Beiträge von Lucy_Lou

    Das sind eigentlich Fragen, die man sich vor der Hundeanschaffung stellt :roll:


    Ob es deinem Hund so reicht und gut geht, wirst du selbst feststellen müssen. Wenn er damit nicht klar kommt, einen Hundesitter suchen. Was will man sonst dazu sagen?


    Ich kann meine Hunde nicht mit zur Arbeit nehmen, arbeite aber nur halbtags. Mit einem Vollzeitjob hätte ich persönlich mir keinen Hund geholt, ich kenne aber Menschen, die Vollzeit arbeiten und der Hund lebt halt damit.

    Zitat

    ich werde 4 tage die woche von 9.30 bis 16.00 uhr arbeiten...ich kann alle 2 stunden nach hause fahren aber das erscheint mir alles nicht so gelungen...den hund haben wir gefunden auf der strasse...vielleicht sollte ich mir das nochmal überlegen wenn ich meine abwesenheit so betrachte....ich kann zwar alle 2 stunden nach hause fahren.. aber dennoch scheint das nicht so optimal zu sein alles...bisschen zu viel zeit alleine für den kleinen denke ich..


    Die Frage ist doch, was wäre die Alternative? Du schreibst selbst, die Einstellung in der Türkei ist Hunden gegenüber anders als hier in Deutschland. Wo soll er es denn besser haben als bei dir? Gut wäre, wenn dein Hund tatsächlich freien Zugang zum Garten hätte, dann wird es in ein paar Monaten reichen, wenn du eventuell Mittags kurz Nachhause kommst und dich dann nach Feierabend viel mit ihm beschäftigst. Ein Welpe (und vor allem mit 7 Wochen!) sollte möglichst nicht alleine bleiben.
    Ich könnte mir auch vorstellen, dass es mehr als genug Hunde in der Türkei gibt, für die ein Platz bei dir eine große Verbesserung ihrer Lebensumstände bedeuten würde. Wenn du einen zweiten Hund dazu holst, wird die Zeit des Wartens für den ersten wahrscheinlich einfacher.


    Mit einem so jungen Hund würde ich auf jeden Fall zum TA, Grundimpfungen und vor allem entwurmen lassen!


    Viel Glück euch beiden!

    Meine frühere Hündin hatte viel Jagdtrieb bezüglich Kaninchen (war ein Dackel-Mix). Mittlerweile würde ich sagen, sehr am Grundgehorsam arbeiten und Ersatzbeschäftigung bieten.
    Damals hatte ich kein Internet, habe auch keine Bücher gelesen zu dem Thema. Ich bin jeden Morgen/Abend zur Dämmerung in den benachbarten Park, wo es vor Kaninchen nur so wimmelte. Zu Anfang war Aicha an der Leine und flippte aus, sobald sie ein Kaninchen sah. Nach vielen Mnaten hatte ich sie soweit, dass sie einsah, eh nicht ans Kaninchen ran zu kommen und sich statt dessen hinsetzte (was ich gelobt habe). Leckerlie, Ball (nach dem sie eigentlich verrückt war) hat sie in dem Moment nicht interessiert. Es war reine Übung und das jeden Tag. Zu mir gekommen/in meine Richtung geblickt hat sie nicht. Was ich ihr rückblickend beigebracht habe (wenn auch unbewusst), war Anzeigen: stehen, eine Pfote erhoben, Richtung Kaninchen. Dann etwas ruhiger werdend: hinsetzen, Kaninchen fixieren, Lob von mir bekommen. Wobei Aicha durchaus will-to-please hatte.
    Es hat sicher über ein Jahr täglichen übens gedauert, aber letztlich hat sie sich hingesetzt, sobald sie Kaninchen gesehen hat. Ohne Kommando, ohne Leckerlie oder ähnliches.
    Down stelle ich mir bei einem Hund mit viel Jagdtrieb unheimlich schwer vor! Vor allem, wenn man es ohne Zwang aufbauen will... Ich kann mir nicht vorstellen, wie das gehen soll...


    Meine jetzigen Hunde haben wenig Jagdtrieb. Da läuft es über "Superkommando" (mit Superleckerlie), viel üben und Ersatzbeschäftigung. Bei den beiden könnte ich sicher auch ein verlässliches down aufbauen, was aber einfach nicht nötig ist. Aber ein Hund mit viel Jagdtrieb ist etwas völlig anderes!

    Zusätzlich zu den gegebenen guten Tips (getrennt spazieren gehen z.B. kann sehr helfen, Kommando Schau ist sehr nützlich...): wie machst du dich denn interessant für den Hund?
    Was helfen kann, sind gezielte Übungen wie Dummy, Fährte, Wald-Agility und darin eingebaut der Grundgehorsam, so dass der Hund einen Sinn sieht, in der Mitarbeit und auf dich achtet. Oder such dir eine ruhige Wiese, gehe deinen Weg, achte nicht auf den Hund, verschwinde schonmal im Gebüsch, bewege dich nie (!) in die Richtung, in die der Hund gerade läuft. Mache "interessante" Dinge, ohne den Hund anzusehen oder mit ihm zu reden. Sucht er dann von sich aus Kontakt, beziehe ihn mit ein, aber nach deinen Spielregeln.
    Vor allem: belohne jeden Kommunikationsversuch seinerseits, gehe darauf ein und wenn es nur ein "Ok", "da gehts lang", "weiter" etc. ist. Er muss ein Feedback bekommen. Vor allem aber solltest du herausfinden, was ihm wirklich Spaß macht und das nach deinen Regeln umsetzen (Nasenarbeit, Hetzspiele, Geschicklichkeitsaufgaben etc.). Es muss sich für ihn lohnen, auf dich zu achten und mit dir zusammen zu arbeiten.


    Zum anschauen an der Leine: öfters mal die Richtung wechseln oder das Tempo (auch ruhig mit Ankündigung): dein Hund wird vermutlich dann mal einen erstaunten Blick in deine Richtung werfen, dafür sofort in den Himmel loben.

    Ich hätte große Lust :D


    Ich komme aus dem Oberbergischen (Nähe Gummersbach), also nicht weit bis Köln.


    Lucy kann ein paar Tricks, kennt clickern, aber was Dogdance angeht sind wir Anfänger. Grisu ist 5 Monate alt und hätte sicherlich auch Spaß daran :^^:


    Ich würde auch alle 1-2 Wochen zum üben nach Köln fahren.

    Was für eine Rasse hast du, wie alt?



    Schau mal hier:
    https://www.dogforum.de/ftopic31705.html


    da ist einiges zum beibringen geschrieben worden.


    Die Frage ist, ob dein Hund von sich aus apportieren anbietet und wie du es später ausgeführt haben möchtest. Mein Hund braucht z.B. kein weiches Maul, da ich kein Jäger bin, der Wert auf unversehrte Beute legt. Grisu nimmt den Dummy vorsichtig auf, bringt ihn ohne drauf rum zu beissen zu mir. Lucy schüttelt ihn erstmal, wenn sie ihn hat, bringt ihn mit drauf rum beissen zu mir. Mir ist es schnurz. Wenn du bei Working Tests mitmachen möchtest, ist ein weiches Maul und ein gründlicher Aufbau aber sehr wichtig.


    Mir ist vor allem wichtig, dass es meinen beiden Spaß macht, dass man eine ganze Reihe von Gehorsamsübungen einbauen kann, dass es toll auslastet (durch Such- und Gedächtnis-Übungen) und dass sie mir den Dummy in die Hand geben und nicht wo auch immer fallen lassen.


    Wichtig wäre, dass du für dich selbst ein Endziel formulierst, was erwartest du letztlich davon und wie willst du persönlich die Übungen ausgeführt haben. Dann kann man auch besser Tipps geben.


    Edit: ja, Futter gibt es für den Hund dadurch, dass er den Futter-Dummy zu dir bringt. Das ist eine gute Möglichkeit, das Dummy-Training für nicht apportierbegeisterte, aber verfressene Rassen aufzubauen :^^:

    Ich persönlich finde es nicht normal. Es gibt soviele Möglichkeiten unter Hunden Rangordnung festzulegen, daurrammeln muss da sicher nicht sein. Erst recht nicht, wenn der andere Hund gerade am dösen ist. Ich würde es bei meinem Hund unterbinden. Wenn es selten mal vorkommt oder in besonderen Situationen würde ich es vielleicht tolerieren, aber sicher nicht in dem Ausmaß.


    Und du sagst ja selbst, Asta passt es nicht, früher oder später wird sie Marleen vermutlich Bescheid geben. Das muss nicht böse enden (kann aber), ist aber sicher auch eine Möglichkeit, dem einen Riegel vorzuschieben.

    Zitat

    Ja aber wie bringe ich ihm bei das er mir so vertraut dass er weiß ich versorge ihn und ich darf sein Futter jederzeit nehmen?


    Ich persönlich habe die besten Erfahrungen hiermit gemacht: halte besonders leckere Dinge in der Hand, während der Hund darauf herum kaut. Wenn der Hund mag, streichel ihn dabei. Nach einiger Zeit wird er völlig entspannt sein, wenn du dich dem Futter näherst, während er frisst. Dann (und erst dann) übe ich das tauschen. Ich lasse es mir in die Hand geben (das Kommando kennen meine vom Dummy-Training), dafür gibt es tolles Leckerlie, dann bekommen sie den Knochen oder was auch immer wieder. Beide Hunde von mir suchen Körperkontakt beim Knochenkauen, geben aber bereitwillig alles ab, was sie haben.


    Im übrigen unterscheide ich zwischen Dingen, die ich ihnen gegeben habe und Dingen, die sie draußen finden. Draußen gefundenes darf grundsätzlich nicht aufgenommen und gefressen werden, außer ich gebe das Kommando dazu. Zur Not Futter auslegen zum üben und Hund an der Leine lassen um das Kommando wirklich durchsetzen zu können. Nein und Aus natürlich erstmal anders aufbauen und üben.


    Meine Hunde hatten nicht die geringsten Schwierigkeiten zwischen gefundenem und von mir überlassenem Futter mit den jeweiligen Konsequenzen zu unterscheiden.


    Training mit dem Futter-Dummy ist auch nicht schlecht. Um ans Futter zu kommen, muss er es zuerst zu dir bringen.

    Ja, auf die ein oder andere Weise sicher schon besprochen worden…


    Inwiefern hängen für euch Rudelführerschaft, Gehorsam, Unterordnung zusammen? Wie interpretiert ihr die einzelnen Begriffe?


    Was ist mit will-to-please? Gibt es den oder ist ein Hund nur ein Opportunist?


    Ich habe schon so viel gegensätzliches dazu gelesen und gehört, ich weiß es einfach nicht. Wie will man auch in den Hund reinschauen?


    Ich glaube nicht, dass der Hund uns als Hund sieht, aber trotzdem denke ich, interpretiert der Hund doch trotzdem Menschenverhalten aus Hundesicht. Als Beispiel: Kind umarmt Hund, Hund erträgt es bestenfalls, dabei meint Kind es nur positiv. Hund wird unterstellt, er tue etwas „aus Rache“. Mensch geht in freundlicher Absicht geradlinig auf Hund zu, streckt ihm die Hand entgegen (zum schnuppern), Hund ist irritiert. Wir schimpfen mit Hund, obwohl die Tat ein gutes Weilchen zurück liegt, Hund weiß schon, was er getan hat. Hund hat Angst, wir „beruhigen“ mit Worten und streicheln… Klar, da fühlen sich viele hier nicht angesprochen. Fakt ist aber, viele Menschen, die ja wesentlich besser im abstrakt denken und hinterfragen von Handlungen sein sollten als Hunde, übertragen menschliche Denkschemata und Vorgehensweisen auf Hunde. Also ist es meiner Meinung nach nicht auszuschließen, dass Hunde das genauso machen...


    Wie seht ihr das mit dem wahrnehmen des Menschen? Der Rangordnung?


    Was ich bisher über Wolfsrudel/wilde Hunderudel gelesen habe, geht eher in die Richtung, dass rangniedere Tiere Ranghohen vertrauen/sich an diesen orientieren, weil diese in schwierigen Situationen Sicherheit vermitteln, mehr Jagderfolg haben und in der Lage sind, Privilegien (z.B. Zeugen von Nachkommen oder bevorzugter Liegeplatz) durchzusetzen.
    Vorlaufen, auf eigene Faust jagen etc. ist gestattet, solange es die Ranghohen nicht stört (bzw. das Rudel gefährdet).


    Auch interessant finde ich die Frage, ob Hunde will-to.please haben können oder reine Opportunisten sind. Ich denke allgemein eher, dass Hunde Dinge tun, die zu ihrem Vorteil sind. Z.B., wie ein anderer User geschrieben hat:


    „KEIN Hund tut etwas, um seinem Besitzer zu gefallen. Das ist eine Möchtegern-Vorstellung von Disney-geprägten Menschen.


    Hunde tun grundsätzlich nur etwas, weil es sich für sie selbst in irgendeiner Form lohnt oder lohnen könnte. Herrchen oder Frauchen zu beglücken ist dabei rein sekundär. Hund denkt garantiert nicht "ah, Herrchen sagt Sitz, dann setze ich mich mal, weil Herrchen dann glücklich ist". Sondern, je nach Beziehung und Training "ich setze mich mal, weil dann vielleicht ein Leckerlie kommt" oder "ich setze mich lieber mal, bevor Herrchen mich wieder so unangenehm runterdrückt".“


    Beim Menschen kann ich mich dunkel an eine Diskussion im Philosophie-Untericht erinnern, ob Menschen etwas rein Gutes tun können, also keine reinen Opportunisten sind.
    Auch helfen anderer Menschen kann da als Befriedigung der eigenen Bedürfnisse angesehen werden. Man bekommt Anerkennung oder zumindest ein gutes Gefühl. Ist wohl ein kontrovers diskutiertes Thema.


    Ein Hund ist ja nun auch ein Familientier. Theoretisch könnte ich mir schon vorstellen, dass ein Hund Dinge tut, einfach nur, weil er denkt, der Familie damit zu helfen. Und sich freut, sich nützlich zu fühlen oder verbale Anerkennung zu finden (also zu merken, dass es den „Rudelführer“ freut).


    Eure Meinungen?