Beiträge von Lucy_Lou

    Ich glaub, es gibt nicht viele Fische, die Baby-Guppys nicht fressen... Frag doch einfach mal im nächsten Fischgeschäft, was sich für ein so kleines Aquarium an Fischen eignet?

    Es ist schwer, da was zu zu sagen, denn du sagst selbst, dein Hund ist da nicht mehr ansprechbar. Ob da Augen zu und durch irgendwas verbessert? Ich kann es mir vom Gefühl her eher nicht vorstellen, aber die Ahnung habe ich ja nicht.
    Ich kann von mir nur sagen: Lucy rastet ja nicht aus. Wenn ich nichts mache und frontal auf einen fremden Hund zugehe, brummelt sie, fixiert, stellt das Nackenfell auf. Das kann ich natürlich problemlos aussitzen. Wenn ich nun nichts (!) mache und auf einem Spaziergang mehrfach ihr Wohlfühlabstand unterschritten wird, die Leine lang bleibt, wird das brummeln erst mal deutlich stärker und sie regt sich zunehmend auf Distanz zum anderen Hund schon auf. Das kippt dann irgendwann und sie läuft nur noch auf den Boden stierend im Bogen (so weit die Leine das zu lässt) dran vorbei. Allerdings reagiert sie mehr als dankbar, wenn ich ihr das abnehme und sie sich nicht kümmern braucht. Schicke ich sie frühzeitig hinter mich, gebe ein Abbruchkommando oder fordere irgendwas von ihr, tut sie ihr bestes, sich nur auf mich zu konzentrieren. Bei ihr bin ich mir ziemlich sicher, wenn ich einfach "nichts" mache, fühlt sie sich in Zugzwang/muss sie selbst entscheiden und sucht sich je nach Situation halt aus, ob und wie sie auf den Reiz reagiert. Ich merke ganz deutlich den Unterschied, wenn ich gut drauf bin, frühzeitig (aber nicht zu früh oder zu stark) Ansagen mache, läuft sie am entspanntesten und dann werden schnell im Laufe eines Spaziergangs auch Ansagen meinerseits unnötig. Nichts machen, nicht eingreifen ist bei uns zwar auf einem ganz anderen Niveau, als bei euch, aber es bessert bei uns rein gar nichts. Wenn ich nicht übernehme, entscheidet sie selbst, immer wieder aufs neue.
    Natürlich, am Anfang hilft es ein gutes Stück weiter, eine Scheißegal-Einstellung zu bekommen, nicht mehr sich aufzuregen, nicht mehr abzulenken, nicht mit Futter rumzuwedeln oder was auch immer. Aber alleine damit hatten wir doch recht schnell eine Grenze erreicht.

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    Klappt bei der Kleinen gut,aber cassidy latscht manchmal auf Ganja in seinem Eifer :lol:


    Das kenn ich auch :roll: . Ich hab es aufgegeben, Lucy beizubringen, über Grisu zu springen, weil sie ihn einfach ummäht, selbst, wenn er liegt... Interessiert sie einfach nicht...

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    Nun ist das ja in der Pubertät oft normal, aber ich habe drei Freundinnen mit jeweils einem Hund und bei denen gab und gibt es nur sehr selten solche Aussetzer.


    Och, ich hatte da eine Junghündin, nie so was wie Pubertät gehabt, immer super abrufbar, extrem auf mich fixiert... Und dann kam Grisu, der zwischen 6 und 18 Monaten von einer dämlichen Anwandlung in die nächste rutschte :zensur: . Und heute: Grisu ist jetzt fast 3 Jahre und im direkten Vergleich doch deutlich weniger eigensinnig und leichtführiger und einfacher im Alltag als Lucy. Manche brauchen halt was länger dazu :roll:


    Mir hat geholfen, mir vor Augen zu halten, dass meine Hunde immer ehrlich, authentisch und (in ihren Augen) angemessen reagieren. Dann gibt es keinen Grund mehr, sich über den Hund aufzuregen. Man kann an den Begleitumständen und der Wahrnehmung des Hundes arbeiten. Und na ja, ich bin auch nicht perfekt, nicht immer gut drauf, manchmal unsicher, manchmal aufbrausend, manchmal dickköpfig... das gestehe ich auch meinen Hunden zu. Mit mehr eigener Gelassenheit läuft alles besser :smile:

    Sehr interessant zu lesen.


    Ich habe nie wirklich mit dem Jagdtrieb gearbeitet (denke ich) und vor allem nie darüber belohnt. Gut, Reizangel mal außen vor. Aber die kam nie bei Wildsichtung zum Einsatz.
    Wenn Lucy kontrolliert jagt, ist ihr jedes Spielzeug, jede Fleischwurst völlig schnuppe. Alles was zählt ist, dass sie weiter jagen darf. Dafür lässt sie sich zur Not auch auf Zusammenarbeit ein. Zur Zeit darf sie ja nicht viel, aber ich lasse Fährten im Schnee folgen. Tut sie hochkonzentriert, hört dennoch auf Kommandos. Aber sie bleibt immer auf die Fährte konzentriert, trotz, dass sie eigentlich Sichtjägerin ist. Werfe ich da den Futterdummy oder wedel mit Spielzeug oder Fleischwurst rum, interessiert sie das ungefähr gar nicht... Aufgebaut habe ich das aber über aversive Einwirkung, Verhinderung der Jagd, daneben Katzenfutter und viel Impulskontrolle... Ich kann mir gut vorstellen, hätte ich ihre Anlagen zur Belohnung genutzt, hätte es genauso funktioniert, ohne negativ-Einwirkung. Eigentlich ist sie ja sehr ansprechbar in allen Situationen und grundsätzlich zur Zusammenarbeit bereit.


    Bei Grisu tät es mich schon interessieren, wie er sich entwickelt hätte, wenn ich es anders angegangen wäre. Hetztrieb hat er eigentlich mehr als Lucy. Bei ihm habe ich von Welpe an Jagdverhalten unterdrückt und Alternativverhalten aufgebaut (allerdings mit fast täglicher Reh-Sichtung, so also 100fach erprobt, bis er dann wirklich in ein Alter kam, in dem er Interesse zeigte). Bei ihm sitzt das 100%, sofern man das von Lebewesen behaupten kann.

    Hm, sonst scheint niemand was in der Richtung zu machen :???:


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    Ja mit den einzeln ansprechen tun sich beide noch etwas schwer. Meine ältere fühlt sich immer direkt mit angesprochen.
    Wie genau hast du das geübt?


    Bei mir war es auch die Ältere, die sich da schwer getan hat. Klar, vor Grisus Einzug musste sie ja auf jedes Kommando hören und nicht selektieren. Grisu hatte das sofort raus...


    Ich hab am Anfang viel Hilfestellung gegeben. Also über Körpersprache, der sitzenden Lucy den erhobenen Zeigefinger als Signal für Sitz vor die Nase gehalten oder deutlich "Lucy, Sitz!" gesagt als Erinnerung, sie saß ja schon, und im Anschluß "Grisu Platz" geflüstert. Hat sie dennoch das Kommando für Grisu befolgt, bekam sie kein Lob, sondern nur Grisu. Irgendwann hat sie es dann gerafft.

    Wir machen auch einiges in der Richtung und ich freue mich auch immer über neue Anregungen :smile:


    Als Grisu noch so jung war, habe ich vor allem mit ihm geübt, dass er ruhig liegen bleibt, während ich etwas mit Lucy mache (spielen, suchen schicken oder wie du schreibst: einer wird abgerufen, der andere bleibt sitzen/liegen). Ich hab also erst mal an seiner Selbstbeherrschung gearbeitet, dass er sich zurück nimmt und akzeptiert, dass er nur dran ist, wenn ich dazu aufforder. Das war ein hartes Stück Arbeit bei ihm...


    Als Grisu dann die entsprechenden Kommandos konnte: Sitz/Platz/Steh-Wechsel: z.B. beide sitzen vor mir, ich hab "Lucy Platz" gesagt, Grisu musste sitzen bleiben und so weiter. Also geübt, dass ich die beiden einzeln ansprechen kann.


    Mit den Grundlagen geht dann sehr viel. Was wir z.B. danach geübt geübt haben: ein 4-Eck laufen wie im Obedience, nur parallel mit beiden Hunden. Also einer liegt/sitzt am 4-Eck, der andere läuft Fuß, bekommt dann aus der Bewegung ein Sitz/Platz/Steh Kommando, ich laufe weiter und nehme dann im vorbei gehen einen der Hunde wieder im Fuß mit.


    Was auch gut geht sind Schick-Übungen: man legt mehrere Leinen oder sonstige Targets aus, schickt Hund 1 zu einem bestimmten Target, Hund 2 zu einem anderen, Hund 1 dann von seinem Target aus zu einem dritten u.s.w. Das lässt sich ergänzen mit Apporteln. Von seinem Target aus, kann einer Hunde dann zu einem bestimmten Apportel geschickt werden und das bringen dürfen.


    Dann gehen noch Tricks: du bringst einem Hund bei, über den anderen drüber zu springen. Oder du lässt einen Hund absitzen und den anderen um ihn herum laufen. Gerade in dem Bereich ist sicher noch viel mehr möglich. Da hoffe ich, es kommen noch ein paar Anregungen :)

    Vielleicht ist es die Verknüpfung: ich habe Stock, Frauchen kommt deshalb, es wird ein "Spiel". Du machst Aufsehen um den Stock, indem du guckst, eingreifst, dich deinem Hund näherst... der Stock wird dadurch wichtig für deinen Hund. Das ist annähernd so, als würdest du direkt mit ihm und dem Stock spielen.


    Aber ich denke auch, es geht nicht direkt um den Stock. Er ist mehr Mittel zum Zweck geworden. Eben um Aufmerksamkeit zu bekommen, "fangen" zu spielen, die Aktivität, das "Miteinander beschäftigen" draußen aufrecht zu halten.

    Ich sehe es nicht so streng mit dem nichts aufnehmen. Es ist verboten, etwas zu fressen ohne meine Erlaubnis. Wenn sie etwas finden, das nicht fressbar ist (bzw. das sie nicht fressen wollen), dürfen sie es gerne aufheben und bringen. Den Unterschied kennen sie ;) . Aber wir finden sehr selten etwas. Manchmal schicke ich sie (äh, Lucy), wenn ich irgendwas sehe, das mich interessiert. Grisu überlegt sich genau, was er in die Schnauze nimmt, da ist das mit dem "bring mal" nicht so einfach umzusetzen :roll: . Lucy findet mit Vorliebe PET-Flaschen, die findet sie toll zum spielen. Ansonsten bringt Lucy aber auf Verdacht auch fast alles, wovon sie denkt, es gehört nicht in Wald und Feld. Aber wie gesagt, hier liegt nur wenig rum...