Beiträge von IngoK

    Zum Thema Star: Bitte mit der Wassergabe aufhören. Stattdessen entweder im nächsten Zooshop mittlere Heimchen kaufen oder auf der nächsten Wiese Heuschrecken fangen. In beiden Fällen die großen Sprungbeine entfernen, leicht anfeucghten udn Kopf voran in den aufgesperrten Schnabel stecken.
    Das als Ersthilfe.
    Wenn Du ihn nicht an Experten loswirst, gerne weitere Infos.
    Gibt es ein Foto? Wie alt ist er? Wennnoch weitgehend unbefiedert, muss er ca 35 Grad warm stehen. Aber Achtung, wenn er mit offenem Schnabel hechelt, ist es zu warm.
    Ist er weitgehend befiedert, reicht Raumtemperatur.
    Und bist Du mit der Artzuordnung auch ganz sicher?
    Je nach Art unterscheidet sich die Fütterung ja teils drastisch.

    Finde aber, den jeweiligen Individuen zuliebe auch keinen echten gangbaren Weg; zumindest nicht in üblicher Züchterhand und übergeben an Otto-Normal-Halter. M.E. reicht hier ein Blick auf die (kaum handelbaren) Wolfshybriden ... und Dingo-Mixe ... (gibt es ja auch schon ...).

    Wenn schon, dann müsste man das ... hhhm ... professioneller angehen ... (hört sich jetzt schlimm an, mit Farmen ... oder ausgewählten Haltern, die den Hunden gerecht werden können) oder vll., weiss nicht, wie weit die Gentechnik schon ist, mit ausgewählten Sequenzen?

    Darum habe ich ja zum einen eingangs die EEPs als Beispiel genannt und auf den rasanten Kostensturz bei den Genomanalysen hingewiesen.
    Beides weist meiner Meinung nach auf "gangbare Wege" hin.

    Und ganz nebenbei: Der "Carolina Dog" ist ein Dingo Hybrid und ein Nutzhund, um den nicht viel Trara gemacht wurde...aber auch aktuell kein Thema mehr

    ..und zuletzt zum guten.
    vergessen wir doch einfach den Dingo und diskutieren das Prinzip: Gezielte Einkreuzung basierend auf hohem Heterozygotiegrad als EINE Möglichkeit, das Problem anzugehen.
    Darum ging es mir doch. Aber ihr müsst ja auf dem Dingo - den ich als Extrem genannt habe, herumhacken.
    Warum nicht die Grundproblematik und mögliche Auswege diskutieren? Dasist doch das Kernthema.
    Oder ist jemand der Meinung ich hätte die genetische Situation der Haushundrassen hier falsch dargelegt?

    Viele Grüße

    Ingo

    Leute, das ist mir zu einfach. Ein Dingo ist kein Wolf und ein Dingo ist auch nicht wie jeder andere. Dingohybriden schon gar nicht.
    Aber wenn Ihr lieber Stereotypien loswerden wollt, als zu diskutieren, bin ich hier raus.
    Es steht ja auch im wesentlichen da, was ich sagen wollte.

    Viele Grüße

    Ingo

    Drück ich mich echt so ungeschickt aus? Ich sagte doch, dass trotz der Selektion auf Verhalten, auch die morphologische Vielfalt der Rassen entstanden ist.
    Gemäß der Prämisse form folows function. das gilt auch in der Biologie....dazu kommt halt noch genetische Kopplung.
    Heute dagegen heisst es eher, was schert uns function, Hauptsdache, es sieht gut aus.
    Und was den Heterozygotiegrad angeht habe ich zum einen andere Informationen (siehe zB unten) und zum anderen geht es ja auch nicht nur um die Statistik, sondern auch um die identität der jeweligen Loci.

    Interessante Literatur zum Thema:

    Quignon, P., Herbin, L., Cadieu, E., Kirkness, E. F., Hédan, B., Mosher, D. S., . . . Hitte, C. (2007). Canine population structure: Assessment and impact of intra-breed stratification on SNP-based association studies. PLoS ONE, 2(12)

    Irion, D. N., Schaffer, A. L., Famula, T. R., Eggleston, M. L., Hughes, S. S., & Pedersen, N. C. (2003). Analysis of genetic variation in 28 dog breed populations with 100 microsatellite markers. Journal of Heredity, 94(1),

    Donner, J., Kaukonen, M., Anderson, H., M�ller, F., Ky�stil�, K., Sankari, S., . . . Lohi, H. (2016). Genetic panel screening of nearly 100 mutations reveals new insights into the breed distribution of risk variants for canine hereditary disorders. PLoS ONE, 11(8)

    Hayward, J. J., Castelhano, M. G., Oliveira, K. C., Corey, E., Balkman, C., Baxter, T. L., . . . Boyko, A. R. (2016). Complex disease and phenotype mapping in the domestic dog. Nature Communications, 7

    Lindblad-Toh, K., Wade, C. M., Mikkelsen, T. S., Karlsson, E. K., Jaffe, D. B., Kamal, M., . . . Lander, E. S. (2005). Genome sequence, comparative analysis and haplotype structure of the domestic dog. Nature, 438(7069)

    Sutter, N. B., Eberle, M. A., Parker, H. G., Pullar, B. J., Kirkness, E. F., Kruglyak, L., & Ostrander, E. A. (2004). Extensive and breed-specific linkage disequilibrium in canis familiaris. Genome Research, 14(12), 2388-2396.

    Vaysse, A., Ratnakumar, A., Derrien, T., Axelsson, E., Pielberg, G. R., Sigurdsson, S., . . . Webster, M. T. (2011). Identification of genomic regions associated with phenotypic variation between dog breeds using selection mapping. PLoS Genetics, 7(10)

    Vilà, C., Maldonado, J. E., & Wayne, R. K. (1999). Phylogenetic relationships, evolution, and genetic diversity of the domestic dog. Journal of Heredity, 90(1), 71-77

    Viele Grüße

    Ingo

    P.S.: Klar, es gibt nur einen Ingo Kober...halt nein...der ex Chef des Europäischen Patentamts bin ich nicht ;)

    Da hast Du mich missverstanden. Der Dingo ist kein Allheilmittel, sondern ein drastisches Beispiel, um die Situation hervorzuheben.
    Ich sehe zwei Philosophien aus der Misere rauszukommen:
    Das erste ist, Allelvielfalt zu regenerieren. Dingo Einkreuzen ist dazu eine Methode...und zwar die drastischste. Es geht natürlich auch anders als mit dem Dingo...habe dazu auch Beispiele genannt, die aber natürlich bei weitem nicht erschöpfend sind. Es ging mir ja erstmal darum, das Prinzip darzulegen. Sowas tut man generell ja gerne von eher extremen Beispielen.
    Ebenso, wie Ihr dann ja auch grad dieses drastischste Beispiel aufgreift und was ich sonst genannt habe gar nicht diskutert.

    Das zweite ist, Heterozygotie als Wert an sich im Auge behalten (Als Wiederholung von Punkt 1 ;) ) und Selektion künftig vor allem auf Verhaltensbasis zu betreiben.
    Wie Jahrtausende getan.....
    Am Ende macht es zumindest in meinen Augen auch mehr Sinn....an Schönheit - oder Hässlichkeit- gewöhnt man sich rasch. Charakterzüge dagegen bestimmen das Verhältnis zum Hund viel intensiver und dauerhafter.
    Warum überhaupt muss ein Hund optisch genau diesem oder jenem Typ entsprechen? Was ist der Wert dabei? Das habe ich nie verstanden und werde es nie verstehen.
    Ein Tier ist keine Handtasche, kein Modeaccessoir

    Viele Grüße

    Ingo

    Das kann ich so nicht stehen lassen.
    Natürlich wurde selektiert. Der Mensch hat sich den Hund zu Nutze gemacht, genau so, wie das Wildpferd.

    Die sogenannten Wildhunde wurden zum Aufstöbern von Nahrung und zur Jagd herangezogen. Nat+rlich überließ man sich die Hundeverpaarung weitgehend selbst; selektiert wurde damals eben auch auf Gebrauchstauglichkeit, die damals eben einen anderen Sinn hatte wie heute.

    ....und nichts anderes habe ich geschrieben....Selektion anhand Verhaltensmerkmalen war damals das Thema.

    Was die Dingos angeht...genetisch sind das Haushunde mit merklich größerer Allelvielfalt als heutige Rassen.
    Der Dingo ist kein ursprüngliches Wildtier!
    Dass die meisten F1 Exemplare davon nicht in unerfahrene Privathand gehören ist natürlich klar.
    Dass sie nicht haltbar sind weniger....
    Zudem ist Dingo nicht Dingo...ich habe hier eher die Hausdingos der wenige noch naturverbundenen Aborigine Gruppen im Kopf.
    Niemand sagt, dass die Umsetzung einfach wäre. ich sagte einfach, dass es genetisch gesehen der schnellste Weg wäre und den Dingo dabei als EINE Möglichkeit genannt.

    Viele Grüße

    ingo

    Klar, die Genvielfalt ist gleich. Sind ja alles Hunde. Aber eben nicht die Allelvielfalt und der Heterozygotiegrad...und darum geht es hier.
    Hier gibt es bei den individuellen Rassen durchaus unterschiedliche Grade an Verarmung und unterschiedliche Bereiche, die betroffen sind. Aber einen extrem erhöhten Homozygotiegrad zeigen alle Rassen, die seit mehreren Jahrzehnten in der "kontrollierten" Zucht sind.
    Und ich wollte ja nichts mehr dazu sagen: Aber Dingos und Strassenhunde aus stabilen selbst reproduzierenden und natürlicher Selektion unterliegenden Populationen halte ich nach wie vor schlicht aus genetischer Sicht für die beste Quelle, um wieder Allelvielfalt in die verarmten Linien zu bringen.
    Ich bin erstaunt, warum das als so verwerflich empfunden wird.
    Natürlich geht es auch anders. Aber dazu ist eben noch ein gutes Stück mehr Wissenschaft nötig:
    Wenn, man die verarmten Linien sinnvoll neu kombinieren möchte, muss man gut Bescheid wissen und verstehen, was was wo und wie ergänzen könnte....und die daraus resultierenden Empfehlungen würden einem heutigen Züchter sicher nicht besser gefallen, als die genannten Einkreuzungen.
    Da, wie ich schon sagte, im Zeitalter von next generation sequencing, schon bald ganze Genome für unter 1000€ sequenziert werden können, ist die Datengrundlage dafür gegeben. Es braucht aber dann eben eine wissenschaftliche Analyse der Daten und Steuerung der Zuxchtprogramme (ähnlich wie zB heute bei den EEPs) , um das sinnvoll zu kombinieren.
    Die Einkreuzung hoch heterozygoter, natürlicher Selektion unterliegender Populationen ist da viel einfacher.
    Jahrtausende lang legten die Menschen bei der Hundezüchtung relativ geringen Wert darauf, Vwerpaarungen zu kontrollieren und ebensowenig oder noch weniger Wert darauf, auf Optik zu selektieren. Großer Wert dagegen wurde darauf gelegt, auf Verhaltenparameter zu selektionieren.
    So entstanden die allermeisten der heutigen Rassen und trotz dieses Vorgehens entwickelten sie nicht nur individuelle Verhaltensparameter, sondern auch ebensolche Morphologien und Optiken. Allerdings im Detail viel stärker variierend als heute. Dafür war der Heterozygotiegrad sehr viel höher als bei heutigen Rassen und genetisch bedingte Krankheiten die Ausnahme.
    heute hat man die Philosophie bei der Hundezucht im Vergleich dazu um 180 Grad gedreht.....und will nicht wahrhaben, dass genau das der Grund für das ist, was dabei raus kommt. Garbage in...garbage out. Ja, viele kneifen auch fest die Augen zu, um zu übersehen, was an genetisch bedingten Problemen vorhanden und zuchtbedingt ist.
    Ich muss auch absolut nicht den VDH verstehen (und ich gebe gerne zu, dass ich das nicht mal ansatzweise tue), um zu sehen, was unten rauskommt.
    So kann es nicht weitergehen....
    Aber bei soviel Dogmatismus (OK, als Hundezüchter muss man ja "dog"matisch sein) wird es genauso weitergehen.
    Wir werden sehen, wo das endet.


    Viele Grüße

    ingo