Beiträge von Lucy_Lou

    Am ehesten "Sonstiges". Es kommt drauf an, wie man Schönheitszucht auffasst. Wenn wirklich auf Schönheit gezüchtet wird, was bleibt dann auf der Strecke? Was wird dann weniger wichtig?
    Jetzt speziell beim Aussie, habe ich schon öfter gehört (ohne eigene Wertung): ein Hund aus "Showlinie", da weißt du nie was du bekommst. Z.B. Arbeitsdrang, aber nicht die Fähigkeit sich zu konzentrieren. Oder Aktivität, ohne dass sie Ruhephasen schätzen. Oder Hütetrieb, der mehr undifferenzierter Jagdtrieb ist. Oder Wachtrieb, ohne dass Hund die wirklich wichtigen Dinge raus filtert...

    Schönheitszucht, na ja, oft meint man damit ja eine Art "Familientauglichkeit". Der Hund "braucht" die Arbeit nicht mehr, zu der er gezüchtet wurde, der will bloß noch gefallen und Mitläufer seiner Familien sein. Den Eindruck bekommt man manchmal, wenn man sich Homepages von Züchter von Showlinien anschaut, die ursprünglich Arbeitsrassen waren.

    Klar kann man auf bestimmte (Wesens-)-Merkmale selektieren, die den Hund passender für eine Familie machen und "schöner". Nur frag ich mich, wo bleibt da die ursprüngliche Rasse? Ist es überhaupt noch die ursprüngliche Rasse? Auf der anderen Seite: viele Rassen haben in unserer Zeit einfach keine Möglichkeit mehr, ihrer ursprünglichen Aufgabe nachzugehen. Züchtet man sie dann passender oder lässt man die Rasse "untergehen"?

    Ich kling mich hier auch mal ein. Bei den Hunter-Dummies war bei mir immer nach kurzer Zeit der Reißverschluss hinüber, keine Ahnung warum. Eigentlich apportieren meine Hunde nur und zerren oder kauen nicht. Den Beutel von J.Niboer, keine Ahnung wie der heißt, finde ich etwas robuster. Allerdings ist mir da jetzt eine Naht aufgegangen :/ . Ganz am Anfang hatte ich den hier: http://www.modler-gmbh.de/, den 2. von oben. Der hat aber nur einen Klettverschluss, wenn Hund will, bekommt Hund den wohl eher auf, als einen doppelt gesicherten. Der hat aber recht lange gehalten, letztlich waren es auch die Nähte...
    Ich werde es mal mit den anderen hier genannten Tipps versuchen :^^:.

    Ich finde, rein von der Zeit her klingt es gut. Und da du mit einem Hund aufgewachsen bist, wirst du ja wissen, was es bedeutet, einen Hund zu halten. Und auch, dass nicht immer alles perfekt läuft, auf Knopfdruck funktioniert und Hunde halt auch Lebewesen mit Bedürfnissen und einem eigenem Willen sind :D

    Meine Hündin hat ihr erstes Lebensjahr teilweise (etwa 5 Stunden pro Tag) bei meiner Mutter verbracht. Ich hatte nicht den Eindruck, dass der Ortswechsel oder die verschiedenen Bezugspersonen sie stören. Wobei ich mich frage: die Zeit in den Semesterferien, bist du da bei deiner Freundin? Das wäre vielleicht einfacher für den Hund, als wenn er nach den Semesterferien gleichzeitig mit neuer Wohnung, neuer Hauptbezugsperson und alleine-bleiben klar kommen muss...

    Hm, kann natürlich sein, dass dein Hund bisher nicht gelernt hat, wie interessant Menschen sein können :D . Aussies, inklusiver meiner, sind eigentlich schon recht begeisterungsfähig und für Spiele und Übungen und Denkaufgaben leicht zu haben.
    Z.B. dein Hund macht was auch immer und du:

    - rennst quietschend in die andere Richtung, im ZickZack durch den Wald, hinter den nächsten Busch und freust dich wie Bolle, wenn er hinter dir her jagt.

    - findest was totaal interessantes auf dem Boden, kommt er (wenn du überzeugend genug warst) kann es mal Futter sein, mal ein Balgspiel mit dir einleiten, mal ein Zerrspielzeug sein...

    - rufst: was ist das???, wenn er guckt, fliegt Futter/Spielzeug und ihr sucht gemeinsam danach

    - "verbuddelst" Futter/Spielzeug unter Laub, Ästen oder versteckst es im Gestrüpp. Dann wieder: oh, wo ist es denn??? Und gemeinsame Suche. Du kannst auch Dinge "verlieren": heimlich fallen lassen, dann fällt dir plötzlich auf, es ist weg und du animierst deinen Hund mit dir zu suchen, den Weg zurück. Z.B. den Schlüssel, Kleingeld, ein Spielzeug. Findet meiner super und ist immer Stolz wie Oscar, wenn er es gefunden hat :D

    Fast noch spannender wird es, wenn du ihn sitzen/liegen lässt und dann mit viel Bohei das Spiel vorbereitest, während er erst nur zugucken darf.

    Ich würde auch zu Anfang jeden (!) Blickkontakt des Hundes loben. Verbal oder mal fliegt ein Leckerlie. Auch würde ich mich öfter mal verstecken, wenn der Hund nicht auf mich achtet. Kann man je nach Umwelt auch gezielt machen: Hund muss liegen bleiben, man versteckt sich und ruft --> Hund muss suchen.

    Was mir in dem Zusammenhang einfällt, was ich gelesen habe: Longieren kann auch bewirken, dass der Hund mehr auf einen achtet. Der Hund ist beim longieren gezwungen, Abstand zu dir zu halten. Er nimmt Kontakt auf, will zu dir, muss den Abstand aber halten. Das kann generell bewirken, dass der Hund mehr Nähe sucht zu dir. Das ist nur ein kleiner Teilaspekt des Longierens und es ist auf normalen Spaziergängen natürlich schwer einzubauen...

    Schleppleine würde ich in deinem Fall (wenn es wirklich ungefährliche Umgebung ist und der Hund sich nicht völlig selbständig macht) und bei der Rasse eigentlich nicht unbedingt nutzen. Der Hund sollte eher merken, dass er auf dich zu achten hat (dadurch dass du deinen eigenen Weg gehst, öfter mal verschwindest, dich ihm nicht aufdrängst) und super interessante Sachen machst, an denen er sich beteiligen kann. Was ich oben vorgeschlagen habe, sind Spiele die darauf beruhen, dass du dich dem Hund eben nicht aufdrängst oder ihn zu etwas aufforderst. Du für dich tust diese tollen Sachen und er stellt fest, dass er gerne mitmachen würde.

    Wie geschrieben, ich weiß nicht wie die Vorgeschichte ist, aber allgemein bei einem Aussie wäre dies mein Ansatz.

    Aus persönlichem Interesse :^^:

    Falls euer Hund an der Leine pöbelt, warum denkt ihr, tut er es?

    Ist es, weil der Hund Frust hat, dass er nicht zum anderen Hund hin kann? Es steigert sich mit der Zeit immer mehr, letztlich bellt er wütend?
    Oder weil er unsicher ist und sich an der Leine eingeengt fühlt?
    Oder weil er unsicher ist und an der Leine den Eindruck hat, er hat Rückendeckung, sich also "stark" fühlt?
    Oder weil er unsicher ist und die Erfahrung gemacht hat: ich belle = der andere verschwindet (was er eh getan hätte, weiß der Hund ja nicht...)?
    Oder weil sich die Anspannung vom Besitzer auf den Hund überträgt?
    Oder weil der Hund allgemein in einem Alter ist, in dem er verschiedene Verhaltensweisen in verschiedenen Situationen austestet?

    Andere Gründe?

    Verhält er sich ohne Leine anders? Und wie ist die Vorgeschichte? Habt ihr anfangs Kontakte an der Leine untersagt? Oder erlaubt? Hat sich das Verhalten eures Hundes im Laufe der Zeit verändert?
    In welchem Alter hat euer Hund damit angefangen?
    Gibt es hier auch User, deren Hunde an der Leine ruhiger und souveräner agieren, als im Freilauf?

    Und wie habt ihr Pöbeleien in den Griff bekommen? Mit strengen Ansagen? Bögen laufen? Schön füttern? Generell mehr Sicherheit geben im Alltag? Oder lebt ihr einfach damit?

    Mich persönlich interessiert ja immer viel mehr die Frage "warum tut der Hund das", als "Wie gewöhne ich es ihm ab".

    Die Frage, warum ein Hund an der Leine pöbelt, der im Freilauf völlig verträglich ist, finde ich besonders interessant.

    Ist es, weil der Hund Frust hat, dass er nicht zum anderen Hund hin kann? Es steigert sich mit der Zeit immer mehr, letztlich bellt er wütend?
    Oder weil er unsicher ist und sich an der Leine eingeengt fühlt?
    Oder weil er unsicher ist und an der Leine den Eindruck hat, er hat Rückendeckung, sich also "stark" fühlt?
    Oder weil er unsicher ist und die Erfahrung gemacht hat: ich belle = der andere verschwindet (was er eh getan getan hätte, weiß der Hund ja nicht...)?
    Oder weil sich die Anspannung vom Besitzer auf den Hund überträgt?
    Oder weil der Hund allgemein in einem Alter ist, in dem er verschiedene Verhaltensweisen in verschiedenen Situationen austestet?

    Was denkst du, ist es in euerm Fall?

    Wirklich helfen kann ich nicht. Ich schubs mal durch meine Antwort, vielleicht kommt noch hilfreicheres :^^:

    Meine Gedanken dazu sind: Eine Jungspund-Phase kann es insofern sein, dass dein Hund austestet, was er im Vergleich mit anderen Rüden erreichen kann. Andere Hunde sind nicht mehr nur Spielgefährten, sondern speziell die männlichen auch Konkurenten. Interessant finde ich, dass er sich das vor allem traut, wenn ein Zaun dazwischen ist :p

    Mein Rüde "verteidigt" auch gegen andere Rüden. Er ist prinzipiell mit anderen Rüden verträglich, aber bei bestimmten Ressourcen versteht er wenig Spaß und schaut auch, ob er seinen Anspruch durchsetzen kann. Bei fremden Rüden wird auch durchaus mal ausgetestet, was geht... Die "schlimmste" Phase hatte er mit um die 12 Monate. Jetzt ist er 21 Monate und schon wesentlich souveräner geworden. Nicht mehr so aufbrausend, die meisten Situationen werden durch kurzes, ruhiges einschätzen geklärt und er ist mitlerweile auch bereit, ohne Konfrontation klein bei zu geben :D . Bei der Situation mit dem Zaun, wie von dir geschildert, würde ich meinem Rüden aber auch zutrauen, einen auf dicke Hose zu machen, kann ihm ja schließlich nichts passieren...

    Meine Strategie allgemein war, ihn mit souveränen und nicht hoffnungslos unterlegenen Rüden seine Erfahrungen machen zu lassen. In bestimmten Situationen (an der Leine vor allem) hatte er allerdings ruhig zu bleiben und auch Pöbeleien hinzunehmen. Da gab es dann auch die Erfahrung, dass ich die ernstere "Bedrohung" für ihn bin, als der pöbelnde fremde Rüde neben uns, wenn er sich nicht gesittet verhält... Wenn ein Zaun dazwischen ist und er frei, schwierig... Vielleicht kommen da ja noch Tipps? Mir fällt da nix kluges zu ein...

    Zitat

    Und dann geht es damit weiter, dass ich nur einen einzigen Züchter für Golden Retriever (noch eine Rasse die in Frage kommt) gefunden habe, den ich nicht sofort aussortiert habe.

    :???: . Es gibt doch Retriever-Züchter wie Sand am Meer... Nach welchen Kriterien hast du denn aussortiert?? Ein wirkliches Gefühl, ob es vielleicht passen könnte, hatte ich frühestens nach einem Telefongespräch...

    Als ich nach einem Züchter gesucht habe, habe ich mich mehr verrückt gemacht, als nötig, denke ich. Wenn man will, findet man immer ein Haar in der Suppe. Letztlich geht es aber um Lebewesen (Züchter/Interessenten/Hunde): vieles ist subjektiv und Sicherheit gibt es nie.

    Was bei mir für den nächsten Hund vom Züchter wichtig wäre:

    - ich möchte den Eindruck haben, der Züchter weiß, was er da züchtet. Z.B., dass er die Hunde rassegerecht auslastet und mit leuchtenden Augen von ihren Eigenarten berichtet.

    - ich möchte Ehrlichkeit. Es ist mir suspekt, wenn der Züchter alles rosarot schildert. Wer behauptet, seine Hunde wären perfekt für Jeden oder seine Welpen wären auf jeden Fall 100% gesund, das wären für mich Alarmsignale. Ich möchte eine ehrliche Einschätzung, zu wem der Hund passt, worauf man achten muss, welcher Menschentyp vielleicht Schwierigkeiten mit bestimmten Rasseeigenschaften hat. Auch möchte ich über rassespezifische Krankheiten aufgeklärt werden.

    - ich möchte, dass der Züchter mir kritisch begegnet. Dass er genau nach fragt, warum ich diese Rasse möchte und was ich mit meinem Hund machen möchte. Und mir auch entsprechende Tipps zu Haltung, Eigenarten und Auslastung gibt.

    - ich möchte den Eindruck haben, der Züchter hat sich über die Verpaarung Gedanken gemacht (sonst brauch ich nicht zum Züchter gehen). Das betrifft sowohl Wesen als auch Gesundheit. Warum hat er genau diese Hündin in die Zucht genommen? Warum hat er diesen Deckrüden ausgewählt? Warum denkt er, die Elterntiere passen zueinander? Was ist sein Zuchtziel?

    - dann natürlich: wie wachsen die Welpen auf? Wo wachsen sie auf? Was lernen sie schon kennen?

    - Dann gibt es noch persönliche Vorlieben, die jeder selbst wissen muss. Z.B. ist der Züchter bereit, den Welpen u.U. ein paar Wochen länger zu behalten? Oder möchte man auch nach der Abgabe noch intensiven Kontakt oder Beratung? Möchte man, dass der Züchter barft oder impfkritisch ist? Möchte man Eltern, die ganz bestimmte Wesenszüge oder Arbeitseigenschaften mitbringen? Möchte man, dass der Welpe ganz bestimmte Dinge schon kennen lernt?

    Und letztlich spielt auch persönliche Sympathie eine große Rolle :^^:

    Ich würde es auch von hinten aufbauen, bzw. habe es von hinten aufgebaut. Dabei habe ich von Anfang an darauf geachtet, dass der Hund lernt, das Apportel muss in meiner Hand landen, damit es die Belohnung gibt. Wenn du den Ball anfangs nicht wirfst, sondern das Ganze direkt vor dir statt findet, kannst du anfangs ein wenig nachhelfen, dass der Ball in deiner Hand landet (also die Hand passend halten). Fällt der Ball doch mal auf den Boden, gibt es keine Belohnung, sondern einen neuen Versuch. Meine Hunde haben das sehr schnell verknüpft.
    Wenn es deinem Hund weniger ums hetzen, sondern mehr ums tauschen gegen Leckerlie geht (dein Aufbau klingt danach), kannst du ihn dann alles mögliche apportieren lassen. Z.B. auch aufbauen, dass er verschiedene Gegenstände unterscheiden lernt oder es mit einem Suchspiel verbinden :^^: