Noch weiter vom eigentlichen Thema weg, aber das interessiert mich, werden wohl deshalb die Kälber an die Holsteinrinder gebunden? Ich habe letztes Jahr im Sommer eine Rinderherde gesehen, wo jedes Kalb an seiner Mutter hing. Am Zaun stand ein Hinweisschild, dass die Kühe trotzdem gemolken werden, scheinbar was ganz besonderes. Warum wird das nicht immer gemacht?
wie - gebunden? Festgebunden?
Manche Betriebe können (oder eher WOLLEN) es sich leisten, die Kälber trotzdem bei den Kühen stehen zu lassen. Der Milchertrag ist dann natürlich deutlich geringer, weil das Kälbchen ja seine Milch benötigt. Möglich ist es, rentieren tut sich das vermutlich weniger, sonst könnten es ja alle Milchviehbetriebe machen.
Es gibt in Deutschland tatsächlich schon einige Betriebe, die die Kälber entweder mit den Müttern mitlaufen lassen (muttergebundene Aufzucht) oder jedes Jahr ein paar Kühe als Ammen auswählen, die dann nicht gemolken werden und stattdessen die Kälber großziehen (ammengebundene Aufzucht).
Beides hat Vor- und Nachteile.
Ich meine in Deutschland wird diese Milch speziell vermarktet zb von "de Öko Melkburen".
Bei uns gibt es einen kleinen Betrieb (15 Milchkühe), der die Kälber und das Jungvieh einfach mitlaufen lässt. Die Tiere wohnen alle zusammen in einem Offenstall, wie man es von Pferden kennt. Sie liefern aber ganz normale Biomilch und werden für die Haltung nicht extra entschädigt, denn hier ist das so gut wie unbekannt. Sie gelten hier unter anderen Landwirten damit leider als Spinner, weil "das hat man noch nie so gemacht!" (was Blödsinn ist, aber gut).
Sie waren ganz begeistert, als ich ihnen letzten Sommer erzählt habe, dass es Betriebe gibt, die ihre Milch mit dieser Art der Haltung teurer verkaufen können, denn Einbußen hat man damit natürlich und so bleibt einem noch weniger über.
Hier hat allerdings so gut wie niemand Holsteiner, sondern hauptsächlich Fleckvieh mit vorhandenem Mutterinstinkt (Ausnahmen gibts aber natürlich).