Beiträge von IngoK

    Ist doch legitim, was Sabine sagt. Jeder darf hier seine Erlebnisse und Meinung kundtun.
    Das zweites von erstem nicht unabhängig ist, ist aber auch verständlich.

    Viele lesen das stärker aus Sabines Beiträgen heraus, als offenbar von ihr beabsichtigt, aber auch das ist nur menschlich.

    Hier kommen verschiedene Seiten zu Wort und wer sich alles genau durchliest hat viele Informationen, die ihm dabei helfen, sich eine eigene Meinung zu bilden.

    Ich denke, es wäre der falsche Ansatz, zu erwarten, dass jeder dabei zu derselben Conclusio kommt, wie man sellbst, auch wenn man diese für inhaltlich zwingend hält.

    Lasst uns also nicht wieder anfangen, diesen Thread abgleiten zu lassen, sondern bemühen wir uns einfach um Sachlichkeit, Toleranz und Information.

    Und zum Schluss: Hier wurde gesagt, ich könne gut reden, denn ich sei von Impfnebenwirkungen nicht betroffen. Das möchte ich deshalb nicht stehen lassen, weil ich an eben einer solchen einmal fast gestorben bin.
    Es ist zwar sehr lange her, aber die Folgen haben mein Leben über Jahre merklich mitbestimmt - vielleicht tun sie das sogar heute noch. Doch der ursächliche Zusammenhang ist jetzt nicht mehr beweisbar und daher kann es auch ein anderer sein. Wie auch immer, ich BIN betroffen und angesichts der Argumente möchte ich das jetzt zumindest mal kundtun. Dieses Erlebnis, so lange es auch zurückliegt (Impfungen waren damals noch ein wenig "härter") hat letztlich auch meine Berufswahl und damit mein ganzes Leben mitbestimmt.

    Viele Grüße

    Ingo

    Zitat

    ..auch wenn man sich heute gut informieren kann, wird man nie sicher sein können, ob man zu dem Prozentsatz gehört, den es eben erwischt und das sollte jedem bewusst sein !!

    Ohne Zweifel. Da gilt eben exakt das gleiche wie für schwere nachhaltige Folgen der jeweiligen Erkrankungen.
    Im Extremfall: Eine Erkrankung kann töten, eine Impfung aber auch. Kein Zweifel, kein Grund, das zu verschweigen.

    Meist gibt es da einen deutlichen - in aller Regel reden wir über eingie Zehnerpotenzen - Unterschied in der Eintrittswahrscheinlichkeit zugunsten der Impfung (sonst wäre sie auch gar nicht zulassungsfähig) und den sollte man als Entscheidungshilfe benutzen.

    Wie immer man sich entscheidet. Eine Garantie, keine negativen Folgen der Entscheidung zu erfahren kann man bei Impfungen nur für Populationen geben.
    Das hilft dem im Einzelfall negativ betroffenen Individuum zwar nicht, aber die Welt der Wahrscheinlichkeiten beinhaltet auch das Eintreffen von Unwahrscheinlichem. Auch, wenn solchen Impfopfern unser Mitleid gilt, stellt dass keinesfalls die Sinnhaftigkeit von Impfungen per se in Frage.

    Viele Grüße

    Ingo

    Zitat

    Der Titer gibt keine genaue Auskunft! Er ist nur eine Momentaufnahme!
    Der eigentliche Impfschutz sitzt in den B-/T-Gedächtniszellen und die werden nur unter verschiedenen Voraussetzungen aktiviert. Es kann also sein, dass keine Antikörper gemessen werden, obwohl der Impfschutz immer noch besteht. Die Zellen "schlafen" bei gutem Immunsystem und produzieren Antigene erst unter bestimmten Bedingungen. Somit könnte man den Titer auch direkt hochjagen, in dem man den Kontakt mit dem Erreger provoziert.

    Das ist halbwahr. Natürlich feuern die Gedächtniszellen nicht dauernd und wandeln sich auch nicht dauernd in Plasmazellen um, wenn das Antigen nicht vorhanden ist.
    Ein bestimmter Prozentsatz tut das aber eben doch...man könnte sagen, damit das System in Übung bleibt.
    Daher ist der Antikörpertiter auch in Abwesenheit von Antigen ein gutes Maß für die Populationsgröße an B-Gedächtniszellen und somit die Immunität (Impftiter). Wie hoch dieser basale Titer ist, schwankt stark je nach spezifischer Impfung. Liegt eine akute Infektion vor, schnellt er natürlich dramatisch in die Höhe (Akuttiter).
    Die Bestimmung des Titers um den Grad der Immunität abzuschätzen nimmt aber natürlich vorzugsweise in Abwesenheit der spezifischen Infektion vor und für viele (nicht alle) Impfungen ist das ein absolut sinnvoller und aufschlussreicher Messwert.
    Oft ist es auch sinnvoll, den Impftiter nicht dann bestimmen zu lassen, wenn man sich fragt, ob man sich nachimpfen soll, sondern recht bald nach der ersten Impfung, wenn er noch hoch ist. Die absolute Höhe ist nämlich ein recht gutes Maß für die individuelle Immunantwort und erlaubt eine sinnvolle Vorhersage, wie lange man bis zur Auffrischung warten sollte.

    Viele Grüße

    Ingo

    Zitat

    Der Titer sagt normalerweise rein gar nichts aus.

    Das Antigen wird bei einer Infektion oder bei einer Impfung in den B-Gedächtniszellen abgelegt. Die B-Zellen werden aktiviert, wenn es zu einer Neuinfektion kommt.

    Der Titer misst die Zahl der Antikörper, die momentan unterwegs sind. Das kann natürlich je nach Hund/Immunsystem/Infektion/.. immer anders sein. Wenn keine "Bedrohung" besteht, dann ist der Titer auch sehr weit unten, da die B-Zellen dann gar nicht aktiv sind.

    Das gilt für alle Impfungen. Man kann anhand des Titers nie sagen, ob der Impfschutz noch ausreicht, da es nur eine "Momentaufnahme" ist...

    Das ist halbwahr. Natürlich feuern die Gedächtniszellen nicht dauernd und wandeln sich auch nicht dauernd in Plasmazellen um, wenn das Antigen nicht vorhanden ist.
    Ein bestimmter Prozentsatz tut das aber eben doch...man könnte sagen, damit das System in Übung bleibt.
    Daher ist der Antikörpertiter auch in Abwesenheit von Antigen ein gutes Maß für die Populationsgröße an B-Gedächtniszellen und somit die Immunität (Impftiter). Wie hoch dieser basale Titer ist, schwankt stark je nach spezifischer Impfung. Liegt eine akute Infektion vor, schnellt er natürlich dramatisch in die Höhe (Akuttiter).
    Die Bestimmung des Titers um den Grad der Immunität abzuschätzen nimmt aber natürlich vorzugsweise in Abwesenheit der spezifischen Infektion vor und für viele (nicht alle) Impfungen ist das ein absolut sinnvoller und aufschlussreicher Messwert.
    Oft ist es auch sinnvoll, den Impftiter nicht dann bestimmen zu lassen, wenn man sich fragt, ob man sich nachimpfen soll, sondern recht bald nach der ersten Impfung, wenn er noch hoch ist. Die absolute Höhe ist nämlich ein recht gutes Maß für die individuelle Immunantwort und erlaubt eine sinnvolle Vorhersage, wie lange man bis zur Auffrischung warten sollte.

    Viele Grüße

    Ingo

    Erstmal Danke für das positive feedback :smile:

    Ein paar Kommentare hab ich grad noch:

    Zitat


    Mein Bruder ist bei einer Pharmafirma beschäftigt (er hat einen Doktortitel :D) und von ihm bekam ich die Bestätigung, dass die Wirkstoffe in Medikamenten wesentlich länger halten, als auf den Verpackungen angegeben. Gesetzeshalber darf aber nur eine gewisse Haltbarkeit draufstehen.

    Das stimmt, ist aber auch keine Geldschneiderei der Pharmafirmen, sondern schlicht dem geltenden Recht unterworfen.
    Aus dem gleichen Grund steht auch auf Mineralwasser und Honig ein Verfallsdatum, obwohl beides eigentlich auch in 1000 Jahren noch geniessbar sein sollte.
    Wer seine Medikamente sachgerecht lagert, kann viele (vor allem die sowieso lange haltbaren) - aber eben auch nicht alle - auch noch lange nach dem offiziellen Verfallsdatum verwenden und darf mit Wirksamkeit und Harmlosigkeit rechnen.
    Dennoch wäre es gefährlich, generell dazu zu raten, abgelaufene Medikamente weiterhin zu verwenden, denn es gibt große Unterschiede.
    Manche Medikamente zersetzen sich eben wirklich auch bei sachgerechter Lagerung nach einiger Zeit und ein - mit Sicherheitsnetz versehenes Haltbarkeitsdatum - macht daher großen Sinn.
    Unsachgemäße Lagerung oder erhebliche Überalterung führt letztlich auch zum Zersetzen vieler anderer Medikamente. Dabei kann nicht nur die Wirksamkeit verloren gehen, sondern es können auch Zersetzungsprodukte entstehen, die alles andere als heilsam sind, ja teils sogar giftig sein können.
    Daher ist es empfehlenswert, das Verfallsdatum generell einzuhalten, es sie denn, man kennt sich mit den eigenschaften des jeweiligen Wirkstoffes gut genug aus, um zu wissen, was man tut.

    Bei Impfungen ist das ganz anders und viel uneinheitlicher als die einheitliche Impfpraxis glauben lässt. Wir leben bei Impfungen noch immer im "one size fits all" Zeitalter und das entspricht nicht der Realität. Irgendwann wird Medikation allgemein (wir arbeiten mit Hochtouren daran) und auch Impfen individualisiert sein. Dann werden weder alle Patienten mit gleicher Erkrankung die gleichen Medikamente bekommen, noch alle Impflinge den gleichen Impfstoff in gleicher Menge und den gleichen Zeitabständen. Natürlich wird das aufwändiger und es ist herausfordernd, dass nicht viel teurer werden zu lassen. Aber noch sind wir nicht da. Mit dem Wissen teils, mit den Möglichkeiten noch lange nicht.
    Daher orientieren sichdei Impfempfhelungen nach dem Grundsatz: Better safe than sorry und richten sich eher nach den schlechten Respondern.
    Doch was kann man als Patient oder Patientenbesitzer beim Impfen tun, um den realen Notwendigkeiten näher zu tun? Für am sinnvollsten halte ich es - des Aufwandes und der Kosten halber würde ich das auf die weniger verträglichen Impfungen konzentrieren-, vor einer fällig werdenden Impfauffrischung den jeweils spezifischen Antikörpertiter bestimmen zu lassen - kostet halt auch was. Der sagt einem ziemlich genau, ob man auffrischen muss und wenn nicht, wann die nächste Kontrolle sinnvoll ist.
    So kann man in einigen Fällen Impfintervalle ganz erheblich strecken, ohne Schutz zu verlieren.
    Ich habe mir so selber z.B. einmal 10 Jahre Tetanus Aufschub erwirkt. Das übrigens wahrscheinlich deshalb, weil ich zwischendurch wohl in ordentlichen Kontakt mit Tetanuserregern kam. Gut, dass ich geimpft war.


    Viele Grüße

    (Dr.) Ingo

    Zitat


    Nein, die Pharmaindustrie ist nicht auf Milliardengewinne ausgerichtet, sondern möchte, dass möglichst alle Menschen und Tiere gesund sind oder durch ihre Produkte gesund werden. Dafür nimmt sie dann auch Umsatzeinbußen in Kauf. :lachtot:

    Wie ich soeben aufgeführt habe ist das eben doch im Endeffekt ganz genauso, auch wenn Du noch so sehr darüber lachst: Den Patienten zu helfen ist das höchste Ziel der Pharmafirmen. Punkt, Ausrufezeichen! Nicht diskutierbar!

    Zu den Milliardengewinnen: Die Entwicklung eines Medikaments zur Marktreife KOSTET Milliarden. Und die müssen wieder reinkommen, wenn die Firma nicht bankrott gehen will.
    Ansonsten: Natürlich will jede Pharmafirma Gewinn machen. Wer will das nicht? Und natürlich versucht man, den Gewinn zu maximieren. Aber definitiv nicht auf die skrupellose menschenverachtende Art, die Du uns vorwirfst!

    Zitat

    Hier mal 3 Beispiele von Tausenden, wie
    "fürsorglich" die Pharmaindustrie mit der Gesundheit der Menschen umgeht:

    Da hast Du völlig recht, solche Fälle sind schlimm (ohne jetztmakl den Wahrheitsgehalt DIESER meldungen im Einzelnen zu diskutieren). Nur Deine Conclusio ist absurd.

    Betrüger und schwarze Schafe gibt es überrall. Die werden in unserer Branche ebenso verfolgt und ihre Vergehen geahndet wie in jeder anderen auch. Wahrscheinlich mit mehr Nachdruck als vielerorts, da der potentielle Schaden immens ist - darum auch das Öffentlichkeitsinteresse.
    Eine ganze Branche allein an ihren schwarzen Schafen zu messen ist aber mehr als nur unseriös.

    So, jetzt habe ich wirklich genug gesagt.

    Viele Grüße

    Ingo

    Ich vergaß, noch kurz etwas zum Thema zu sagen. Hiermit in aller Kürze nachgeholt: jede Impfung will vorher überlegt sein, ohne Frage. Und nicht jede angebotene oder angepriesene ist sinnvoll. Nicht jedes Angebot frei von Gewinninteresse. Das ist nur menschlich.
    Es stimmt auch: Jede Impfung beinhaltet ein Impfrisiko. Das ist in jedem Fall gegenüber dem Krankheitsrisiko und möglichen Langzeitfolgen abzuwägen. Hier zeigt sich leider, dass viele Impfgegner absolut nicht mit möglichen Langzeitfolgen vieler Krankheiten vertraut sind oder das Risiko ebenso unterschätzen, wie sie das der potentiellen ernsten Impfnebenwirkungen überbetonen.
    Bei vielen ernsten Krankheiten parasitieren die Impfverweigerer im Endeffekt von den Impfern, die ihnen gewissermaßen eine Schutzzone bieten. Wenige Ungeimpfte in einem Umfeld geimpfter haben sehr oft kein signifikant erhöhtes spezifisches Krankheitsrisiko, da das jeweilige Pathogen sich in der geimpften Population nicht ausbreiten kann.
    Was zunächst natürlich die Impfverweigerer bestätigt.
    Aber wie gesagt: Letztlich ist das Parasitismus auf Kosten anderer und ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten!
    Übersteigt der Anteil der Impfverweigerer einen bestimmten Wert, steigt das Risiko von Epidemien exponentiell an und die fatalen Folgen werden sichtbar. Scheinbar ist das vielen nicht bewusst oder egal.


    Viele Grüße

    Ingo

    Ich oute mich mal als ein böser Pharmaforscher.
    Klar will und muss die Firma Gewinn machen - wie jeder Betrieb in jeder Branche überall.
    Oder trifft das für Deinen und Deinen Job etwa nicht zu?
    Die Motivation der meisten meiner Kollegen ist in der Tat der Wunsch, Patienten zu helfen - und interessante Wissenschaft zu betreiben.
    Daher empfinden wir es oft als einen Schlag ins Gesicht, wenn wir hören, wie auch heute noch viele Leute über Pharmafirmen denken.
    Als wäre die Branche an sich etwas böses und verwerfliches.
    Auch ich arbeite hier nicht, um soviel Geld wie möglich zu scheffeln, sondern schon als Kind wusste ich, dass ich später mal mit meiner Arbeit Menschen helfen will. Mein heutiger Job ist mein Ansatz, das zu tun.
    Pharmafirmen machen übrigens den größten Gewinn, wenn Ihre Produkte wirken und Leid lindern.

    Und was leider vielen nicht bewusst ist: Alle größeren Pharmafirmen engagieren sich auch an non Profit Projekten, die kranken Menschen helfen, der Firma aber keinen Gewinn bringen, sondern im Gegenteil viel kosten.

    Meine Firma engagiert sich zB viel in Afrika.
    Ein Ziel ist die Ausrottung der Bilharziose, die in Afrika viel Leid verursacht.
    Wir haben bis heute über 200 Millionen wirksamer Tabletten dort gratis vor Ort verteilt.
    Das hat Millionen gekostet und kein Cent kommt je zurück.
    Wir forschen zusammen mit der WHO an der Bekämpfung der Malaria. Vorgabe hier: Die Therapie darf am Ende den Patienten nicht mehr als einen Dollar kosten - Gewinn ist da nicht zu machen und es sind schon etliche Millionen investiert.
    Auch bauen wir Container zu Apotheken um, schulen vor Ort intensiv Leute, damit sie sie betreiben können und stellen sid in Afrika auf dem land auf, wo es am nötigsten ist.
    Auch das kostet - und nicht zu knapp.
    Müssten wir all das tun? Nein. Erhöht es unseren Gewinn? Nun, ein wenig vielelicht, weil der eine oder andere das Engagement anerkennt und vielleicht deshalb unsere produkte vor anderen bevorzugt. Staistiken dazu gibt es aber nicht. Netto sind und bleiben diese Initiativen -übrigens nur einige ausgewählte unter vielen weiteren - Verlustgeschäfte.

    Das nur mal, um auch andere Seiten der modernen Pharmafirmen aufzuzeigen.

    Viele Grüße

    Ingo

    Zitat

    ... dass wenn die Fayhu ihre "5 minuten" hat und wie ne Wahnsinnige rumrennt, sie sich dabei in einem schwungvollen Luftsprung in der Küche von der Wand abstößt, so auf die Art wie krasse Bahnenschwimmer am Beckenende ihren Turn machen... und dass davon langsam aber sicher der Putz von der Wand fällt...
    Verrücktes Hundetier <3 :D

    Hey, ich dachte bis jetzt, das macht nur unser Toto. Zum 180° Richtungswechsel irgendwo gegenspringen und sich abstoßen. jetzt sinds schonmal zwei!.
    Kapiert keiner, der hinter ihm her ist, wieso der plötzlich ohne zu kurven in Gegenrichtung laufen kann :D
    Daheim sind die Wohnzimmersessel beliebte Sprungwendehilfen. Das knallt ganz schön.

    Viele Grüße

    ingo