Ich verstehe nach wie vor nicht, warum sich hier sämtliche Schäferhundhalter so angegriffen fühlen. Ich habe in keinem einzigen Post hier gelesen, dass die Rasse vorverurteilt wird, nur weil sie wachsam ist, weil sie auf Fremdhunde verzichten können, weil sie nicht Jedermanns-Hunde sind usw...
Es geht darum WIE die Hunde geführt werden und WIE sie ihre Eigenschaften ausleben dürfen.
Hier wurde jetzt schon mal mehrfach geschrieben, sie seien halt Wach- und Schutzhunde, sie sind in der Regel halt er unverträglich und deswegen ist es halt normal, dass sie sich so aufführen. Wurde nicht wortwörtlich so geschrieben, aber das lese ich bei einigen Antworten von Schäferhundhaltern hier so raus.
Ich habe auch eine Rasse die als Wach- und Schutzhund gezüchtet wurde. Trotzdem darf jeder an Haus, Garten, Auto und uns vorbei, ohne das er ein Piep von sich gibt. Er beobachtet nur. Aktiv wird er erst, wenn jemand das Grundstück betritt, ans Auto rangeht oder uns bedroht sieht. Das passiert dann aber nicht in absoluter Rage, sondern in einer Ruhe und Souveränität und bleibt auch ansprech- und abrufbar. Und das finde ICH für einen Wach- und Schutzhund normal.
Er will ebenfalls nicht mit jedem Hund Kontakt haben. Aber dann wird eben einfach vorbei gegangen und gut ist. Und Molosser sind auch nicht Jedermannshunde und nicht unbedingt leicht zu erziehen. Es geht aber, wenn man denn will. Und beim Schäferhund gibt es halt recht häufig die Leute, die sich noch darüber freuen, wenn sich der Hund aufführt wie ein Berserker und Menschen Angst haben (aber es sagt keiner das alle Halter und Hunde so sind
). Die wollen eben nicht.
Meine "Voll-Krasse-Kampfhund-Schwanzverlängerung" führt sich bei zu geringem Abstand von anderen Hunden auch auf, wie hier beschriebene Klischee-Schäferhunde und sie würde, wenn man sie lässt, mit voller Beschädigungsabsicht drauf gehen. Wir haben sie jetzt 2 Jahre und seit 2 Jahren arbeite ich daran, dass sie sich eben nicht so verhält. Das andere Leute/Hunde keine Angst vor ihr haben müssen. Ich bin darüber nämlich keinesfalls stolz, sondern finde es furchtbar. Ich habe absolutes Verständnis, wenn die Leute einen Bogen um uns machen. Und ich habe auch Verständnis, wenn sie für viele Leute wieder das Klischee von bösen Kampfhund verstärkt. Finde ich natürlich alles andere als toll, aber was wird wahrgenommen? Ein austickender Hund einer bestimmten Rasse und das prägt nun mal das Bild der Rasse. Sich darüber aufzuregen oder sich persönlich angegriffen fühlen, käme mir aber nicht in den Sinn.