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ich habe den M/Z nicht da, leider. Wäre sehr nett, wenn Du den Wert für meine Hündin raussuchen könntest! Sie ist kurzhaarig (Dobermann), recht aktiv, leicht stressbar
M/Z gibt eine Fütterungsempfehlung für alle Hunde von 5g verdauliches Rohprotein pro kg Stoffwechselgewicht an. Das Stoffwechselgewicht ist das Körpergewicht hoch 0,75, das kann man über einen Potenzrechner im Netz kalkulieren ("Potenzrechner" googeln).
Details dazu, auch aus M/Z:
-- Es handelt sich um einen Schätzwert, wurde selber sozusagen nicht ermittelt, sondern er beträgt einfach das Doppelte des Wertes, der in (wohl grausamen) Laborversuchen ermittelt wurde, als sie untersuchten, wieviel Protein als absoluter Mindestbedarf nötig sei.
-- Der Wert ist keine Höchstgrenze, die Höchstgrenze beträgt laut M/Z nochmal das Doppelte. (Kleine Hunde 7g Protein/kg normales Körpergewicht, mittlere Hunde 5g/kg, große 4g/kg.) Wobei auch M/Z einräumt, dass es trotz mancher Quelle keine gesicherten Hinweise auf Organschädigungen gibt, wenn über diese Grenze hinaus gefüttert wird -- es sei denn, es werden mehr "qualitativ minderwertige" Proteinquellen gefüttert, das führt zu Problemen. Dazu gehören z.B. Lunge, Luftröhre, Sehnen, Euter, Milz, Geflügelkarkassen, Ochsenziemer.
Pansen/Blättermagen gehören entegegen manchem DF-Beitrag ausdrücklich nicht in diese minderwertige Kategorie.
-- Er gilt auch nur in Zusammenhang mit einem gewissen Protein:Energie-Verhältnis im Futter. Ist weniger Energie im Futter, wird laut M/Z ein Teil des Proteins zur Energiegewinnung herangezogen, was zwei Nachteile hat: Das Protein steht nicht mehr ganz zu seinem eigentlichen Zweck zur Verfügung; und er lässt sich nur umständlich vom Körper zur Energiegewinnung verstoffwechseln, stellt im Vergleich zu reinen Energiequellen eine Belastung für den Körper dar.
Das Verhältnis wird von M/Z wieder mit einem Pauschalwert für (fast) alle Hunde angegeben: 10g verdauliches Rohprotein pro Megajoule.
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Fleisch gibt es hauptsächlich vom Tierhotel, das finde ich recht mager. Aktuell Rindfleisch-Pansen-Mix, Putenunterschenkel (ohne Knochen, die beine ich aus), Hähnchenfleisch gewolft und Entenherzen gewolft. Normalerweise bestelle ich auch Rinderherz mit Fettkranz in Stücken, das war diesmal aber aus.Regelmäßig gibt es auch Hackfleisch vom türkischen Fleischer, das ist Rinderhack mit (viel) Lammfett, ich denke, da passt die Definition "fettes Fleisch".
Mit 20g ist der vRp-Wert bestimmt zu hoch angesetzt.
Für Pansen betragen die meisten Analysewerte zwischen 11 und 15g/100g, das verdauliche Anteil ist nochmal ein bisschen (0,5-1%) weniger. Pansen ist normalerweise fettreich, im Schnitt so um die 15%. Für Putenbeine müssten die 20g hinkommen. Entenherzen hm...Hühnerherzen haben laut einer Analyse, die ich mal aus einem anderen Forum bekam, ca. 17g Protein, vRp wohl minimal weniger. Rinderherz hat laut M/Z 16,7g vRp. "Hähnchenfleisch gewolft" -- ist das auch vom TH? Wenn ja, sind wahrscheinlich Knochen drin, oder?
Für alles aus der Metzgertheke bekommst du Gesamtproteinwerte bei http://www.naehrwertrechner.de, viel umfangreicher aber auf englisch ist http://www.nal.usda.gov/fnic/foodcomp/search/
Ach und:
Das sind alles Infos von M/Z sowie diverse Analysquellen. Ich persönlich halte von dem Rechenansatz wenig und füttere nicht danach. Mich überzeugt es z.B. nicht, dass ein bestimmter Wert pro kg Hund bei gleichzeitig einem bestimmten Protein:Energie-Verhältnis für alle Hunde hinkommen kann. Ich weiß mit Sicherheit, dass die Werte auf meine leichtfüttrige Ginger nicht anwendbar sind.
Ich habe mich aber über diesen Ansatz informiert, bevor ich ihn für mich / meine Hunde ablehnte und finde es generell wichtig, eine Ahnung von einer Sache zu haben, bevor man sie kritisiert.
Das betrifft auch die "Antibarfer" (wobei ich da die Mehrzahl eigentlich nur der Höflichkeit wegen benutze). Wenn die hierzulande bekannteste Barfautorin immer wieder betont, das Futter sollte einen hohen Anteil an Fett enthalten, ist es schlichtweg absurd zu behaupten, "die Barfer" würden der Energieversorgung keine Beachtung schenken. Zur Erinnerung aus der Barfbroschüre:
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Hier ist zu beachten, dass nicht nur mageres Fleisch gefüttert wird, sondern Fleisch mit einem ordentlichen Anteil Fett (15-25%). Bei der Rohernährung ist Fett der primäre Energielieferant.
Es kann auch lehrreich sein auszurechnen, wieviel Protein und wieviel Phosphor bei einer getreidereichen, fettgemäßigten Ration zusammenkommen (die Fleischsorten hat Samojana schon angegeben, die sind alles andere als fettreich) und die Werte mit der gleichen Menge Kalorien in einer Fütterung nach Swanie Simons Beispielfutterplan zu vergleichen.
-- Nicht, dass es sich um ein Wettbewerb handelt, im Gegenteil, ich finde es immer wieder interessant über andere Fütterungsansätze zu lesen und kann mir auch vorstellen, das eine oder andere für die Fütterung der eigenen Hunde mitzunehmen. Ich kann es nur nicht haben, wenn eine bestimmte Fütterungsart so vehement und so grundlos verteufelt wird.
So und nu muss ich außer Landes, bin also eine Zeit lang nicht mehr online. Interest, ich hoffe, ich hab was für Euch Nützliches beigetragen! Letztendlich teile ich die Meinung der meisten anderen hier, dass es viele verschiedene Wege gibt, einen Hund gesund zu ernähren, also mach dir nicht zuviel Stress, OK? 
Liebe Grüße
Kay