Ja, es sind genetisch gesehen letztlich (fast) noch Wildtiere. Aber: Ich rede von in menschlicher Obhut geborenen und aufgewachsenen Vögeln. Gerade kognitiv hochstehende Arten lernen das meiste, was sie fürs Leben brauchen in den ersten Lebensjahren und nur die Grundgerüste, auf denen das Lernen aufbaut sind angeboren.
Papageien, die mit Menschenkontakt und Artgenossen in menschlicher Obhut aufwachsen passen sich an diese Situation nahezu ebenso gut an wie Hunde.
Sie haben vielerlei Arten, Lebensfreude auszudrücken und wer meint, Papageien leiden grundsätzlich, soll sich mal so eine durch die Wohnung tobende und spielende Bande ansehen.
Ebenso wei Hunde, kann man sie völlig falsch und tierquälerisch halten. Und ebenso wie bei Hunden passiert das auch.
Das heisst aber nicht, vogelgerechte Haltung ginge nicht und würde nicht praktiziert.
Genetisch sind Hauspapageienvögel zwar noch weitgehend Wildtiere, dennoch würden unsere heutigen Hauspapageien elendig zugrunde gehen, liesse man sie einfach im angestammten Habitat frei. Sie wissen so gut wie nichts , was sie zum überleben dort brauchen, hätten sicher fürchterliche Angst und würden viele Dinge unserer Zivilisation vermissen. Ein Hund verwildert im übrigen vielleichter als ein im Haus aufgewachsenenr Papagei und hat freigelassen ein eerhebloch größere Überlebenschance. Hunden ist eben doch mehr von dem, was sie zum Überleben brauchen angeboren, als Papageien. Die müssen verdammt viel lernen und einfach so ins Freiland gesetzt, sind unsere Zivilisationsvögel ziemlich hilflos und nur wenige würden überleben. Aus populationsgenetischer Sicht wäre ihr Überleben zudem eine Katastrophe, da sei, obzwar noch nicht domestiziert, genetisch schon nicht mehr mit der Wildform identisch sind und somit bei Verpaarungen mit diesen viel Schaden anrichten könnten.
Und Apropos: Auch, wenn nicht so weit domestiziert wie der Hund, gibt es doch längst alle möglichen Farbzuchten von vielen Arten von Papageienvögeln, die optisch schon nicht mehr viel mit der Wildform gemeinsam haben und auch schon ihr Verhalten geändert haben. Ihr Domestikationsstatus entspricht in etwa dem von Goldlhamster, Farbratte, Meerschweinchen oder Hauskaninchen....
Viele Grüße
Ingo
Zum Spaß am freien Fliegen: Ich habe früher eine Graupapageiendame frei fliegen lassen. Größere Strecken ist sie nur geflogen, wenn sei sehr hungrig war und mich gesucht hat. Sie war anonsten nichtmal zu bewegen, mich fleigend beim Joggen zu begleiten. 90% des Tages hat sie auf dem dach der NAchbarscheuen verrbacht und alle tauebn verjagt, dei dort landen wollten. Aber auch das nicht im Flug. Sah sie etwas interessantes oder habe ich sie gerufen, kam sie angeflogen. Wurde es ihr zu heiss, flog sie in den nächsten Baum. Aus purer Lust am Fliegen tat sie nichts. Graupapageien sidn Zweckflieger, die eben vom Schlafplatz zun den Futterplätzen und zurück fliegen, weil das halt nötig ist. Liegt beides nah beieinander fliegen sie auch nicht weit herum..
Eine Bekannte meienr Eltern hält seit 30 Jahren einen Gelbhaubenkakadu im Freiflug. man kann auch von diesem Vogel nicht behaupten, dass er regelmäßig und viel fliegt. Auch der tut das nur, wenn es nötig ist.