Beiträge von Noctara

    Ich erzähle mal von unseren Erfahrungen zum Thema. Achtung wird ein Roman... keine Ahnung, ob es zum Thema passt oder irgendwen interessiert. Ich erzähle trotzdem 😅


    Als wir nur zwei Hunde hatten, war Zugsport nur so nebenbei Thema im Alltag. Da gab es neben dem Gassigang mal eine Runde im Zug von 5 bis maximal 20km.

    Die zwei alten Hunde waren halt mehr Begleithunde, die konnten großteils freilaufen, im Sommer mehr. Im Winter wurde mal eine Runde durch Training am Roller/Rad ersetzt.

    Allerdings konnte ich feststellen, dass es zu Saisonbeginn meist ne ganz schöne mentale Umstellung für die Hunde war zwischen "nach hinten denken" zu "nach vorne denken"

    Durch die erzieherischen Maßnahmen, waren die Hunde halt im Zug nicht komplett frei und brauchten jedes Jahr ein paar Wochen für die Umstellung., sobald die Trainingssaison losging.

    Ich denke, diesen Effekt, den ich damals schon festgestellt habe bei meinen Hunden wollen die Leute durch ihre Philosophie des "Nichteingrenzens" verhindern. Zumindest hab ich ne Ahnung, was damit gemeint sein könnte.


    Seitdem wir Gespann fahren, machen wir das anders, da dreht sich eigentlich fast alles ums Mushing: da gibt es in der Trainingssaison keine extra Gassirunde, wie früher mit nur 2 Hunden.

    Die Hunde dürfen sich sowieso täglich mehrere Stunden im Auslauf bewegen. Und das Rausfahren mitm Wagen/Roller/Rad ist für die Hunde dann eben mit Disziplin verknüpft und ein Highlight das Tages. Manchmal fahren wir auch zweimal am Tag raus. Das Gute: egal wann ich einspanne... die Hunde wollen laufen.

    Da wir aber Distance trainieren sind unsere kurzen Strecken dann 15 bis 20km und weniger fahren wir eigentlich nie, sobald die Temperaturen es zulassen. (Also spätestens ab November) zusätzlich Gassigehen/Freilauf/freebiken wäre demnach auch ne Frage des Zeitmanagements, da wir pro Training auch mindestens 2 bis 5 Stunden einplanen.

    Demnach sind wir mindestens 30km bzw 5h mit Vor- und Nachbereiten unterwegs, wenn die Hunde zweimal am Tag rausgehen.

    Ich finde, die Hunde laufen dadurch recht konzentriert, weil sie eben verinnerlicht haben, dass es unter der Saison eben kein Stehenbleiben oder "Gassi" gibt, sondern dass es nur ums vorwärtskommen ohne Stehenbleiben geht. (Übrigens wird Pipi/Kacka idR auch im Laufen erledigt)


    Also normalen Hundehalteralltag, wie wir ihn früher mal hatten, haben wir mit 10 Hunden nicht mehr. Ich glaube, die Hunde (und auch wir als Halter würden wir das in ner Stadt machen wollen) wären damit maßlos überfordert. Hier ist es aber auch nicht nötig, hier haben wir kaum Berührungspunkte mit Zivilisation und da müssen sich die Hunde auch nicht täglich damit auseinandersetzen. Die können einfach Schlittenhunde sein. Müssen nicht besonders erzogen sein, unsere letzten 5 Hunde können nichtmal Sitz und Platz als Kommando 😆...Disziplin wird nur im Bereich Sozialverhalten in der Gruppe und Zugsport verlangt. Den Rest des Tages bin ich ziemlich laissez faire mit den Hunden.



    Im Sommer gehen wir am Bauchgurt wandern. Wir schränken die Hunde im ziehen nicht ein und die ackern auch beim Gassi am Bauchgurt. Dürfen Sie, weil ich sie im Alltag eben auch nicht im Zugwillen hemmen will. Da wir nicht auf max Speed trainieren, brauch ich mir auch keine Sorgen machen, dass ich sie dadurch langsam mache. Ich denke aber, das könnte durchaus ein Problem beim Sprinttraining sein, wenn man so unterwegs ist. Man sagt ja auch, dass man Hunde nicht im Canicross trainieren sollte wenn man Wettbewerbe mit ihnen Laufen will, sondern gebremst bei höherem Tempo zB am scooter trainiert und läuferisch lieber Eigentraining macht, damit die Hunde sich nicht dem größeren Widerstand(wie es beim Laufen/Canicross ja der Fall ist) von hinten anpassen... bei unserem Training bin ich aber ganz froh, dass die Hunde sich mit ihrem Laufstil an mein Bremsverhalten anpassen. Andererseits würden die sich beim frühzeitige herunterbremsen auf die gewünschte Durchschnittsgeschwindigkeit am Wagen/Schlitten zu sehr verausgaben, wenn sie dann noch maximal dagegen halten. Wir haben dadurch auch keine Probleme, dass meine Hunde sich hinter anderen Teams zu sehr verausgaben, wenn wir mal hinten fahren. Die kennen ja das Runterbremsen. "Hasen" sind uns egal.

    Aber Spaziergang am Bauchgurt ist für mein Skelett trotzdem herausfordernd 😅


    Trotzdem üben wir auch mal Freebiken oder Fusslaufen. Ich denke, Hunde können sehr gut in Ritualen lernen. Den geistigen Spagat zwischen Zugsport am Trainingswagen/Scooterwhatever, Gassilaufen im Zug und "jetzt müssen wir mal locker nebenher latschen" bekommen ja selbst meine Siberian Huskys hin. Auch wenns selten von ihnen verlangt wird aus den genannten Gründen. Trotzdem sollen die Hunde wenigstens im Notfall wissen, wann es verlangt wird, dass sie ohne Leine mal neben mir bleiben müssen. Das hat uns auch schonmal den A*** gerettet

    Aber da ich generell eher ungern die Hunde ohne Leine führe wegen der extremen Wilddichte hier bei uns, passt das mit dem Freebiken einfach nicht zu mir, auch wenn wir das Fuss/Freebiken mal angefangen haben und die ersten 6 Hunde (von 10) auch gut neben mir herlaufen können... mich stresst nur die Aufmerksamkeitsteilung, die ich beim Leinenlos mit mehr als 2 Nordischen leisten muss. Das bin nicht ich, das entspannt mich nicht. Und ein unentspanntes Frauchen macht unentspannte Hunde. 😅 Dann lieber Trekking am Bauchgurt und gesichertes Rennen mit den "Rudelgenossen" im Auslauf. Das sichert ja auch den Muskelerhalt im Sommer und da Hunde Assoziationslerner sind, glaub ich auch nicht, dass freebiken die Grundlage ist, um überhaupt mit den Hunden fahren zu können: wenn die neben dir brav sind, muss es nicht auch heißen, dass die wissen, dass es auch eingespannt gilt. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit zwar hoch ist, dass sie es vorn umsetzen können, wenn sie das Verlangte neben dir können... Aber wenns blöd kommt, hast du da im Zweifel trotzdem ne zweite Baustelle, weil eingespannt ist ne andere "Assoziation für den Hund".

    Sie sagt, im Verein oder so würde man sie auf die harte Tour einfach im Gespann mitschleifen, bis sie freiwillig mitläuft. Wir hatten sie einmal mit der anderen Hündin eingespannt und das fand meine einfach nur unheimlich und doof.

    Da irrt sie sich. Auch im Gespann funktioniert das nicht. Wenn ein Hund keinen Bock aufs ziehen hat, dann auch nicht im Gespann... Man bekommt die Hunde vielleicht dazu, dass sie am Ende so mitlaufen, dass sie eben keinen Ruck auf den Hals bekommen.... Aber wenn ein Hund keinen spass am Ziehen hat, wirst du den auch auf "die harte tour" nicht zwingen können.


    Obwohl die Trainerin auf der anderen Seite sieht, dass Zughundesport echt gut für meine Hündin wäre.

    Warum wäre das gut für deine Hündin?

    Ich verstehe auch, was du meinst HerrSchobert


    Allerdings nimm es uns bitte nicht übel, wenn man dich missversteht, da du mit einer nicht-konsensuellen Definition dessen um die Ecke kommst, was die Allgemeinheit unter dem Begriff Zughundesport im Regelfall versteht.

    Zudem kämpfen etliche Leute gegen diese Aussage "bei jedem Wetter möglich", weil eben genau das immer wieder zum Problem wird in den Übergangsmonaten und im Sommer. Auch ich hab da schon einige Hebel dafür on Bewegung gesetzt, damit das Problem bewusster gemacht wird.

    Überhitzung stellt auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt mitunter ein Problem dar bei hart arbeitenden Hunden, dazu gibt's auch zumindest eine Studie, die während Schneerennen gemacht wurde.

    Es gibt halt immernoch Leute, die meinen, Zughundesport bei gewissen Temperaturen wäre völlig okay.

    Wir spannen idR auch nicht bei über 12 Grad ein, unsere Hunde haben Sommerpause.

    Klar, gehört zum Zugsport - so als Oberbegriff - auch das erlernen von Routinen und Kommandos. Allerdings sind diese Basics für mich nicht zugsport, sondern Alltag. Das passiert hier bei uns so nebenbei.


    Dass es eine schöne Art zum Bindungsaufbau ist, sehe ich auch so... für unsere Siberianhuskys vielleicht sogar die einzig sinnvolle Art der Kooperation: unterwegs sein und vorwärtskommen. Allerdings kann ich nicht behaupten, dass sie dadurch besser an der Leine laufen oder weniger aussenfokus hätten oder weniger reaktiv sind 😅


    Aber es lässt sich durch ihre Leidenschaft halt gut in Bahnen lenken.

    Ich hab heute Nacht mal ein Video hochgeladen von unserem Start am Doppelschlitten.


    Das war generell die schönste Tour in Schweden, mit Sonne, tollen Minusgraden, motivierten Hunden und etwas Neuschnee aufm Trail 🥰 danach folgten noch etwa 15 weitere schöne Kilometer an dem Tag.


    Wir vermissen es schon jetzt,

    Video ungeschnitten mit originalton in kompletter Teillänge, wie es aus der Kamera kommt.

    Unser Zoro bellt obrigens noch die nächste halbe Stunde so weiter 😆😆😆


    Was ich mag ist, dass die Hunde relativ diszipliniert stehen am Start.kein Chaos, relativ ruhig, man hat die Möglichkeit, in Ruhe nachzudenken, on man auch an alles gedacht hat vorher. Ich hasse es nämlich, wenns hektisch wird. Ich merke auch immer wieder, dass ich mich auch erst richtig entspannen kann, wenn die erste Aufregung bei den Hunden abgelaufen ist und die Hunde im flow sind .


    Und übrigens haben die Hunde auch nachm Wald keine kackpause gebraucht. Die haben brav im laufen alles erledigt 😂


    [Externes Medium: https://youtu.be/RwY0WmExwu4]

    aber heute Nacht war es ein Drama.

    Denkt ihr dass es besser wäre, wenn Riot älter ist? Also, ich überlege ob ich Riot während der Welpenzeit zu Familie gebe und ihn in ein paar Wochen wieder zu mir hole.


    Ich weiß dass ihn ganz abgeben vermutlich das vernünftigste wäre, aber ich will Möglichkeiten ausschöpfen. Vielleicht klappt es ja, wenn Riot kein Welpe mehr ist?


    Nein, ganz klares NEIN.

    In der Regel wird es eher schlimmer, wenn es einmal Probleme gibt und die Hunde dann trennt. Die finden nicht mehr zusammen. Aus Hundsicht hat der Ersthund den Feind ja erfolgreich vertrieben.

    Wenn er dann plötzlich wieder zurück kommt, eskaliert es oft erst recht.

    Wir haben genau sowas schon zweimal durch, beides Konstellationen zwischen alt- und Junghunden, die sich nicht wieder ins positive entwickelt haben. Die betreffenden Hunde leben strikt getrennt.


    Das Problem war, da hätten von Anfang an Regeln aufgestellt werden sollen. Der Althund muss geschützt werden, aber der Welpe eben auch eingeschränkt, wenn er den alten nervt. Hunde sollten gerade in der Eingewöhnungszeit nicht zuviel konflikte miteinander klären dürfen, damit sie erstmal eine positive Grundlage entwickeln.


    Wenn es da nie ne positive Basis gab, dann ist die Chance eigentlich fast garnicht vorhanden, dass sich das kitten lässt.

    Und weil der Welpe schon Verletzungen am Bauch hat, wenn Hunde im Konflikt in den Bauch beissen, ist es ernster.

    Für den Welpen ist diese Konstellation lebensgefährlich, denkt bitte über Abgabe nach. Der Kleine hat jetzt vielleicht noch die Chance, sich zu einem unbeschwerten Hund zu entwickeln. Wenn er aber noch mehr Erfahrungen in dieser Art macht, kann es sein, sass du ihm für sein Sozialverhalten damit das komplette zukünftige Leben verbaust. Was der Kleine jetzt braucht, sind positive Kontakte und souveräne Althunde.


    Wo kommst du her?

    Was ich mich frage ist, ob das Geschirr so passt. Wenn er sich richtig reinlegt, wirkt er immer recht aufgewölbt im Rücken. Stört das Geschirr vielleicht doch am Rippenbogen?

    Was hast du für ne Leine? Für mich sieht das so ungedämpft aus, als würde er jeden Ruck beim Laufen abfangen.

    Zur Passform kann ich jedenfalls nicht viel sagen in dem video.

    Wer rastet der rostet, oder wie war das?

    Auf jeden Fall, das sag ich auch immer.

    Sobald unsere alte Lady mal nicht mehr mitlaufen kann, wirds wahrscheinlich schwierig mitm Muskelerhalt. Beim Rüden in Rente merkt man schon deutlich mehr Probleme durch Muskelabbau in der Hinterhand.

    Aber sie ist jetzt noch so fit, trotz Arthrose in den Pfoten und Spondylose (das war ein zufallsbefund mit 6Jahren) klar, man muss schauen und wenn sie Probleme zeigt, darf sie halt aufm Wagen mitfahren oder im schlittensack. Aber solange sie will, kommt sie halt noch mit, weil ich denke, das geht dann viel schneller mitm körperlichen Abbau, wenn sie garnicht mehr belastet wird.


    Und ich sag immer, dass ja auch die psyche fürs Wohlbefinden wichtig ist. Und wenn der Hund da immernoch spass dran hat... ist ja auch irgendwie lebensqualität

    Also zumindest bei den Alaskans kenne ich sehr viele, die mit 13-14 noch laufen. Mit den Siberians hab ich mich da allerdings noch nicht wirklich beschäftigt.

    Ich kenne noch eine Siberierhündin, die mit 14 noch ne WM gelaufen ist.


    Der Vater zweier unserer zwei Brüder lief mit 12 noch ein Langstreckenrennen mit (ich glaube es war Polardistans, das kleine mit 160km, bin mir aber nicht ganz sicher)


    Diese Woche startet ein Bruder unserer Beiden - und somit auch der Sohn des oben erwähnten 12 jährigen - beim Finnmarksløpet 600km. Bin schon voll gespannt, wie er es macht. 2x 200km ist der Hund diese Saison schon gefinished (Femundløpet 200km und Bergebyløpet 200km) wir fiebern auf jeden Fall mit 🥰

    Ich hab gestern mit Komoot aufzeichnen lassen, das nennt mir ja am Ende nur eine Durchschnittsgeschwindigkeit.

    Dazu kannst dir auch auf Komoot ein Geschwindigkeitsdiagramm anzeigen lassen um zu sehen, wann du wie schnell unterwegs warst. Oder wann du Pausen gemacht hast.

    Musst allerdings auf die Browserversion gehen, das zeigt es leider nicht in der app an.


    Bis zu welchem Alter laufen (eure) Hunde - ich mein jetzt explizit Rassen + Mixe, die für Gespannfahren gezüchtet wurden - im Gespann mit?

    Meine omi ist jetzt mit 13 Jahren noch eine 40km Tour in Schweden am Schlitten mitgelaufen (Tierschutzhusky) der Malamutemix ist in dem Alter aber schon in Rente