Beiträge von Phoenix89

    Unterwegs mit einem Weimaraner ist immer wieder ein Erlebnis...
    Ein Mädchen, die ungefähr (ich bin echt schlecht im Schätzen von Altern) so knapp drei sein müsste, blieb in entsprechendem Abstand vor Dino stehen und sah ziemlich verschreckt von mir zu ihm und zurück.
    Ich wollte schon weiter gehen und sie ignorieren als sie mich zaghaft fragt, ob er ein Geist sei. Ich musste dann erstmal grinsen und hab nein geantwortet, ihr aber erzählt, dass er im englischen auch grey ghost, also grauer Geist genannt wird. Sie ist dann frontal auf uns zugerannt gekommen und hat, schneller als ich reagieren konnte, einfach mal Dinos Ohr gepackt und voll angerissen. Der war selbst viel zu verdutzt um zu reagieren und dann stand sie zufrieden und grinsend vor mir und hat mir erklärt: "Er ist kein Geist, Geister kann man nicht anfassen. DIE SPINNEN DIE ENGLISCHLÄNDER." (Wie aus Asterix :lol: ) Ich dachte mir echt nur, dass das ja wunderbar ist und bin weiter gelaufen :datz: :lol:

    Und der Lieblingsspruch von unserem Tierarzt wenn sein Hund lieber mit uns knuddelt als auf ihn zu hören: "Ich sags euch, der würde mich echt noch verkaufen nur um gestreichelt zu werden." Der beleidigte Gesichtsausdruck ist immer besonders putzig. :D

    Zitat

    Baily habe ich aus einer Familie als Ups-Wurf, manche mögen Vermehrung denken, aber ich finde einen Unterschied gibt es.


    So sehe ich das auch. Denn die Liebe, die die Familien oft in einen solchen Ups-Wurf stecken macht den Unterschied vom Vermehrer, der sie am Besten in der Garage aufzieht (wobei das ja bei manchen Züchtern auch an der Tagesordnung ist *seufz*).

    Unseren Fynn hatten wir über eine TierschutzOrga. Er hat 220 Euro Schutzgebühr gekostet.
    Bei Liam sind wir nun beim Züchter gelandet, da ich dieses Mal einfach wollte, dass zumindest von Elternseite her gesundheitlich alles perfekt ist und auch die Prägung in den ersten Wochen gut verläuft. Entsprechend kostet er natürlich ein vielfaches von Fynn :pfeif: Aber letztlich ist der Preis ja auch egal. Schließlich schafft man sich einen Hund ja im Normalfall für einige Jahre an und dass dann alles passt kann man ruhig tiefer in die Tasche greifen ;)

    Weine nicht um ihn, Fynn ist eigentlich gar nicht weg. Er lebt in unseren Gedanken und unseren Herzen weiter. Wir alle werden ihn nicht vergessen, darauf kommt es an. :) Außerdem war er wohl laut Tierarzt in seinen letzten Stunden in einer Art Wachkoma, es war einfach vorbei :(
    Ich hoffe, Cloud geht es gut? Zu schade, dass Fynn nicht sein Glück hatte... Aber ich hoffe einfach, dass auch ich dem nächsten Shunthundbesitzer so zur Seite stehen kann, wie du es bei mir getan hast.

    Hallo ihr Lieben,

    ich weiß, viele werden jetzt etwas entgeistert diesen Thread entdecken und sich denken, "ihr Hund ist doch erst letzten Sonntag gestorben". Und ja, das ist mir sehr wohl bewusst und meine Frage hier schmälert meine Liebe zu ihm nicht im Geringsten.
    Doch als ich mit einer Freundin zusammen gestern abend Züchter-HPs gewälzt habe, ist mir zum einen aufgefallen welch lange Vorreservierungslisten geführt werden und zum anderen, dass es mir gut tut, diesbezüglich in die Zukunft zu sehen und nicht in meiner Trauer unterzugehen. Ich hoffe, das versteht ihr. Es ist nicht so, dass ich morgen einen neuen Welpen haben möchte, das braucht seine Zeit, aber wie gesagt, bis wir dann mal "dran sind" dauert ja auch seine Zeit...

    Nun meine Frage...
    Ich bin ehrlich, dass ich mich nun das erste Mal mit der Rassenfrage auseinander setze. Fynn war ein Tierschutzmischling, da gab es höchstens das Ratespiel "was steckt drin?"
    Wir sind eine vierköpfige Familie (meine Schwester wird in zwei Wochen 15) mit großem Haus und Garten direkt am Wald im Herzen der Fränksichen Schweiz. Aufgrund verschiedener Arbeits- / Schulzeiten ist fast immer jemand bei uns zu Hause = Wauzi bleibt allerhöchstens mal eine halbe Stunde allein. Mein Leben hat sich bisher komplett um Fynn gedreht, ich bin jetzt nicht der Diskotyp sondern bevorzuge abends einen langen Spaziergang durch den Wald (ich weiß, ich bin ein Langweiler :D ) und Action mit meinem Hund.
    Soviel zur häuslichen Situation. Wir hatten uns schon vor Fynns Tod beim Thema Zweithund mal in der Familie zusammengesetzt welche Rasse allen gefallen würde. Ergebnis unbefriedigend ;)
    Wir sind überein gekommen, dass wohl tendenziell kurzes Fell angesagt ist und eine SH von 60cm aufwärts (wobei auch Ausnahmen zur Sprache kamen wie Aussies, Goldies und Gordon Setter). Rassen die wir uns näher angeschaut hatten, waren Großer Schweizer Sennenhund, Rhodesian Ridgebacks, Dalmatiner, die ganze Retriever Kategorie und im Bereich Jagdhunde eben die Dt Kurzhaar, Weimaraner und Vizslas.
    Ich weiß, deutliche Unterschiede in den Eigenschaften, aber das waren die Rassen die genannt wurden (weitere Vorschläge gerne her damit :D ) Falls es ein Jagdhund werden würde, würde ich in eine auf Jagdhunde spezialisierte Hundeschule gehen, das ist klar. Trotzdem hat vor allem meine Schwester (sie und ich wählen hauptsächlich aus) Bedenken was Weimi, Vizsla & Co angeht. Und ich weiß, dass diese berechtigt sind und dass das hochgradige Spezialisten sind. Warum ich mich vor allem in die Weimis (und Viszlas) verschaut habe? Klar, zuerst ist mir die Optik ins Gesicht gesprungen, aber dann habe ich zwei Weimis näher kennen gelernt und habe mich auch total in ihren Charakter verliebt. Es sind für mich einfach die beeindruckendsten Hunde die ich kenne.
    Ich hätte nur große Angst ihnen nicht gerecht zu werden. Es gibt bei uns auch einen Jagd- und Gebrauchshundclub, der Nicht-Jägern eine Ausbildung der Jagdhunde möglich macht. Trotzdem will ich natürlich, dass es meinem Hund in erster Linie gut geht. Schließlich bringt es nichts, wenn ich vor Stolz über meinen Weimi platze und er nur unglücklich ist. Ich habe schon so vieles gegesätzliches gelesen. Zum einen die überzeugten Jäger, die sagen, dass ein Weimaraner ohne Jagd nie glücklich wird und zum anderen die Nicht-Jäger, die einen ihrer Meinung nach perfekt ausgelasteten Hund führen (ich habe mich in dem Zug auch über Fährtenarbeit, Mantrailing und natürlich auch Dummyarbeit schlau gemacht).
    Tja, jetzt meine Frage, was denkt ihr? Welche Erfahrungen habt ihr mit den genannten Rassen?

    Danke!

    Hallo Didi,

    mein Fynn hat auch Phenoleptil bekommen. Wie die antiepileptische Wirkung ist, kann ich dir leider nur bedingt sagen, da Fynn keine wirklichen Anfälle hatte.
    Aber über die Verträglichkeit kann ich dir kurz etwas berichten.
    Fynns Appetit wurde durch das Phenoleptil stark angeregt, war er sonst extrem mäkelig hat er einem unter dem Medi fast die Haare vom Kopf gefressen. Ansonsten hat es ihn wohl noch zusätzlich etwas gedämpft. Wobei das auch an seinen Gesamtzustand hatte liegen können. Aber dass es appetitanregend ist, ist definitiv sicher.

    Danke Steffi! :cuddle: Und bitte entschuldige dich nicht für die Länge des Textes!
    Ich bin zwar schon wieder am Heulen, aber dir so unsagbar dankbar für deine Worte! Ich glaube, jetzt hat es auch der letzte Teil in mir verstanden. Du hast wirklich recht und das predige ich auch immer den Leuten, die Meeris von uns bekommen (wir züchten im kleinen Rahmen Rassemeerschweinchen). Wenn ein Tier unheilbar krank ist, warum sollte man es dann bis zum Ende leiden lassen und nicht einfach einen Schlussstrich setzen? Auch wenn ich diesen Schlussstrich hassen werde ohne Ende, es wird definitiv das Beste sein.
    Ich weiß, dass ich ohne meinen Superman nie die Kraft gehabt hätte meine Krankheit zu besiegen. Das war wohl seine Aufgabe bei mir und jetzt muss ich meinen Schutzengel weiter ziehen lassen. So schwer es auch fällt. Ich hoffe einfach, dass er die verbliebenen Tage (das Wochenende genießen wir nochmal richtig) genießt und es ihm entsprechend gut geht und ich ihn auf seinen Weg vorausschicken kann ohne dass er Angst verspüren wird.
    "Alles hat seine Zeit:
    Sich begegnen und verstehen,
    sich halten und lieben,
    sich loslassen und erinnern."
    oder der unsterbliche Antoine de Saint-Exupéry:
    Und wenn du dich getröstet hast,
    wirst du froh sein, mich gekannt zu haben.
    Du wirst immer mein Freund sein.
    Du wirst dich daran erinnern,
    wie gerne du mit mir gelacht hast.

    Guten Morgen zusammen,

    ich kann heute auf eine einigermaßen ruhige Nacht zurückblicken. Fynn hatte am Abend schon seinen Magen komplett entleert und so bin ich einfach immer wieder aufgewacht, wenn er mal unruhig von einem Ort zum nächsten gewechselt ist. Und so gegen halb drei hat er angefangen zu winseln und sich ganz fest an mich gedrückt. Ich habe ihn dann in den Arm genommen und ihn beruhigt bis er in meinem Arm eingeschlafen war. So haben wir dann auch den Rest der Nacht verbracht.
    Außerdem hat er eine komische, längliche Schwellung am rechten Rippenbogen entwickelt. Was auch immer das schon wieder ist. Ich muss mal schauen, ob wir heute oder erst morgen für die letzte Infusion zum Tierarzt gehen, da zeige ich es ihm mal, aber - so mies sich das auch anhört - darauf kommt es jetzt auf die letzten Tage auch nicht mehr an.
    Gestern hat er sogar kurz mit seiner Hundefreundin Sina gespielt. Zwar hat man schnell gemerkt, dass es ihm zu viel wird, aber am Anfang hatte er sichtlich Spaß :) Das hat gut getan. Danach sind wir dann ganz entspannt und in seinem Tempo wieder heimgelaufen.
    Steffi: Ich habe einfach Angst davor, ihn doch irgendwie zu früh gehen zu lassen (auch wenn ich weiß, dass es nicht so ist) und natürlich vor der Zeit danach. Ein Leben ohne Fynn kann (und momentan will) ich mir einfach nicht vorstellen. Das ist wie ein großes schwarzes Loch in meinem Leben. Ich weiß einfach, dass ein Teil von mir mit ihm sterben wird... So melodramatisch sich das auch anhören mag...
    Ich bin froh, dass ich doch eine so gute Beziehung zu meinem Tierarzt habe, sonst könnte ich ihn in dem Moment wahrscheinlich gar nicht an Fynn ran lassen. Das wird schlimm für ihn, befürchte ich. Denn ich habe keine Ahnung wie ich reagieren werde.

    So, eure Knuddelaufträge werden ausgeführt und vielen Dank, dass ihr Fynn und mir immer noch so treu zur Seite steht! :cuddle:

    Danke an euch! Auch wenn ich mich momentan gar nicht reif fühle... :sad2: Ich kann einfach kaum noch an etwas anderes denken und will ihn eigentlich gar nicht mehr loslassen. Wobei er sich das inzwischen auch sehr gut gefallen lässt. Seit seinem letzten heftigen Anfall ist er sehr anhänglich geworden, als wüsste er, dass seine Zeit nun langsam abgelaufen ist. Es ist traurig nicht zu wissen, wie er sich noch entwickelt hätte. Charakterlich ist er einfach ein absolut perfekter Hund.
    Fynn hat mir, im übertragenen Sinne, als er zu mir kam mein Leben gerettet. Er hat dem Ganzen einfach wieder einen tieferen Sinn gegeben. Er ist immer da, freut sich immer mich zu sehen, egal wie ich drauf bin. Ich glaube, er hat mich im letzten halben Jahr mehr getragen als ich ihn.
    Ich kraule Fynn von dir und vielen Dank für dein Worte, Bageerah. Irgendwie tut es gut zu lesen, dass ihr auch so denkt. Teilweise fühle ich mich einfach egoistisch weil ich ihn einschläfern lassen werde und damit auch den ganzen Stress den seine Krankheit für meine Schwester und mich bedeutet hat, beende. :sad2: