Beiträge von Lucy_Lou

    Durchgreifen und Grenzen setzen dürfte da eigentlich nicht das Problem sein?!

    Hab mich da an einen anderen Thread erinnert:

    Zitat

    ich gehöre zu den strengen die zuercht weisen, sich durchzusetzen wissen, fair sind und ich glaube deswegen nimmt chili mich für voll und vertraut mir blind.

    ...

    bei der grunderziehung habe ich mich bei chili nicht zum affen gemacht (hüpfen, springen, weglaufen, mit leckerlis anlocken oder sonstiges um mich interessant zu machen).
    habe keine übungseinheiten/stunden eingelegt sondern alles so wie es sich ergeben hat im alltag gelernt mit ihr.
    richungswechsel bei der leine wenn sie sich daneben benommen hat - ne sicher net

    Zitat


    1. In unsererm Hundebuch steht , das es am besten ist einem Hund eine große Mahlzeit zu füttern und dann noch eine kleine! Könnte man auch in der früh eine kleine , Mittags eine große und abends nochmal eine kleine füttern?

    Warum möchtet ihr denn so füttern?


    Zitat


    2.Welche Leine ist besser ?? .. Eine ausziehbare oder eine normale ?

    Wie ist denn die Vorgeschichte von dem Hund? Meine Erfahrung mit Flexi-Leinen-Haltern ist die, dass sie ihre Hunde kaum anleiten, wenig Feedback geben... denn Hund ist ja gesichert und kann Notfalls zurück gezogen werden (ohne jetzt jemanden angreifen zu wollen). Ich persönlich würde erstmal mit 2-Meter-Leine arbeiten und in sicherer Umgebung auf Freilauf hinarbeiten. Was ist der Hund denn für eine Rasse? Wie wurde er bisher Gassi geführt? Kennt er Freilauf? Wohnte er bislang in der Stadt/auf dem Land, wie wird er bei euch wohnen? Ist er leinenführig? Pöbelt er an der Leine? Zieht er zu Menschen/Hunden hin? Hat er Jagdtrieb?

    Zitat


    3. Ist der schlafplatz oben vor den schlafzimmern ok?

    Wo hat der Hund denn bisher geschlafen? Wenn der Hund bislang mit engem Menschenkontakt geschlafen hat und nun in fremder Umgebung ganz abgegrenzt wird, wäre dies eine recht harte Umstellung. Prinzipiell wäre ein Schlafplatz vor der Tür aber schon ok. Im Schlafzimmer (muss ja nicht im Bett bedeuten), ginge bei euch nicht?

    Zitat


    4. Da sie bereits ca. 4 Jahre als ist , hat ma etwas bedenken das sie das alles nicht mehr so lernt ( sitz , platz usw) ! Aber wenn man es gut übt und auch in die hundeschule geht kann sie es doch socher noch lernen oder? ..

    Wo kommt sie denn her? Kennt sie bisher überhaupt keine Kommandos? Wichtig für den Anfang ist, dass sie die Haushaltsregeln kennen lernt, euch vertrauen lernt, Spaß an gemeinsamen Aktivitäten mit euch entwickelt und ihr so souverän agiert, dass sie sich gerne an euch orientiert. Sitz/Platz etc. wird meines Erachtens völlig überbewertet und sagt nichts darüber aus, wie glücklich ihr im Alltag miteinander werdet. Aber lernen kann dies mit Sicherheit auch ein uralter Hund. Finde heraus, womit der Hund sich motivieren lässt :smile:

    Zitat


    5. Der tierheimleiter hat gesagt , das sie ca 4 ist .. sie kann aber auch schon 3 oder 7 sein... wie genau kann man das anhand der zähne sehen , und gibt es irgendwo vergleichsfotos ?

    Da würde ich einen Tierarzt fragen, aber ich vermute, da hat der Tierheimleiter seine Alterseinschätzung auch her. Der Zustand der Zähne hängt ja auch stark von der Fütterung ab, aber auch von der Veranlagung des Hundes. Graue Schnautzen gibt es früher oder später... Eine genaue Alterseinschätzung werdet ihr da kaum bekommen

    baley: da dir meine Antwort vielleicht zu lang war, um sie aufmerksam durchzulesen (ich schrieb nicht!, den Hund mit der Zeitung zu schlagen), hier noche eine Kurzzusammenfassung:

    Ein Hund verschmutzt in aller Regel von sich aus nicht seine Wohnstätte, schon junge Welpen beim Züchter verlassen ihren Schlafstätte, wenn sie körperlich dazu in der Lage sind

    Das heißt, wenn ein Hund erst mal einhalten kann, wird er mit ziemlicher Sicherheit draußen sein Geschäft erledigen, völlig egal, welche Methode man anwendet. Ob man den Hund nun in Urin tunkt, drinnen beim pinkeln ignoriert und draußen lobt oder das Radio anmacht, wenn er auf den Teppich pinkelt...

    Das bedeutet, es liegt in erster Linie an der Aufmerksamkeit des Menschen, wie oft etwas ins Haus geht. Also gehört, wenn überhaupt, der Mensch bestraft und nicht der Hund.

    Straft man den Hund drinnen, weiß er dadurch nicht (!), wo er stattdessen hinpinkeln soll. Mit etwas Pech versteckt er sich in Zukunft, um sich zu lösen oder verkneift es sich auch draußen so gut er kann, um bloß nicht vor den Augen seiner Menschen machen zu müssen

    Eine Mutterhündin würde niemals einen Welpen strafen, wenn er auf seinen Schlafplatz macht. Dennoch lernen Welpen ganz von selbst, diesen zu verlassen

    Was soll der Hund daraus schließen, wenn seine Nase in Urin getunkt wird? Was denkst du, geht in dem Moment in seinem Kopf vor?? Glaubst du tatsächlich, der denkt sich: Klar, mein Mensch möchte, dass ich in den Garten mache... Es besteht da einfach kein Zusammenhang!

    Und zum Schluss: wie du selber sagst, die Nase des Hundes ist sehr empfindlich. Wenn nun feststeht, der Hund lernt es eh oder zumindest auch mit "humaneren" Methoden, warum sollte man ihm dann das Tunken antun??

    Also noch mal die Antwort :smile:

    Ein junger Welpe ist anatomisch nicht in der Lage, länger einzuhalten. Das bedeutet, wenn man nicht schnell genug ist, geht es in die Wohnung. Egal, wie sehr der Hund auch einhalten will und egal, wie sehr man ihn straft. Strafe ist diesem Thema überhaupt völlig fehl am Platz. Kaum ein Hund löst sich freiwillig an seiner Wohnstätte, wenn er eine Alternative hat. Das bedeutet, dass fast jeder Hund mit egal welcher Methode stubenrein wird. Eben dann, wenn er alt genug ist. Bereits beim Züchter entfernen sich die Welpen zum lösen von der Wurfkiste, sobald sie mobil genug dafür sind. Oft nutzen die Welpen sogar eine ganz bestimmte Stelle. Aber diese können sie selbsttätig erreichen, also ganz was anderes, als später im neuen Heim. Im Spiel oder bei Aufregung funktioniert das natürlich auch beim Ursprungsrudel nicht immer zuverlässig. Keine Mutterhündin käme auf die Idee, einen Welpen dafür zu strafen. Die Natur braucht ihre Zeit.

    Zum Thema: Die Nase des Hundes ist extrem empfindlich und ist gibt nicht den geringsten Zusammenhang zwischen Nase in Urin stoßen und Stubenreinheit. Es entbehrt jeglicher Logik und dennoch halten sich solche „Tipps“ hartnäckig. Mal ein Gedankenspiel: man wird von Außerirdischen entführt, die einen auf ihrem Heimatplaneten als Haustier halten möchten. Irgendwann muss man dringend auf Toilette. Man schaut sich um, spricht die Außerirdischen an (die leider keine Ahnung von menschlicher Sprache haben), irgendwann nimmt man in seiner Not eine auf dem Boden stehende Schüssel. Der Außerirdische bemerkt dies und tunkt den Kopf des Menschen rein. Was lernt Mensch? Z.B.: ich verstecke mich besser das nächste mal oder Außerirdische neigen zu drastischen Überreaktionen. Aber einhalten kann Mensch beim nächsten mal genauso wenig und Mensch hat auch immer noch keine Ahnung, wo er sich denn stattdessen lösen soll. Oder alternativ: man drücke einem menschlichem Säugling eine volle Windel ins Gesicht, um ihn zu lehren, den Topf zu benutzen. Wie bereits geschrieben, ein logischer Zusammenhang besteht da bei dem besten Willen nicht. Nun lesen es einige Menschen ungern, wenn Hunde mit Menschen verglichen werden, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Welpe zu großartig weitreichenderen Gedankengängen fähig ist, in so einer Situation. Auch andere Strafen sind eher kontraproduktiv. Der Welpe lernt vor allem, sichere Orte zum Lösen zu suchen und zu finden. Mit etwas Pech, hält er auch auf dem Spaziergang ein, so gut es geht, um nicht vor den Augen der Menschen machen zu müssen, denn das hat ja in der Vergangenheit oft genug Ärger für ihn bedeutet. Im Haus dagegen sucht er sich Stellen, wo er ungesehen ist und versucht sich nichts anmerken zu lassen. Alles andere als gut, für ein gelungenes Stubenreinheitstraining.

    Was tatsächlich hilft: Zuallererst das Wissen, dass der Welpe nicht einhalten kann und auch nicht weiß, wo er sich lösen darf. Als Konsequenz daraus sollte sein Mensch ihn bestenfalls in den Wachphasen nicht aus den Augen lassen. Viele Welpen melden sich auf die ein oder andere Art. Sie schnüffeln, drehen sich im Kreis, fiepen, schauen vielleicht zur Tür oder zu ihrem Menschen. Wann immer man den leisesten Verdacht hat, es geht jetzt los, schnappt man sich den Hund und trägt ihn raus. Bemerkt man dies nicht rechtzeitig, nehme man eine Zeitung und schlage sie sich selbst auf den Kopf, weil man so unaufmerksam war. Ein Welpe muss grundsätzlich immer nach dem schlafen, nach dem Fressen, wenn er aufgeregt ist und nach dem spielen. Dann kann man ihn schon vorsorglich raus tragen, auch ohne ein Zeichen von ihm. Macht er an der richtigen Stelle: Lob!!!

    Ein 9 Wochen alter Welpe ist anatomisch nicht in der Lage, länger als ein paar Sekunden einzuhalten. Das bedeutet, wenn man nicht schnell genug ist, geht es in die Wohnung. Egal, wie sehr der Hund auch einhalten will und egal, wie sehr man ihn straft. Strafe ist diesem Thema überhaupt völlig fehl am Platz. Kaum ein Hund löst sich freiwillig an seiner Wohnstätte, wenn er eine Alternative hat. Das bedeutet, dass fast jeder Hund mit egal welcher Methode stubenrein wird. Eben dann, wenn er alt genug ist. Bereits beim Züchter entfernen sich die Welpen zum lösen von der Wurfkiste, sobald sie mobil genug dafür sind. Oft nutzen die Welpen sogar eine ganz bestimmte Stelle. Aber diese können sie selbsttätig erreichen, also ganz was anderes, als später im neuen Heim. Im Spiel oder bei Aufregung funktioniert das natürlich auch beim Ursprungsrudel nicht immer zuverlässig. Keine Mutterhündin käme auf die Idee, einen Welpen dafür zu strafen. Die Natur braucht ihre Zeit.
    Die Nase des Hundes ist extrem empfindlich und ist gibt nicht den geringsten Zusammenhang zwischen Nase in Urin stoßen und Stubenreinheit. Es entbehrt jeglicher Logik und dennoch halten sich solche „Tipps“ hartnäckig. Mal ein Gedankenspiel: man wird von Außerirdischen entführt, die einen auf ihrem Heimatplaneten als Haustier halten möchten. Irgendwann muss man dringend auf Toilette. Man schaut sich um, spricht die Außerirdischen an (die leider keine Ahnung von menschlicher Sprache haben), irgendwann nimmt man in seiner Not eine auf dem Boden stehende Schüssel. Der Außerirdische bemerkt dies und tunkt den Kopf des Menschen rein. Was lernt Mensch? Z.B.: ich verstecke mich besser das nächste mal oder Außerirdische neigen zu drastischen Überreaktionen. Aber einhalten kann Mensch beim nächsten mal genauso wenig und Mensch hat auch immer noch keine Ahnung, wo er sich denn stattdessen lösen soll. Oder alternativ: man drücke einem menschlichem Säugling eine volle Windel ins Gesicht, um ihn zu lehren, den Topf zu benutzen. Wie bereits geschrieben, ein logischer Zusammenhang besteht da bei dem besten Willen nicht. Nun lesen es einige Menschen ungern, wenn Hunde mit Menschen verglichen werden, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Welpe zu großartig weitreichenderen Gedankengängen fähig ist, in so einer Situation. Auch andere Strafen sind eher kontraproduktiv. Der Welpe lernt vor allem, sichere Orte zum Lösen zu suchen und zu finden. Mit etwas Pech, hält er auch auf dem Spaziergang ein, so gut es geht, um nicht vor den Augen der Menschen machen zu müssen, denn das hat ja in der Vergangenheit oft genug Ärger für ihn bedeutet. Im Haus dagegen sucht er sich Stellen, wo er ungesehen ist und versucht sich nichts anmerken zu lassen. Alles andere als gut, für ein gelungenes Stubenreinheitstraining.
    Was tatsächlich hilft: Zuallererst das Wissen, dass der Welpe nicht einhalten kann und auch nicht weiß, wo er sich lösen darf. Als Konsequenz daraus sollte sein Mensch ihn bestenfalls in den Wachphasen nicht aus den Augen lassen. Viele Welpen melden sich auf die ein oder andere Art. Sie schnüffeln, drehen sich im Kreis, fiepen, schauen vielleicht zur Tür oder zu ihrem Menschen. Wann immer man den leisesten Verdacht hat, es geht jetzt los, schnappt man sich den Hund und trägt ihn raus. Bemerkt man dies nicht rechtzeitig, nehme man eine Zeitung und schlage sie sich selbst auf den Kopf, weil man so unaufmerksam war. Ein Welpe muss grundsätzlich immer nach dem schlafen, nach dem Fressen, wenn er aufgeregt ist und nach dem spielen. Dann kann man ihn schon vorsorglich raus tragen, auch ohne ein Zeichen von ihm. Macht er an der richtigen Stelle: Lob!!!

    Ich denke, deinem Hund ist einfach der Kragen geplatzt und er war selbstbewusst genug, sich auf eine Auseinandersetzung einzulassen.

    Zitat

    Alle fanden es natürlich toll, dass der kleine Kerl (etwa 10 - 11 kg), es der rabiaten 32kg-Junghündin mal so richtig gezeigt hat. :lachtot:

    Da frag ich mich doch, warum es ein 5 Monate (?) alter Hund schafft, die Hündin in ihre Schranken zu weisen, aber keiner der anwesenden Menschen :???:

    Den tschechichen Wolfshund kenne ich nicht näher, aber den Sarloos. Wenn du den ernsthaft in Erwägung ziehst, lass dir sehr (!) viel Zeit bei der Auswahl des Züchters. Viele Wolfshunde sind tatsächlich relativ menschenscheu und schreckhaft. Es ist extrem wichtig, dass der Welpe schon beim Züchter sehr gut an Umweltreize und Menschen gewöhnt wird. Auch ist der Sarloos eher nicht im klassischen Sinne zu erziehen. Er schließt sich eher seinem Menschen an (statt "zu gehorchen"), wenn dieser wirklich Führungsqualitäten besitzt. Wenn du so einsam wohnst und vor hast, den Hund jemals mit in die Stadt oder in den Urlaub zu nehmen, gewöhne ihn von Welpe an daran, sonst ist es zu spät. Schutztrieb oder Wachtrieb haben Sarloos in aller Regel nicht, sie ergreifen im Zweifelsfall eher die Flucht oder hoffen, dass sich andere um die Gefahr kümmern. Das ist ein großer Unterschied zum Schäferhund und erst Recht zum Kangal. Daher die Frage: willst du Wachtrieb?
    Der Sarloos hat eine sehr ausgeprägte Körpersprache und ein deutliches Minenspiel, so sollte er recht gut zu lesen sein, falls man sich mit "Hundesprache" auskennt. Er ist sensibel, allem neuen gegenüber sehr zurückhaltend. Seinen Menschen schließt er sich aber absolut an und bleibt ausgesprochen ungern alleine. Er will immer sein Rudel um sich, mehr, als viele andere Rassen. Zu erwähnen ist auch der recht starke Jagdtrieb.

    Der Kangal ist ein extrem eigenständiger Hund, nicht unbedingt sportlich, dafür mit sehr großem territorialen Schutzinstinkt. Ich weiß beim besten Willen, warum du denkst, diese Rasse könnte zu dir passen? Welche Wesensmerkmale sprechen dich denn da an?

    Vielleicht passen auch der Airedale Terrier, der Dalmatiner, Collie oder Großpudel? Aber diese Rassen sprechen dich vermutlich optisch weniger an?!

    Prinzipiell klingt das alles nicht schlecht und toll, wie viele Gedanken du dir machst :D . Ich schreibe jetzt dennoch ein paar Dinge auf, klingt nach Schwarzmalerei, muss auch nicht so kommen. Nur zum Nachdenken :smile:

    Die 8 Stunden alleine sein können klappen, müssen aber nicht. Viele Hunde haben nicht unerhebliche Probleme damit. Bei einem Tierheimhund ist es halt schwer zu sagen. Selbst wenn der in seinem früheren Zuhause problemlos alleine bleiben konnte, heißt das nicht, dass er das in neuer Umgebung auch kann. Zumal so ein Zwingerleben auch traumatisieren kann in der Hinsicht. Bei einem Hund "von privat" kann dir sonst was erzählt werden, wenn die jetzigen Besitzer ihn nur loswerden wollen. Und ein Welpe passt sicher nicht in dein Leben. Ich rate dir nicht von einem Hund ab und es gibt sicher eine Reihe von Hunden, die prima mit deinem Tagesablauf klar kämen. Nur hast du da kaum eine Sicherheit. Was ist, wenn dein Hund nach den drei Wochen, die du Zuause bist, nicht alleine bleiben kann? Nur am bellen, jaulen ist oder die Wohnung zerlegt? Das heißt, ich würde mir an deiner Stelle einen Plan B überlegen :smile:

    Das Bellen führt zu meinem nächsten Punkt: am besten keinen bellfreudigen Hund nehmen und keinen Hund mit (starkem) Wachtrieb. Das wird auch dem nettesten Nachbarn irgendwann zu viel. Terrier (da du einen vorgeschlagen hast im ersten Post) können durchaus sehr bellfreudig sein, vor allem, wenn sie außer anschlagen gerade nix zu tun haben.

    Ein Einjähriger Hund ist auch so eine Sache... Viele Hunde stecken da gerade mitten in der Pubertät, testen aus, was das Zeug hält, sdind so aktiv, wie zu keinem anderen Zeitpunkt in ihrem Leben und entdecken gerade erst Wachtrieb und Jagdtrieb. Das heißt, dir kann ein 12 Monate alter Hund als "ohne Jagdtrieb, ohne Wachtrieb, verträglich mit anderen Hunden" vermittelt werden und 2 Monate später sieht das dann ganz anders aus. Vor allem sehr interessant, wenn der Hund bislang nie Grenzen und Gehorsam kennen gelernt hat. Dann hast du mehrere, teils völlig unerwartete, Baustellen auf einmal. Muss natürlich nicht sein, ist nur ein Denkanstoß. Ich persönlich würde in deiner Situation einen älteren Hund nehmen, der charakterlich gefestigt ist und auch schon etwas ruhiger ist. Kleinhunde werden in der Regel sehr alt, da hast du auch noch sehr viel von deinem Hund, wenn du z.B. einen 5-Jährigen aufnimmst.

    Ich schließe mich da erst mal Sleipnir an, was die Einschränkungen an der Schlepp angeht und auch dem hier:

    Zitat

    Naja...ich würd mal einfach behaupten, dass die wenigsten Hundehalter ihre Hunde im Freilauf so stark reglementieren, dass sie immer in einem 10-Meter-Radius um ihren Menschen bleiben und NIE die Wege verlassen dürfen...ich mache das bspw. nicht und da ist der Unterschied zu einem Spaziergang an der Schleppleine in meinen Augen schon enorm!

    Die Ausgangsfrage war ja, ob es den Hund nicht genau so einschränkt (Tierquälerei ist), wenn er im Freilauf einen fest vorgegebenen Radius, mit Einschränkungen bezüglich Wald/Wiese betreten etc. hat, als wenn er an der Schlepp wäre.
    Meine Hunde laufen nicht an der Schlepp, haben aber einen relativ fest vorgegebenen Radius und auch Beschränkungen, was sie betreten dürfen. Die Frage ist meiner Meinung nach, wofür braucht der Hund den Radius? Lucy z.B. entfernt sich selten weiter als 5 Meter von mir, freiwillig, ohne dass ich sie je darum gebeten hätte. Ihr fällt da kein Grund ein, warum sie das tun sollte, denke ich. An allen interessanten Schnüffelstellen kommt sie auch vorbei, wenn sie neben mir her zockelt, Kaninchen jagen darf sie eh nicht, rennen um des Rennens Willen mag sie nicht (faules Stück...). Grisu rennt und spielt gerne, wenn er einen Spielpartner hat. Er hätte auch abgesehen davon einen größeren Radius, würde ich ihn nicht einschränken. Den würde er nutzen, um schneller an den interessanten Orten zu sein. Z.B. schon mal schauen, ob hinter der nächsten Wegbiegung nicht doch mal ein anderer Hund in Sicht kommt. Das heißt, auch Grisu rennt nicht "sinnfrei" durch die Gegend. Alles, was er normalerweise auf einem Spaziergang so tut, kann er genau so gut in 15 Meter Umkreis um mich herum tun.
    Falls wir aber jemanden treffen zum Spielen oder Lucy sich doch mal aufrafft, dürfen sie gerne rennen und sich auch weiter entfernen (in Sichtweite zumindest). Worauf ich hinaus will: ich sehe bei meinen Hunden keinen Grund, warum sie sich nicht "normalerweise" in meinem Umkreis aufhalten sollen. Sie haben keinen Nachteil dadurch.

    Danke Silja, das nimmt mir etwas das Grübeln…


    Terry: mein erster Gedanke war, das klappt bei Lucy eh nicht. Mein zweiter Gedanke war: bei Grisu ist das eine prima Idee, gerade wenn ich mir unsicher bin, ob ich Kontakt zulassen soll (ob es gut geht) oder nicht. Ich denke, das funktioniert gut bei ihm. Wobei das in belebterer Gegend sicher besser funktioniert, als hier bei mir. Ich habe das Problem, mich entscheiden zu müssen: meist ist es so, wenn ich Lucy anleine oder auch nur Beide sichtbar unter Kommando stelle, kommt die Nachfrage, ob Kontakt erwünscht ist. Hm, ja… Schwierig, darauf eine Antwort zu geben… Heute lief es gut: eine Hundebegegnung, ich leinte Lucy an, die entgegen kommenden stutzten kurz, ließen aber weiter laufen. Grisu und deren Hunde begrüßten sich, Lucy blieb bei mir, alles entspannt. Das ist aber eher die Ausnahme hier.

    Der erste Satz: bei Lucy klappt das eh nicht… das liegt auch an mir. Grisu hat schon wesentlich öfter einen auf den Deckel bekommen, als Lucy, und Grisu ist auch deutlich aufbrausender und war auch schon öfter in Raufereien verwickelt, als Lucy. Bei Lucy ist da eine ganz tief sitzende Angst in mir. Nicht von Welpe an, sondern seitdem sie etwa 1,5 Jahre alt ist und herausgefunden hat, sie kann sich wehren. Es liegt nicht an ihr. Silja habe ich ja die Entwicklung (und das Ende) einiger ihrer Verwandten erzählt. Und ich glaube Silja, dass es nicht angeboren ist, sondern da sehr viel schief lief. Und dennoch ist das tief in mir drin, ich werde das nicht los. Es gab eine Situation, da war Grisu etwa 4 Monate alt, wir waren in einem Industrie-Gebiet Abends spazieren. Lucy lief frei. Dicht vor uns kam ein Schäferhund um die Ecke, und kam knurrend auf uns zu gestürzt. Lucy war mit einem Satz hinter mir, Grisu vor mir und streckte vorsichtig schnüffelnd die Nase Richtung fletschenden Schäferhund. Der Besitzer des Schäferhundes kam halb panisch angestürmt und stürzte sich auf seinen Hund unter vielen Entschuldigungen. Und ich war nur erleichtert, Lucy ist hinter mir. An Grisu habe ich keinen Gedanken verschwendet, obwohl er mir nicht weniger bedeutet, als Lucy. Im Prinzip ist das so geblieben. Grisu lasse ich machen, ich schicke ihn schauen, ich gehe davon aus, dass schon irgendwie alles gut wird. Sobald Lucy im Spiel ist…

    Silja wird bestätigen können, dass ich nicht völlig am Rad drehe, wenn ein anderer Hund auftaucht und Lucy auch nicht. Nicht dass das hier falsch rüber kommt.

    Meine Anspannung besteht aus zwei Komponenten: zum einen die Angst, Lucy könnte beschließen, dass Angriff wirklich die beste Verteidigung ist und mit Verletzungsabsicht nach Vorne gehen, zum andern, sie könnte angegriffen werden und aus ihrem Desinteresse und ihrer Skepsis anderen Hunden gegenüber, wird Angst/Angriff.

    Ich sehe ja, sie kann sich verständigen, sie ist kein „Monster“, nicht auf Konfrontation aus, sie will bloß ihre Ruhe. Ich sehe auch, was für einen großen Einfluss ich habe und wie viel sich schon positiv verändert hat, in den letzten Wochen. In Köln lief sie frei unter all den Hunden vor ein paar Tagen und es klappte problemlos. Vielleicht muss ich einfach mehr Erfahrungen in der Richtung sammeln, dass es eben klappt und Lucy auch „verlässlich“ ist.

    Ich staune in letzter Zeit immer wieder, wie leicht die Umstellung meinen Hunden zu fallen scheint. Ich falle so leicht in vertraute Verhaltensmuster, mein Verstand versagt, obwohl ich es besser weiß, ich reagiere überbesorgt… Und von meinen Hunden verlange ich mal eben eine Verhaltensänderung…