Beiträge von Birtingur

    Hallo zusammen :winken:

    Unsere Hündin Jessa, 3,5 Jahre alt, kam letztes Jahr am 30. November zu uns. Sie ist aus dem Tierschutz, kommt ursprünglich aus Russland und lebte dort seit Welpenalter in einer Pflegefamilie. Laut Gentest ist sie eine Mischung aus Australian Cattle Dog, Pudel, Schäferhund, Hütehund- und Terriermixen.

    Als wir sie übernommen haben, war sie kaum bis gar nicht jagdlich interessiert. Einzig mäuseln fand sie toll, ließ sich aber mit ein wenig Übung schnell und einfach abrufen.

    Bis vor ca. 6 Wochen lief sie überall problemlos ohne Leine.

    Ich gebe zu, wir haben sie vielleicht in der letzten Zeit ein wenig viel mäuseln lassen. Am Wegrand unserer Hauptrunde sind sehr viele Mäuse und sie war fast nur noch damit beschäftigt. Da sie sich aber weiterhin gut abrufen ließ, hab ich mir keine Sorgen gemacht.

    Tja und dann waren jetzt überall die Felder ab, ich war nicht aufmerksam und schnell genug (hatte aber auch nicht damit gerechnet) und schwupps, ist sie zweimal einem Hasen hinterher gerannt und ließ sich nicht abrufen :( : Defintiv über Sichtreiz.

    Und seitdem steigert sie sich mehr und mehr rein, sodass ich mich schon nicht mehr ohne Schlepp ins Feld traue. Sie ist von Beginn an nur noch damit beschäftigt, das Feld abzusuchen und das nicht mehr nur mit den Augen, sondern mittlerweile auch mit der Nase.

    Heute hätte ich am liebsten geheult, weil wir früher überall so schön entspannt spazieren gehen konnten und sie jetzt nur noch gestresst ist (und ich auch) :(

    Sie reagiert zum Glück trotzdem einigermaßen gut auf mich, lässt sich abrufen hat eine hohe Impulskontrolle und bleibt auch bei Wild-in-Sicht bei mir im Fuß. Aber das ist weit entfernt von entspannt für alle Beteiligten und defintiv kein Dauerzustand!

    Ich bin mir sehr bewusst darüber, dass ich das verbockt habe, weil ich vermutlich tausend Anzeichen übersehen habe und viel früher hätte reagieren müssen und ich ärgere mich sehr über mich selbst :rotekarte:

    Wir machen eigentlich recht viel mit ihr. Fahren Fahrrad für die körperliche Auslastung. Verstecken Beutel oder Leckerlis, üben Kommandos usw. für den Kopf. Treffen andere Hunde zum Spielen.

    Wir haben in den letzten Monaten das Alleinebleiben von 0 auf 100 aufgebaut und waren eigentlich gerade unglaublich happy mit ihr.

    Und nun das :(:(:(

    Jagderfolg hatte sie übrigens NIE. Eher im Gegenteil, mit unseren Hühnern lebt sie entspannt zusammen und von den Katzen meiner Eltern zB lässt sie sich stark einschüchtern.


    Sie bleibt jetzt erstmal an der Schlepp, das ist klar.

    Aber was kann ich noch tun? Gibt es überhaupt eine Aussicht darauf, dass wir wieder entspannt und ohne Leine laufen können?

    Wird es besser wenn die Felder wieder höher und die "Beute" somit außer Sicht ist?

    Habe ich mich einfach zu sehr darauf ausgeruht, dass der Grundgehorsam saß und ich deshalb bei den Spaziergängen nicht mehr so viel Action gemacht habe?

    Bitte helft mir :( :

    Liebe Grüße von der sehr geknickten Caro mit Jessa

    Ja, Schneckenjagd (oder alternativ Regenwurm, Maus, Made,...) ist immer mega lustig :lol:

    Ich würde die abends nehmen und auf die Stange setzen. Von selbst "lernen" die das meiner Erfahrung nach nicht, wenn sie es nicht von Anfang an kennen :muede:

    Und wenn die immer im Nest schlafen (und kacken :dead:) ist das auf Dauer echt lästig :mute:

    Zum Verhalten beim Reingehen kann ich dir leider auch nicht weiterhelfen. Ich hatte Küken immer nur mit Glucke. Da sind die eh hinterher gerannt |)

    Ja, wahrscheinlich hast du recht Hundundmehr... :verzweifelt:

    Ich werd's nochmal versuchen, da ihr es drin ja auch echt Freude macht.

    Aber draußen haben sie die Mäuschen mehr interessiert als der Käse... vielleicht muss ich mal Leberwurst versuchen :D

    Suchen in der Wohnung und im Garten klappt super und dort bringt sie mir den Beutel auch zuverlässig.

    Draußen ist da bisher überhaupt nicht dran zu denken... noch nicht mal mit Käse als Füllung - da fährt sie eigentlich voll drauf ab :ka:

    Degurina hilft es denn bei dir auch, sie vom Jagen abzuhalten/abzulenken?

    Ich hatte irgendwie heute eher das Gefühl, dass es das Rennen ist, was sie braucht. Und nicht wie bisher immer vermutet, das Stöbern...

    Verrückt, wie einem durch so einen Thread plötzlich die Augen geöffnet es fällt einem wie Schuppen von den Augen :pfeif:

    Nachdem sie nach unserem Spaziergang heute mit viel Kopfarbeit (habe dann diverse Gehorsamsübungen eingebaut) immer noch total aufgedreht war und nicht zur Ruhe kam, bin ich nochmal mit dem Fahrrad mit ihr los. Ca.5km in recht hohem Tempo... anfangs angeleint, später auch frei. Und sie hat kein einziges Mal nach Mäuschen oder Kaninchen geschaut. Und liegt jetzt hier total zufrieden neben mir...

    Und da hab ich gedacht: wir waren in den letzten Monaten so viel Fahrrad fahren - da war sie total unauffällig - und seit das Wetter hier schlechter wurde, ist das drastisch weniger geworden und zack - sucht sie sich was Neues... wie einleuchtend eigentlich :hust:

    Mal schauen, ob es tatsächlich so ist oder heute nur Zufall war :tropf:

    Bei Stinkewily kann es ja aber an zu wenig körperlicher Auslastung defintiv nicht liegen :ugly:

    Ich war eben unterwegs und habe die Frei-Verloren- Suche versucht.

    Dabei musste ich leider feststellen, dass sie draußen ausschließlich an Bewegungsreizen interessiert ist :verzweifelt:

    Zweimal hat sie gefühlt ganz gut den Beutel gesucht, beim dritten Mal stand sie direkt daneben und hat sich null dafür interessiert, weil ein Mäuschen vorbeigehuscht ist...

    Ab da war sie wieder völlig out of order und hatte nur noch Mäuse und Kaninchen im Sinn :xface:

    Ich hoffe, dass es mit Willy besser klappt Stinkewily - aber dein letzter Post liest sich ja ganz gut :bindafür:

    Hundundmehr : vielen lieben Dank für deine tolle Beschreibung im Spoiler!!! :gut:


    Ich lese hier schon die ganze Zeit mit, weil unsere Hündin aktuell auch sehr am Kaninchen-Stöbern interessiert ist (erst seit ein paar Wochen, vorher war es nie so extrem) :verzweifelt:
    Jetzt ist sie innerhalb der letzten 2 Wochen schon 3x einem Kaninchen hinterher und hat den Rückruf komplett ignoriert. Ich war leider auch jedesmal zu spät mit meiner Reaktion, sonst wäre das wahrscheinlich gar nicht passiert :doh::no:

    Beutel suchen und bringen kennt sie schon, wir machen das oft in der Wohnung oder im Garten. Das klappt auch echt super. Draußen habe ich es bisher noch nicht versucht, weil sie da i.d.R. sehr schnell das Interesse verliert und ich ihn dann selbst suchen und holen muss :dead:


    Aber mit Leberwurst und Fährte legen könnte das viel besser klappen als mit Werfen :applaus:
    Hätte ich ja auch selbst mal drauf kommen können :headbash:

    Übrigens - Geblieben ist ne ziemliche Angst vor Zäunen und manchmal bei hohem Gras. Sie hat es also dich irgendwie verknüpft. Die Angst aus dem Nichts ist wieder verschwunden. Beim Vater war ich noch nicht wieder im Garten.

    Das ist ja interessant...
    Jessa verknüpft das auch irgendwie damit seit ihrem Stromschlag :|
    Am Hof ist sie mittlerweile wieder ganz normal, sie verkriecht sich nicht mehr in eine Ecke und bewegt sich auch wieder in größeren Radien.
    Aber sie erschreckt sich - auch zuhause, aber besonders im Stallumfeld und noch extremer in Begleitung eines Pferdes - sehr oft, wenn hohes Gras raschelt.
    Beim normalen Spaziergang gut zu händeln und schnell wieder vorüber. Aber zum Reiten kann ich sie seitdem nicht mehr mitnehmen, weil sie bei jedem Schritt des Pferdes im Gras Schiss bekommt und nach hause läuft :( :