Hi,
ZitatEs widerspricht sich einfach wenn man schreibt "...die doppelte Erwachsenenportion" und wenn man dann das %-Verhältnis auf das aktuelle Gewicht legt. Das kann nie deckungsgleich sein. Sie könnte dann ja gleich schreiben 4% vom Welpengewicht.
Ich hab schonmal erlebt, dass Frau Reinerths Formulierungen zu Missverständnissen geführt haben. Das war in Bezug auf die 10% Knochen: Da meinte jemand, das beziehe sich definitiv auf RFK (fleischige Knochen) und hat auch Textteile zitiert, wo es so interpretiert werden könnte. Das Missverständnis wurde für diesen Menschen erst dann beseitigt, als jemand eine Mail von Susanne Reinerth selber eingefordert hat, in dem sie bestätigte, dass es um 10% reine Knochenmasse geht (was wiederum etwa ein Drittel RFK-Anteil ergab).
Es hört sich so an, als wäre das auch hier eine gute Idee -- wir können dir alle sagen, es ist definitiv 4% des aktuellen Gewichts gemeint, aber Foris können sich auch irren. An deiner Stelle würde ich S. Reinerth eine Mail schicken mit genau dieser Frage (inkl. der Frage der daraus resultierenden Nährstoffversorgung).
Übrigens: Ich kenne auch die Methode, nach der man einen gewissen Anteil der zu erwartenden ausgewachsenen Körpermasse füttert (bzw. die gleiche Energiezufuhr wie für ausgewachsene Hunde gibt) -- nur dann sinds die normalen 2-3% des ausgewachsenen Gewichts, nicht das Doppelte.
ZitatMir kommt es vor, dass die Futtermenge in % überproportional ansteigt, in der Phase des Zahnens. Denn sie sagt ja, der erwachsenen Hund bekommt 50 mg Calcium/Kg und die Welpe 200 mg. Das ist der 4 fache Wert. Genauso wie mit Protein, ca. 2 gr für adulte Tiere aber 6-9 (teils 12 gr) für Welpen (4-9 Monate). Nimmt man hier 8 gr, ist es wieder das 4-fache. So müsste man auch das 4 fache vom Futterbedarf des adulten Tieres in % nehmen, das wären dann nämlich 8 % von 22.4 Kg =1792gr Futter.
Ja -- aber wenn ich Susanne Reinerths Ansatz richtig verstehe, empfiehlt sie nicht, die blanken Bedarfswerte anzupeilen, sondern sie empfiehlt z.B. 10% reine Knochenmasse. Das ergibt für einen ausgewachsenen Hund erheblich viel mehr Kalzium als die 50mg/kg Körpergewicht, die rauskommen, wenn man sich am blanken Überlebensbedarf orientiert. Für einen Welpen/Junghund ist der Mineralienüberschuss dann nicht so extrem, was auch gut so ist, wenn es stimmt, dass sie noch nicht in der Lage sind, überschüssiges Kalzium in dem Maße wie ein Erwachsener ausscheiden zu können.*
Sag doch mal, was/wie du fütterst, wir sagen dann, ob das sich mit den gängigsten Barfzüchter-Praktiken deckt, das wäre noch ein Anhaltspunkt (unter vielen -- es gibt ja nicht *der* Ansatz beim Barfen).
Liebe Grüße
Kay
EDIT (den Absatz oben habe ich selber eben schlecht verstanden :blush2: )
Ein zahnender Junghund hat von manchen Mineralien usw. proportional gesehen das Vierfache des Bedarfs eines ausgewachsenen Tiers. Gehen wir davon aus, dass das stimmt.
Es ist ein Trugschluss, deswegen zu schlussfolgern, dass er das Vierfache der Futtermenge braucht, denn: Im von S. Reinerth empfohlenen Futter für ausgewachsene Tiere ist ein kräftiger Überschuss an Mineralien usw. drin.
Das heißt, dass es für den Junghund hinkommt, wenn man proportional gesehen das Doppelte füttert.
Beispiel: Hund weigt ausgewachsen 30kg, in der 16. Woche 15kg.
Ausgewachsen bekommt der Hund an Gesamtfutter 2% seines Gewichts = 600g.
10% davon reine Knochenmasse = 60g.
Wenn er RFK bekommt, die im Schnitt so um die 40% Knochen enthalten (z.B. abwechselnd Rinderbrustbein, Putenhälse und Hühnerkarkassen), braucht er etwa 25% RFK im Gesamtfutter = 150g RFK.
Wenn wir davon ausgehen, dass Rinderbrust etwa 3000mg, Putenhälse etwa 1750mg und Hühnerkarkassen etwa 1000mg Ca pro 100g enthalten, ergibt das etwa 2875mg Ca pro Tag.
Das ist einiges mehr als sein Überlebensbedarf.
Der Junghund mit 15kg kriegt 4% seines Körpergewichts, sprich genau die gleiche Menge wie der ausgewachsene Hund.
Wenn er in der Zahnung einen Ca-Bedarf von 200mg pro Kilo hat, ist dieser Bedarf durch o.g. RFK-Menge fast genau gedeckt (15 x 200mg = 3000mg). Die anderen 125mg ergeben sich aus der restlichen Nahrung.
Persönlich würde ich beim Welpen mehr RFK-Anteil füttern, aber Susanne Reinerths Ansatz ist schon in sich schlüssig, wenn man von 2-3% des ausgewachsenen Gewichts und 4-6% des Welpengewichts ausgeht.