Beiträge von mairi

    Erstmal würde ich mich dem allgemeinen "Kein Stress"-Tenor anschließen. Gerade bei einem 8-wöchigen Welpen hat man ja mit Stubenreinheit, ersten Mini-Gassigängen und allgemein der Eingewöhnung im neuen Zuhause gut zu tun, und viel schlafen sollen/müssen die Kleinen ja auch. Bei einem bislang gut sozialisieren Welpen würde ich mir auch keine großen Sorgen machen, um irgendwelche Entwicklungszeitfenster, die sich evtl. mit 12 oder 16 Wochen schließen.

    Nun die Frage:
    Was habt ihr mit euren Welpen in den ersten 4 Wochen gemacht - und was zu welchem Zeitpunkt?

    Meiner war bei Einzug bereits 11 Wochen alt und vom Typ her recht forsch, von daher habe ich tatsächlich recht bald mit "Programm" angefangen, in der Welpenschule waren wir z.B. direkt wenige Tage später. Die Hündin meiner Eltern dagegen, die mit 8 Wochen einzog und etwas vorsichtiger ist, durfte erstmal länger ankommen und war beispielsweise erst mit 11 oder 12 Wochen zum ersten Mal zur Welpenschule.

    Wichtig finde ich, einfach ganz normal und selbstverständlich die Dinge einzubauen, die ohnehin im Alltag gebraucht werden. Bei uns war das z.B. auch das Fahren mit Öffentlichen Verkehrsmitteln.

    Beim Ganzen ist halt wichtig, dass es positive Erfahrungen sind, von daher kann weniger mehr sein. Mit einer doofen Welpenstunde z.B., wo die Hunde sich gegenseitig mobben und bedrängen dürfen, kann man u.U. mehr kaputt machen, als dass es nützt.

    Und man muss auch nicht unbedingt alles im jungen Alter gemacht haben, damit Hund es später "kann" - wichtig ist, dass verschiedene Erfahrungen gemacht wurden, verschiedene Situationen gemeinsam mit dem Menschen und für den Hund positiv gelöst werden, damit entsprechend viele neuronale Verknüpfungen entstehen.

    Tierarzt kennen lernen

    Kommt ja fast zwangsläufig mit der nächsten Impfung - aber wenn man es einrichten kann, dass man z.B. zum Termin vereinbaren einmal vorbeischaut, ohne dass etwas "Schlimmes" passiert, ist das natürlich nicht doof.

    Besuch von "Fremden"

    Da habe ich in der Tat bewusst nach ein paar Wochen mal ein paar mehr Leute eingeladen, damit er das kennenlernt. Ein, zwei Freunde sind zwischendrin dann auch mal spontan vorbeigekommen.

    Welpen-Spielrunde (HuSchu)

    War mir persönlich wichtig, also haben wir es gemacht.

    Bus fahren

    Muss er im Alltag können, also haben wir es direkt gemacht.

    Auto fahren (kennt er bereits vom Züchter)

    Musste er anfangs im Alltag nicht können, ich hatte zu dem Zeitpunkt kein Auto, also sind wir sehr selten mal Auto gefahren. Er kannte es aber schon vom Züchter und hat auch heute keine Probleme (wenn es auch nicht sein größtes Hobby ist) damit.

    Katze kennenlernen (kennt er bereits vom Züchter)

    Mangels Katze entfallen.

    Stadtbummel (Fahrstuhl fahren, Ampeln, Rolltreppe anschnuppern,...)

    Da wir in der Stadt leben, gehört das zwangsläufig zum Alltag.

    regelmäßiger Kontakt mit Kindern (von Kleinkind bis Schulkind)

    Ich hab den Kontakt jetzt nicht besonders gesucht, ihn zugelassen, wenn er sich ergeben hat.

    Zoobesuch

    Wir waren irgendwann mit 14 oder 15 Wochen mal in einem kleineren Tierpark. Wenn sich das nicht ergeben hätte, wäre das auch ok gewesen.

    Bauernhof

    Nee.

    Besuch im Café


    Hat sich in den ersten vier Wochen glaube ich nicht ergeben - dafür aber eben andere "Lieg still unterm Tisch"-Situationen.

    Bahnhofsbesuch (vllt. mit 12 Wochen eine erste 10-minütige Zugfahrt)

    Nachdem Zugfahren in der autolosen Zeit auch zum Alltag gehörte, haben wir auch direkt nach 3, 4 Wochen die ersten 1 1/2-stündige Fahrt unternommen. Beim kleinen Hund hatte ich natürlichen den Vorteil, dass er da einfach in seiner ohnehin bekannten Box gelegen hat.

    Planschbecken - See

    Hat sich nicht ergeben.

    Mir war noch wichtig, dass er schon mal das Büro kennenlernt, also waren wir in den ersten Wochen ein paar Mal dort zum Anschauen.

    Irgendwer hat meinen Hund ausgetauscht. Ich hoffe, ich beschreie nix, aber der hört momentan erschreckend gut, lässt sich aus schwierigeren Situationen abrufen. Wir hatten die letzten Tage nur schöne, entspannte Runden.

    (Bis auf die eine Situation heute im Wald: Ich komm den Weg lang, will nach links und weniger Meter hinter der Abzweigung stehen ein paar Menschen und ein Terrier schaut mir entgegen, nach ein paar Augenblicken kommt noch ein Hund mit Ball aus dem Gebüsch. Keiner macht Anstalten anzuleinen oder ranzurufen, also hab ich meinen auch laufenlassen und nett gegrüßt. Hunde begrüßen sich, die Hündin mit Ball ist von meinem nicht so angetan und tut das lautstark kund. Und dann werd ich gefragt: "Äh, ist das ein Rüde? Unkastriert? Die Hündin ist läufig!" Nebenbei murmelten die anderen Damen noch was von, dass sie eigentlich schon nicht mehr soooo läufig sei, aber die Begegnung hat mir dann doch mehr als gereicht und ich mein Tier eingesammelt. Er wollte noch ein paar mal zu der Hündin durchstarten, weils Frauchen dann auch noch so geistreich war, den Ball mehrfach in unsere Richtung auf die Wiese zu werfen. Ich hab in dem Moment aber auch echt nicht eingesehen, ihn da wegzuzerren, sondern hab gewartet, bis er sich jeweils von selber umorientiert hat, das hat er dann nämlich super gemacht.)

    Klingt zwar ein bisschen bescheuert, aber wenn's funktioniert:

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    Da frage ich mich: Herrscht bei euch keine Brut- und Setzzeit und entsprechende Leinenpflicht??

    Nicht überall gibt es generelle Anleinpflicht zur Brut- und Setzzeit, bis auf in Niedersachsen und Bremen kann das von Kommune zu Kommune unterschiedlich sein, @Theobroma wohnt z.B. auch gar nicht in Deutschland.

    Genau die Diskussion hatte ich kürzlich mt meinem Bruder. Der Hund klaut von der Arbeitsplatte (war nur Papier von ner Salami, deshalb wurds nicht gefressen), man nimmt dem Hund das ab und bietet ihm n Spielzeug an, als Alternative für das klauen.
    Für mich völlig unverständlich.

    Für mich auch, denn wenn es blöd läuft, baut man sich so evtl. ja eine Verhaltenskette, die mit dem Klauen anfängt und einer Spielzeugbelohnung endet. Im Idealfall würde man ja eher schon abbrechen wollen, bevor der Hund geklaut hat. Alternativverhalten in der Situation wäre dann für mich: Hund will die Salami auf der Arbeitsplatte, "darf" je nach Können/Trainingsstand z.B. auf (s)einen (zugewiesenen) Platz und bekommt dort eine Belohnung.

    Alternativverhalten hat ja nix damit zu tun, dass ich dem Hund, der mich tackert, einen Keks hinwerfe, damit er als Alternative lieber da reinbeißen soll. Er soll ja ein Verhalten anstatt des Tackerns zeigen.

    (Ist jetzt nicht auf die Situation von @HollyAussie bezogen - da würde ich vermutlich gucken, dass sie gar nicht in so eine hohe Erregunglage kommt.)