Beiträge von IngoK

    Sagen wir mal so:
    Aus naturwissenschaftlicher Sicht gibt es keinen einzigen bekannten Grund, warum so eine Kette wirken sollte.
    Und sowohl Biologie und Sinneswelt von Zecke als auch von Hund sind heute recht gut verstanden.
    Alle oft vomn Verkäufern angeführten Erklärungen wie Elektrostatik, Geruch etc pp. sind aus naturwissenschaftlicher Sicht definitiv falsch, einfach widerlegbar und können die postulierte Wirkung nicht begründen.
    In einigen Studien, die unter wissenschaftlichen Bedingungen durchgeführt wurden, konnte keine im Vergleich zum Placebo (keine Kette, Plastikkette) statistisch relevante Wirkung festgestellt werden.
    Ich als Biologe kann auch nicht nachvollziehen, wie man an so etwas glauben kann.
    Meiner Meinung nach gibt es einen menscheneigenen Wunsch nach Wundern und sich jeglicher Erklärung entziehendem, der gerade in unserer datenorientierten heutigen Welt bei vielen besonders groß wird.
    Daher greifen viele gerne zu vielen Mitteln, deren Wirksamkeit nicht nur nicht erwiesen, sondern deren Unwirksamkeit belegt ist.
    Ein interessantes Phänomen, in das sich die Bernsteinkette nahtlos einfügt.

    Viele Grüße

    Ingo

    Gobt gesehen stimme ich da zu. Aber: ..

    Zitat

    Es geht um Unwahrheiten bei den kursierenden Behauptungen zu den Doodles:
    1. Sie seien als eigene Rasse zu betrachten
    2. Sie könnten gesichert irgendwelche Eigenschaften haben
    3. Sie wären günstiger als Labradorwelpen - stimmt nur im Betrag aber nicht in der Dienstleistung für den Käufer
    4. Da es Mixe sind, sind sie prinzipiell gesünder als Rassehunde (die natürlich überzüchtet sind)


    hier erhebe ich Einspruch:

    1. Rasse ist in der Tat vielleicht nicht die richtige Bezeichnung. Das betrifft aber nur die genetische Grundlage und die Eignung zur Weiterzucht.
    Von allen phänotyopischen Eigenschaften inklusive des verbten Verhaltensanteils ähneln diese F1 Hybride wenn verantowrtungsvoll entstanden sich untereinander in gleichem Grad wie Hunde das innerhalb einer Rasse tun. Daher ist aus "Enduser"sicht, die Bezeichnung als Rasse sicher vertretbar. F1 Rassehybrid wäre korrekter, wird sich aber nicht durchsetzen.. :D
    2. Ihre Eigenschaften sind -sofern es sich nicht um eine de novo Hybridierung handelt- ebenso gut oder schlecht vorhersagbar wie für jeden beliebigen Hund einer anerkannten Rasse (Homogenität der F1, siehe Mendel)
    3. Es gibt ebensowenig Grund, die teurer zu machen als VDH Rassehunde, wie es einen gibt, sie billiger abzugeben. Aber die Nachfrage bestimmt den Preis. Auch die Preisspanne für Rassehunde hat eine große Breite.
    4. Wenn wie oben von mir ausgeführt ezeuggt, haben sei aufgrund ihres geringeren Homozygotiegrades eine statistisch relevante Chance darauf, robuster und gesünder zu sein, als jeder einzelne Elternteil (Heterosiseffekt).

    Viele Grüße

    Ingo

    Nochwas zum Nachdenken: Du sagst zu Recht, dass es Leute gibt, deren Hunde regelmäßig ca 10 Stunden allein bleiben müssen.
    Das stimmt!
    Aber in allen Fällen, die ich kenne, sind das Leute, deren Lebenssituation sich unvorhersehbar geändert hat und die ihren Hund jeweils zu diesem Zeitpunkt schon länger hatten.
    Dann gibt es drei Alternativen: Abgeben, Hundesitter bezahlen oder eben so lange alleinbleiben lassen.
    Je nach Hund werden alle drei Situationen dann realisiert. Und die Haushalte, wo es damit endet, dass der Hund regelmäßig sehr lange allein bleiben muss, sind eigentlich immer die, wo bereits bekannt war, dass der Hund viele Stunden alleine bleiben kann und das jetzt nun einfach regelmäßiger und länger wurde.
    Einen Welpen anzuschaffen und davon asuzugehen, dass er ein Hund wird, mit dem das geht, ist reines Lotteriespiel. Selbst, wenn man sich ein Jahr oder länger Zeit nehmen würde -Zeit, die Ihr zudem nicht habt-, wäre nicht garantiert, dass das mit gerade diesem Hund möglich wäre. Dass bei dem geplanten Welpen ein Husky mit drin steckt macht das nicht wahrscheinlicher.
    Alse lasst Euch nicht dadurch ermutigen, dass es Hundehalter gibt, deren Hund regelmäßig problemlos sehr lange allein bleibt. Es gibt KEINEN gezielten Weg mit merklicher Erfolgswahrscheinlichkeit von der Hundeanschaffung bis zum reibungslosen Funktionieren.

    Viele Grüße

    Ingo.

    Genetisch gut dokumentierte Eltern einer solchen Designerzüchtung produzieren in allen genetisch determinierten Parametern von Aussehen und Verhalten sehr homogen ausfallende Hybriden.
    Sind die Eltern durchweg typvolle Verteter ihrer Rasse aus reiner Linie, so sind sich generell die anfallenden F1 Hybridhunde untereinander ähnlich ähnlich, wie Hunde einer Rasse.
    Kunterbunt würde es dann, wenn man in die F2 geht, was vermieden werden sollte. Rückkreuzung mit einem Elter ist aber schon wieder ein anderer Fall....
    Wenn F1 Hybridhunde unter solchen Aspekten gezüchtet werden, es ausserdem darauf geachtet wird, dass die Elternrassen morphologisch, physiologisch und "ethologisch" kompatibel und die Eltern selbst frei von jeweils rassetypischen Erbkrankheiten sind, finde ich das Konzept absolut sinnvoll.
    Die Eigenschaften der Nachkommen sind nicht mehr und nicht weniger vorhersehbar als bei reiner Zucht. Die F1 Hybride haben zudem eine große Chance, in dieser Generation vom Heterosiseffekt zu profitieren und somit tendenziell gesundheitlich robuster auszufallen als beide Eltern.
    Das oben genannte Beispiel mit der Mulizucht ist daher gar nicht so verkehrt. Mulis haben sich über Jahrhunderte bewährt und sie haben für bestimmte Nutzungsprofile Vorteile gegenüber beiden Eltern.
    Aber natürlich gilt für Mulis wie für Hundehybride auch: Garbage in, Garbage out.
    Will sagen, sind die Eltern zB lediglich phänotypisch schöne Vertreter ihrer Rasse, schlagen verdeckte genetische Mängel unter Umständen in den Hybridprodukten stärker im Phänotyp auf als bei rassereiner Weiterzucht, vor allem, wenn es um polygen vererbte Merkmale geht.
    Leider kann man mit den Hybridhunden inzwischen so viel Geld verdienen, dass heute zu viele Züchter hier mit Hunden arbeiten, die vom VDH nicht zur Zucht zugelassen sind oder wären.
    Das bedingt den schlechten Ruf der Hybriden in Kreisen solcher Foren wie diesem hier. Aber nicht nur das bedingt den schlechten Ruf, denn er wird auch zu einem großen Teil von Vorurteilen und Unkenntnis oder Halbwissen geprägt.
    Aus biologischer und genetischer Sicht ist das Konzept als solches wie schon gesagt bei Sorgfalt in der Ausführung durchaus tragfähig (bin Biologe :D ).

    Viele Grüße

    Ingo

    Zitat

    der spiegeltest funktioniert bei hunden nicht, weil sie ihr gegenüber auch sehr stark geruchlich wahrnehmen - und ihr spiegelbild hat keinen geruch. das sagt nichts über das ich-bewusstsein aus. das erkennen des eigenen geruches hingegen schon - und das können hunde.


    Erstmal ein guter Einwand, allerdings können Hunde durchaus zB Filmaufnahmen von bekannten Tieren und Menschen ohne Geruchszugabe erkennen und korrekt einordnen.
    Der Spiegeltest funktionert ja zudem meist mit einer gezielten Verschmutzung im nicht ohne Spiegel für das Tier sichtbaren Gesichtsbereich. Ein Hund erkennt einen solchen weitgehend geruchsneutralen Fleck im eigenen Fell durchaus, wenn er ihn direkt sehen kann und reagiert entsprechend mit Putzverhalten. Wenn er einen gleichartigen Fleck jedoch NUR im Spiegel sieht, reagiert er nicht.
    Daher ist der Spiegeltest durchaus auch für Hunde als relevant einzustufen.
    Das Erkennen des eigenen Geruchs dagegen ist eine markierungstechnische Notwendigkeit, die mehr mit Orientierung, viel mit Erfahrung (bzw lernen) und weniger mit Selbsterkennen im Sinne von Selbstbewusstsein zu tun hat.
    Selbst Ameisen erkennen ihren Eigengeruch.

    Viele Grüße

    Ingo

    Natürlich haben die Hunde ein gutes "Körperbewusstsein".
    Aber ebenso natürlich laufen reflexe unbewusst ab -wie bei uns auch.
    Mit dem Selbstbewusstsein sieht es ein wenig anders aus. Das ist bestenfalls rudimentär vorhanden. Am Spiegeltest sind bisher noch alle Hunde gescheitert. Viele Affenarten und Walarten aber auch einige Rabenvögel und Papageien meistern den dagegen problemlos.

    Viele Grüße

    Ingo

    Das erinnert mich an meinen Sohn, der schon früh ein Experte war, was meine Terrarientiere angeht.
    Er war noch nicht im Kindergarten, da kam seine Oma zu Besuch, zeigte auf das Terrarium und sagte "Schau mal, da sitzt eine Eidechse."
    Fabian darauf ganz empört: "Oma, das ist doch keine Eidechse, das ist eine Winkelkopfagame!" :headbash:
    Recht hatte er!
    Viele Grüße

    Ingo