Beiträge von Lucy_Lou

    Wie wollt ihr die Kommandos ausgeführt haben? Nehmen wir Platz: ich persönlich favourisiere auch Platz zu sagen, wenn der Hund sich eh grad hinlegt, passiert sehr oft pro Tag und man muss hinterher nicht wieder irgendwelche körperlichen Hilfen abbauen. Das kann man von Anfang an machen: Hund legt sich: Platz sagen und Freudentanz, bzw. Leckerlie. Bleib als Extra-Kommando braucht man nicht, wenn Sitz/Platz, was auch immer eh solange gilt, bis Herrchen/Frauchen es aufhebt. Am Anfang sollten Sekunden zwischen Kommando und Auflösung liegen, Belohnung erfolgt erst nach der Auflösung.

    Dann ist die Frage, was erwartet ihr. Soll sich der Hund auf Entfernung ins Platz werfen? Aus der Bewegung heraus (z.B. aus dem Fuß) ins Platz begegeben? Oder reicht es euch, er macht es vor euch? Es erfordert viel Übung und Geduld (Monate!) bis der Hund bei egal welcher Ablenkung auf Entfernung Platz macht und dort auch bleibt.

    Genauso das Fuß: was erwartet ihr? Soll der Hund bloß nicht an der Leine ziehen oder auf korrekter Höhe euch anschauend jede kleine Bewegung mitmachen? Ersteres erfordert lediglich sich niemals in die Richtung bewegen, in die der Hund gerade zieht und den Hund in den Himmel loben, wenn er auf korrekter Höhe neben einem läuft. Man sollte nie vergessen: Hund zieht + er kann sich in die Richtung bewegen in die er gerade zieht, ist ein Erfolgserlebnis. Es ist die Belohnung dafür, dass er zieht, er will irgendwo hin, er zieht, er kommt dahin. Jedesmal, wenn man das durchgehen lässt, bringt man dem Hund aktiv bei zu ziehen!

    Wichtig am Anfang: Komm (sollte immer toll für den Hund sein!), Stubenreinheit und Nein sowie Aus. Kann ich gerne mehr zu schreiben, wenn Interesse besteht.

    Dazu die Sozialisation, dass er viele verschiedene Situationen, den Alltag positiv kennen lernt und allgemeine Haushaltsregeln kennen lernt.

    Zur Kiste: ich habe es immer ohne gemacht, ging genauso gut. Kommt vielleicht drauf an, wie fest dein Schlaf ist, in der Kiste zwingst du den Hund mehr dazu, sich lauter zu melden. Machen aber auch nicht alle.

    Zum füttern: wann bekommt sie denn beim Züchter Futter? Einen Welpen würde ich noch nicht 1x am Tag füttern, sondern öfter. Das mit dem wegstellen nach 15 Minuten bezieht sich auf mäklige Fresser, so dass sie lernen, das Futter zu schätzen, wenn es da ist. Meine beiden z.B. fressen alles auf, brauchen dafür vielleicht 2 Minuten (bzw., sie bekommen Futter aus der Hand, aus dem Dummy und in Form von Suchspielen, würden aber einen Futternapf sofort leer fressen). Vielleicht wartest du einfach ab, wie gut deine frisst?!

    Wenn es ganz bitter kalt ist, hänge ich eine Decke über den Stall, so dass der Wind und Schnee nicht so rein kommt. Meine können vom Stall ins Freilaufgehege wie sie wollen. Ich sehe die Bewegung im Freien da eher positiv bei Kälte.
    Worauf ich bei Kälte achte: Heu muss immer ausreichend und vor allem trocken im Stall vorhanden sein.
    Meine sind in insgesamt 15 Jahren Kaninchenhaltung im Winter weder krank geworden noch erfroren...

    Ich merke den Unterschied sehr deutlich. Lucy ist ein mix vom Bauernhof, Grisu von einem guten Züchter.

    Beim Züchter konnte Grisu schon so viel kennen lernen, er ist viel selbstsicherer und offener. Ich wusste auch vorher schon die Charaktereigenschaften einzuschätzen.
    Genauso die möglichen Krankheiten. Bei Grisu weiß ich, die Linien seiner Eltern sind soweit gesund, bei Lucy war es ein Glücksspiel. Auch Wach-/Schutz- und Jagdtrieb war bei Lucy ein Glücksspiel...

    Einen Mix würde ich keinesfalls mehr als Welpen aufnehmen, wohl aber als erwachsenen Hund, wenn man weiß was draus geworden ist. Wenn es einem relativ egal ist, wie der Hund von den Charaktereigenschaften her ist und auch mit diversen Krankheiten leben kann (Lucy scheint bislang kerngesund, so ist es nicht gemeint), ist ein Mix-Welpe sicher auch ok. Oder wenn man weiß, welche Rassen drin stecken und diese ähnliche Veranlagungen mitbringen, so dass nur noch die Gesundheit Glückssache ist...

    Ich sehe, wieviel eine engagierte Aufzucht in den ersten 8 Wochen ausmacht und dass es auch einiges Wert ist, Charaktereigenshaftzen im Voraus einschätzen zu können...

    Wie gesagt, ein älterer Hund auch gerne aus dem Tierschutz!
    Ein Züchter ist für mich jemand, der nicht des Geldes wegen züchtet, sondern sehr genau schaut, wen er da verpaart, vom Charakter und auch von der Gesundheit her und die Welpen bestmöglich aufzieht und sozialisiert.

    Ich würde auch sagen austesten. Habe ja selbst so einen Mix Zuhause, zur Hälfte Berner Sennen, 1/4 deutscher Schäferhund, 1/4 Collie + X.
    Musst halt schauen: mag er Beutespiele, hat er ein Lieblingsspielzeug, eher der konzentriertere Typ oder lieber Action?

    Suchspiele/Nasenarbeit finde ich persönlich toll und für fast jeden Hund geeignet. Je nach Veranlagung kannst du da Dummy oder Fährte machen, Gegenstände unterscheiden lassen, Leckerlie suchen, viel Action oder viel konzentriertes Arbeiten einbauen.

    Auch ein wenig Wald-Agility geht mit fast jedem Hund: balancieren, unter Baumstamm durch kriechen oder drüber springen lassen, um Bäume herum schicken, Dinge von umgestürztes Bäumen durch kraxeln herunter holen lassen u.s.w.

    Oder kleine Tricks mittels Clicker einüben, zumindest bei verfressenen Hunden sehr einfach

    Ich wette, das wurde in diesen "anderen Threads" schon heiß diskutiert :D

    Meine Meinung: vielleicht hat das Potential nicht pauschal jede Rasse, aber es kann jeder Hund haben, egal welcher Rasse er ist. Und mit den "richtigen" Mitteln (oder aus purer Unwissenheit und den falschen "Beratern") bekommst du sehr viele Hunde soweit, dass sie blind attackieren, wenn sie sich bedroht fühlen.
    Das Hauptargument gegen die Liste ist die Willkürlichkeit. Es wird sehr nach Aussehen eingeteilt, um das jeweilige Individuum geht es da nicht mehr. Stell dir vor, du hast ein Lamm von Hund der Rasse xy. Dann sagt jemand: so, ab jetzt ist die Rasse xy Kampfhund. Dein friedlicher Hund muss Maulkorb tragen, nicht mehr frei laufen, du musst horrende Steuern zahlen und die Leute wechseln die Straßenseite, wenn sie dir mit Hund begegnen (haben schließlich gelesen, dass "so einer" aggressiv ist...).

    Aber das ist eine völlig andere Diskussion, denke ich.

    Ich denke schon, dass auch die Veranlagung eine Rolle spielt. Heißt ja nicht, dass jeder Hund dieser Rasse dann so und so ist. Nehmen wir einen Beagle, der wird Spuren eher hinterher laufen, als ein Spitz. Und ein Herdenschutzhund wird eher das Grundstück verteidigen, als ein Golden Retriever.

    Man muss sich ja auch fragen, was Aggressivität denn ist. Ist es der ausgeprägte Wachtrieb eines Hovawart? Oder die Mannschärfe eines Weimaraners? Oder der Beutetrieb eines Schäferhundes? Kommt sicher darauf an, was der Mensch mit dieser angezüchteten Veranlagung macht. Auch die Reizschwelle spielt eine Rolle. Der durchschnittliche Berner Sennenhund wacht und verteidigt sicher auch. Es braucht nur einiges, bis er eine Veranlassung dazu sieht. Ein Foxterrier meldet dagegen den Briefträger in 10km Entfernung... Bei Schäferhunden sehe ich auch ein großes Problem darin, dass sie sich nützlich machen wollen, ausgelastet werden müssen. Wird nicht dafür gesorgt, suchen sie sich eine Aufgabe. Und beim Schäferhund ist das von der Veranlagung her eben eher wachen und schützen, der Podenco würde eher alleine jagen gehen...

    Wie gesagt, ist jetzt sehr pauschal und überspitzt gesagt.

    Was erwartet deinen Hund denn, wenn er kommt? Bei Grisu habe ich den Eindruck, er ist von Welpe an in einer Art chronischen Flegelphase... Er kommt, weil dann z.B. der Futterdummy fliegt, wir ein Zerrspiel spielen oder clickern... Und wenn er nicht kommt, bin ich weg :p . Hat auch eine Kehrseite: mitlerweile klebt er ziemlich an mir auf Spaziergängen. Ich mache es jetzt so: gehe an eine bekannte Stelle, wo auch Lucy gerne tobt, schicke beide mit Kommando zum spielen, rufe ab und zu: Futter, dann sofort weiter spielen. An anderen Stellen müssen sie eh auf dem Weg bleiben, wir wohnen zwar ländlich, aber ganz so einsam dann doch nicht...

    Was macht ihr denn an Spielen (Dummy, andere Suchspiele, Zerrspiele etc.)? Ich würde es über die Motivation zu dir zu kommen probieren und im Anschluss sofort wieder los schicken: der Spaß endet nicht mit abrufen, es wird nur noch besser :D

    Eine Schleppleine ist bei euch sicher nicht nötig (mitten im Niemandsland ohne Jagdtrieb, wenn du sie eh auch weiter weg rennen lassen willst), aber darauf hinarbeiten, dass sie dich doch letztlich interessanter findet, als andere.

    Meine zwei haben nicht wirklich Apportierdrang, so habe ich es über Futter gemacht. Lucy lässt sich aber mittlerweile auch gerne über Zerrspiele belohnen und Grisu über knuddeln und überschwengliche Freude. Das Beibringen habe ich ganz ruhig gemacht, ohne viel Juchhei drumherum.

    Habe es so gemacht, geht genauso ohne Futterdummy, mit irgendwas zum apportieren:

    Dummy hinhalten (gegebenfalls vorher interessant machen, keinesfalls werfen), Hund nimmt ihn, kurz loben, dann Aus sagen und sofort mit riesen Freude über Futter belohnen. Dauert ein Weilchen, aber bei meinen hat es irgendwann click gemacht. Der Dummy landet in Frauchens Hand = Futter. Nächster Schritt: Dummy vor sich auf den Boden legen, Hund nimmt ihn hoffentlich, wieder kurz Lob und Aus (bzw. ich bin dann zu "Gib her" übergegangen: Aus heißt bei uns "Lass fallen", Gib her heißt, der Gegenstand muss in meiner Hand landen). Wenn das sicher sitzt, Dummy ein kleines Stück entfernt legen. Futter gibt es jeweils nur, wenn der Dummy in meine Hand gelegt wird.
    Sowohl Lucy als auch Grisu suchen lieber, als einfach nur hinterher zu rennen. Das Finden bringt dann auch schon ein Erfolgserlebnis. Man kann den Dummy auch an einen Zweig hängen oder am Anfang des Spaziergangs auslegen und am Ende suchen schicken oder auch selbst holen und Hund muss zuschauen oder mehrere auslegen, Hund muss einen bestimmten holen u.s.w.

    Ich habe hier einen Hund, den ich eher als Agility Hund einschätzen würde (Grisu) und einen, den ich eher als Obedience-Hund einschätzen würde (Lucy).

    Bin auch mal gespannt bezüglich Meinungen dazu :D .

    Also, Lucy ist fast 2 Jahre alt, ein Berner-Schäfer-Collie-x-Mix, mit ihr mache ich Agility, aber nur für Spaß-Tuniere, bzw. Spaß auf dem Platz. Sie ist ein "der Weg ist das Ziel"-Hund. Sie nimmt sich Zeit für alles, ist mit viel Freude dabei, schaut mich oben auf dem Steg an: Sitz machen, weiter gehen, umdrehen? An der Wand: oben stehen bleiben, vielleicht "Nicken", "scharren" (Tricks, die sie kann). Wenn ich sie anfeuer und in Bewegung halte, findet sie das aber auch in Ordnung :^^: . Sie könnte aber auch jederzeit im Parcour aufhören, die Ruhe selbst sein, sich den Bauch kraulen lassen :sun: ...

    Wir machen nun auch Ralley-Obedience ("richtiges" wird leider hier nicht angeboten...), das ist mehr ihre Welt. Sie macht toll mit, arbeitet genau, hat viiiiel Geduld und es gibt mehr Leckerlie :p

    Grisu ist 6 Monate, ein Aussie. Wir haben einen Parcour im Garten, den nimmt er mit Begeisterung. Er ist unheimlich schnell und schaut beim nehmen eines Hindernis, wo es weiter geht (also zu mir). Er ist auch viel wendiger und will schnell sein. Lucy will alles, aber nicht schnell sein ... Dafür fehlt es Grisu etwas an Geduld, um Übungen so genu zu machen, wie im Obedience gefordert. Es ist sehr viel Motivation und ganz viele Erfolgserlebnisse nötig, damit er da bei der Stange bleibt.

    Ein weiterer Punkt: Lucy ist ein absolutes Sensibelchen. Es hat Monate gedauert, bis sie die Wippe gelaufen ist (und sie hat wirklich nie schlechte Erfahrung damit gemacht, nur gesehen was passiert, wenn andere Hunde drüber laufen: das Ding bewegt sich :schockiert: ). Grisu dagegen ist ein Betonkopf, er nimmt auch Hindernisse gerne, die sich wehren...

    Dein Hund zieht den Schwanz ein, ist also unsicher. In der Situation unterwerfen macht es bestimmt nicht besser. Durch auf den Rücken drehen und festhalten dürfte der Hund wohl kaum in Zukunft denken, auf den Arm nehmen sei eine Sache, die entspannt hinzunehmen ist, oder? Wie schon gesagt, ich habe ein Sensibelchen, durch auf den Rücken drehen hätte ich eher einen Angstbeisser erreicht, als einen Hund, der sich problemlos auf den Arm nehmen lässt. Wie andere schon geschrieben haben, übe langsam den Körperkontakt, übe, dass dein Hund dir zu vertrauen lernt. Ich kann sagen, es dauert. Und es ist ein riesen Unterschied, ob der Hund ins Bett kuscheln kommt oder sich die Zecke unterm Auge wegmachen lässt oder das lange Fell zwischen den Hinterbeinen bürsten lässt... Ich kenne deinen Hund nicht, ich weiß nur, mit Zwang wäre aus Lucy ein Angstbeißer oder ein gebrochener Hund geworden...

    Und wie man einen Hund fürs nicht ordentlich an der Leine gehen auf den Rücken drehen kann :schockiert: . Da muss aber einiges schief gelaufen sein, damit der Hund anders nicht mehr ansprechbar ist...