Drücke ich mich so unverständlich aus? Ich glaube, Du hast sowohl mich als auch Deinen Onkel falsch verstanden. Wohl hatte er sicher Hybridsauen, aber ebenso sicher keine "wilden" Mischlinge, sondern Leistungshybride, die gezielt erzeugt wurden und Vorteile gegenüber beiden Elterlinien haben. Zumindest, wenn Dein Zitat sich auf einen Zeitraum nach ca 1970 bezieht.
Un das ist eben etwas kategorisch ganz anderes als eine Hunderasse nach und nach durch Verpaaren geeignet erscheinender Individuen entstehen zu lassen.
In der Hundezucht kann man es wenn man will ganz genauso halten und das ist eben keineswegs eine niederwertige Art, Begleithunde zu erzeugen.
Die Regeln der heutigen organisierten Hundezüchter legen zum einen enge Standards vor und zum anderen verbieten Sie das Einkreuzen anderer Rassen.
Das ist das schlimmste, was sie sich antun konnten, denn so haben sie ein Rezept kreiert, das selbst bei großer Sorgfalt zwangsläufig zu genetischer Verarmung führt. Die Zahl der Generationen bis zur sichtbar eingeschränkten Vitalität ist groß genug, dass bis heute den meisten Leuten die Probleme noch nicht auffallen, aber glaube mir, sie ist überschaubar. Ebenso zwangsläufig erhöhen die Züchter mit dieser Strategie natürlich auch Generation um Generation das Risiko genetisch bedingter Erkrankungen und wenn das so weitergeht ist das eben irgendwann nicht mehr tragbar. Die Hunde werden kränkeln und wenig vermehrungsfreudig sein, die Lebensspanne sinkt.
Das paradoxe dabei ist, dass seriöse "Designerhybridzüchter" gerade auf die genetisch verarmten Produkte der Rassezüchter angewiesen sind, wenn sie einheitliche Hunde mit vorhersagbaren Eigenschaften erzeugen wollen. Je ärmer an genetischer Vielfalt die Eltern sind, umso planbarer das Ergebnis.
Allerdings muss der Hybridzüchter die genetische Situation beider Elternlinien kennen und verstehen.
Wenn die Züchter wieder Fremdeinkreuzungen zulassen (nur eine Frage der Zeit, denn wenn sie ihre Rassen nicht zugrunde richten wollen, müssen sie das tun), werden die Rassehunde wieder vielfältiger in ihrem Erbgut, auch, wenn sie nach wie vor die morphologischen Standards einhalten.
Dann ist das Hybridzüchten wieder mehr ein Lotteriespiel und die Produkte variiieren stark. Eben ganz genauso, wie wenn man einen beliebigen Hund A mit einem beliebigen Hund B verpaart.
Viele Grüße
Ingo