Wir haben einen Straßenhund. Und ja, er denkt mit, plant voraus und merkt sich auch Dinge längere Zeit.
Von wegen, im Augenblick leben....
Aber er hinterfragt auch und widerstrebt bei Dingen, die er "anders sieht". Er wäre trotz aller Bindung viel lieber viel unabhängiger, als er es als Haushund sein kann.
Ob das ungewöhnliche Intelligenz ist? Wohl eher Ausnutzung des Potentials, erzwungen durch jahrelanges auf sich selbst gestellt sein auf der Straße.
Macht ihn das zu einem "dankbaren" Hund? Ja. Macht es ihn zu einem einfachen Hund? Absolut nicht.
Ein wenig weniger mitdenken und hinterfragen und ein wenig mehr blinder Gehorsam wären oft schön.
Anthropomorph gesehen verhält sich unser Hund teils recht intelligent und ist es dann auch im menschlichen Sinne. Aber hier liegt der Knackpunkt, wir neigen dazu, Intelligenz nur aus unserem Blickwinkel zu bewerten udn sind dann weitgehend blind für kontext- und artpsezifisch anders geartete Intelligenz, die dennoch hohe kognitive Fähigkeiten benötigt.
Insofern ist eine Bewertung tierischer Intelligenz für LAien -aber auch Fachleute- sehr schwer und man liegt dabei oft weit daneben. Ein einfaches Beispiel zeigt das: Ratten kommen mit komplizierten Labyrinthen im Schnitt weit besser zurecht, als Professoren, die unter gleichen Bedingungen gegen soe antreten. Sind sie deshalb intelligenter? Schimpansen lernen es nie, gesprocheen Sprache zu nutzen. Sind sie deshalb Dumm? Nun, im vergleich zu uns vielleicht, doch wei gut sie potentiell mit Sprache umgehen können zeigt sich, wenn man ihnen eine Zeichensprache lehrt.
Und last not least: Bei aller -aus Menschensicht- Intelligenz unseres Hundes: Unsere Graupapgeien lassen ihn weit weit hinter sich, wobei widerum das Männchen erheblich cleverer ist, als das Weibchen. trotzdem hat sie die Hosen an, denn sie ist dreister (und macht sich anscheinend weniger Gedanken über potentiell unangenehme Folgen ihres Handelns).
Viele Grüße
Ingo