Manchmal frag ich mich schon - all diese "Alles-perfekt-Macher" hier... WO soll denn ein jagender Hund noch freilaufen, wenn man rigoros alles Leben schützen möchte? Im eigenen Garten? Oh weh, nein, da laufen ja auch Freigängerkatzen durch. Und nu? Eingezäuntes Gelände? Mal abgesehen davon, dass es das hier nicht gibt für Hunde - hier leben ÜBERALL Karnickel. Auch auf allen eingezäunten Wiesen und Gebieten. Oder sind die Karnickel weniger wert als eine Katze? Und die Katze im fremden Garten "selbst schuld" während die auf der Straße nichts dafür kann? Sag das mal der Katze.
Es gibt ja auch ein "nachgehen" und ein "nachgehen". Wie viele Hunde laufen halbherzig ein paar Meter einer Katze nach? Wenn die nicht schaltet, dann hat der Hund die - und dann? Sollte man doch gleich alle Hunde an der kurzen Leine führen. Immer natürlich. Sehr artgerecht.
Wenn die Katze ein Vogelnest ausräumt, ist das Natur. Erwischt ein Raubtier ein anderes, ist das böse und muss mit Maulkorb und kurzer Leine bestraft werden. Und ja, in meinen Augen wäre das eine Strafe und ich würde auch alles tun, um es zu verhindern!
Ich hatte selber eine Katze, habe Hunde und Katzen zusammen gehalten. Meine Hündin ist meinem Kater draußen nachgegangen - und ich hab gesagt, er muss auf sich selber aufpassen. Drinnen hatte ich die Hündin im Griff und sie hat nie einen Übergriff versucht. Dennoch - auch wenn meinem Kater draußen etwas passiert wäre - egal ob Hund, Auto oder was auch immer - ich hätte nie die Schuld bei anderen gesucht. Er war Freigänger. Und das damit verbundene Risiko mussten wir beide eingehen.
So ein Ereignis ist schlimm, keine Frage. Für ALLE Beteiligten. Ja, mit einer kurzen Leine hätte man es verhindern können - in diesem Fall. Nur kann man seinen Hund nicht 100%ig sichern. Und der Rest ist Lebensrisiko...
Im Zweifel läuft dieser Hund nirgends mehr frei! Natürlich ist das für diesen Hund nicht schön, aber wichtig für andere Lebewesen. Ich habe eine sehr stark angstaggressive Hündin die gleichzeitig sehr jagdfreudig ist. Wir arbeiten jeden Tag daran, aber die Fortschritte sind wenn nur minimal. Darum läuft dieser Hund niemals ohne Leine, basta! Für sie tut es mir leid, aber da sie leider nicht nur droht wäre es für alle umliegenden Tiere (Menschen sind nicht gefährdet) grob fahrlässig. Denn um jede Ecke, kann ein Hund, Katze oder sonst was kommen. Und ich möchte nicht dafür verantwortlich sein, wenn ein Tier wegen meinem fehlenden Verantwortungsbewusstsein sein Leben verliert, oder "nur" verletzt wird.
Und an der Leine heißt ja nichts zwangsläufig im Fuß neben einen. In normale Wohngebiet, gehen wir mit Flexi. Aber an Kreuzungen oder allgemein unübersichtlichen Ecken, kommt Shira kurz. Auf brach liegenden Feld oder Wald ohne viel Unterholz darf sie an der 20m Schlepp laufen. Bei einem gut erzogenen, nicht jagenden Hund wäre mir Freilauf auch lieber. Aber unter den Umständen ist das der fairste Kompromiss. Der Hund hat trotzdem noch die Möglichkeit auch mal kurz zu rennen, in Ruhe zu schnüffeln usw, aber gleichzeitig sind andere Lebewesen geschützt.
Ich finde finde es auch nicht gut, wenn Katzen Vogelnester plündern, überall in fremde Gärten kacken und vielleicht sogar das ein oder andere kaputt machen. Unter anderem aus diesem Grund, sind unsere auch Wohnungskatzen. Aber es ist vom Gesetzgeber so erlaubt. Passt dir das nicht, versuche etwas dagegen zu unternehmen.
Kein Lebewesen kann zu 100% gesichert werden. Aber wenn ich weiß, dass mein Hund schon mehrfach abgehauen ist, jagdlich sehr ambitioniert ist (gerade bei einem Husky eigentlich keine Überraschung) oder es sonst schon irgend eine Art von Vorfall gab, dann gehört er mind. an die Leine. Maulkorb finde ich diesem Fall auch nicht zwingend nötig.