Beiträge von Lucy_Lou

    Ich fasse eigentlich nie an. Ich behaupte aber auch nicht, dass Hunde da automatisch einen Knacks bei bekommen. Ich persönlich finde es einfach unnötig, nicht meine Art zu kommunzieren. Sitz/Platz/Hier z.B. zeigt der Hund so oft am Tag von selbst, da braucht es weder in Position drücken, noch in Position locken. Auch sonst würde mir so spontan kein Kommando einfallen, bei dem ich vorteile beim "nachhelfen" sehe.


    Ansonsten denke ich, der Hund passt sich mit der Zeit an die Hilfen an. Er lernt, was sein Mensch ihm mitteilen möchte und lässt sich entsprechend drauf ein. Ich habe es heute noch mal ausprobiert, was passiert, wenn ich meinem stehenden Hund auf den Hintern drücke. Lucy, leichter Druck: sie dreht den Kopf zur Hand, versucht zu erschließen, worauf ich hinaus will (der Hand folgen vielleicht?). Stärkerer Druck: sie macht einen Schritt zur Seite und schaut mich fragend an.
    Grisu, leichter Druck: er hält leicht gegen und bleibt ruhig stehen, offensichtlich in der Annahme, ich will ihm da irgendwas aus dem Fell prökeln oder so. Stärkerer Druck: er hält stärker gegen und schaut mich fragend an.


    Meine Hunde kennen es halt nicht, so angeleitet so werden. Wenn ein Hund das kennt, wird er entsprechend auch bei neuen Übungen in Erwägung ziehen, dass sein Mensch ihn so führen möchte und entsprechendes anbieten. So wie Hunde ja auch erst lernen müssen, der Hand als "Target" zu folgen oder was ein Clicker bedeutet.

    Wie gut man das rausbekommt, hängt sicher auch von der Stärke des Jagdtriebes und der Eigenständigkeit des Hundes ab. Mit Lucy habe ich es so gemacht, dass ich Wildbegegnungen gesucht habe, so oft es ging. Hat sie mal Wild übersehen, habe ich sie aufmerksam gemacht (klar, im Zweifelsfall Lucy gesichert) und dann halt geübt, welches Verhalten ich erwarte. Wie treffen hier allerdings fast täglich auf Rehe, selbst wenn wir die nicht extra suchen... Mein Weg war: Hund die Entscheidung treffen lassen. Wild taucht auf, gesicherter Hund bewegt sich drauf zu, fixiert... -> riesen Ärger; Hund wendet sich stattdessen mir zu -> Party!! Mir ist sehr wichtig, dass ich nicht darauf angewiesen bin, das Wild vor dem Hund zu sehen oder dann noch ein Kommando durchzudrücken. Mein Glück ist, dass Lucy Kleintiere noch viel spannender findet, als Rehe, wir aber Rehen deutlich öfter begegnen. So konnte ich die Anforderungen quasi langsam steigern, bzw. habe die meiste Zeit eben nicht in extrem hoher Trieblage von Lucy üben müssen. Auch mit der Reizangel haben wir da viel an der Impulskontrolle geübt, da hatte ich auch den Eindruck, es hat uns geholfen.
    Bei Rehen würde ich mittlerweile schon die Hand für ins Feuer legen, dass sie nicht hetzt, wenn direkt vor ihr eins hochspringt, sondern sie sich zu mir umorientiert. Bei Hasen/Kaninchen erstarrt sie meist erst mal und steht dann zitternd da. Ich warte dann ein paar Sekunden, ob ihr noch von selbst der richtige Weg einfällt, sonst gibt es je nach Situation ein räuspern oder Ärger...


    Loben würde ich meinen Hund mit Sicherheit nicht, wenn er von einem Jagdausflug wieder kommt, strafen aber auch nicht. Die Situation ist gelaufen, ändern kann man es dann eh nicht mehr.

    Lucy dreht beim ersten Kälteeinbruch tatsächlich Jahr für Jahr etwas am Rad. Tollt wie ein übermütiger Junghund herum, rennt Grisu übern Haufen und ist leicht überdreht :roll: . Gibt sich dann nach ein paar Tagen wieder. Aber Lucy ist eh ein Winter-Hund, je kälter desto besser...
    Bei Grisu merkt man nichts dergleichen :smile:

    Dein Hund folgt der Hand. Mehr kann er im Moment noch nicht. Dein Hund konzentriert sich ganz auf das Futter und folgt ihm, die Worte/das Kommando nimmt er dabei kaum wahr (probier mal, ob dein Hund das Gewünschte auch macht, wenn alles ist, wie immer beim üben, nur dass du das Wort weglässt ;) ).
    Es gibt da grundsätzlich 2 (positive) Möglichkeiten: Zum einen könntest du clickern, da muss der Hund mitdenken, selbst anbieten und folgt eben nicht mehr dem Futter. Das ist gerade am Anfang, bis der Hund ein gewisses Repertoire hat, aber auch Geduldsarbeit. Außer es handelt sich um Dinge, die er von selbst ab und an macht.
    Ein anderer Weg ist, du baust die Hilfe langsam ab. Du sagst deutlich das Kommando, gibst dann die Hilfe wie gewohnt. So wird für den Hund das Wort die Ankündigung einer bestimmten Handlung von dir, die widerum eine bestimmte Handlung bei ihm auslöst. Parallel baust du die Armbewegungen langsam ab. Deutest nur noch an, machst weniger ausladende Bewegungen, lotest eben aus, worauf dein Hund so gerade noch reagiert. Der Weg dauert auch, funktioniert aber mit Geduld gut :smile:

    Natürlich können sich auch gleichgeschlechtliche vertragen. Es kommt auf den Hundetyp an, sein Wesen und seine Erfahrungen.


    Ein gleichgeschlechtlicher Hund, der nicht zum Rudel gehört, bedeutet für einige Hunde in erster Linie Konkurenz. Da muss noch nicht mal konkret ein "Zankapfel" anwesend sein, potentielle Konkurrenz reicht da bei einigen schon. Z.B. sind für manche Rüden andere Rüden Konkurrenz in Bezug auf (irgendwan mal) läufige Hundedamen. Oder bezüglich Hundedamen im eigenen Rudel. Einige Hündinnen können mit Junghunden/Welpen nicht besonders gut, diese bedeuten Konkurrenz zum potentiellen eigenen Nachwuchs.
    Bei territorialen Hunden (was oft angezüchtet ist) sind fremde Hunde generell nicht gern auf dem eigenen Grund und Boden gesehen (oder was der Hund dafür hält)


    Dann der Punkt, dass viele erwachsene Hunde kein großes Interesse mehr an Spiel mit fremden Hunden haben. Da ist die Frage, was bleibt bei einem Kontakt? Was ist das positive daran für den Hund? Viele erwachsene Hunde sehen Kontakt eher neutral, außer etwas positives oder negatives gibt den Ausschlag in eine bestimmte Richtung. Und da reichen dann kleinere Dinge, um es für den Hund negativ werden zu lassen.


    Andere Hunde bedeuten für viele Hunde auch grundsätzlich Stress, z.B. auf Grund schlechter Erfahrungen, weil sie keine positiven Seiten am Kontakt erkennen können oder weil sie schlecht sozialisiert sind. Ein gleichgeschlechtlicher fremder Hund imponiert dann vielleicht ein wenig, will den Status klären und schon kippt es. Ein andersgeschlechtlicher Hund ist aufmerksamer, freundlicher, beschwichtigt, da kippt es nicht so schnell.


    Hunde sind zwar keine Wölfe, aber dennoch "Familientiere". Sie denken zuerst an sich und ihr Rudel, deren Unversehrtheit und Wohlergehen, dass für sie genug Ressourcen vorhanden sind und keine potentielle Gefahr eindringt. Daneben kommt es sehr auf die Rasse an und was ihr über die Jahrhunderte hinweg angezüchtet wurde.


    Ein weiterer Punkt ist die Erziehung. Wenn der eigene Hund kein Interesse an Kontakt hat und man weiß, der wird in dem Punkt auch deutlicher, liegt es am Menschen zu sagen, ich kümmer mich, du hältst dich gefälligst bedeckt... Oder bei unsicheren Hunden: ich beschütze dich, ich treffe gute Entscheidungen, du kannst dich mir anvertrauen. Oder bei Hunden mit starkem Konkurrenzdenken: das ist ein no go, lass das!!


    Gibt bestimmt noch mehr Punkte :smile:

    Hallo,


    mein Mann hat die letzte Oktoberwoche eine Schulung in Friedrichshafen und ich könnte ihn mit den Hunden begleiten :smile: Lohnt sich das? Bodensee soll ja schön sein... Gibt es um Friedrichshafen herum Leinenpflicht, sonst etwas zu beachten? Habt ihr Tipps für schöne Spaziergänge oder Ausflugsziele mit Hund?

    Zitat


    Aber die Situation ist ja auch noch relativ neu für uns drei... das kommt noch :smile:


    Davon gehe ich aus :smile: . Mit Nala klappt es doch super, wie du schreibst und dein Zweiter ist einfach noch sehr jung.


    Aber wie möchtest du mit Nala üben, dass sie mit Abstand zu dir läuft, so dass es sie nicht verwirrt, wenn dann Guiness (so heißt er doch?) plötzlich dazwischen ist?

    Neues Kommando hätte ich auch vorgeschlagen. Aber ich würde das nicht mit Nala alleine üben. Sonst ist die Situation mit deinem Zweithund ja wieder ganz neu für sie, da sie sich wieder nur an dir ausrichtet.


    Fuß ist ja extrem aufmerksames laufen, erfordert sehr viel Konzentration, ich finde es kaum alltagstauglich. Ich habe es vor ein paar Monaten auch mal probiert, einfach, um ein Kommando für das lockere neben mir laufen an einer bestimmten Seite von mir einzuführen. Ich habe auch die ältere Lucy außen positioniert und dann eben mitgeteilt, was ich möchte: In dem Moment, wo ein Hund zu weit vorne war, angesprochen, zurück an seine Position dirigiert. Bei tollem laufen: Lob. Hat ganz gut geklappt, wobei meine Hunde halt beide keine Junghunde mehr sind. Ich fand es letztlich im Alltag zu umständlich, bzw. bei mir ist es halt anders drin.
    Ich denke, du brauchst vor allem Geduld, Nala wird das automatische Fuß bei Joggern, anderen Hunden... ja auch nicht von heute auf morgen beherrscht haben. Immer wieder in den Situationen den Hunden ihre Position nahe legen, dann wird das irgendwann schon klappen.
    Ich nehme an, die "Leinenphase" ist bei euch eher kurz? Oder laufen deine Hunde die meiste Zeit des Spaziergangs aufmerksam Fuß?


    edit: wenn die Hunde an der Leine immer (!) an deiner Seite kleben sollen, würde ich überhaupt kein Kommando einführen. Sondern immer wieder einfordern, vorwärts geht es nur, wenn Hundis an Position sind.

    Zitat

    Das fällt ihr doch dann noch viel schwerer, wenn sie die Belohnung erwartet.


    Bei meiner Hündin auf jeden Fall. Da wär nix mehr mit ruhig warten, wenn sie ein Stück Wurst erwartet... Wenn es um Ruhe geht, belohne ich nicht mit Dingen, die die Hunde hochpushen, aufdrehen... eben der Ruhe entgegen stehen. Meinem Rüden könnte ich nach dem Warten Wurst geben, der ist wenig verfressen... Aber ich sehe auch keinen Grund, Entspannung (entspanntes warten) zu belohnen. Die Entspannung an sich ist doch schon Belohnung, der Hund fühlt sich wohl, sonst würde er nicht entspannen