Alles anzeigennepolino Hach ist das nett bei Dir!
Ich hätte heute früh mal das komplette Kontrastprogramm filmen können: Ovid fühlt sich ja nach der Magengeschichte gerade wieder relativ gut, und wir haben März, d.h. er ist gerade leider nicht mein gelassenes Ausreitpferd, sondern halt ein guckiger Araber wie jedes Jahr um diese Zeit. Columbus neigt ja sowieso etwas dazu, alles persönlich und dramatisch zu nehmen, daher schleicht der an der Leine gerade meidig, geduckt und um Abstand bemüht neben Ovid her. und obendrauf sitze ich, die weder für die Frühlingsgefühlen des Pferdes ("da steht eine Baaaank! Sie wird mich freeeeessen!"), noch für das meidige Verhalten des Hundes sonderlich viel Empathie aufbringen kann, sondern sie in solchen Situationen einfach beide an die Wand klatschen könnte. Super Team.
In letzter Zeit lief es immerhin ganz gut, dass Columbus bei geeigneten Strecken dann vor allem frei mitläuft - dann bleibt er konstant ca 10m hinter dem Pferd und kann zwischendurch eben auch etwas schnüffeln und strategisch wichtige Grashalme markieren, und läuft vor allem wieder normal, trägt die Rute hoch und nimmt Leckerlis, und Ovid kann ungestörter den inneren Araber ausleben und kommt dann auch wieder in ein lockeres Vorwärts. Wenn ich fürs letzte Stück wieder anleinen muss (weil da eine Straße ist), läuft Columbus zwar angeleint wieder meidiger, aber ich habe zumindest das Gefühl, dass er dabei immer mal wieder etwas entspannt und versuche das dann zu belohnen.
Heute habe ich etwas früher als sonst abgeleint - das war ein Fehler, Columbus hat sich etwas zu lange festgeschnüffelt, und als ich ihn gerufen habe, Vollgas in die andere Richtung gegeben und ist zurück zum Stall gerannt (zum Glück waren wir da nur um die Koppeln losgeritten und nicht über die Straße). Mist, das geht natürlich gar nicht, und auch am Stall kam er dann nur sehr zögerlich und meidig zu mir. Ich war schlicht so sauer über dieses eigenmächtige Abflitzen, dass Columbus dann eben angeleint eine flotte Trabrunde ohne jegliches Schnüffeln oder Markieren mitlaufen durfte und ich absolut humorlos jeden cm Positionsabweichung korrigiert habe. Keine Ahnung, ob das so sinnvoll war, vielleicht habe ich ihm jetzt erst recht jeglichen Spaß am Reitbegleithund-Job ausgetrieben.
Ich denke, die nächste Runde muss ich erst wieder einen Schritt zurück gehen und mit Pferd und Hund am Boden raus und schauen, dass ich es Columbus wieder schmackhaft mache, direkt am Pferd zu laufen.
Foto gibt's nur von Ovid von hinterher - wenigstens der Futter- und Bemuskelungszustand geht weiterhin in die richtige Richtung:
Der Inhalt kann nicht angezeigt werden, da du keine Berechtigung hast, diesen Inhalt zu sehen.
Oh, das kann ich zu 100% nachfühlen
Meine Hündin ist mir ja auch einmal weggelaufen, als sie im Trab hinter uns her lief und die Pferde sich plötzlich erschreckten und eine 180 Grad Wendung direkt auf sie zu gemacht haben
Das war von den Pferden natürlich überhaupt nicht gegen den Hund gerichtet, aber sie hat sich furchtbar erschreckt und dachte wohl, die Pferde trampeln sie nieder - verständlich!
Wir waren leider nicht in Stallnähe und sie ist dann einfach panisch in irgendeine Richtung gelaufen
Kurz vor der Hauptstraße hat eine Frau sie zum Glück einsammeln und mich kontaktieren können...
Das war ein Schock für uns alle und ab diesem Zeitpunkt konnte ich auch nicht mehr entspannt mit Hund ausreiten
Erst habe ich sie an die Leine genommen und versucht, sie durch die "gezwungene Mitnahme" wieder daran gewöhnen zu können. Dass sie merkt, es passiert nichts und sich dann wieder entspannt. Pustekuchen... waren für sie und für mich und letzten Endes auch für´s Pferd nie schöne Runden...
Ich habe sie dann erstmal nur noch zu Fuß und ohne Leine neben dem Pferd mitgenommen. Immer kleine Runden in Stallnähe, falls sie doch wieder flüchtet. Aber wenn ich selbst am Boden bin, gibt ihr das schon deutlich mehr Sicherheit und auch wenn sie sich mal erschreckt hat, kam sie doch immer wieder zu mir statt nach hause zu laufen.
Das haben wir ausgebaut, bis sie nach vielen Wochen/Monaten wieder freudig mitgelaufen ist. Dann habe ich mich immer wieder mal zwischendurch auf´s Pferd geschwungen und auch das klappt mittlerweile wieder ganz gut. Leine ist aber leider zum absoluten NoGo geworden, da ist sie ausschließlich im vollen Meideverhalten unterwegs. Daher nehme ich sie nur noch auf Runden mit, die keine Straßenüberquerung beinhalten.
Jetzt hat es sich ja eh erledigt, da ich kein Reitpferd mehr habe. Wir gehen nur noch spazieren und das findet sie super
Ich denke also auch, dass du Cerberus2021 in kleinen Schritten wieder anfangen solltest, dem Hund Vertrauen in die Situation und ins Pferd zu geben