GENAU So einen Fall hatten wir hier vor zwei Jahren und man staune und wundere sich was im deutschen Rechtsstaat doch für merkwürdige Dinge ablaufen.
Bei uns ging es hier um einen Riesenschnauzer. Eigentlich sogar um zwei. Die regelmäßig von zuhause abgehauen sind um im angrenzenden Naturschutzgebiet auf die Jagd zu gehen. Aber dazu später mehr, denn geklärt hat sich das alles erst nach Monaten.
Ich lief eines schönen Tages mit einer "Spaziergeh Bekanntschaft" in eben diesem Naturschutzgebiet spazieren. Sie mit ihrem Riesenschnauzer, ich mit meinem damaligen Schäfer. Wir haben drei Jäger die in diesem Naturschutzgebiet tätig sind. Zwei sind sehr nett und haben auch absolut nichts dagegen wenn die Hunde frei laufen, solange sie nicht jagen und nicht durch die Wiesen streifen solange das Gras hoch ist.
Das sind lustigerweise die beiden Jäger mit den "netten und sehr gehorsamen" Hunden.
Dann gibt es noch Jäger Nummer drei, ein cholerischer AR*** vor dem Herren. Mit dem jeder ständig Ärger hat, egal ob zu Pferd oder unterwegs mit Hund.
Interessanterweise hat dieser Jäger einen Hund der absolut nicht hört und selber schon jagen gegangen ist, auch gerissen hat und das war definitiv nicht in "Ausübung seiner Pflicht" (ein Jagdhund soll ja auch nicht "reißen" soweit mir bekannt ist). Das ist übrigens kein Hörensagen, ich habe es selbst gesehen.
Nun war es so das die zwei Riesenschnauzer mal wieder auf Jagdtour waren, man sie dabei auch gesehen, aber nicht erwischt hatte. Der Jäger (der cholerische) also wutentbrannt wie ein Berserker mit seinem Jeep durch's Naturschutzgebiet gebrettert, bis er auf uns traf. Erst einmal hat er uns fast über'n Haufen gekachelt stieg dann aus und schrie meine Bekannte an, wie von Sinnen, ich dachte echt der geht gleich auf sie los. "DIESER Hund hätte gerade eben mit einem anderen ein Reh gerissen, er würde sie anzeigen, er benachrichtige jetzt die Polizei etc."
Er hat auch sofort die Polizei gerufen und uns gar nicht zu Wort kommen lassen. Bis die dann da waren haben wir dann natürlich trotzdem mit ihm gesprochen, eugentlich habe ich mehr mit ihm gestritten (hatte mit dem selber schon mal so meine Erfahrung, allerdings zu Pferd.....GRRRR !!!), meine Bekannte war den Tränen nahe, weil er auch gleich so kam von wegen er knallt den das nächste mal ab, Anzeige, Hund wird eingezogen/eingeschläfert.....laber, rhabarber.....
Ich die ganze Zeit gegenan diskutiert das das ja alles gar nicht sein könne, wir waren die ganze Zeit zusammen, ich konnte bezeugen das der Hund nicht weg war, seid er sein Auto (also der Hund.... ) verlassen hatte etc.
Total angepisst meinte er dann iwann das es ja auch zwei Hunde waren (er versuchte mir gleich mit Panik zu machen) und das dann wohl meiner gewesen wäre.
Naja, wir kamen nicht so recht voran, bis dann die Polizei kam und das alles aufgenommen hatte. Die haben uns auch erstmal ein bisschen getrennt. Da hat er dann aber auf einmal nichts mehr von meinem Schäfer gesagt, denn da erzählte er dann es wären zwei Riesenschnauzer gewesen. AHA !!
Ich der Polizei dann auch gesagt das der mich erst mitbeschuldigt hatte, weil der immer so cholerisch drauf ist (der war bei der Polizei nämlich auch noch so) und das es nun auf einmal zwei Riesenschnauzer gewesen sein sollen, hier ja aber nur einer ist und wir keinen zweiten vermissen und das ich bezeugen kann das der Hund die ganze Zeit da war.
Das Ende vom Lied war dann (Hund wurde natürlich nicht eingezogen o.ä das der gute Jäger meine Bekanntschaft noch dreimal anzeigte, immer weil zwei Riesenschnauzer unterwegs waren und er meinte wenigstens einer von denen wäre ihrer gewesen. Das wo ich bei war konnte ich entkräften, aber zwei andere male war sie alleine laufen und musste beweisen das es nicht ihr Hund war der da jagen gegangen ist.
Wie sollte sie das beweisen ?
War auf jeden Fall nervenaufreibend für sie. Das ging wohl dann bis zum OA und was weiß ich was da noch alles war. Der Punkt ist nur, sie musste halt beweisen das es nicht ihr Hund war, weil der Jäger sie zuerst angezeigt hatte. Ich dachte auch ich höre nicht recht, aber ihr Anwalt hatte das so bestätigt. Wenn man angezeigt wird (anscheinend auch von Privatpersonen, hatte ich nämlich auch schon mal) und man nicht gleich eine Gegenanzeige startet von wegen Verleumdung oder so'n Kram ist man selber in der Beweispflicht das es nicht so war.
Fand ich auch total krass. Ka ob das immer so ist oder, ich weiß auch nicht, hier alle iwie besonders bescheuert sind oder das iwie ein Fehler war. Aber es war so.
Glücklicherweise klärte sich dann jedoch bald das die beiden Riesenschnauzer immer aus diesem Haus aus dem Dorf am Rande des Naturschutzgebietes abgehauen sind. Sie wurden von mehreren Spaziergängern und Reitern gefilmt. Sind nämlich auch auf andere Hunde und auf die Pferde losgegangen.
Durch die Reiter kam dann raus wem die Hunde gehören, da der Stall und die Hunde im selben Dorf waren und die Reiterin zufälligerweise auch in dem Dorf wohnte und die Hunde da auch nicht unbekannt waren.
Ich selbst habe die beiden Hunde einmal im Naturschutzgebiet angetroffen, allerdings zwei Wiesen weiter und bin sofort umgedreht, den bei zwei verrückten Riesenschanuzern hätte mein alter Schäfer auch schlechte Karten gehabt.
Natürlich hatte ich auch einen von den netten Jägern angerufen (hatte die Nummer auch nur zufällig weil dieser eine nette Jäger mein ehemaliger Klassenlehrer ist), bis der da war waren die Hunde aber weg. Mein Klassenlehrer wohnte aber auch in dem Dorf aus dem die Hunde kamen. Aber auf einer anderen Ecke.
Nun ja, lange Rede, kurzer Sinn. Bis sich das glücklicherweise geklärt hatte war meine Beaknnte in der Beweispflicht. Total bescheuert. Habe sie seitdem übrigens nur noch zwei - dreimal in diesem Naturschutzgebiet gesehen. Kann ich verstehen, ich hätte auch die Schnute voll gehabt.