Beiträge von Lucy_Lou

    Lucy:

    Rasse: Berner Sennen - Collie - DSH - Mix

    Woher: Bauernhof in der Nähe

    Warum: Eigentlich sollte es zu dem Zeitpunkt überhaupt kein Hund werden. Meine Hündin war etwa 1 Jahr tot, ich habe es unheimlich vermisst, mit einem Hund zusammen zuleben... Die Besitzerin der Hündin ist eine Freundin meiner Mutter. Ein paar Welpen wurden direkt nach der Geburt getötet, bei den anderen hieß es: entweder man findet schleunigst ein Zuhause oder das war es auch für diese... Wir (also mein Mann und ich) haben da erst mal nur zur Überlebenssicherung Interesse bekundet. Ich war mitten im Studium, oft den ganzen Tag außer Haus, mein Mann am arbeiten und auch nicht da. Ich habe mich lange geweigert, die Welpen zu besuchen. Dann lange Gespräche geführt mit meiner Mutter und meinem Mann... Schließlich fanden wir eine Lösung. Ausgesucht habe ich Lucy nicht, das war die Tochter des Bauern. Sie hätte es nicht besser treffen können :smile: . Vor allem, wenn man bedenkt, wie sich ihre Geschwister entwickelt haben...


    Grisu:

    Rasse: Australian Shepherd

    Woher: Züchter mit Papieren

    Warum: es sollte eine aktive Rasse sein, die mitdenkt und auch mal in Frage stellt, fordernd, sensibel, begeisterungsfähig, kontrollierbarer Jagdtrieb, mittelgroß und mit der grobmotorischen Lucy kompatibel. Mein Mann wollte den Aussie, ich hätte eher andere Rassen bevorzugt. Aber Grisu ist klasse. Die Probleme, die ich befürchtet hatte, kamen nicht :smile:
    Welpe vom Züchter, da ich unbedingt einen Welpen wollte und, nach den Erfahrungen mit Lucys Familie, aus guter Aufzucht und mit in etwa vorhersehebarer Entwicklung. Ich habe auch einige Monate nach einem passenden Züchter gesucht.

    Warum darf man am Anfang nicht belohnen? Ich würde sofort belohnen, wenn der Hund das richtige Verhalten zeigt. Z.B. du läufst "durch" den Hund, daraufhin liegt seine Konzentration bei dir (er ist ja gezwungen, dich wahrzunehmen, vielleicht macht er auch ein paar Schritte neben dir her?!): genau das würde ich schon belohnen. wie soll der Hund sonst verstehen, worum es eigentlich geht? So ist es doch nur Stress für ihn, wenn er nicht versteht, wie er es besser machen kann?!

    Zitat

    dito :smile:

    Ja, denke ich mir auch. Allerdings kommt es bei mir auch drauf an. Z.B. Kommando "Weiter" heißt, beweg dich langsam mal wieder in die Richtung, in die ich unterwegs bin. Wie der Hund das genau auslegt, ist mir ziemlich egal. Oder wenn ich "Warte" sage, soll er halt so in etwa an Ort und Stelle bleiben... Aber prinzipiell haben meine Hunde zu hören. Wenn es mir letztlich egal ist, ob sie es tun oder doch was besseres zu tun haben, kann ich mir das Kommando doch auch sparen :???:

    Wobei ich mir schon überlege, ob das Geben eines Kommandos Sinn macht. Ist der Hund sehr aufgedreht oder abgelenkt, versuche ich erst mal Zugang zu finden und die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken.

    Zitat

    das erste mal ruf ich normal
    das zweite mal strenger und beim
    dritten mal fliegen ihr die discs entgegen oder ich hole sie wos mal einen klapps an der seite gibt...

    bringt man dem Hund so nicht bei, dass freundlich gesprochene Kommandos nicht wirklich ernst gemeint sind? Erst wenn die Stimme lauter/Strenger wird, "muss" gehört werden?

    Zitat

    wenn er nicht hört , wird der ton erst strenger, dann versuche ich mit namen oder so die aufmerksamkeit auf mich zu lenken und wenn er dann immer noch nicht reagiert wird er angeleint

    die Leine als Höchststrafe?

    Was tut ihr, wenn Hund nicht aufs erste Kommando hört?

    Ich würde ja gerne eine Umfrage draus machen, bin aber kein Club-Mitglied… Vielleicht mag ja trotzdem jemand antworten, was er in welcher Situation anwendet.

    Wiederholt ihr das Kommando? Wenn ja, tut ihr das strenger/lauter?

    Oder „stört“ ihr in dem Fall: knurrt, bedrängt ihr den Hund, um ihn daran zu erinnern, dass er mitarbeiten sollte?

    Oder setzt ihr das Kommando durch, körperlich?

    Oder denkt ihr, der Hund war wohl abgelenkt und versucht erst mal, seine Aufmerksamkeit zu bekommen, bevor ihr das Kommando erneut gebt?

    Oder denkt ihr, der Hund hat es wohl nicht verstanden, war überfordert, die Ablenkung zu groß, die Motivation zu niedrig und arbeitet daran, dass ihr selbst beim nächsten mal verständlicher seid oder der Hund motivierter ist?

    Oder straft ihr, wenn das erste Kommando nicht befolgt wird (Leinenruck, ignorieren, Klapps, Klappergegenstand werfen, anleinen…)

    Oder nehmt ihr an, dass euer Hund euch nicht genug zutraut und deshalb in dem Moment eigene Lösungswege geht? Oder vielleicht „dominant“ ist?

    Habt ihr den Eindruck, eure Methode ist Erfolg versprechend? Das beste für euern Hund?

    Oder seid ihr noch auf der Suche nach Verbesserungen?

    Jupp, Ansätze sind hier alle schon vielfach beschrieben und den Stein der Weisen habe ich da auch nicht... Meine Beiden haben fast keine natürliche Apportierneigung, auch kaum Beutetrieb, da muss man das was tiefer in die Trickkiste greifen. Auf der anderen Seite hat man halt auch weniger Probleme damit, dass der Hund überdreht oder sein eigenes Spiel draus macht.

    Ich würde es immer von meinem persönlichen Endziel abhängig machen, aber auch davon, was der Hund mitbringt. Wenn der Hund gerne Dinge durch die Gegend trägt, wird das gelobt, bewegt er sich damit in meine Nähe: Jackpot. Hat der Hund Beutetrieb würde ich es eher machen, wie oben im Post beschrieben. Dem Hund zeigen, ich bin noch interessanter und die Beute verschwindet dadurch nicht. Bringt der Hund beides nicht mit oder ist vor allem Ruhe und konzentrierte Mitarbeit gefordert, der Aufbau "von hinten".

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    Wir treffen auf extrem viel andere Hunde. Die sind überall :) Allerdings findet dort zu 90% kein Kontakt statt. Ich hab es satt meine Hunde mobben zu lassen o.ä. und daher gibt es zu fremden Hunden nur noch ganz, ganz selten Kontakt.

    Faszinierend finde ich, dass das funktioniert. Ich war vor ein paar Wochen bei tollem Wetter bei Neuss am Rhein unterwegs, Massen von Hunden, fast alle frei und viele ohne jeglichen Einfluss ihrer Besitzer unterwegs (und teils auch nicht zuzuordnen...) Grisu war im Paradies, nur am Rennen und Spielen, Lucy musste bei mir bleiben und gerade mal 2 (!)Hunde haben Kontakt zu ihr aufgenommen! Von 100?!

    Zum Thema: wir haben eine regelmäßige Gassigruppe und treffen zu bestimmten Zeiten immer etwa die gleichen Hund auf Spaziergängen, bei denen Kontakt ok ist. Ansonsten gibt es noch die freilaufenden Hofhunde, da weiß man ja, wo man sie findet :roll: . Abgesehen davon treffen wir ungefähr Niemanden. Hier haben so viele einen Hund, aber außerhalb des Grundstücks sieht man die meisten nur alle Jubeljahre mal...

    Versuch es mal mit etwas größerem, als einem Ball. Etwas, womit man auch zergeln kann oder was du zumindest fassen kannst, wenn dein Hund es noch hat. Dann wäre die Variante, dass du ganz viel körpernah spielst, Balgspiel, Zerrspiel, Hetzspiel, während du die Beute in der Hand hast. Im Endeffekt: Hund lernt, das ist eigentlich noch toller, als fangen spielen. Fangen spielen findet dagegen überhaupt nicht mehr statt. Geht der Hund mit dem Spielzeug, gehst du auch, Spiel beendet. Wenn dein Hund Spaß an körpernahen Spielen hat und dennoch abhaut, renn in die entgegen gesetzte Richtung, mach dich interessant. Nähert sich dein Hund, versuch auf keinen Fall, ihm das Spielzeug abzunehmen. Im Gegenteil, lobe ihn, feuer ihn an, wenn er es zulässt, kurzes Zerrspiel und es gehört wieder ihm. Mag so manchen Theorien widersprechen, aber Hund lernt so, bei Frauchen/Herrchen macht das Spiel am meisten Spaß und negative Konsequenzen hat es auch nicht.

    Hunde haben allerdings sehr unterschiedliche Vorlieben. Einige können mit körpernahen Spielen wenig anfangen. In dem Fall: wenn dein Hund abhaut, rennst du weg und fängst freudig an, mit etwas anderem zu spielen. Du musst da sehr überzeugend sein und deinen Hund überhaupt nicht beachten. Kommt er, darf er mitspielen. Haut er wieder ab, widmest du dich erneut etwas anderem. Alleine spielen macht auf Dauer Niemandem Spaß.

    Das Apportieren baust du besser "von hinten" auf, mit Dingen die dem Hund nicht extrem wichtig sind. Erst das Halten mit in die Hand geben, dann das Aufnehmen (ohne werfen oder ähnlichem) und erst wenn das sicher klappt, Übungen auf Distanz. Da gibt es unterschiedliche Wege zum Aufbau, kann ich auch gerne noch was zu schreiben, wenn es interessiert. Das Endziel ist dabei aber nicht, Hund stürmt übermütig hinter Ball her und wirft ihn dir hechelnd vor dir Füße... Wenn es dir rein ums "Bällchen werfen" geht, probiere es tatsächlich mal mit Tauschen oder einem zweiten Spielzeug, dass du statt des ersten wirfst...

    Ich dachte bis gerade, nöö, ist mir noch nie passiert. Dann kam die Erinnerung wieder:

    Zitat

    Caron hat 27kg. Bis jetzt gab es genau eine Situation wo er mich hinter sich her geschleift hat. Ich flog, so unglaubwürdig es klingen mag, 2m hinter ihm her. Das war unsere erste Bekanntschaft mit Mantrailing :D danach wusste ich wie er abgeht und ich bekam die richtige Technik als Hilfe :)

    Lucy hat 32kg und ganz ähnlich sah unser erster Einsatz beim Mantrailing aus :roll:

    Mir tat der Kleine nur leid! Die Besitzer hatten nicht den Hauch einer Ahnung, wie sie mit ihrem Hund kommunizieren müssen, so dass der versteht, was die wollen. Der war einfach nur komplett verunsichert. Ich habe mich gefragt, was die dem Hund überhaupt an hundegerechtem Alltag bieten. Ich persönlich könnte definitiv kein Hundetrainer sein. Ich hätte mir den Kurzen nach den ersten 5 Minuten geschnappt und sonst wo hin hinführt...