Beiträge von geordie

    Liebe Cerridwen,


    es ging nicht um andere genauso gute/schlechte Futtersorten, sondern darum, ob du als Ernährungsberaterin Aldifutter empfehlen würdest bzw. unter welchen Bedingungen.
    Ich versuche die Frage klarer zu machen: Welche speziellen Inhalte vom Aldifutter könnten mit den speziellen Wünschen eines Klienten so übereinstimmen, dass du für diesen Klienten Aldifutter in die engere Auswahl ziehen würdest?


    Gruß
    Kay

    SineundAmy:
    Ich persönlich würde Hühnerflügel einzeln nicht geben, ich hab die Erfahrung gemacht, dass sowas besser verdaut wird, wenn es noch am Tier hängt (also mit noch mehr Fleisch zusammen gefressen wird). Aber es ist vielleicht Einstellungssache.


    Heute gibts bei uns gekochte Sellerie, Pastinake und Karotte, Kalbsfett, ein bisschen Lammleber, Ei, Bierhefe.

    Zitat

    ich wußte garnicht, das man auch innerhalb der reinen TroFu-Fütterung die Sorten wechseln soll um Abwechslung in den Ernährungsplan zu kriegen. Bislang hörte ich von allen Seiten: bloss nicht wechseln, das belastet den Stoffwechsel - und wenn, dann nur ganz langsam :???:


    Hi Susa,


    Wechseln belastet nur, wenn der Hund nur ein Futter gewohnt ist. Von Natur aus ist der Hund darauf ausgelegt, verschiedene Nahrungsmittel fressen zu können. Wenn er immer nur das Gleiche bekommt, wird er nach einer Weile immer nur das auf Anhieb vertragen, aber dazu muss es gar nicht erst kommen, wenn man verschiedene Futtersorten gibt. Es geht auch nachträglich wieder anzutrainieren, wenn man behutsam vorgeht. Das finde ich schon alleine deswegen ratsam, weil die Rezeptur der "Hausmarke" jederzeit geändert oder das Futter vom Markt genommen werden kann.


    Cerridwen:
    Aldi = Bosch ist kein Argument pro Aldi. Auch nicht unbedingt kontra Aldi, sondern einfach irrelevant. Um die Formulierung von Susa umzufunktionieren: Es geht nicht um den Namen, sondern um die Inhalte.


    Liebe Grüße
    Kay

    Hi,


    ich habs schon oft gelesen: Person X sucht Hundefutter möglichst ohne Lockstoffe.


    Was bedeutet das konkret? Zucker und Zuckerersatzstoffe? War das alles? Gibt es auch "Lockstoffe" beim Frischfüttern, etwa Thunfisch aus der Dose, um das Gemüse schmackhaft zu machen? Oder wäre die Wortwahl da falsch?


    Wie benutzt ihr das Wort / Was versteht ihr darunter?


    Liebe Grüße
    Kay

    Liebe naijra,


    wenn du mir vor zweieinhalb Jahren gesagt hättest, es gäbe keine allgemein verbindlichen Kriterien, die ein bestimmtes Futter ausschließen, dann hätte ich mich darin bestärkt gefühlt, Pedigree als Alleinfutter zu geben.
    Wie soll ich drauf kommen, dass es bessere und schlechtere Futtersorten gibt, wenn ich dir glaube, dass es kein bewiesenes "schlecht" gibt?
    Woher soll ich als Ratsuchende in diesem Thread wissen, dass du die Meinung teilst, man wechselt am besten zwischen verschiedenen Futtern ab, wenn du es nicht sagst, sondern dich auf die Punkte konzentrierst, wo du anderen widersprechen kannst?


    So sehr ich die Chemikalien und vermutlichen Rohstoffe im Discounterfutter verpöne, ich sehe es nicht halb so eng, wenn ich weiß, dass so ein Futter nicht das einzige ist, was der Hund zu seinen Mahlzeiten bekommt.


    Liebe Grüße
    Kay

    Zitat

    Ich schließe jetzt auch nicht von einem Hund heraus auf die Unterschiede zwischen Weizen/Reis und Kartoffeln/Dinkel, sondern aus der Erfahrung. Denn aus der Erfahrung heraus habe ich das Futter empfohlen, weil ich damit eben schon mehr als einmal gute Erfahrungen gemacht habe und auch von anderen, mit denen ich auf Symposien gesprochen habe, diese Erfahrung gemacht haben. Was aber auch nicht heißt, das es dort auch wieder andere Individuen gibt. Deswegen auch: Gerade bei den ernährungsbedingten Verhaltensauffälligkeiten gibt es viele Feinheiten, die es zu beachten gilt und auch zu finden.


    Du hast mich anscheinend missverstanden. Ich habe nicht geschrieben, dass du von nur einem Hund auf andere schließt, sondern dich gefragt, ob du von deinen Erfahrungen mit diesen Futtersorten die Schlussfolgerung ziehst, dass es an dem Unterschied zwischen Weizen, Reis und Co auf der einen Seite und Kartoffeln, Dinkel auf der anderen liegt. Schließlich werden diese Futtersorten zig andere Unterschiede aufweisen, und wie du schon andeutest, es gibt viele feinen Unterschiede, die eine Auswirkung auf das Verhalten haben können.

    Allgemein finde ich eine selbst zusammengestellte Fütterung viel geeigneter, um Unterschiede in der Auswirkungen einzelner Komponenten zu erforschen. Da kann man eben ganz fein variieren -- alles beim Alten lassen außer dem einen Komponenten -- was bei Fertigfutter kaum möglich ist. Auch sonst finde ich, dass deine Abneigung gegen die Frischfütterung unbegründet ist -- aber lassen wir diesen Thread nicht zu einer pro/kontra-Barf-Diskussion ausarten. Die Abwechslung beim Füttern bedeutet nicht zwingend, dass man nur oder überhaupt frisch füttern muss.


    Zitat

    Also suche ich dann nach einem Futter, das mir in meinen Ansprüchen und auch meinem Sicherheitsbedürfnis entspricht und das kann ich nun mal nur mit einem Fertigfutter wirklich sicher bestimmen. Dazu kommen dann noch weitere Kriterien, wie zum Beispiel Farbstoffe, Lockstoffe und Aromastoffe und da fallen dann auch die Natürlichen mit runter. Denn Rüben oder Honig sind Zuckerersatzstoffe und damit Lockstoffe, Rote Bete enthält Farbstoffe, die ebenfalls in der E - Nummernliste aufgeführt sind und von versteckten Glutamaten mal ganz zu schweigen.


    Du meinst bestimmt nicht, dass du gezielt Futter mit Farbstoffen, Lockstoffen, Zucker bzw. Zuckerersatzstoffe, E-Nummern und versteckten Glutamaten aussuchst, sondern dass du sie meidest, oder? Warum ist dir das wichtig?


    Welche Kriterien eines Klienten könnten dich dazu führen, das Aldifutter zu empfehlen?
    Mal ganz provokant gefragt, aber es interessiert mich wirklich: Inwiefern brauchen dich deine Klienten, wenn es bei der Futtersuche keine allgemeinen, sondern nur persönliche Kriterien gibt?


    Zitat

    @ Hummel
    Die Frage nach der chemischen Parasitenabwehr oder den Impfungen hat nichts mit der Fütterung im einzelnen zu tun und spielt auch nicht zusammen. Aber es ist mir aufgefallen, das die einen auf die Chemie im Futter schimpfen und es verteufeln bis auf´s letzte Körnchen, aber gleichzeitig eine regelmäßige Kur mit Chemie veranstalten um sich vor Parasiten zu schützen. Das passt in meinen Augen nicht wirklich zusammen und ist meiner Meinung nach ein Widerspruch in sich.


    Bin zwar nicht Hummel, aber um Britta sinngemäß zu zitieren: Dass Chemiekeulen gegen Parasiten eingesetzt werden, ist kein Argument dafür, sie auch noch im Futter einzusetzen.


    Liebe Grüße
    Kay

    Zitat

    Was Kohlenhydrate und Hyperaktivität angeht, habe ich die Erfahrung gemacht, das es dort auch auf die Quelle der Kohlenhydrate ankommt und das es bei Getreide - besonder Weizen und Reis - als Quelle sich dieses Phänomen erhöht. Nimmt man aber andere Quellen - z.B. Kartoffeln, Dinkel, Gerste - sieht es auch schon wieder anders aus.


    Tja, da sieht man nur mal wieder, wie unterschiedlich die Hunde sind. Bei Getreide allgemein halten sich bei Geordie die Verhaltensauffälligkeiten in Grenzen, da überwiegen die Verdauungsprobleme. Erst durch die Kartoffelfütterung kam ich darauf, dass er ein Problem mit Kohlenhydraten allgemein haben könnte: Nach Kartoffeln kann er sogar sich selber vor lauter Tatendrang nicht aushalten, er fängt vor Frust an, laut zu maunzen.


    Zitat

    Beste Erfahrung ist mein Sitterhund. Aggressiv und hyperaktiv, wie er in die Betreuung kam. Dann wurde das Futter gewechselt und zwar von Rind und Lamm und den üblichen Zutaten auf das Select Gold Sensitve mit Lachs, Dinkel und Kartoffel. Tja er ist die Ruhe selbst und legt sich auch mal von sich aus hin und schläft und seine Aggressionen sind sehr gut zurück gegangen, der Rest ist Training.


    Daraus schließt du, dass an dem Unterschied zwischen Weizen/Reis und Dinkel/Kartoffel liegt?



    Cerridwen, ich muss mich bei dir entschuldigen: Ich wusste nicht oder wollte nicht wahrhaben, dass dir die Abwechslung beim Füttern nicht wichtig ist. Somit ist es wohl tatsächlich so, dass es so gut wie keinen gemeinsamen Nenner zwischen uns gibt, was die Fütterung angeht.


    Liebe Grüße
    Kay

    Hi,


    es wird oft empfohlen, die Fleischsorten nicht zur gleichen Mahlzeit zu mischen, mit der Begründung, dass Hunde darauf ausgelegt sind, immer nur ein Beutetier auf einmal zu fressen (was manchmal mehrere Tage dauern kann). Ist wahrscheinlich Geschmackssache. Für den Anfang finde ich es jedenfalls gut, auf lange Sicht würde ich auch ein bisschen mehr Abwechslung reinbringen (ab und zu mal Lamm, zum Beispiel).


    Ich würde auf jeden Fall Pansen ausprobieren lassen -- ich hab hier auch ein Magen-Darmsensibelchen, er verträgt Knorpeliges und sonst Bindegewebsreiches sehr schlecht, aber Pansen geht ohne Probleme, solange es keine großen Mengen sind.
    Auch wenn der Hund abnehmen soll, sollte Fett nicht fehlen, also durchwachsenes Fleisch nehmen, Hühnerhaut dranlassen, usw.
    Vermutest du eine Allergie hinter den Hautproblemen? Wenn ja, wäre es vielleicht sogar ratsam, mit nur einer Fleisch- und einer Gemüsesorte anzufangen (am Anfang auch die Kräuter weglassen) und dann langsam Komponenten langsam hinzufügen, damit du siehst, auf was sie schlecht reagiert.
    Ansonsten schließe ich mich den anderen an --


    Alles Gute
    Kay

    naijra und cerridwen:


    Ich gebe Britta Recht, die Argumente erreichen sehr hohe Ebenen. Da wird relativiert, wie es nur geht. Das ist auch sicher richtig, wenn man von gewissen Grundvoraussetzungen ausgeht.


    Ich möchte wetten, dass eine Grundvoraussetzung lautet, dass keine von euch tagein, tagaus nur das gleiche Trockenfutter von Aldi (oder Bosch, der "große Name" dahinter) gebt. Ich möchte wetten, dass keine von euch irgendein Trofu tagein, tagaus als Alleinfutter gebt. Weiterhin vermute ich stark, dass keine von euch das Aldifutter in seiner momentanen Form überhaupt regelmäßig als Mahlzeit füttert. Aber das alles fehlt völlig in euren Ausführungen, Leute. So wie ihr beide schreibt, könnte man darauf kommen, dass ihr genau das tut, nämlich euch voll und ganz auf die Versprechungen und Empfehlungen der Fefu-Industrie verlassen, laut der man ja eine Sorte auswählen sollte, bei der man dann bleibt (nachzulesen in dem schon im Ausgangsthread erwähnten Test vom Stiftung Warentest).


    Cerridwen, du schreibst sogar, es wäre besser, man würde schreiben "Ich füttere das, weil ...". Na los also, worauf wartest du? Warum fütterst du das, was du fütterst, und eben nicht Aldi als Alleinfutter? Oder irgendein Fertigfutter als Alleinfutter?


    Bitte legt für einen Moment beiseite diese auf-keinen-Fall-mit-den-Futterfreaks-auf-einen-gemeinsamen-Nenner-kommen-Haltung und schreibt was zur Abwechslung beim Hundefüttern. Denn da sind wir uns wirklich alle einig, Leute, und gerade da ist die Nachricht nicht angekommen.


    Gruß
    Kay


    P.S. Cerridwen: Wie du vielleicht schon weißt, gibt es neben Hunde, die Probleme mit einer hohen Proteinmenge haben, auch Hunde (wie mein Geordie), die von geringen Mengen an Kohlenhydraten hyperaktiv werden. Pauschalisieren kann man da nicht -- anders als bei gewissen Grundvoraussetzungen beim Futter (Qualität und Frische der Ausgangsstoffe, Verarbeitungsmethoden, usw.)
    Dass eine Proteinquelle "zu gut" sein kann, das höre ich zum allerersten Mal. Dass eine "zu schlecht" sein kann, ist schon längst bekannt, nachzulesen z.B. im großen Meyer/Zentek, der fachwissenschaftlichen "Futterfibel" für die Fertigftuterindustrie. Ganz ehrlich, die "zu gut"-Theorie hört sich an wie ein gewaltiger persönlicher Vorurteil.