So, dann will ich selbst auch mal
. Danke an alle, die mitmachen!
Allgemeines
Alter und Rasse
Australian Shepherd Rüde, Anfang April wird er 3 Jahre alt
Habt ihr euch bewusst für einen Hütehund entschieden? Wenn ja, warum?
Für einen Hütehund ja. Wobei ich persönlich eher zum Bearded Collie tendiert hätte. Mein Mann war derjenige, der meinte, wenn 2.-Hund, dann Aussie. Hütehund damals vor allem wegen der Kombination aus Sensibilität, Begeisterungsfähigkeit, am Menschen orientiert, Jagdtrieb in der Regel kontrollierbar, sportlich, rasche Auffassungsgabe...
Was hat euch im Vorfeld an eurer Rasse fasziniert?
Ich hatte echt Schiss im Vorfeld
. Gerade die Kombi aus niedriger Reizschwelle und Schutztrieb hat mich am meisten zweifeln lassen. Ich wusste auch nicht, ob ich das richtige Maß an Ruhe und Auslastung hinbekomme. Ansonsten siehe oben
Ist euer Hund so, wie ihr ihn euch vorgestellt habt? Was kam anders als gedacht, was für Wesenszüge haben euch überrascht, was war einfacher, was schwerer in der Erziehung/Auslastung/Alltagstauglichkeit, als erwartet?
Auslastung definitiv einfacher als gedacht. Frustrationstoleranz und Alltagstauglichkeit waren Dinge, bei denen ich vorher schon damit gerechnet habe, wobei mich die Intensität seiner Reaktionen doch manchmal überrascht hat. Auch nicht ganz so extrem hätte ich mir die Reaktionen auf meine Stimmungen und ganz allgemein seine Sensibilität vorgestellt. Jagdtrieb hat er keinen, das hat mich auch überrascht. Wachtrieb/Schutztrieb sind besser zu kontrollieren, als gedacht, und ich weiß es mittlerweile auch sehr zu schätzen. Die Erziehung bei ihm passt voll ins Aussie-Klischee: er lernt sehr schnell, aber nicht nur das gewünschte 
Insgesamt hat mich der ganze Hund also doch sehr überrascht.
Würdet ihr euch wieder für einen Hund dieser Rasse entscheiden?
Ja, es gibt aber auch viele andere Rassen, die ich interessant finde.
Was würdet ihr beim nächsten Hund dieser Rasse anders machen? Worauf würdet ihr von Welpe an mehr Wert legen??
Deutlicher Führung übernehmen von Anfang an.
Was sind eure aktuellen Baustellen (Erziehung, Alltagstauglichkeit, Leinenführigkeit, Abrufbarkeit…), woran arbeitet ihr noch?
Keine. Wenn er mal überreagiert, ist das alleine meine Schuld, bzw. darauf zurück zu führen, dass er sich an mir orientiert, sich einbringen will und es recht machen will. Also wenn, dann weiter an meiner Souveränität arbeiten ; )
Hüten und Co:
Hat euer Hund Jagdtrieb? Würde er ansetzen, wenn direkt vor ihm Wild/eine Katze lossprintet?
Zeigt Rehe an, fast kein Hetztrieb erkennbar, quasi kein Jagdtrieb vorhanden. Also nein, er würde nicht ansetzen, egal bei welchem Tier.
Braucht euer Hund das „Hüten“, ist es die beste (einzig wirklich gute) Auslastung für ihn? Woran macht ihr das fest?
Ich glaube nicht. Wir haben ja ein paar Schafe, aber da schwankt es bei ihm zwischen Desinteresse und Respekt... Wir haben aber auch nie versucht, ihn zu begeistern
Habt ihr euern Hund aufgenommen, da ihr ihn zum hüten braucht?
Nein
Hütet ihr, ohne eigenes Vieh zu haben? Wenn ja: warum? Wenn nein: warum nicht?
Wir haben ja ein paar Schafe, aber brauchen zum händeln keinen Hund. Hätte Grisu den Drang zum hüten gehabt, hätte man sicherlich dennoch Möglichkeiten gefunden, ihn einzubringen. Eigentlich sagt mir hüten, nur um den Hund auszulasten, aber überhaupt nicht zu. Die Schafe finden es sicher nicht lustig.
Hat der Hütetrieb, die ursprüngliche Verwendung eurer Rasse, für eure Entscheidung für diesen Hund irgendeine Rolle gespielt?
Die enge Zusammenarbeit mit dem Menschen, die Aufgaben des "Farm-Allrounders" sicherlich, gehört ja auch dazu.
Wachtrieb, Sensibilität, Unsicherheiten:
Hat euer Hund Wachtrieb/Schutztrieb? Wenn ja, wie äußert sich das?
Ja, hat er. Grisu ist territorial, im Dunkeln allgemein sehr wachsam und sonst hängt es vom Menschen und von mir ab. Spaziergänger/Passanten interessieren ihn nicht. Nähert sich aber jemand drohend/seltsam/schimpfend... ist er sofort in Alarmbereitschaft. Allerdings geht sein Blick dann zu mir. Verbellen/Unsicherheiten zeigt er bei Menschen nicht. Wenn er einen wirklichen Anlass sieht, droht er: fixieren, knurren, Weg versperren. Das kam in all den Jahren bislang nur 2x vor und da hatte es auch einen guten Grund.
Er bellt nicht, wenn es klingelt und er geht auch nicht grundsätzlich erst mal vom schlechten im Menschen aus. Sehr angenehm, so wie es ist : )
Wie reagiert euer Hund auf fremden Besuch?
Da ist von beobachtend angespannt im Hintergrund bleiben bis sich unterwürfig anbiedern alles dabei. Im Normalfall ist der Besuch ja willkommen, das merkt Grisu an meiner Reaktion und verhält sich dann respektvoll-neugierig.
Reagiert euer Hund auf bestimmte Menschen beim Spaziergang unsicher (verkleidet, betrunken, Kinder…)?
Wenn die Menschen sich sehr offensiv/laut direkt auf uns zu bewegen ist er angespannt. So lange sie "nur" betrunken, verkleidet... sind, ist ihm das wurscht. Kinder (auch völlig fremde) liebt er, die können sich benehmen, wie sie wollen. Die scheinen für ihn auf einer Stufe mit Welpen zu stehen: die dürfen alles, werden behütet und abgeschleckt...
Zeigt euer Hund sonst Unsicherheiten im Alltag?
Mittlerweile kennt er ja so ziemlich alles
. Bei allen neuen Dingen war er erst immer sehr angespannt. Wenn Lucy und ich dann gezeigt haben, es ok, kein Grund zur Aufregung, war es dann für ihn auch in Ordnung. Da reichte auch immer ein kennen lernen aus, damit er das entsprechend abgespeichert hat.
Kann man euren Hund problemlos mit zu Freunden/ins Restaurant/in die Innenstadt nehmen?
Zu Freunden und ins Restaurant ja. Innenstadt auch, wobei er da bei sehr viel Trubel schnell überfordert ist. Er hechelt dann, ist sehr unruhig... Ist aber auch ein Landei und nur sehr selten mal in Innenstädten unterwegs.
Reagiert euer Hund sehr sensibel auf eure Stimmungen?
Ja, extrem
Würdet ihr euern Hund als „leichtführig“ beschreiben?
Manchmal zu leichtführig
. Manchmal wünschte ich, er würde nicht ganz so sensibel reagieren und nicht ganz so viel Drang haben, sich einzubringen...
So sehr leicht zu erziehen war er allerdings nicht und hatte auch eine recht ausgeprägte "pubertäre Phase".
Wie reagiert euer Hund auf fremde Hunde?
Von flirten über spielen bis raufen ist alles dabei. Seit etwa einem guten 3/4 Jahr zunehmend auch völliges Desinteresse.
Beschäftigung/Spaziergänge/Agilität:
Pusht euer Hund schnell hoch? Hat er eine niedrige Reizschwelle?
Als Junghund sehr niedrige Reizschwelle. Mittlerweile im grünen Bereich. Schnell hochpushen allerdings nicht unbedingt, auch als Junghund nicht. Gerade bei Spiel/Übungen war er immer schon sehr konzentriert, eher ruhig und hat die Aufgaben sehr ernst genommen
Wie hoch ist seine Frustrationstoleranz? Wie geduldig ist euer Hund?
Wie oben: als Junghund sehr niedrige Frustrationstoleranz, kaum Geduld. Mittlerweile ist es in Ordnung.
Fällt es ihm schwer, in sehr abwechslungsreicher, interessanter Umgebung zur Ruhe zu kommen?
Nur, wenn er diese Gegebenheiten noch nicht kennt. War er schon mal in einer ähnlichen Situation, ist es ok. Dennoch ist es immer noch ein riesen Unterschied zu Lucy, die selbst im größten Trubel nur fressen und gestreichelt werden im Kopf hat und jede Pause tatsächlich zum dösen nutzt.
Hat euer Hund „will to please“?
Man merkt, er will sich einbringen, er will es recht machen. Aber er muss einen Sinn sehen, er tut es nicht, um mich glücklich zu machen oder so. Auf der anderen Seite findet er es aber ganz furchtbar, wenn ich nicht zufrieden mit ihm bin oder gar sauer. Das versucht er also tunlichst zu vermeiden. Keine Ahnung, ob man das insgesamt als will to please bezeichnen kann?!
Wie reagiert euer Hund, wenn er mehrere Tage am Stück außer kurzen Gassi-Runden nichts zu tun bekommt?
Grisu ist sehr viel anpassungsfähiger, als Lucy. Grisu ist immer er selbst, überdreht nicht, fordert nicht, macht aber alles mit, was er geboten bekommt. Egal ob das ein paar Tage extrem viel Auslastung sind oder ein paar Tage extrem wenig.
Was braucht euer Hund an Auslastung, um glücklich zu sein?
Er möchte das Gefühl haben, gebraucht zu werden. Er möchte aufpassen dürfen, er möchte merken, dass ich zufrieden mit ihm und seiner Leistung bin. Daneben muss er zumindest einmal am Tag eine längere Runde laufen, schnüffeln, buddeln... dürfen
Ist er sehr begeisterungsfähig, findet fast alles toll, hauptsache, ihr macht was zusammen?
Ihm merkt man doch sehr deutlich an, was ihm Spaß macht und was nicht. Begeisterungsfähig ist er schon.
Ist euer Hund „bestechlich“? Warum arbeitet er mich euch zusammen?
Er ist nicht besonders bestechlich. Es geht ihm um Anerkennung, das erfüllen "sinnvoller" Aufgaben, daneben gibt es einige Dinge, die ihm einfach Spaß machen : )
Was ist für euern Hund auf einem Spaziergang mindestens so interessant, wie ihr selbst? Was sind seine Interessen auf einem normalen Spaziergang?
Bis er etwa 1,5 Jahre alt war, fand er fremde Hunde extrem interessant. Das ist nun schon lange nicht mehr so. Wenn ich es drauf anlege, findet er nichts interessanter als mich. Neben Beschäftigung mit mir mag er schnüffeln, Umgebung im Blick behalten (das vor allem...!), mit Lucy spielen
Würdet ihr sagen, euer Hund lernt vergleichsweise schnell, ist „intelligent“?
Zumindest lernt er deutlich schneller als Lucy. Auch ist er ein absoluter Denker-Typ, der kaum mal kopflos handelt.
Wäre euer Hund als reiner „Familienhund“ mit abwechslungsreichen, längeren Spaziergängen und viel Ansprache glücklich? Oder braucht er mehr/etwas anderes?
Ich denke schon
Läuft euer Hund gern am Fahrrad mit, joggt gerne mit? Holt er gerne Bällchen?
Bällchen holen findet er total doof. Am Fahrrad läuft er gerne mit.