braucht Euer Kleiner mehr Ruhe um nicht so aufzudrehen. Mein Tipp auch: nimm ein Spielzeug (z.B. auch ein kleines Kauseil) mit auf den Spaziergang. Kaut er wieder auf der Leine rum, sagste bestimmt „Nein“, nimmst ihm die Leine aus dem Maul und steckst das Spieli rein. Da sollte er eigentlich nach ner Weile kapieren dass Leine und Hosenbeine tabu sind, er aber gern auf seinem Spielzeug kauen darf.


    Vorallem aber wirklich mal schauen in welcher Situation er das macht und ob Ihr den Tagesablauf etwas umstellen müsst.

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    ja ja, das ist mir schon klar, das man das nicht unterstützen sollte.


    Aber ist doch das selbe bei Züchtern, wenn man kauft züchten sie weiter, und was kommt dann dabei raus total überzüchtete Hunde, Mops usw. die kaum noch Atmen können, ist das i.O.? Es wird so gezüchtet wie die Leute es sich halt mal vorstellen!
    Aber die werden tüchtig unterstützt!


    Es ist für mich eigentlich ganz einfach - gewisse Rassen, die ich für überzüchtet halte oder als Qualzucht verstehe, kaufe ich nicht. Außerdem kann ich mir den Züchter immer noch aussuchen. Ich muss also niemanden unterstützen, der meinen persönlichen Ansprüchen nicht genügt.

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    hallo,


    Jetzt muss ich auch mal was dazu schreiben, was sind das für Ratschläge, wenn hier geschreiben wird sie soll denn Hund nicht nehmen weil er nicht von einem Züchter stammt, soll er in einem Eck verrecken, nur weil er bei den falschen geboren wurde?? Oder soll man alle kleinen würmchen auf einen haufen werfen und verbrennen , nur weil sich nicht vom Züchter sind?? Ne Leute, hier wird ständig von Tierschutz gesprochen, die vom züchter sind das beste und die anderen sind zum Tode verurteilt! nein Danke!! Es sind alles Lebewesen! Was soll aus dem kleinen werden wenn sie ihn nicht nimmt? Das interessiert euch nicht, hauptsache es is einer vom Züchter!! BLA BLA BLA :curse: :irre: :irre:


    Okay, jetzt kommste mal runter.


    Vergisst mal für nen Moment, dass die TS in China lebt und dort eine völlig andere Situation als in Deutschland ist (vielen Dank *Sandmann* für Deine Einschätzung der Situation, ich behaupte mal mindestens 90% der Forumler - ich eingeschlossen - wissen nicht wie Hundezucht, Hundehaltung und Tierschutz in China aussehen).


    Dann machste Dir mal Gedanken über den Satz "Die Nachfrage bestimmt den Markt".


    Das ist wie bei den ganzen Reality Soaps im Fernsehen. Volksverdummung schlechthin, aber die Leute schauens an, also gibts immer immer mehr.


    Man nehme nun bevorzugt einen alten Bauernhof, sagen wir 5 Hündinnen und einen Deckrüden und hat immer schön Welpen die man mit 6 Wochen abgibt und ärztlich nicht untersuchen lässt, weil kostet ja alles Geld. Was glaubst Du denn was dieser Vermehrer (und das ist tatsächlich ein Vermehrer!) für Kohle macht? Der wird also fleißg weiter machen. Vermehrt Hunde die vielleicht sterbenskrank sind, wahrscheinlich aber (weil vielleicht bis zur 6. Lebenswoche nur in einer Schweinebox gesessen) psychisch geschädigt.


    Ein Teil der Welpen kommen dann zu den, ich sag jetzt mal provokant, "Reality Soap-Zuschauern". Schließlich kostet so ein Hund im Vergleich zum Züchter nicht die Welt. Dann stellen diese dann wieder fest, der funktioniert nicht so wie im Fernsehen, ist mit 8 Wochen noch nicht stubenrein, benutzt Hände als Beißwürste und kann nicht bei Fuß gehen - also wird er ausgesetzt, verkauft, ins Tierheim gebracht (kostet aber auch) oder auch schlimmeres.


    Der andere Teil der Welpen kommt zu den "das Würmchen hat mir so leid getan und wär ja sonst auch gestorben"-Leuten. Wie gesagt, untersucht/geimpft etc. sind die Welpen nicht, auf Hygiene oder darauf dass ein Welpchen irgendwie krank aussieht wird im Schweinestall auch nicht so geachtet. Also verstirbt der Kleine nach nur 3 Wochen beim neuen Besitzer an einer Viruserkrankung, bevorzugt Parvovirose - an der der kleine süße bemitleidete Welpe elendlich krepiert.


    Denkst Du wirklich diese Welpen hatten ein schönes Leben? Dass vielleicht die beiden vorgenannten Fälle bei 10% der Welpen nicht eintreten und diese Hunde dann gesund und glücklich leben, wiegt die 90% nicht auf.


    Da aber ja so viele kaufen, wird es immer immer mehr solche Hunde geben.


    Wenn aber die Leute da nicht mehr kaufen und der Vermehrer bleibt auf seinen Welpen sitzen. Ja, so tragisch es ist, wird er die 15 die er grade hat vielleicht ertränken oder ähnliches. Aber er wird definitiv keine 500 weiteren mehr produzieren.


    Nun verstanden? Hat also gar nix damit zu tun, dass alle Hunde vom Züchter kommen sollen :pfeif: