Beiträge von geordie

    Das Trockenzeugs liefert massenweise Kalorien, von den Proteinen gar nicht zu reden. Bei täglich Dörrfleisch, Trockenfisch und Kaurollen ist es kein Wunder, dass kein Platz mehr für was Gescheites im Napf bleibt.

    Du musst das Ganze umdrehen: Trockenkauzeugs bis auf 1 Stück pro Woche streichen, als Leckerli gemäßigte Mengen Trockenlunge (gibts in Leckerligröße und guter Qualität bei kausnack.de), und vor allem eine gescheite Zusammensetzung bzw. Abwechslung im Napf.

    Ich bin nicht generell für eine professionelle Ernährungsberatung, in dem Fall wäre es aber wirklich keine schlechte Idee. Es geht ja inzwischen darum, festgefahrene Gewohnheiten dringend zu ändern, da kannst du jemand gebrauchen, der dir unter die Arme greift.

    Liebe Grüße
    Kay

    Zitat

    Also resultiert deine Fütterung aus "Austesten" (sensibler Hund), Nachvollziehbarkeit (Beute-Modell wars, oder?) und diverser Lektüre?


    Jepp, so isses :smile:

    Liebe Grüße
    Kay

    P.S. Plus ein Quentchen einfache Tradition aus der Heimat (dort wird seit eh und je Pansen als tolles Futtermittel angesehen).

    Zitat

    Die Beutetiere des Wolfes bestehen aus sehr wenig Fett.


    Ich kenne unterschiedliche Zahlen, die reichen von ca. 12% bis ca. 25%. Es kommt halt auch darauf an, welche Teile vom Tier gefressen und welche liegen gelassen werden. Es ist bekannt, dass als Erstes der Bauchraum gerissen wird, da lagert viel Fett um die Organe herum, was wir Menschen ja selten zu sehen bekommen. Bei Lachs ist bekannt, dass Wölfe sehr gern nur die Köpfe fressen -- aus welchen Gründen auch immer, aber zufälligerweise steckt im Kopf das meiste Fett. Und so weiter... wer weiß*. Ich halte es selber so, dass ich eine breite Palette von mager bis sehr fett füttere und denke, das kommt so hin*.

    *Ich weiß, mit einer derartigen Ausdrucksweise mache mich angreifbar -- ich halte es aber für einen großen Trugschluss, zu denken, konkrete Pauschalzahlen irgendeiner Art würden Sicherheit bringen. Imho gibt es die ultimative Sicherheit nicht.

    Und nochmal: Hätte ich einen Hund, der Riesenmengen an durchwachsenem Tierischem zu brauchen scheint, würde ich Kohlenhydratreiches austesten, bei Verträglichkeit würde ich KH auch dauerhaft zufüttern. Der Unterschied zwischen uns in der KH-Frage ist nur der, dass ich generell keinen Anlass für KH sehe, wenn nicht dieser oder ein anderer spezieller Grund vorliegt. Diese Einstellung scheint auch in Barferforen nicht ganz selten zu sein, wenn nicht ganz so häufig wie die Zahl der Barfer, die regelmäßig Kohlenhydratreiches mitfüttern.

    Es ist mir ein völliges Rätsel, wie man aus der "KH oder nicht"-Frage eine Keule machen kann, mit der man Andersdenkende schlägt. Das passiert freilich auch von Rohfütterseite aus, nur Gsd meist anderswo und nicht generell im deutschsprachigen Raum. Ich fand immer die feindlich verhärteten Fronten zwischen Prey Modell-Fütterern und Barfern und Selbstkochern auf englischsprachigen Internetseiten extrem schade und war bisher immer zufrieden und erleichtert, mich als Engländerin lieber in deutschen Foren austauschen zu können. Es wäre sehr schade, wenn der Ton und der Umgang auch hier sich an angelsächsiche Verhältnisse angleichen würden, das braucht doch keiner von uns.

    Ein toleranteres 2013 wünschend,
    Kay

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    Ich fänds halt interessant, woher man seine Informationen bezieht, wenn man bestimmte Quellen anzweifelt. ;)


    Du, da herrscht etwas Verwirrung.

    Ich habe Hummels Aussage, dass (sinngemäß) Kohlenhydratreiches in der Fütterung notwendig sei, hinterfragt. Eine Quelle hat sie nicht angegeben.

    Die Quelle für das Gegenteil -- dass Kohlenhydrate keine notwendigen Nahrungsbestandteile sind -- ist Meyer/Zentek, Ernährung des Hundes. Grundlagen - Fütterung - Diätetik, S.50 (ist die gleiche Seite in den beiden neuesten Auflagen).


    Liebe Grüße,
    Kay

    Zitat

    Eine Ernährung ohne KH basiert auf einer Diät, die nur Eiweiß und Fett enthält. Das hast du bei deinem Hinweis vergessen zu erwähnen.


    Vergessen zu erwähnen? Weil ich hier Leute hinters Licht führen will? So als Mitglied einer lügnerischen Verschwörung -- oder gar Sekte?

    Zitat

    Ich hab vor allem eines gelernt: Finger und Pfoten weg von radikalen Futterexperimenten.


    Und ich habe gelernt: Vorsicht bei Hetzkampagnen.


    Zitat

    Nö, geordie ;) , nicht gezielte Fehlinformation. Ich würde eher sagen: Ideologiefrei. Endlich. Hat lange gedauert.


    Mit "gezielt" habe ich mich auf das Stimmungmachen gegen Barfer bezogen.


    Zitat

    Was bitte war an dem, was ich zitiert hab - auf das sich meine Aussage bezogen hat - bitte wahr?!


    Du hast dich nicht nur auf das Zitierte bezogen, sondern auf Barfer allgemein:

    Zitat

    typische Barf-Bibeln


    und

    Zitat

    die übliche Fehl-Information von der Barf Fraktion


    Da bin ich als Barfer mit angesprochen. Verbreite ich auch Fehlinformationen? Ich schließe nicht aus, dass das mal vorkommt, keiner ist hier perfekt. Wohlgemerkt keiner. Es hinterlässt bei mir einen üblen Nachgeschmack, wie hier Stimmung gegen Barfer gemacht wird.


    Zitat

    Klar kann man den Energiebedarf auch nur über Fett decken. Nur welcher Hund verträgt das denn noch???


    Zum Beispiel meine beiden, aus verschiedenen Gründen. Geordie dreht bei KH-Reichem extrem auf, Ginger kommt mit sehr wenigen Kalorien zurecht. Hat wohl damit zu tun, dass sie kastriert ist und Gelenkprobleme hat -- alles keine Seltenheiten.

    Und nochmal: Ich habe pauschal gar nichts gegen Kohlenhydrate in der Hundeernährung. Es kommt wie so oft auf den Hund an, was er in welchen Mengen am Besten verträgt und gebrauchen kann. Ich habe sehr wohl was dagegen, wenn kohlenhydratreiche Lebensmittel für alle Hunde als nötig dargelegt werden -- weil das schlicht und einfach nicht stimmt.


    lilactime
    Ich schätze, ich habe einen ähnlichen Prozess durchgemacht wie viele andere hier auch. Ich hatte einen futtersensiblen Hund, bei dem es immer wieder Probleme gab, bis hin zu Nächten am Tropf wegen Durchfalls. Zuerst strikt nur Fertigfutter und auf die Tierklinik gehört. Dann durch eine andere Tierärztin aufs Selberkochen gekommen, die Probleme wurden deutlich besser. Dann, auf der Suche nach Rezepten, im Internet aufs Rohfüttern gestoßen, zuerst über die Raw Meaty Bones-Seiten (auch eine tierärztliche Quelle). Da erst waren alle Unverträglichkeiten weg. Dann deutsche Bücher bestellt, von S.Simon bis hin zu Meyer/Zentek. Im Laufe der Zeit die Fütterung den neuen Infos und natürlich den Hunden angepasst.

    Das Internet war für mich enorm wichtig, auch z.B. 1-2 Links, die Samojana reingesetzt hat -- wobei man selbstverständlich da Vorsicht walten lassen muss, aber das fällt, finde ich, bei Internetseiten schon von vornerein leichter, ich bin da von Natur aus viel kritischer eingestellt, als wenn ich Bücher lese (ja, ich weiß, das das eigentlich unsinnig ist).


    Liebe Grüße,
    Kay

    Zitat

    Da scheint die übliche Fehl-Information von der Barf Fraktion gelandet zu sein ;)


    Autsch :sad2:

    Leider oder zum Glück sind wir Barfer nicht allein, wenn es um die Verbreitung von Fehlinformationen geht.

    Zu den Kohlenhydraten:

    Zitat

    Hunde brauchen Kohlenhydrate als Energiequelle.


    Worauf beziehst du dich da? Kohlenhydrate sind selbst für Meyer/Zentek "keine essenziellen Nahrungsbestandteile". Schau mal auf S.50 nach. Eine Ausnahme sehen sie bei trächtigen/stillenden Hündinnen mit knapper Proteinfütterung, aber darum gehts hier wohl eher nicht.

    Zu Meyer/Zentek und anderen Quellen der "bedarfsgerechten" Fütterung:
    Es fällt mir immer wieder schwer zu verstehen, warum Laborversuche an Hunden gepaart mit Analysen von ein paar herausgewählten Futtermittelkomponenten so gern als Grundlage fürs Barfen genommen werden. Hier im Thread scheint es sogar so, als würden einige Leute diese Art der Informationen überhaupt als einzige gesicherte Quelle für die Hundefütterung ansehen.

    Dass man dieser Meinung ist, ist völlig in Ordnung. Was überhaupt nicht geht, ist, wenn gezielt Stimmung gegen Andersdenkende gemacht wird.

    LG, Kay

    Bei "2% Fleisch" gehe ich nicht davon aus, dass der Energiebedarf gar nicht oder hauptsächlich durch Proteine gedeckt wird. Wenn ich diesen Verdacht hege, frage ich einfach nach, was für Tierteile gefüttert werden oder wie fett das Fleisch sei. Wenn es nicht hauptsächlich Mageres ist, sondern eher fettreich, dann regelt man den "Energiebedarf" automatisch mit.

    Prinzipiell finde ich die Frage nach dem Energiebedarf (genauso wie nach dem Proteinbedarf, dem Kalziumbedarf usw.) beim Barfen irreführend. Sie entstammt ja einer Denkweise, in der man die Futterbestandteile nicht als Beutetierteile sieht, sondern als klinisch reduzierte Nährstoffanteile. Das ist ja auch ein möglicher Ansatz, er hat nur m.E. herzlich wenig mit Barfen zu tun.

    Liebe Grüße
    Kay