Beiträge von Laurentide

    HD (Hüftgelenksdysplasie)
    ED (Ellenbogengelenksdysplasie)
    PRA (Progressive Retinaatrophie)
    Epilepsie
    EIC (Ecercised induced collaps)
    MH (Maligne Hypertermie)
    DM (Degenerative Myelopathie)

    Auf PRA, EIC, MH und DM kann man inzwischen per Gentest untersuchen und das somit sicher ausschließen. Bleiben als "echtes" Problem halt die Gelenkerkrankungen (HD/ED), wobei man da mit der Röntgerei schon viel erreicht hat und wohl als schwerwiegendstes Thema die Epilepsie.

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    Da ich eben wirklich noch ein Neuling bin tut es mir jetzt schon leid, wenn ich nervige Fragen stelle oder Sachen frage, die man eigentlich wissen sollte...


    Ach Quatsch. Lieber vorher fragen, als hinterher auf die Nase fallen. Und du weißt ja "es gibt keine dummen Fragen, es gibt nur dumme Antworten" :smile:

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    Was ist das Risiko, wenn ich mir einen Hund zulege von einer Züchterin, die keinem Verein angehört?


    Oh je, das ist ein seitenfüllendes Thema und jeder hat dazu seine eigene Meinung. Ich sehe insbesondere folgende Risiken:
    1. Die Gesundheitsuntersuchungen wurden vermutlich nicht von einem zentralen Gutachter des Verbands gemacht, sondern vom Tierarzt um die Ecke. Und der hat zum einen das Problem, dass er vermutlich nicht gerade ein Spezialist für HD/ED Auswertungen ist und zum anderen den Hundebesitzer nicht als Kunden verlieren will ... und das würde er wahrscheinlich, wenn er dem Hund eine schlechte Hüfte attestiert. Insofern sind so geröngte Hunde fast immer "HD frei" das hat blos leider überhaupt nichts zu sagen.
    2. Über die Elterntiere hinaus gibt es meistens nur wenig bis gar keine Infos. Bei HD kann es z.B. sein, dass der ganze Wurf schwerste HD hat und einer ist aus unerfindlichen Gründen HD frei. Wenn dieser eine Hund jetzt in die Zucht kommt, wird er mit ziemlicher Sicherheit trotzdem HD vererben und ich würde nie und nimmer einen Welpen davon nehmen. Blos wenn ich die Elterntiere und Geschwister der Zuchthündin und des Deckrüden nicht kenne, wie will ich sowas dann wissen???
    3. Jetzt mal abgesehen von den Gesundheitsergebnissen, werden auch andere wichtige Dinge wie Wesen und Arbeitseigenschaften nicht überprüft. Und erst das macht einen Labrador wirklich zu einem Labrador.
    4. Es gibt keinen Deckschein und keine Wurfabnahme. Theoretisch muss der dir vorgestellte Deckrüde gar nicht der Vater sein und theoretisch können bei einem kleinen Wurf auch einfach noch ein paar gleichaltrige Welpen aus Polen oder sonstwoher zugekauft werden und dir als Welpen aus diesem Wurf untergejubelt werden. Immer wieder liest man von Leuten die z.B. "privat" einen schwarzen Labradorwelpen von zwei braunen Elterntieren gekauft haben, obwohl das genetisch gar nicht möglich ist.

    Das lässt sich endlos lange fortsetzen, aber ist wohl mal so das wichtigste. Schau dich doch mal auf der Homepage des DRC um, da gibt es viele Hinweise in Sachen Welpenkauf und in der Hundedatenbank kann man auch stundenlang stöbern.

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    Kann man trotzdem irgendwie sicher gehen, dass mir den Welpen alles in Ordnung ist, oder muss man dafür sehr erfahren sein oder geht das gar nicht?


    Meiner Meinung nach nein. Ist es schon mit tollen Datenbanken schwierig genug.

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    wenn ich dann sicher gehen will, dass die Welpen keine Krankheiten haben, ist es dann sinnvoller sowohl die Mutter als auch den Deckrüden und die Kleinen zu untersuchen,


    Sichergehen, dass die Welpen keine Krankheiten haben, kann man nie. Es ist schließlich ein Lebewesen und die Natur macht auch dem besten Züchter mal einen Strich durch die Rechnung. Aber man kann das Risiko drastisch reduzieren, wenn man die Zuchthunde konsequent untersucht und auf bestimmte Gesundheitsmerkmale hin selektiert.

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    oder reicht es, wenn die Züchterin einem Verein angehört?


    Wenn die Züchterin dem DRC oder LCD angehört, ist sie sowieso gezwungen die notwendigen Untersuchungen bei Zuchthündin und Deckrüde zu machen. Hier kann man die entsprechenden Zuchtordnungen nachlesen:
    http://www.drc.de/sites/dev.drc.…/zolab.2013.pdf
    http://www.labrador.de/zuchtordnung_neu.html

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    Und was, wenn die Züchterin keinem Verein angehört?


    Ich würde die Finger davon lassen, aber das muss jeder selbst entscheiden.

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    bis jetzt weiß ich, dass die Welpen von Anfang an tierärztlich behandelt werden, d.h. die werden geimpft (ich weiß leider nicht, was alles geimpft wird, da muss ich nochmal nachfragen - welche Impfungen sollten denn dabei sein?)

    Tja beim Impfen scheiden sich die Geister. Üblicherweise sollte der Welpe gegen Parvovirose, Leptospirose, Staupe und H.c.c. geimpft sein. Viele impfen zusätzlich noch gegen Zwingerhusten.

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    die Mutter wurde auf HD, ED, PL und PRA untersucht und ist frei. - bedeutet das, dass die Kleinen auch frei sind oder müssen sie auch untersucht werden?


    HD, ED und PL werden polygen vererbt, d.h. auch wenn beide Elterntiere frei sind, können die Nachkommen erkranken. Deswegen sollte man seinen Hund so im Alter von 1-2 Jahren röntgen lassen. Das ist nicht nur für einen selbst wichtig, sondern auch für den Züchter, der dann sieht wie sich die Elterntiere vererbt haben.
    Wichtiger als das einzelne Ergebnis des Elterntiers ist bei diesen Krankheiten der Zuchtwert (ZW), da hier auch die Ergebnisse der schon vorhandenen Nachkommen und der nächsten Verwandten einfließen. Der ZW sollte möglichst unter 100 liegen.

    PRA ist eine rezessiv vererbte Krankheit. D.h. wenn die Mutter frei ist, ist dein Welpe entweder auch frei oder Träger, je nach dem wie es beim Rüden aussieht. Er kann also nicht an PRA erkranken.

    Und von als allererstes würde ich darauf achten, dass der Züchter dem DRC oder LCD angehört und dort vielleicht auch nicht gerade nur so die Mindestanforderungen erfüllt.

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    spez. jagdliche LZ ist aber was anderes als Field Trail oder Arbeitslinie.
    Spez. jagdliche LZ sagt ja nur aus, dass sowohl Eltern als auch Großeltern jagdlich geführt wurden bzw. gewisse jagdliche Prüfungen haben. Manchmal reicht dafür ja auch die JP/R, das ist ne reine Anlagenprüfung.

    Die JP/R reicht nicht für die jagdliche Leistungszucht, es muss schon mindestens die BLP sein. Evt. hast du das mit der neuen Regelung verwechselt, dass Hunde mit JP/R auf Ausstellungen jetzt "Gebrauchshundeklasse" starten dürfen? Die anerkannten Prüfungen für (spezielle) jagdliche Leistungszucht kann man hier nachlesen:
    http://www.drc.de/sites/dev.drc.…oadd.2013_2.pdf

    Ich würde auch zu einem arbeitsfreudigen Hund aus Standardlinien raten.
    Verzeih den Vergleich, aber einen FT-Labrador für ein bisschen hobbymäßiges Dummywerfen zu kaufen ist ein bisschen so als legt man sich einen Rennwagen zu um die Kinder zweimal die Woche in den Kindergarten zu fahren. Kann man machen, aber evt. hätte man es mit was passenderem einfacher.

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    Aber ich habe des öfteren gelesen das diese Rasse genetisch am Ende sein soll. Stimmt das wirklich? Sind die Hunde alle schon so krank? Das wäre wirklich mehr als traurig...


    Ich wage zu behaupten, dass die Toller insgesamt eine sehr gesunde Rasse sind. Leider wurde die Rasse 2010 Gegenstand einer Rufmordkampange, die von einer einzelnen Person ausging und wohl ihresgleichen sucht.
    Wer sich für die Geschichte interessiert, kann die Abläufe hier nochmal ganz gut nachlesen:
    http://micmac-tollers.de/bilder/Historie.pdf

    Ich habe den Hundeführerschein des BHV gemacht als mein Hund so 1,5 Jahre alt war. Ich fand die Prüfung anspruchsvoll, aber es wurde nichts gefordert, was ich von meinem freilaufenden Hund nicht auch erwarten würde. Damals haben wir noch in Hannovers Innenstadt gewohnt und ein guter Grundgehorsam war bei der hohen Hunde- und Menschendichte einfach dringend notwendig. Für Hunde, die in solchen Situationen unterwegs sind, finde ich den Hundeführerschein richtig und wichtig.
    Heute wohnen wir auf dem Land, an der Leine läuft mein Hund nie, Menschen und Hunde treffen wir auch so gut wie keine. Hier von jedem Hund einen Hundeführerschein zu fordern fände ich mehr als übertrieben.

    Eine pauschaule Regelung finde ich daher schwierig. Ich musste mit meinem Hund schon arbeiten, aber es war alles absolut im Bereich des machbaren. Etwas kritisch fand ich als ich meinen Hund ablegen musste, ca. 30 Meter weggehen sollte und die Richterin dann mit den restlichen Hunden aus der Gruppe nur wenige Meter entfernt Ball gespielt hat. Die Situation habe ich so in der Prüfungsordnung nicht gelesen und fand es für einen recht jungen Hund doch anspruchsvoll. Umso stolzer war ich natürlich, als Laurin schön brav liegen geblieben ist.

    Ich glaube du willst zuviel auf einmal.
    Ich würde entweder das Pfiff + Platz direkt bei dir üben und erst wenn das richtig sitzt die Distanz steigern.
    Oder wie oben beschrieben erstmal Pfiff + Distanz beibehalten und erst wenn dass richtig sitzt das Platz dazunehmen.

    Alle drei Faktoren auf einmal scheinen deinen Hund nur zu verwirren. Insbesondere, da er ja Pfiff + Kommen auch gerade lernt.

    Ich hab die Pfiffe so besetzt: Doppelpfiff = Komm; Einzelpfiff = Platz (bzw. bei mir ist es Sitz) und Triller = Such.