Beiträge von Atrevido

    Hier muss ich schon mehr verzichten auf vieles, was ich aber auch gewohnt bin. Nicki konnte nie gut alleine bleiben und es wird nun schlimmer.

    Ich bin öfter auf Fremdbetreuung angewiesen und da mir das gehäuft unangenehm wird, verzichte ich eben auch mal auf Unternehmungen.

    Da ich sie nicht überfordern möchte, weil sie viel schneller müde wird als in jungen Jahren, kommt überall mitnehmen für mich auch nicht in Frage.

    Es ist schon manchmal anstrengend, da meine bessere Hälfte keinen großen Draht zum Hund hat und keine Hundeerfahrung. Und meine Mama, die aufpasst wenn ich arbeiten bin, nicht auch noch außerhalb der Arbeitszeiten nach dem Hund schauen möchte.

    Also bin ich mit dem Management recht oft alleine. Und während die ganze Familie auf Geburtstagen oder beim Essen ist, muss ich eben Zuhause bleiben.

    Dein Beitrag spricht mir ziemlich aus den Herzen, da die Situation hier sehr ähnlich ist. Lange Zeit habe ich auf fast alles verzichtet, weil nicht wirklich alltagskompatible Hunde, sie während meiner Arbeitszeit bereits allein waren und Shira noch dazu nicht wirklich fremdbetreut werden kann. Außer von meinen Eltern die gut 300km entfernt wohnen, was dadurch nur für Notfälle eine Option ist. Jetzt kommt eben noch alt und gebrechlich dazu.

    Jetzt habe ich mittlerweile die Luxussituation fast ausschließlich von zu Hause zu arbeiten. Keine Ahnung wie ich das sonst mit ihr händeln sollte.

    Für mich ist dieses Rücksicht nehmen und zurückstecken damit aber schon total normal und ich habe das leider relativ unbedarft auf meinen Freund übertragen, für den das aber nicht so selbstverständlich ist. Erst war ich darüber etwas pikiert, aber er kennt sie auch viel, viel kürzer als ich, hat damit natürlich eine deutlich schwächere Bindung und alle Familienhunde von ihm wurden topfit sehr alt. Diese Altenpflegezeit kennt er also gar nicht und war ihm auch vorher nicht so wirklich bewusst. Dementsprechend haben wir gerade "etwas Knatsch" auf den ich nicht weiter eingehen möchte und brauche damit irgendwie eine Lösung ab und zu wenigstens wieder etwas mehr unternehmen zu können. Schwierig... aber schon Mal danke für eure Erfahrungen.

    Ich war 16 bei meinem ersten Hund und mein ganzes Umfeld hat die Hände über den Kopf geschlagen. Ich war zwar nicht gänzlich unvorbereitet (viele Gespräche mit der Züchterin und viel gelesen und immerhin ein paar Praktika bei Tierarzt und Hundetrainer), aber natürlich weit weg von dem heutigen Wissen und dem Alter geschuldet natürlich viel unbedarfter. Dazu wurde es ein Cane Corso, weswegen es ziemlich viel Gegenwind von überall gab.

    Klug war das ganz sicher nicht und damals war natürlich überhaupt nicht klar, ob das klappt. Rückblickend war das aber wohl das Beste überhaupt. Mangels Wissen und Erfahrung habe ich damals beinahe alles intuitiv gemacht und der Hund wurde einfach nur perfekt (gut, das lag wenig an mir, sein Charakter war einfach "ein Geschenk des Himmels, oneinamillionhund).

    Bei den nachfolgenden Hunden überlegt mal halt, ob man Lernstrategien a, b oder z anwendet, ob das zu viel ist, Überforderung, Unterforderung, usw. Also auch nicht extrem, aber mir ist zumindest aufgefallen, dass ich über viele Dinge mehr nachgedacht habe, als einfach zu handeln. War bestimmt nicht immer falsch, aber auch irgendwie schade.

    Mal etwas ganz anderes...

    Wie macht ihr das im Alltag mit euren Senioren die entweder schlecht zu Fuß sind oder mittlerweile nicht mehr so gut allein bleiben können. Verzichtet ihr auf Unternehmungen, Freizeitaktivitäten etc. wo die Hunde früher mühelos mitkamen oder eben zu Hause geblieben sind komplett, arbeitet ihr über Sitter oder habt ihr irgendwie einen guten Kompromiss gefunden?

    Wie definiert der Laie denn aber lebensbedrohliche Zustände? "Wir" können das doch gar nicht immer richtig einschätzen. Und im Zweifel fahre ich dann auch einmal zu viel, als zu wenig hin und "nerve" den Tierarzt dann. Aber das bezahle ich ja auch. Und lieber höre ich eine teure Entwarnung, als das ich mir selbst vorwerfen muss, nicht rechtzeitig beim Tierarzt gewesen zu sein.

    Und "nur" starke Schmerzen sind dann nicht mehr ausreichend für den Notdienst und ich habe mein Tier sich über die Nacht/das WE oder sonst was leiden zu lassen, weil es nicht lebensbedrohlich ist?

    Bei einigen Aussagen hier wird mir beim Thema Notdienst noch mehr Angst und Bange, als eh schon. Damit meine ich niemanden persönlich, sondern ganz allgemein.

    Ich war bisher erst einmal im Notdienst. Als der alte Hund nach schwerer OP, großen Blutverlust und stationären Aufenthalt nach ein paar Tagen zu Hause begann aus der großen Wunde sehr rotes Wundwasser in Mengen zu verlieren. Dem Hund ging's so lala. Woher soll ich wissen, ab wann das lebensbedrohlich wird, wieviel Blut da nochmals verloren geht usw. Ich war sehr froh mit ihr nach einer angemessenen Wartezeit überaus freundlich und verständnisvoll Samstag spät abends in der Klinik ran genommen worden zu sein.

    Zu Hülf :hilfe:

    Ich war gestern Abend richtig dumm und habe voll aufgedrehtes Essen über einen viel zu langen Zeitraum auf dem Herd vergessen. Wir hatten riesen Glück, dass nichts weiter passiert ist. Topf und Essen ist natürlich hinüber und entsorgt. Kochplatten und Ofen funktionieren alle und nach langer Putzorgie, sieht das Ceranfeld auch wieder fast aus wie neu. Fliesenspiegel, Arbeitsplatte etc haben Gott sei Dank nichts abbekommen. Wir haben schon Stunden gelüftet, und ich habe bereits alles großzügig mit Essigreiniger geputzt. Aber dieser "Verbranntgeruch" verschwindet einfach nicht bzw. wenn man gerade das Gefühl hat jetzt ist er raus, kommt er langsam wieder hoch.

    Hat jemand einen Tipp, wie ich den wieder weg bekomme???

    Mittlerweile müssen meine beiden so gut wie überhaupt nicht mehr alleine bleiben. Ich betrachte das aber als absoluten Luxus und bin sehr dankbar darüber.

    Vorher mussten sie in der Woche täglich 7h am Stück alleine bleiben (30h/Woche (nur wegen der Hunde und tat finanziell verdammt weh bis unmöglich) + halbe Stunde Fahrt zur Arbeit). Das ist so meine persönliche Obergrenze die ich für einen Hund okay finde. Dadurch, dass sie zu zweit waren bzw. mit den Katzen sogar zu viert (die 4 sind sehr sozial miteinander und haben eine sehr gute Beziehung), fiel es mir noch verhältnismäßig leicht. Planbare Sachen wie Einkauf etc. habe ich immer auf Samstags gelegt und Aktivitäten gab es eigl nur mit ihnen. An Tagen mit Arztterminen oder ähnlich wichtigen Terminen die nur in der Woche gingen, kamen vereinzelt nochmal Zeit auf die 7h rauf. Ich habe aber versucht sowas in den Urlaub zu packen.

    Ganz früher musste Shira aufgrund vollkommen ungeplanter Umstände eine Weile täglich 9-9,5h alleine bleiben. Dadurch, dass das kurz nach Einzug war und sie aus wirklich schlechten Verhältnissen mit vermutlich einen Deprivationsschaden kam, hat sie die Zeit gefühlt wirklich genossen. Sie konnte angstfrei am Stück schlafen, was für sie augenscheinlich Luxus war und stubenrein war sie sowieso nicht, egal ob 2 oder 9h allein |)

    Aber normalerweise würde ich das keinem Hund bewusst zumuten und bin heilfroh, dass die Zeit vorbei ist.