Beiträge von Tinks

    Oh je, wie furchtbar :/ Wenn wir irgendwo einen Blindenführhund sehen, nehm ich mir Othello schon immer an die kurze Leine, weil ich weiß, dass er Artgenossen gerne begrüßen will und ich nicht will, dass er einen Hund bei der Arbeit stört. Außerdem versteh ich die Handlung von dem Typen so gar nicht, leine ich meinen Hund nicht an, wenn ich unaufmerksam bin -> telefoniere und ab, wenn ich aufmerksam sein kann? :???: Die arme hilflose Frau dann auch noch mit dem verletzten Hund allein zu lassen, wo sie weder sich noch ihrem Hund irgendwie helfen kann, wie grausam... Gut, dass man ihn gefasst und verurteilt hat. So skeptisch ich dem CCTV-Wahn der Briten gegenüber stehe, für solche Fälle ist es wohl echt Gold wert.

    Aber mal was OT am Rand, Freunde von mir und ich haben die Geschichte des Blindenhundes "Dolph" bei VOX verfolgt, wie er ausgebildet wurde etc. Aber leider wurde nicht erwähnt, ob der Blinde für so einen Hund etwas bezahlen muss, ob es die Kasse bezahlt oder es irgendwelche Träger dafür gibt?

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    Dann möchte ich mal meine Erfahrungswerte weitergeben:

    1. Im Geschirr ist der Hund noch viel stärker und spürt die Einwirkung über die Leine kaum, daher würde ich hier auch zum Halsband raten, außer bei einem Welpen natürlich.

    Mein Hund zieht am Halsband auch weniger. Aber wenn ein Reiz groß ist, würgt er sich ohne Rücksicht auf Verluste. Bevor wir in der HuSchu waren, hatte er auch die Angewohnheit, immer mal wieder ohne Ankündigung nach vorn zu rennen, richtig mit Kawumms in die Leine rein, weil da gerade ein Büschel Gras ja soooo interessant war :muede: Und weil ich diese Marotten von meinem Hund kenne, habe ich ganz schnell damit aufgehört, ihn zeitweise am Halsband zu führen. Mir wurde auch vorgeschlagen, die beiden Systeme zu verwenden (am einen darfst du ziehen - für Wege, auf denen man nicht üben kann/will, und am anderen wird vernünftig gelaufen) und da mein Hund dauerhaft am Geschirr laufen soll, sollte er eben am Halsband ziehen dürfen. Mein Hund hustete nach 3 Schritten, zog weiter, würgte und spuckte ein bisschen Schaum auf den Weg. Schwupps war er wieder am Geschirr. Wenn er wirklich wo hin wollte, hat er sich auch mit dem Brustgeschirr die Luft weggedrückt, aber das war nicht so heftig schlimm wie am Halsband.
    Ich hatte bei meinem großen Hund dann auch richtig Probleme, ihn zu halten, mittlerweile hatte ich körperliche Schmerzen, nachdem der Hund zweimal so in die Leine gestartet ist, dass es in die Schulter ruckte. Dann sind wir in die Hundeschule gegangen und haben das mit der Balanceleine gelernt. Hier hab ich es schon mal mit Fotos erklärt, im weiteren Verlauf des Threads werden auch viele Fragen beantwortet. Sollte doch noch jemand irgendwelche Infos haben wollen, gerne PN an mich :smile: Link: https://www.dogforum.de/kummerkasten-f…0.html#p9282601

    Meiner muss sich auch lösen können, bevor sein Kopf frei ist fürs vernünftige laufen. Wenn ich ihn "ungelöst" bei mir halte und versuche, mit lockerer Leine zu seiner Pipistelle zu laufen, pinkelt er auf den Weg :headbash: Da er bei uns vor dem Haus drei feste Lösestellen hat, jogge ich jetzt immer mit ihm da hin, dann ist die Leine auch locker und wir ersparen uns "Rückschläge".

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    Und wenn du ihm das Steak auf die Rübe klatschst?

    Als er mal, noch ohne wuffen, aber schon im "Oh mein Gott, da ist was, was mich gleich frisst!"-Modus war, hat er mir ein ins Maul geschobenes Superleckerchen vor die Füße gespuckt... Es ist ihm einfach aus dem Maul gefallen :headbash:
    Zudem hab ich Schiss, dass er das am Ende falsch verknüpft. "Ich belle die gruselige Frau an - Frauchen gibt mir einen Keks/spielt ein tolles Spiel mit mir"...

    Aber keine Sorge, ich will das Bild vom verfressenen Labbi nicht zerstören! Deswegen schieb ich jetzt noch schnell die Geschichte von heute Nachmittag ein, als wir bei meiner Schwester zum Kaffee eingeladen waren und Othello an der Leine unterm Tisch liegen musste, weil mein kleiner Neffe Kuchen von seinem Hochstuhl extra für den Hund auf den Boden krümelte. Plötzlich rumste es gewaltig unter dem Tisch und ich wurde fast nach unten gezogen (hatte die Leine ums Bein geknotet). Othello hatte einen Megasatz Richtung Krümel gemacht, ohne Rücksicht auf Verluste :lepra: Nachdem meine Schwester alle Krümel weggesaugt hatte, leckte er noch mal gründlich den Boden sauber. Offenbar hatte sie einige mikroskopisch kleinen Reste übersehen :headbash:

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    Es gibt jedoch auch Hunde, die lernen das nie. Eine gute Bekannte hat so einen Hund. Sobald man ihm ein Halsband umlegt, geht der in Deckung und zieht los. Er macht das schon 13 Jahre lang so.

    Oh Gott, machst du mir gerade Angst :gott: Ich übe mit meinem Hund schon viele Monate, er hat super Fortschritte gemacht, aber gerade in unbekannten Bereichen zieht er wie ein Ochse. Da kann ich stehen bleiben, die Richtung wechseln, ihm in den Weg latschen, die Leine kurz halten, ihn eine Million Mal absitzen lassen, mit einem Spielzeug ablenken.......... wie ich will. Wir haben tolle Fortschritte mit Clicker und Balanceleine gemacht, da bleiben wir weiter dran.

    Ich versteh ihn einfach nicht :( Ich kann doch nicht nur im Hellen mit ihm rausgehen... Obwohl er auch schon tagsüber Menschen angewufft hat, allerdings kommt das äußerst selten vor. Ich bin im Dunkeln völlig entspannt, ich hab keine Angst, kenne unsere Wege, es wird sich also keine Unsicherheit auf den Hund übertragen. Ich lob ihn jetzt schon jedes Mal, wenn er mal nicht bellt... Und ich kann ihn einfach nicht einschätzen, das macht mich verrückt. Vorgestern waren wir in einer richtig finsteren Ecke, da war eine Laterne ausgefallen und vor uns lief ein großer Kerl in einer schwarzen Lederjacke, der mir nicht so ganz geheuer war, da war Othello nicht im geringsten angespannt, hat relaxed an einen Baum gepinkelt und ist mit mir weitergegangen. Während er heute an dem Penner mit abgerissenen Klamotten und ewig langem Filzbart mit der Lidltüte voller Pfandflaschen heute am helllichten Tag freudig hochspringen wollte :muede:

    Übrigens nimmt mein Hund meinen Vater nicht ernst. Ich weiß nicht, ob er das muss oder sollte, mein Vater ist auch nicht ganz so offen dafür, mit dem Hund zu arbeiten. Er hört sich gerne an, was Hund und Tochter so veranstalten, aber selbst irgendwas machen ist nicht so sein Ding. Er geht gern mal mit ihm spazieren, er mag Hunde. Othello springt an ihm hoch, nicht nur zur Begrüßung, sondern auch einfach so. Er pöbelt meinen Vater richtig von der Seite an und hört nicht einen Deut, wenn mein Vater was sagt. Für dieses freche Gepöbel kam Othello heute dann in der Wohnung an die Leine und lag eine halbe Stunde beleidigt unter meinem Stuhl. Eigentlich müsste ich nun mit meinem Vater zusammen üben, dass er Othello lobt und begrüßt, auch mit Leckerli, sobald der Hund auf vier Pfoten steht, aber dazu werde ich meinen Dad nicht bewegt bekommen. Auch spannend, sitzen wir zu dritt am Tisch, kommt Othello bei meinem Vater betteln. Obwohl er natürlich nichts kriegt. Frühstücke ich mit meiner Mutter allein, liegt der Hund irgendwo auf dem Teppich, weit weg vom Tisch... :hust:

    Mein Mistvieh bellt immer öfter fremde Leute an (und auch bekannte :muede: ) Abends mit ihm spazieren gehen ist kein Spaß mehr. Grad eben war ich mit meiner Mutter unterwegs, sie wollte noch kurz in den Netto rein, Hund und ich blieben draußen vor der Tür. Dann kam eine Frau, sehr schlank, nicht besonders groß, in einer dunklen Jacke. Othello saß artig neben mir, sah mal zu der Frau herüber, dann wieder weg, wirkte auf mich völlig entspannt. Dann plötzlich aus dem Nichts macht er einen riesigen Satz nach vorne, reißt mich fast mit um und bellt wie ein bescheuerter diese Frau an. Ich hab ihn weggezerrt, wollte ihn ablenken, half nicht. Ich wollte ihn wegführen, er drehte sich immer wieder völlig aufgebracht um. Er ist dann auch keinesfalls aggressiv, sondern total verängstigt. Und das verstehe ich nicht, weil es während seiner Prägephase noch früher dunkler wurde und wir ständig im Dunkeln unterwegs waren, da waren auch Menschen unterwegs, das hat ihm nie was gemacht. Das wird seit etwa 2 Monaten stetig schlimmer und ich habe keine Ahnung, was ich tun soll. Die Trainerin in der HuSchu meinte, ablenken. Na danke :muede:
    Am meisten nervt mich, dass ich nicht einschätzen kann, was und wen er gruselig findet. Als ich in Bochum ankam und mein Vater mich am Gleis abholte, hat Othello den erstmal zusammengebellt und als mein Vater ihn begrüßen und beruhigen wollte, ist Othello fiepend ausgewichen (daher weiß ich, dass er Schiss hat und mich nicht verteidigen will). Dann war mein Vater aber nicht mehr gruselig und er freute sich, ihn wiederzusehen. Immerhin kennt er ihn ja schon von unserem letzten Besuch im März. Am nächsten Morgen kam mein Vater im Schlafanzug aus dem Schlafzimmer, Othello flippte aus und bellte ihn wieder an. Dann kam mein Vater von der Arbeit, in einer schwarzen Jacke mit einer schwarzen Schirmmütze auf dem Kopf, Othello begrüßt ihn freudig. Am nächsten Tag kommt mein Vater wieder im gleichen Outfit von der Arbeit, Othello bellt ihn an. Er bellt übrigens immer nur so lange, bis er erkennt, wer das da ist. Dann fiept er erleichtert und man merkt richtig, wie die Anspannung von ihm abfällt.
    Gestern stand er um kurz nach Mitternacht auf dem Balkon und bellte das Nichts an, erst dachte ich, es wär wer vor dem Haus, ich bin mit ihm runter, weil wir eh noch eine Runde gehen mussten, aber da war nichts. Stattdessen streckte Othello seine Nase in den Wind und wuffte aufgebracht. Dabei war auf der ganzen Straße weit und breit niemand zu sehen. Da fährt um die Zeit ja nicht mal mehr eine Straßenbahn. Dazu dann dieses Leinengezerre in unbekannten Gegenden. In solchen Momenten denke ich immer an Trainerstunden... Aber die sind finanziell im Moment auf gar keinen Fall drin und für die HuSchu haben wir erst im Januar wieder Zeit. In vier Wochen stehe ich bis Ende Dezember wieder jeden Tag auf dem Weihnachtsmarkt... Er macht so viele Dinge echt großartig, er ist schon ein toller Hund. Bin mal gespannt, ob überhaupt irgendwann eine Zeit kommt, in der wir gar keine Baustellen mehr haben... :sad2: