Gaby,
ich wollte auch nicht aussagen, dass ich Elternteil eines meiner Hunde wäre. Die hatten definitiv mehr Haare am Körper. Meine Aussage ist die, dass wir Verhaltensweisen zeigen, die man als Verhaltensweisen beschreiben kann, wie Eltern sie zeigen. Zum Beispiel den Hund am Straßenrand absitzen lassen, das Ziel ist der Schutz des Hundes, der Schutz meines Geldbeutels im Sinne evtl. horrender Tierarztkosten und der Schutz von mir selbst, sollte dem Hund was passieren und ich mich anschließend in Trauer und Selbstvorwürfen zerfleischen. Natürlich ist das eigennützig, habe ich ja auch nicht bestritten. Einem Kind bringe ich aus den selben Gründen bei nicht über die Straße zu rennen (außer, dass das Kind nicht zum Tierarzt muss) und sich am Straßenrand nicht absetzen soll und natürlich wird mein Kind ab einem gewissen Alter verstehen, warum es nicht über die Straße rennen soll, aber bis es soweit ist erziehe ich es mit 'liebevoller Konsequenz', ein Rat der hier jedem Neuhundebesitzer um die Nase gewedelt wird.
VieleDinge, die ich als Elternteil tue sind ja zumindest zum Teil auch eigennützig motiviert. Damit meine ich nicht die stolzgeschwellte Brust, wenn mein Dreijähriger Mozart auswendig auf dem Flügel spielt, sondern, dass mein Zehnjähriger mich doch bitte nicht bei Omas Geburtstag blamiert indem ihm Messer und Gabel fremd sind.
Das Beispiel mit der Straße oben ist ein bisschen missverständlich, weil man hineininterpretieren könnte, dass mein Kind und mein Hund gleiche Verhaltensweisen zeigen sollen. Das will ich aber gar nicht sagen, ich will sagen, dass sich Hundehalter und Eltern dahingehend ähneln, dass sie jeweils ein Lebewesen zu versorgen haben, dessen Bedürfnisse sie erkennen sollten, dessen Schutz ihnen am Herzen liegen sollte und wo sie bemüht sein sollten sie imRahmen der Möglichkeiten und der Fähigkeiten des Schutzbefohlenen ihm dazu zu befähigen in seiner Umwelt zurechtzukommen.
Den letzten Teil des Satzes habe ich ganz vorsichtig formuliert, weil ich Helfstyna dahingehend zustimme, dass Fiffi nicht gegen seine Bedürfnisse auf Teufel komm raus lernen muss, wie toll Hundewiese ist (dass müsste man mir nämlich zuerst beibringen), aber dennoch sollte Fiffi nicht jeden Wauzi verspeißen dürfen, dem er so begegnet. ( ich bin aber sicher, dass das auch nicht Teil von Helfstynas Aussage ist)
Über das 'Warum' wollte ich keine Aussage treffen. Klar bin ich als Hundehalter eigennützig, das waren wir schon vor etlichen tausend Jahren. Hätten wir keinen darin Nutzen gesehen, mit Wölfen unsere Nahrungsreste gegen deren Schutz unseres Lagers zu tauschen, hätten wir es wohl kaum gemacht.