Hier verstehen sich die Hunde untereinander tatsächlich sehr gut (sind 5 unkastrierte Hündinnen, wobei Kleinteil da mit knapp 6 Monaten noch nicht wirklich zählt, aber als Sheltie extrem sicher auch nicht problematisch wird).
Wir hatten mit Grisu ja einen Hund, der mit Artgenossen sehr schwierig war und auch eher Monate gebraucht hat, um sich an einen Neuzugang so weit zu gewöhnen, dass ich ihn mit demjenigen alleine gelassen habe. Die ersten Wochen nur mit voller Aufmerksamkeit in einem Raum. Er war nicht Ersthund und damit "wusste" ich, es geht. Aber ja, nervenaufreibend war es jedes Mal.
Beim letzten Neuzugang (Sheltie-Welpe Lotta), war Enya für mich Wackel-Kandidat, zu recht, aber längst nicht in dem Ausmaß wie Grisu. Ich mein, sie hat so 2 Wochen gebraucht, aber nur die ersten Tage "mach das weg" Tendenzen gezeigt. Und ist jetzt diejenige, die am meisten mit Lotta spielt, auf sie aufpasst und die Kleine darf alles bei ihr. Enya ist aber im Rudel generell extrem verträglich (mit Fremdhunden nicht), daher habe ich darauf gesetzt und es ging auf (und ich war halt schon Grisu-erprobt und erwarte nicht, dass sich meine Hunde über einen Welpen-Einzug freuen)
Mal Thema Rudel-Dynamik, Spaziergänge hatten wir ja schon mal als Thema hier: Wie sind bei euch mit vielen Hunden Fremdhund-Kontakte?
Ich wohne hier an sich sehr Fremdhund-arm und die meisten meiner Hunde haben Null Interesse an Fremdhunden (bzw. wollen bitte in Ruhe gelassen werden). Aber das stelle ich mir wirklich in belebter Umgebung schwierig vor. Wir hatten gestern ausnahmsweise gutes Wetter (also ewig nicht nicht mehr). Gefühlt jeder war unterwegs. War kein Ding, hier ist es an sich wirklich rücksichtsvoll, direkte Kontakte gab es nicht, trotz viel los. Im Zweifelsfall angeleint, dran vorbei, fertig.
Ganz am Ende, kurz vor dem Parkplatz (so 300m), wurde Joey (Aussie) schneller, da dort unser Auto stand. Sie hat so ihre Rituale
, zu denen gehört, unser Auto zu finden. Dafür war mir zu viel los, also habe ich sie angeleint, was ich stressfreier finde, als sie im Kommando zu halten.
Das war kurz vor einem langgezogenen Grundstück, auf dem plötzlich 2 große Hunde eskalierten, also uns anbellten, am Zaun langrannten, hochsprangen etc. Und uns über die gesamte Länge bellend, knurrend, am Zaun hoch springend verfolgten. Kleinteil Lottas erste Reaktion war in mich reinrennen und happy sein, auf meinen Arm zu dürfen. Smilla warf einen souveränen Blick in die Richtung, ok Zaun, und latschte einfach weiter. Peaches sortierte sich gequetscht an den Wegrand neben Smilla ein und wuffte vor sich hin, nicht die 2 Gartenhunde an, aber so Aufgeregtsheitsbellen (beide Shelties und Peaches nicht der souveränste Hund auf diesem Planeten).
Ich hab kurz überlegt, Enya einsammeln? Die hat es echt nicht mit Fremdhunden, aber sucht keinen Ärger. Ich versuche ja immer, wie geht es möglichst stressfrei für meine Hunde (wer seine eskalierenden Hunde da in dem Garten alleine lässt ist selbst Schuld). Hab dann meinen Hunden erzählt, wie toll sie sind. Joey war aufgeregt, Kleinteil hing da eher nett im Arm, ich wollte möglichst wenig Aufregung zusätzlich reinbringen.
Und ich war so stolz, Enya ist mit 2, 3 Ermahnungen geradeaus schauend die bestimmt 100m am Zaun vorbei gelatscht! Sie hätte den Hunden sicher gerne ein paar Takte erzählt, aber sie ist so brav.
Kleinteil Lotta auf dem Arm war es auch, guckte sich das ruhig von oben an.
Aber das war wieder so ein Moment: und wenn die Hunde über den Zaun gekommen wären? Oder so übel eskalierend im Freilauf auf uns zu?
5 Hunde beschützen ist nicht wirklich und manche meiner Hunde sind extrem verletztlich.
Für mich ist das größte Manko an der Mehrhundehaltung andere Hundehalter.
Wie macht ihr das mit vielen Hunden in Situationen die relativ unkontrolliert sind (vom Gegenüber aus)?