Beiträge von Atrevido

    Was schwebt dir denn von der Bewegung vor?

    Allgemein würden mir schon mal ein paar einfallen:

    - Bernhardiner
    - Leonberger
    - Neufundländer
    - Molosserschiene? Mastiff, Bullmastiff, vielleicht sogar einen Fila (viele parallelen zum HSH), ...
    - Riesenschnauzer

    Jetzt muss ich @Luno2017 aber mal in Schutz nehmen...

    Warum soll ich mit einer Rasse anfangen, die so gar nicht meins ist, nur weil sie anfängerfreundlich ist? Das kann eigentlich nur in die Hose gehen.

    Genauso wenig, muss seine Freundin den Hund nicht körperlich gewachsen sein, wenn sie von Anfang an alles in der Erziehung richtig machen. Sie müssen sich eben "nur" bewusst sein, was das heißt und wie viel Arbeit das bedeutet.

    Ich war 16 als mein erster Hund bei mir einzog. Von Anfang an komplett ohne Unterstützung meiner Eltern was Erziehung und Finanzierung angeht. Das einzige was sie gemacht haben, war ab und na mit ihm zu spielen und zu kuscheln, wenn sie mal Lust zu hatten. Und dieser Hund hatte ausgewachsen 55kg, keine Anfängerrasse und wurde ein absolut souveräner, toller Hund! Es gab von allen Seiten damals auch viel Kritik, meine Eltern haben GsD nie gezweifelt und haben sich jeder Kritik entgegen gestellt, weil sie wussten wie sehr ich mir einen Hund wünsche und wie sehr ich mich allgemein, als auch mit der Rasse auseinander gesetzt habe (nicht nur in der Theorie).
    Das ist das was ich vorhin schon in meinem Post meinte. Wenn die Charakterzüge von Hund und Halter passen, kann auch ein eher schwieriger Hund genau der richtige als Ersthund sein.

    Ich empfehle dir ebenfalls mit vielen Haltern Kontakt aufzunehmen, nicht nur mit dem einem Züchter.

    Empfehlen kann ich dir da das Molosserforum. Eine Userin hatte dort eine Dogo Argentino in Rudelhaltung mit 3 anderen Rüden und das war sehr harmonisch. Sie war schon lang nicht mehr aktiv, reagiert aber vielleicht, wenn man sie anschreibt.

    Mein Herz schlägt absolut für Molosser. In der Theorie habe ich mich daher auch schon sehr detailliert mit dem DA auseinander gesetzt (kennen gelernt, leider erst einen). Tolle Hunde! Aber für die Stadt wirklich völlig ungeeignet. Habe hier aber mittlerweile gelesen, dass du doch eher ländlich in Bremen wohnst. Trotzdem ist der in meinen Augen ein großer Garten Pflicht für einen DA!

    Anfängerhund ist immer so eine Sache. Ich sehe das genau wie du, wenn die Rasse wirklich zu einem passt, kann auch die schwierige Rasse perfekt passen. Aber schwierig, ist nicht gleich schwierig. Und wenn deine bisherigen Erfahrungen mit einem Golden als Familienhund gemacht hast, kann man das mit komplett hundeunerfahren gleichsetzen, wenn es um die Wahl eines DA geht ;)

    Ein User zählte hier auf, auf was du eventuell alles verzichten können musst. Beispiele: ruhige Waldspaziergänge, mal ein Bummel durch die Stand, am Sommerabend mit Hund draußen im Biergarten sitzen, sämtliche Hundebegegnungen, manche Urlaubsreisen, usw. Alles mit einem DA höchstwahrscheinlich (Ausnahmen kann es natürlich geben) nicht möglich. Ich kann dir aus Erfahrung sagen, das ist alles andere als angenehm. Meine Hündin ist allgemein extrem unsicher und angstaggressiv gegenüber anderen Hunden. Alles oben aufgezählte ist mit ihr nicht möglich. Ich finde das sehr schade und es fehlt mir ehrlich gesagt auch. Deswegen bleibt sie auch ab und an zu Hause und ich/wir ziehen nur mit dem Großen los. Schön ist das aber nicht.

    Wie hier auch schon erwähnt, klingen manche Eigenschaften wirklich toll: mutig, stark, selbstbewusst und selbstständig usw...
    In der Praxis ist das nicht immer so toll. Der Cane Corso ist im Gegensatz zum DA ja ein sehr moderater und ruhiger Molosser. Trotzdem hat sich mein Rüde im Alter von 4 Monaten schon gesagt "ich brauch deine Nähe mal überhaupt nicht und gehe einfach meinen eigenen Weg, komme was da wolle". Dabei laufen doch Welpen immer in der Masse mit und wollen ja nicht alleine sein :roll: :lol: Da ruft man ihn und er rennt demonstrativ in die andere Richtung.
    Und es stimmt nicht, dass man Cane Corso oder Dogo Argentino nicht erziehen kann. Aber ich werde rassetypische Exemplare nicht dazu bekommen, dass sie alle Fremden freudig in Haus und aufs Grundstück lassen werden, auch wenn du nicht zu Hause bist. Auch werden sie nicht unbedingt auf Artgenossen wert legen, manchmal nicht mal in ihrer Nähe dulden. Diese Eigenschaften kann man nicht um- oder wegerziehen, diese kann man nur lenken.

    Und setze dich noch einmal intensiv mit Jagdhunden auseinander. Egal welche Rasse, aber absolute Vollblutjäger. So was ist nicht witzig, wenn sie nicht wirklich jagdlich geführt werden. Und der DA ist eine Jagdsau, kompromisslos dabei. Das wird eine riesen Baustelle.

    Was du dir auch überlegen solltest, was kannst du den Hund bieten? Ein DA ist nicht mit 3 ne halbe Stunde spazieren gehen zufrieden. Was hast du vor mit ihm zu machen?

    Zu guter Letzt würde ich dir empfehlen, dich bei den moderateren Molosserrassen umzusehen. Viele Eigenschaften, die dir gefallen, haben die meisten Molosser. Sind aber nicht immer so speziell wie der DA.
    Oder du überwindest dich und schaust doch mal bei den Not-DA. Auch so ein Hund kann dein Baby werden ;) Und Vorteil ist, du weißt schon, wie unverträglich ist er. Wie viel Temperament hat er wirklich. Wie groß ist der Dickschädel. Wie groß ist der Jagdtrieb. Beim Welpen wird das eine Überraschung, auch wenn du da auch wieder lenken kannst.
    Haus mit Grundstück bleibt für mich aber bei allen Wach- und Schutzhunden ein absolutes Muss!