Beiträge von Tinks

    Othello hatte ja eine Vorliebe für den blöden kleinen Kratzbaum, der neben der Wohnungstür stand. Hatte davon ja Bilder gemacht, er hat innerhalb von drei Tagen zwei Höhlen aus massivem Pressspan zerkaut, jeweils in Situationen, wo er nur kurz allein war. Bei der zweiten Höhle war ich nicht mal zwei Stunden weg und das Ding sah aus, als wär etwas darin explodiert. Da hab ich auch überlegt, einen neuen Kratzbaum zu kaufen und den mit Essig einzuschmieren, den Geruch findet er nämlich :ugly: Als er noch gaaanz klein war und mal was in die Küche ging, hab ich das immer mit Essigessenz abgerieben und ihn mal an so nem Essiglappen schnüffeln lassen. Das Gesicht hätte ich mal knipsen sollen :lachtot: Erst hat er alles verzogen, was er zur Verfügung hatte, dann ist er rückwärts gehüpft und hat geniest und sich geschüttelt :headbash: Allerdings wären die Katzen an so einen mit Essig beschmierten Kratzbaum auch nicht rangegangen. Der hätte dann unberührt von Hundezähnen und Katzenkrallen dekorativ dagestanden.
    Und als ich bei meinen Eltern war und mir eine heiße Zitrone gemacht hab, stand das unverbesserliche Hundetier erwartungsvoll neben mir. Immerhin hab ich ihm an der gleichen Arbeitsfläche jeden Tag sein Futter zubereitet. Ich dachte mir, zeigste dem Viech mal, was es da so unbedingt haben will, und hab ihm eine ausgepresste Zitronenhälfte hingehalten. Er hat EINMAL dran geleckt, seitdem geht er einen großen Schritt weg, wenn ich ihm so was hinhalte. Am lustigsten sind aber meine Kater bei Zitrusfrüchten. Wenn ich denen eine Mandarinenschale hinhalte, prügeln sie drauf ein, als wär das ein Feind :lachtot:

    Für besonders Kaubegeisterte hab ich noch einen Kong-Tipp: Trockenfutterbrocken mit etwas Reibekäse mischen, in den Kong füllen, etwa 40 Sekunden - 1 Minute in die Mikrowelle legen (bis der Käse geschmolzen ist). Nun warten, bis der Käse erkaltet ist, also richtig fest wird. Das ist wie Superkleber. Ich hab Othello mal so einen Kong gegeben. Nach SECHS Stunden hab ich ihm das Ding wieder abgenommen und musste den letzten TroFu-Käse-Brocken mit einer Gabel heraus pulen, er hat's nicht hingekriegt.

    Das mit diesen Mehrfachkarten hat mich in BO so geärgert. Ich hab gedacht, vielleicht find ich ja eine nette HuSchu, wo ich da mit Othello mal zweimal hingehen kann, während ich in der Stadt bin. Es soll ja HuSchus mit offenen Gruppen geben, zu denen man spontan dazustoßen kann :roll: Eine HuSchu hab ich auch gefunden, die eine Labbigruppe hatte, das las sich sehr spannend. Die Stunde kostete da 15 € (wie bei den anderen Bochumer HuSchus, die ich über Google gefunden habe, übrigens auch), aber man musste gleich eine Karte mit ich glaub 8 Besuchen kaufen. Also haben wir es gelassen, ich hab eigentlich nicht vor, mal 8 Wochen "Urlaub" bei meinen Eltern zu machen :roll:

    Ich hab grad mit Othello einen Hunde-IQ-Test gemacht und der Test behauptet, er sei genial. :hust: Manchmal bin ich anderer Meinung... Oder aber mein Hund ist so klug, dass er mich an der Nase rumführt :roll: Falls einer von euch Lust zu so einem Test hat, ich hab nen Thread draus gemacht:

    https://www.dogforum.de/iq-test-fur-hunde-t140287.html

    Am Sonntag hat ein guter Freund von mir mir eine Seite aus der Berliner Morgenpost mitgebracht, auf der ein Interview zum Thema Hundeintelligenz und darunter ein IQ-Test zu finden waren. Wie aussagekräftig dieser Test ist, sei jetzt mal dahin gestellt, ich hab ihn grad mal gemacht und fand es ganz witzig. Othello hat sich recht gut geschlagen, hat 46 Punkte erreicht.

    Vielleicht habt ihr ja Lust, den Test mit euren Hunden zu machen:


    1. Der Spaziergang-Test

    Suchen Sie sich eine Zeit aus, die nicht typisch ist zum Gassigehen. Gehen Sie sicher, dass Ihr Hund Sie sieht. Greifen Sie lautlos nach Jacke, Schlüssel und Leine, bleiben aber stehen und bewegen sich nicht Richtung Tür.

    - Hund geht zur Tür oder Ihnen: 5 Punkte
    - Gehen Sie zur Tür. Er auch: 4 Punkte
    - Sie öffnen die Tür. Er kommt: 3 Punkte
    - Irgendeine Reaktion: 2 Punkte
    - Keine Reaktion: 1 Punkt


    2. Die Leckerli-Suche

    Mit diesem Test überprüfen Sie die Fähigkeit Ihres Hundes, Probleme zu lösen. Zeigen Sie ihm ein Leckerli und lassen Sie ihn schnüffeln. Dann verstecken Sie das Futter unter einer Dose. Variante: Sie bedecken den Bissen mit einem Handtuch.

    Er holt sich den Köder
    - innerhalb von 15 Sekunden: 5 Punkte
    - 15 bis 30 Sekunden: 4 Punkte
    - 31 bis 59 Sekunden: 3 Punkte
    - ein bis zwei Minuten: 2 Punkte
    - Er gibt auf: 1 Punkt


    3. Der Möbel-Versuch
    Schicken Sie ihn aus dem Raum, verrücken Möbel oder stellen welche hinzu.

    - Er bemerkt innerhalb von 15 Sekunden die Veränderung und schnüffelt an den Möbeln: 5 Punkte
    - 15 bis 30 Sekunden: 4 Punkte
    - 31 bis 60 Sekunden: 3 Punkte
    - Der Hund bemerkt etwas, schnüffelt aber nicht: 2 Punkte
    - Eine Minute keine Reaktion: 1 Punkt


    4. Der Sozial-Versuch
    Setzen Sie sich Ihrem Hund gegenüber und suchen Sie seine Blicke. Nach drei Sekunden lächeln Sie ihn deutlich an.

    - Der Hund kommt wedelnd: 5 Punkte
    - Er kommt ohne Wedeln: 4 Punkte
    - Er bleibt, wo er ist: 3 Punkte
    - Er entfernt sich: 2 Punkte
    - Keine Reaktion: 1 Punkt


    5. Der Kurzzeitgedächtnis-Test

    Setzen Sie Ihren Hund in die Mitte des Raums, zeigen ihm eine Belohnung und legen diese demonstrativ in eine Ecke. Führen Sie den Hund hinaus und kehren nach 15 Sekunden zurück.

    - Er geht sofort zum Köder: 5 Punkte
    - Er schnüffelt in der richtigen Ecke und findet ihn: 4 Punkte
    - Er sucht unsystematisch, findet das Leckerli aber nach 45 Sekunden: 3 Punkte
    - Er hat nach 45 Sekunden immer noch nichts gefunden: 2 Punkte
    - Keine Reaktion: 1 Punkt


    6. Der Langzeitgedächtnis-Test

    Wie Test fünf. Legen Sie die Belohnung in eine andere Ecke des Raums und lassen Sie den Hund aber erst nach fünf Minuten ins Zimmer hinein.

    - Er geht direkt zum Leckerli: 5 Punkte
    - Er geht zuerst in die Ecke aus Test fünf, dann aber zur richtigen Stelle: 4 Punkte
    - Er schnüffelt die richtige Ecke ab und findet die Belohnung: 3 Punkte
    - Er findet das Leckerli innerhalb von 45 Sekunden: 2 Punkte
    - Nichts gefunden: 1 Punkt
    - Keine Reaktion: 0 Punkte


    7. Die Tisch-Übung

    Bauen Sie aus Gegenständen einen flachen Tisch, unter den der Hundekopf nicht passt. Darunter kommt ein Köder.

    - Er angelt sich den Köder mit der Pfote innerhalb von einer Minute: 5 Punkte
    - bis drei Minuten: 4 Punkte
    - Der Hund ist nach drei Minuten noch nicht ans Leckerli gekommen: 3 Punkte
    - Er schnüffelt nur und gibt nach zwei Versuchen auf: 2 Punkte
    - Keine Reaktion: 1 Punkt


    8. Der Verständnis-Versuch:

    Der Hund sitzt zwei Meter entfernt. Rufen Sie "Kühlschrank".

    - Er kommt auf Sie zu: 3 Punkte
    - Wenn er nicht kommt, rufen Sie "Kino". Er kommt: 2 Punkte
    - Falls nicht, rufen Sie ihn beim Namen. Er kommt: 5 Punkte
    - Wenn nicht, rufen Sie noch mal. Er kommt: 4 Punkte
    - Keine Reaktion: 1 Punkt


    9. Kommando-Training

    Bringen Sie Ihrem Hund einen neuen Befehl bei wie "Platz!", "Komm!", Bleib!". Ab dem sechsten Durchgang sollte er ihn verstanden haben.

    - Er schafft es: 5 Punkte
    - Er schafft es nach weiteren zehn Versuchen: 4 Punkte
    - Weitere zehn Übungen: 3 Punkte
    - Der Hund stellt sich vor Sie: 2 Punkte
    - Der Hund steht nur auf: 1 Punkt


    10. Der Tunnel-Parcours

    Bauen Sie aus Gegenständen einen engen Tunnel und setzen Sie Ihren Hund davor. Legen Sie einen Köder so weit hinein, dass er ihn mit der Pfote nicht erreichen kann.

    - Er umrundet den Tunnel innerhalb von 15 Sekunden: 5 Punkte
    - 16 bis 30 Sekunden: 4 Punkte
    - 31 bis 60 Sekunden: 3 Punkte
    - Innerhalb von drei Minuten: 2 Punkte
    - Er angelt mit der Pfote: 1 Punkt
    - Keine Reaktion: 0 Punkte


    Auswertung:

    44 Punkte oder mehr: Ihr Hund ist genial. Kaum fünf Prozent aller Hunde sind so schlau.

    38 bis 42: Ein herausragender Hund, ein perfekter Begleiter.

    32 bis 37: Ihr Hund ist überdurchschnittlich klug.

    20 bis 31: Durchschnittlich begabt - mal klug, mal vertrottelt.

    14 bis 19: Unterdurchschnittlich. Meistens damit beschäftigt, zu verstehen, was man von ihm will.

    8 bis 13: Grenzwertig. In einem gut strukturierten, nachsichtigen Umfeld mit seinem Herrchen kann er sich dennoch zurechtfinden.

    unter 8: Ihr Hund muss ein Afghanischer Windhund sein.


    Quelle: Berliner Morgenpost, Ausgabe von Sonntag, 6. November 2011

    Meiner hat immer sein Kauseil zur Verfügung. (Sollte ich mal eins als "Superspieli" in petto haben müssen, kaufe ich einfach ein neues, denn "frische" Sachen sind immer am allerspannendsten :D ) Wenn ich ihn allein lasse, kriegt er meistens was zum kauen, das kann so ein relativ weicher Dentastick sein oder ein einfacher Fleischstreifen, aber auch ein Rinderhautknochen oder, wenn ich wirklich mal länger weg bin, der Kong.
    Meiner kaut auch gerne auf irgendwas rum. Er hat es geschafft, einen Hausschlappen von einem guten Freund zu zerstören, da saßen wir direkt daneben - wir auf dem Sofa und er lag zu unseren Füßen :muede: Dann hat er die Lasche vom Hausschlappen meines besten Freundes angeknabbert, als er noch ein Welpe war. Und bei einer kleinen Balkongrillfeier im Sommer hab ich meine Ballerinas ausgezogen, unter den Stuhl geschoben, Othello lag da rum und kaute ein Loch rein. Da saß ich auch direkt daneben. Wenn ich aber weggehe und in meiner Wohnung fliegt ein Paar Chucks rum (diese schönen weichen zum Kauen einladenden Schuhe mit den hübschen laaaangen Schnürsenkeln), geht er da nicht dran. Dafür liegt er ständig irgendwo und kaut auf seinem Knotenseil. Vielleicht würde es deinem Hund helfen, wenn er eine ständige Alternative zum "klauen und zerstören" hätte. Bei uns ist es eben dieses Seil, was ja nicht heißt, dass er alles immer bekommt. Kong und Wubbas und Frisbee und Bälle und Dummys und und und hab ich ja immer noch in der besonderen Spielikiste unter Verschluss ;)

    Und wegen dem Handy, hast du eine Hundehaftpflicht? Ob die das übernehmen weiß ich leider nicht, aber ein Versuch kostet ja nichts und ich würde es zumindest mal versuchen.

    Sandschiffchen, ich hätte schon vor dem Angriff, also bei der bloßen Drohung, die Polizei gerufen. Uns hat hier mal keine 50 m von meiner Haustür entfernt so ein Idiot angemacht (ohne Hund), er wolle meinem Köter den Hals umdrehen. Ich hatte mein Handy nicht dabei, aber Nachbarn haben die Polizei gerufen.

    Dieses mit dem Halsband würgen hab ich auch schon mal gehört, aber a) musst du da erstmal rankommen und b) soll es Hunde geben, die erst dann loslassen, wenn sie schon blau angelaufen sind. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten würde. Meinen Hund schützen, auf jeden Fall, vielleicht würde ich auch vor lauter Panik mit meinem Hund auf dem Arm aus dem Stand auf ein Autodach springen, ich weiß es nicht. Und muss es hoffentlich auch nie herausfinden.
    Den Jungs mit ihrem SoKa würde ich mal das Ordnungsamt vorbei schicken...

    Ich hab grad wenig Zeit, deswegen kann ich nicht ausführlich schreiben, aber such doch mal hier im Forum nach "Balanceleine". Müsste entweder im Junghunde-Kummerkasten oder -Laberthread zu finden sein, da hab ich das mal beschrieben und Fotos dazu eingestellt. Hat uns an der Leine sehr viel weiter gebracht! :smile:

    Ich kenn mich mit den Aquaviechern so überhaupt null aus und war auch nicht dabei, als sie sie gekauft haben. Meine Schwester und mein Schwager haben die Bude voller Aquarien und haben sich immer in Zooläden beraten lassen. Wenn ich in den Baumarkt gehe und frage, ob der Dübel mit der Schraube meinen Küchenschrank samt Porzellanservice in der Rigipswand hält, werde ich auch eine entsprechende Antwort bekommen und will mich darauf verlassen können. Und wenn ich in den Zooladen gehe, wo sie Lebewesen verkaufen, will ich auch eine kompetente Antwort bekommen, wenn ich frage, ob dieses Tier in meinen Bedingungen leben kann. Natürlich macht man sich vorher schlau, was es alles gibt und wo man es herbekommt. Aber darf ich den, der mir etwas verkauft, nicht als kompetent und zuverlässig ansehen?
    Wenn ich unsere Züchterin gefragt hätte, ob der Hund auch gut im Keller leben kann und es ihm reicht, wenn ich ihm zweimal in der Woche die gesammelte Biotonne in einen Trog kippe, hätte sie mir auch keinen Hund verkauft...

    Krass, was alles in nem Zoogeschäft arbeiten darf... Meine Schwester hat neulich was erlebt, das war allerdings nicht bei einer Kette sondern in einem privaten Zooladen. Mein kleiner Neffe wollte unbedingt Krabben in seinem Aquarium haben und hat dafür sein ganzes Taschengeld zusammengekratzt. Sie sind in den Laden und haben sich beraten lassen, dann hat mein Neffe sich zwei Krabben ausgesucht und sie wurden ins Aquarium gesetzt. Am nächsten Tag waren sie beide tot, ertrunken. Meine Schwester war stinksauer und mein Neffe hat nur noch geheult, sie hat sich dann noch mal selbst schlau gemacht und musste erfahren, dass die Krabben gar nicht in einem Wasseraquarium leben können, sondern ein trockenes Aquarium brauchen mit einer Wasserschüssel drin, in der sie ab und zu mal baden können. Im selben Laden war man auch schon bereit, meiner Schwester 6 Fische für ihr 60 l-Aquarium zu verkaufen, die jeder mindestens 20 cm Körperlänge erreichen, wenn sie ausgewachsen sind. Um den Saftladen macht sie in Zukunft auch einen riesigen Bogen...
    Warum werden die Mitarbeiter in solchen Läden denn nicht entsprechend geschult? Ist das zu teuer? Wenn ich in einen Angelladen gehe, werde ich da auch vernünftig beraten und jeder Barista muss eine "Kaffeeschulung" mitmachen, bevor er das Zeug verkaufen darf.

    Zum Glück waren in den Zooläden, in denen ich bisher war, alle Mitarbeiter sehr freundlich und kompetent. Gerade mit der hier angesprochenen Kette habe ich nur super Erfahrungen gemacht.

    Also Bawa, vor weg mal würde ich mir wegen so was nicht den Tag vermiesen lassen. Idioten gibt es überall. Mir hat auch mal einer gesagt, mein Hund wär total sch*** erzogen, da war Othello grad mal 8 oder 9 Monate alt und der Typ pampte mich total unverschämt an. Er hatte einen Hund bei sich und Othello wollte den begrüßen, in seiner jugendlichen Neugier hat er mich einfach ausgeblendet. Also hab ich dem Kerl gesagt, dass mein Hund jung ist, er erzogener ist als er selbst und er sein dummes Maul halten soll. Wer mich anpampt, wird zurück angepampt ;) Am allermeisten Ahnung davon, ob ich mit meinem Hund zurecht komme oder nicht, habe ich selbst. Wenn er mir dann doch mal auf der Nase rumtanzt und Blödsinn macht, entschuldige ich mich bei allen Beteiligten und ziehe für mich den Schluss daraus, für solche Situationen besser mit Othello üben zu müssen, damit so etwas nicht noch mal passiert.
    Allerdings, und versteh das bitte nicht als Angriff, erweckst du mit deinen Posts hier oft den Eindruck, wirklich Probleme mit deinem großen Hund zu haben. Du gehst in die Hundeschule, das ist gut so, du arbeitest mit deinem Hund. Trotzdem frage ich mich, ob du nicht überfordert bist mit ihm. Du möchtest mit deinem Hund deinen Ruf und dein Selbstbewusstsein aufpolieren, ich frage mich, ob ein Hund dafür das geeignete Mittel zum Zweck ist. Du wünschst dir einen Begleiter und willst etwas richtig machen, dafür Anerkennung bekommen. Das kann sicher jeder nachvollziehen. Zudem können Tiere für die Psyche sehr wertvoll sein, das sehe ich jedes Mal, wenn Othello und ich bei uns im Café arbeiten und die zum Teil psychisch angeschlagenen Menschen sich so sehr über ihn freuen. Aber bevor ein Tier und besonders ein Hund einen heilsamen Effekt auf die eigene Psyche haben kann, ist viel Arbeit nötig. Einen Hund zu erziehen ist kein Kinderspiel, auch, wenn es dem einen leichter fallen mag als dem anderen. Der eine Hund ist vielleicht super einfach zu erziehen, der andere macht es seinem Besitzer schwer. Und wenn man Schwierigkeiten hat, dann holt man sich Hilfe und arbeitet weiter daran. Das tust du ja und das finde ich gut. Du solltest dich bloß einfach auf die Baustellen konzentrieren und gezielt daran arbeiten, auf einem Kurs bleiben. Und alle, die mit deinem Hund zu tun haben, müssen deinen Kurs mitfahren. Mein bester Freund hütet Othello öfter und ich habe ihm von Anfang an gesagt, welche Befehle ich benutze, wie ich den Hund belohne und wann und was auf alle Fälle zu unterlassen ist. Als wir in der Hundeschule anfingen, habe ich ihm gezeigt, wie die Balanceleine funktioniert und ihm gesagt, dass die nun zu benutzen ist, egal, ob man 5 Minuten raus geht oder 3 Stunden, die Balanceleine bleibt dran, es wird kein Ziehen nach vorn zugelassen, ob nun vor ihrer Nase ein Futterlaster umkippt und seine Ladung auf die Straße ergießt oder eine lustige Hunderunde 5 m entfernt gemeinsam tobt, der Hund hat niemals nicht zu ziehen und wird mit der Balanceleine korrigiert. Nur so haben wir es geschafft, dass Othello mittlerweile (meistens) anständig an der Leine läuft.
    Lass dich nicht von Rückschlägen verunsichern, bleib einfach dran. Aber bleib bei einer Methode, sonst verwirrst du dich und deinen Hund gleich mit.
    Wenn du einen guten Kontakt zum Nachbarn hast, würde ich mich von seiner "Ansage" auch nicht so kränken lassen. Ich könnte mir vorstellen, dass er es nur gut meint. Du hast keinen Dackel an der Leine, sondern ein riesiges Kaliber von einem Hund, den du im Notfall halten können musst. Du wirst gerade mit einem großen (schwarzen) Hund öfter Situationen erleben, in denen Menschen Angst vor deinem Hund haben. Dann muss er hören und bei dir bleiben, wenn du es sagst. Darüber ist dein Nachbar besorgt. Nimm dir seinen Rat zu Herzen und arbeite weiter mit deinem Hund, anstatt dich selbst zu bemitleiden, wie gemein alle zu dir sind. Arbeite weiter an dir und Beyley und dann werdet ihr sicherlich ein gutes Team werden.
    Im übrigen hat dein Nachbar schon Recht, dass er die Polizei rufen dürfte. Wenn so ein Tier in eine Wohnung eindringt und die Bewohner sich bedroht fühlen, dürfen sie die Polizei rufen und dann kannst du auch Ärger kriegen. In Berlin ist es zum Beispiel auch vorgeschrieben, dass Hunde in Treppenhäusern an der Leine zu führen sind. Lasse ich Othello also ohne Leine hier durch den Hausflur laufen und es passiert etwas, dann kann das für mich teuer werden.
    Lass dich nicht entmutigen und heb dir die Schokolade lieber auf fürs Feiern zwischendurch, wenn mit dem Hund mal was ganz toll geklappt hat :smile:

    Ja, so was freut mich von Menschen, die uns öfter sehen noch viel mehr als von solchen, die uns nur einmal kurz auf der Straße begegnen und dann nie wieder. Die sehen ja nur einen Ausschnitt, meine Kollegen bekommen noch ein bisschen mehr mit. Genauso ein Freund von mir, wir saßen im Café am Tisch und ich rief Othello, der draußen war, rein. Der kam direkt und mein Kumpel dann mit einem völlig erstaunten Blick: "Seit wann hört der Hund denn?" :hust:
    Ich merke auch, dass unsere Baustellen kleiner werden und sich dafür neue auftun. Andere Hunde sind auch immer noch so eine Sache. Ich denk da immer an diese Serie über den Blindenhund Dolph, war glaub ich bei Hund Katze Maus oder so, jedenfalls auf VOX. Der wollte mit 9 Monaten zu JEDEM Hund hin und mit 18 Monaten lief er locker an allen vorbei und interessierte sich für nichts mehr. Leider haben sie nur die Ergebnisse gezeigt und nicht das Training :muede:
    Und ich arbeite da ja schon mit Othello dran, seit ich ihn habe. An der Leine gibt es keinen Hundekontakt, Punkt aus. Leider machen einem andere immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Neulich wieder, Othello an der Leine, kommt uns ein Teenie mit einem Welpen entgegen, Welpe ohne Leine. Ich dann gleich Othello abgelenkt, das klappte auch gut genug, dass er nicht nach vorn gerast ist, sondern bei mir blieb und ich bin stehen geblieben, als ich gesehen hab, dass der Junge seinen Hund sitzen lässt. Ich dachte, super, der leint den jetzt an. Pustekuchen, Welpe sitzt, kriegt einen Keks und wird zu uns geschickt :muede: Solche Leute schauen dich auch immer so verständnislos an, wenn du dann einen Bogen läufst und deinen Hund mit einem strengen "Weiter!" dran vorbei zerrst. Aber ich will auch keine Grundsatzdiskussionen mit jedem Passanten anfangen, dann käme ich ja nie irgendwo an :roll: Aber auch hier muss ich sagen, dass es Fortschritte gibt und Othello zumindest leichter ansprechbar ist, wenn er einen anderen Hund sieht.