Beiträge von Lucy_Lou

    Ich mach mir jetzt mal Feinde :D : gibt es einen Grund, bei den überfüllten Tierheimen noch mehr Katzen in die Welt zu setzen? Ich persönlich lass bei Katzen noch wesentlich weniger "Unfallwurf" gelten als bei Hunden und es dürfte auch deutlich weniger Gründe gegen TH-Katze als gegen einen TH-Hund geben...
    Wenn das Ganze einen guten Grund hatte, entschuldige ich mich schon mal...

    Zitat


    ganz einfach: damals hatte jeder hund noch seine aufgabe :^^:

    es hielt niemand einen hund, um mit ihm einen hindernisparcour zu laufen oder ihn im rosa plüschtäschchen umher zu tragen - hunde mussten arbeiten, jagen, hüten, schützen, wachen etc.

    ich finde, das ist ein wichtiger Punkt. Früher hat man sich auch die "Rasse" entsprechend dem ausgesucht, was man mit dem Hund vorhatte. Auch Begleithunde gab es ja früher schon, aber es wurden eher keine Jagdhunde/Hütehunde von den feinen Damen zweckentfremdet... Als Beispiel, ich erlebe es auch hier in der Gegend noch öfter, dass Bauern ihre Hofhunde danach aussuchen, wie gute Hofhunde die Elterntiere sind. D.h. Bauer kennt Hund xy, finden den klasse als Hofhund, der hat zufällig mal Welpen --> der neue Hofhund ist gefunden. Nach Gebrauchsfähigkeit halt.
    Aber die meisten Menschen halten sich heute Rassen als Begleithunde, die zu ganz anderem Zweck gezüchtet wurden und dementsprechend Eigenschaften mit bringen. Und gerade auch bei engagierteren Haltern kann dann auch genau das passieren, was flying-paws schrieb: man weiß, der Hund braucht viel Beschäftigung, ohne dass wirklich bedacht wird, welche Art von Beschäftigung der Hund braucht... Man hört es auch im Alltag immer wieder. Ich habe einen Aussie und gerade als der noch Welpe/Junghund war, bekam ich viele "gute" Ratschläge nach dem Motto: der ist aber ein Arbeitshund, mit dem müssen sie dann aber viel Fahradfahren/stundenlang spazieren gehen/Ball werfen etc. Würde ich das in der Form tun, hätte ich hier einen Hochleistungssportler, der überhaupt nicht mehr runter käme...
    Aber ist schon ein generelles Problem. Jeder kommt an jede Rasse dran, aber kaum jemand lastet seinen Hund mit der Arbeit aus, für die die jeweilige Rasse ursprünglich gezüchtet wurde. Es ist damit eigentlich immer irgendwo ein Kompromis.

    Ich würde eher vermuten, dass sie ihre Suchweise umstellt, nicht, dass sie allgemein den Spaß daran verliert.

    Bei meinem Rüden war es so, dass er anfangs immer mit der Nase auf dem Boden gesucht hat. Wir machen viel mit dem Futterbeutel, vor allem Suchspiele. Der Beutel bleibt auch schon mal im Gestrüpp hängen oder wird von mir bewusst erhöht postiert. Dazu kommt, dass die Hunde ja "orten" müssen, wenn sie keine Ahnung haben, wo der Dummy liegt, das ist effektiver mit der Nase in der Luft. Mittlerweile hat mein Rüde die Nase meist oben, außer er ist schon dicht dran. Ist interessant, den Suchprozess zu beobachten :^^: . Den Spaß verloren hat er jedenfalls nicht durch die Umstellung.

    Aber dies auch als Antwort auf deine Frage: zumindest bei uns hat der Dummy zu Nase-in-der-Luft-suchen geführt. Vielleicht wär das was für euch?

    Ist schon erstaunlich, was immer noch an Tips kursiert :???: . Füge deinem Hund so lange Schmerzen zu, bis er es lässt??

    Die erste Frage sollte sein, warum tut ein Hund das? Aus Trotz mal sicher nicht und auch nicht, um seine Menschen zu ärgern. Welpen tun dies, um beim erwachsenen Hund Futter hervorwürgen zu bewirken (hochspringen, Lefzen lecken). Viele interpretieren es beim älteren Hund als Begrüßungsgeste, je nachdem, wie der Hund es macht, auch unterwürfig.

    Fakt ist, dein Hund schenkt dir positive Aufmerksamkeit und erhofft sich von dir dasselbe. Am zweitbesten ist für ihn dann negative Aufmerksamkeit. Z.B. schimpfen oder was auch immer. Knie heben, hm, so lange es dem Hund nicht wirklich weh tut, wird ihn das kaum von seiner freundlich gemeinten Begrüßung abbringen, höchstens etwas irritieren.

    Damit bleiben ungefähr 2 Möglichkeiten: 1. du ignorierst den Hund völlig (!), wenn er hoch springt, lobst und knuddelst ihn aber in der Sekunde, wenn er zufällig mal mit allen Vieren auf dem Boden ist. So lernt er, freudige Begrüßung und Lob gibt es nur, wenn er nicht hoch springt. Wenn man das Timing gut hinbekommt, wirkt es schnell. 2. Möglichkeit: du wendest so viel Gewalt an, dass dein Hund es nie wieder wagt.

    Ich habe vor Kurzem in einem Forum einen Beitrag gelesen, in dem der User schrieb, dass sein Hund für so was wie Herkommen auf Kommando schon seit langem kein Leckerlie mehr bekäme, wohl aber für Tricks wie Pfötchen geben. Viele Hundebesitzer in meinem Umfeld sehen es ähnlich. Sachen, wo der Hund „zu hören hat“, werden nicht belohnt (außer vielleicht beim Welpen zum Aufbau), da der Hund ja sonst selbst entscheidet / es nicht ernst nimmt. D.h., es gibt Ärger, wenn der Hund nicht hört, das positive Verhalten dagegen ist selbstverständlich und wird nicht belohnt.
    Ich habe irgendwo (auf einer Clicker-Website?) von einer Beagle-Besitzerin ähnliches gelesen: Beagle-Treffen, alle Hunde taten, was sie wollten, außer es ging ums Tricks vorführen, da gab es dann Leckerlies und Hund war plötzlich freudig dabei. Einer der anwesenden Hunde bekam auch bei Grundgehorsam Futter und hörte tatsächlich besser. Trotzdem wurde das Gespann eher müde belächelt: der Hund tut es ja nur fürs Futter…

    Auch im Forum liest man immer mal wieder: wann komme ich endlich ohne Leckerlie aus?

    Im Alltag erlebe ich oft auch folgendes: Meine Hunde laufen Fuß oder sitzen am Wegrand ab, wenn es die Situation erfordert und es kommen anerkennende Blicke/Kommentare. Sobald die Beiden dann ein Leckerlie zur Belohnung bekommen, sinkt unser Ansehen drastisch…

    Jetzt denkt sich bestimmt der ein oder andere: schon wieder so eine Belohnungsdiskussion, ist doch schon sonst wie oft durchgekaut und alle Argumente sind bekannt.

    Trotzdem… Beim nachgrübeln über den anfangs angesprochenen Foren-Beitrag ging mir durch den Kopf, dass ich selbst auch durchaus Unterschiede mache. Mein erster Gedanke war: warum wird der Hund für Blödsinn belohnt, aber wenn er was Wichtiges richtig macht nicht? Andererseits ist es bei mir selbst auch so, dass meine Hunde für Tricks immer (!) eine tolle Belohnung bekommen, bei Alltagsgehorsam, hm… Oft genug tatsächlich nicht. Ich setze mittlerweile auch sehr Vieles als Selbstverständlich voraus. Das gilt zum einen für Grundkommandos, vor allem aber für „Alltagsgehorsam“, den wir uns z.T. hart erarbeitet haben.

    Mich würde interessieren, ob ihr selbst da auch Unterschiede macht. Hattet ihr von Anfang an vor, die Belohnung, die der Hund toll findet (was immer das auch ist) wieder abzubauen? Belohnt ihr Nonsense-Kommandos mehr als Grundgehorsam?

    Es ist klar, auf bestimmte Kommandos muss der Hund hören. Erfordert zur Not dann eben auch eine negative Absicherung. Aber schließt das Belohnung über Spiel/Futter/Knuddeln/was auch immer aus, wenn der Hund es gut macht?

    Was mich immer noch am meisten stört, ist der Aufbau der Kommandos. Dem Hund wird was Unangenehmes zugefügt, eine one-way-out-Situation geschaffen, so lernt er es. An die Seminarteilnehmer: warum darf man Kommandos nicht positiv aufbauen? Der Hund soll "selbst drauf kommen"? Ich finde es z.T. echt krass. Dem Hund auf einen Muskelstrang zu drücken, damit er sich legt, nun gut. Aber der im Buch beschriebene Aufbau der Leinenführigkeit bei einem Welpen :schockiert: . Aber natürlich ist das eine "gute" Übung, um dem Hund beizubringen, dass es nur bei seinem Menschen gut uns sicher ist... Oder der Aufbau des Apportierens: man ziehe den Hund am Bein... Spielzeug interessant machen, neee, dann würde der Hund es ja fürs Spielzeug tun, nicht für seinen Menschen...

    Ich habe hier beide Varianten...

    Bei Lucy habe ich nicht bewusst ein Anschauen bestätigt. Trotzdem macht sie es häufig und hat auch sehr wenig Interessen neben mir auf Spaziergängen. Bei ihr hüte ich mich, dass anschauen noch sehr zu verstärken, sonst würde sie es wohl tatsächlich mehr oder weniger permanent machen...

    Grisu dagegen findet ungefähr alles draußen interessant. Er bekommt immer (!) eine Rückmeldung, wenn er mich anschaut. Das ist meist einfach nur ein "Feiiin!!!" gefolgt von einem "Da lauf", um zu sagen, weiter folgt nichts von mir. Ab und an gibt es aber auch ein Spiel, ein geworfenes Leckerlie oder eine Übung. So haben wir es geschafft, dass er sehr oft Blickkontakt sucht, bzw. zu mir kommt auf Spaziergängen. Ein Spezielles Signal oder ein Kommando kommt aber nicht von mir. Einfach nur die Bestätigung: ich finde es toll, dass du mich ansiehst und vielleicht ergibt sich da auch noch mehr für dich :^^:

    Ich habe vor Kurzem eine nette Geschichte dazu in einem uralt Hunde-Erziehungsbuch gelesen, geschrieben von einem Züchter. Es war dort von Leinenruck und Nackenschütteln und Hund ins Platz drücken die Rede, aber auch dies stand drin: Er meinte, einige Menschen mit einem mäkligen Esser als Welpen, würden es so machen, dass sie den Futternapf immer wieder vom Welpen wegziehen, um das Futter interessanter zu machen und den Hund zum fressen zu bewegen. Der Autor des Buches konnte sich nur vorstellen, dass dies provoziert, dass der Hund meint, sein Futter verteidigen zu müssen. Immerhin nimmt sein Mensch es ihm immer wieder aus heiterem Himmel weg. Dieser Autor/Züchter machte also den Selbstversuch bei einem Welpen. Mit 9 Wochen war der Welpe soweit, dass er sich bei ihm zwar das Futter wegnehmen ließ, seine Frau und sein Kind aber zähnefletschend vom Napf vetrieb.

    So wenig ich dieses Buch jemandem empfehlen würde, dieser Punkt geht mir solchen "Dominanz-Tests" auch immer durch den Kopf. Man bringt dem Hund bei, dass Menschen in der Nähe seines Futters eine verdammt schlechte Sache sind, er sich bei einigen aber nicht wehren kann... Ich persönlich mache es deshalb genau umgekehrt und versuche zu erreichen, dass meine Hunde mich (und Menschen allgemein) in der Nähe ihres Futters positiv sehen. So kommen sie auch überhaupt nicht auf die Idee, Futter verteidigen zu müssen.