Mich hat vor allem gewundert, dass nicht jeder das Tier zumindest sofort in die Kategorie Wühlmaus gesteckt hat...und ich gebe zu, dass eine 100%ige ID als Ostschermaus anhand der Bilder nicht völlig ohne Risiko ist.
Baff erstaunt war ich, dass allen ernstes Identitätsmöglichekeiten wie Degu, Chinchilla oder Haselmaus diskutiert wurden. DAS meinte ich mit Naturentfremdung. Ich dachte immer, als Hundehalter bringt man zumindest ein basales Interesse für die hemische Lebewelt mit und kennt zumindest die Allerweltsarten oder kann hier wenigstens grob in Gruppen (Wühlmäuse) einordnen.
Offenbar ist das nicht so - und zwar leider in weiten Kreisen. Letzte Woche erst wurde mir ein gartenbesuchender Grünspecht als Papagei vorgestellt und im August eine Schlingnatter als Kreuzotter....beides von - nach eigenen Aussagen- Naturliebhabern. Leider könnte ich da noch einiges mehr erzählen. Das geht bis hin zum Wolf, der ein Fuchs war und bis zum Tierarzt, der Allerweltsarten nicht erkennt.
Im Sinne des Natur- und Artenschutzes hätte man das Tierchen natürlich liegenlassen oder erlösen sollen.
Im Sinne des Tierschutzes hätte ich zumindest die Leberwerte prüfen lassen. Sollte das Tier vergiftet sein, ist das Päppeln u.U mehr Qual als Hilfe und Einschläfern wäre die beste Lösung.
Sollte das Tierchen nur geschwächt sein und wieder gesund werden ist der Finder nun in der Pflicht, für dauerhaft artgerechte Unterbringung zu sorgen. Auswildern wäre zwar möglich - und viele tun so was- ich finde das aber aus Naturschutzaspekten eher bedenklich. OK...eine Maus, eine einzige? Aber wehret den Anfängen, es sit nichtganz unwichtig, das Prinzip zu verinnerlichen.
Hinzu kommt, dass das Tierchen in der Haltung vielleicht auch zuviel seiner natürlichen Scheu vor großen sich bewegenden Objekten verliert, so dass es dann bald dem nächsten Beutegreifer zum Opfer fiele.
Viele Grüße
Ingo