Beiträge von IngoK

    Ich frage mich da, was Alibi Lippenbekenntnisse und was reale Motivationen sind.
    Zudem, wie seriös die Maßnahmen jeweils populationswissenschaftlich und ökologisch begründet und begleitet sind.
    Fakt ist ja auch nach wie vor: Bisher hat weltweit noch kein einziger Beutegreifer auch nur eine einzige Beutetierart ausgerottet, wenn beide allochthone Bestandteile der selben Biozönose sind.
    Der nachhaltige Bruterfolg von (nicht nur) Bodenbrütern hängt im übrigen in viel höherem Maße von der artgemäßen Beschaffenheit/Qualität des Biotops ab, als von der Beutegreifersituation.
    Nur: Das optimale Habitat für den gebietsfremden Fasan gibt es bei uns quasi nicht... das hat u.a. auch (mikro)klimatische Gründe
    Habitatpflege bringt daher generell zwar viel mehr als Beutegreiferabschuß!......aber für den Fasan - und andere gebietsfremde Arten- ist es schonmal andersrum. Ein Schuft, wer sich nun böses denkt !?

    Es sollte sich auch herumgesprochen haben, dass zB auch intensive Fuchsbejagung die Bestände vergrößert, nicht verringert.

    P.S.: Begriffe wie Raubtiere oder Raubwild sind tendenziös. Korrekt heisst das Beutegreifer oder Prädatoren

    Man kann das auch anders sehen: Obwohl die Auswilderung von Fasanen schon mit den Römern begann, können sich auch heute noch nur lokal Populationen ohne permanente Neuaussetzung halten (und ob das über viele Jahrzehnte überhaupt gilt, sei noch dahingestellt) . Und selbst die werden durch "Hege" und "Raubwildbejagung" "unterstützt".

    Man lasse sich das mal auf der Zunge zergehen: Einheimische, allochthone Beutegreifer werden aktiv bestandsredzuziert, um einem Neozoon ein wackeliges Überleben zu ermöglichen!
    Welch anderer "Nutzen" als der Gedanke, hier jagdbares Federwild zu produzieren kann da dahinterstecken?

    Mir fällt keine sinnvolle Begründung im ökologischen Sinne ein.

    So...jetzt darf ich auch hier ;)

    Wir hatten viele Jahre lang einen größenwahnsinnigen Straßenhund (Terriermix). Klein, aber das absolute Gegenteil von einem Tutnix.
    Nun haben wir seit einem guten halben Jahr einen tiefenentspannten freundlichen Schäfermix.

    Leute, das ist echt so angenehm...ich muss mich immer mehr zwingen, den berühmten Ausspruch "der Tut nix" zu unterdrücken.

    Aber inzwischen haben wir auch immer besser im Griff, dass eben nicht wahllos auf fremde Hunde oder Leute zugelaufen wird, sondern nur nach Freigabe. Auch hat er endlich kapiert, dass man beim Spielen mit deutlich kleineren Hunden vorsichtig zu sein hat und aufzuhören, wenn die anzeigen, dass sie genug haben.
    Dadurch muss nun immer seltener angeleint werden und fast alle Hundebegegnungen sind entspannt.

    OK, ein paar Hunde, die er nicht mag gibt es dennoch....aber er zeigt das rechtzeitig und deutlich genug an, das man ohne Eile die Leine dran machen kann.
    Sein Vorgänger hat den Begriff Jagdtrieb neu definiert...Andy ist rein verbal am jagen von Vogel, Reh und Hase zu hindern.
    Nur Mäuse sind seine große Leidenschaft.....aber dafür rennt er ja nicht weg und so kann man gut auch körperlich eingreifen, wenn die Ohren zu sind.

    So entspannt wie jetzt bin ich ewig nicht spazieren gegangen.

    Zum Fasanenthema bleibt festzuhalten, dass das früher auch hier in D gängige Praxis war und der Fasan auch bei uns nur deshalb überhaupt zu finden ist.

    Es gibt auch Grund zu der Annahme, dass die Art bei uns gar nicht dauerhaft überlebensfähig ist und die Bestände nur persistieren, wenn regelmäßig ausgewildert wird
    Denn auch, wenn gezielte Aussetzungen kürzer als vier Wochen vor einer Jagd inzwischen verboten sind, werden auch in D immer noch Fasane in gar nicht so kleinem Maßstab ausgewildert und da das ein nicht heimsicher Vogel, also ein Neozoon ist, darf man das durchaus auch kritisch sehen.

    Hier ein recht informativer aber nicht objektiver Bericht (Anmerkung: Autochthone Fasanen gibt es in Deutschland nicht. Was hier in Freiheit geboren wird, ist deshalb noch lange nicht autochthon, auch, wenn das gut klingt...und auch hier gehört die "Raubwildbejagung" untrennbar dazu):

    https://www.wildtiermanagement.com/fileadmin/date…eler_Modell.pdf

    So bei 10m kommt von mir ein laaangsam. Hilft das nicht nachhaltig ein Stopp und Sitz und danach muss Andy ein paar Minuten neben mir gehen.
    Das ganze klappt fast (!) immer und wenn das "fast" wieder zu deutlich wird, kommt die Schlepp dran und bei Nichtbeachten des Stopp und langsam Kommando trete ich drauf. Seitdem das Sitz auf Entfernung klappt, funktioniert es aber immer besser, ihn rein verbal anzuhalten..
    Insgesamt bin ich recht zufrieden. Immerhin kam Andy als erwachsener Straßenhund zu uns und ist erst 7 Monate her.
    Unser Hauptproblem sind Mäuse. Bei Rehen oder Hasen starrt er erst einige Sekunden und ist in dieser Phase noch gut abrufbar.
    Eine frisch im Loch verschwundene Maus ist aber gerne mal ein Grund, weit zurückzubleiben und da muss ich ihn regelmäßig einsammeln. Daher sind wir im Wald entspannter offline unterwegs, als im Feld.
    Mein Ziel ist ein Radius von 10-15 Metern mit gelegentlichen Ausnahmen, aber eher nach hinten als nach vorne.
    Vor uneinsehbaren Kreuzungen und Einmündungen muss er stoppen und sitzen.
    Wenn er mit einem Kumpel tobt soll er in Sichtweite bleiben. Aber da haperts noch beim Abrufen in den heißen Spielphasen.
    Im Ort und bei viel Betrieb ist Andy in aller Regel angeleint.

    ..und ich gebe Czarek absolut recht: Die Regeln der Zuchtverbände erlauben keine sinnvolle Zucht im Hinblick auf Anreicherung genetischer Vielfalt und wt Allelen.

    So lange sich da nichts grundlegendes tut, wird das nichts.

    Noch klammert sich das Kind in den Brunnenrand. Aber das, wie es die Verbände tun, zum Anlass zu nehmen, zu glauben, es wird schon nicht fallen, ist blauäugig.


    Schade

    Es gibt eine Menge publizierter Daten zu genetischer Vielfalt der Hunderassen. Hier nur ein kleiner Auszug:

    Bovenkerk, B., & Nijland, H. J. (2017). The pedigree dog breeding debate in ethics and practice: Beyond welfare arguments. Journal of Agricultural and Environmental Ethics, 30(3), 387-412

    Soh, P. X. Y., Hsu, W. T., Khatkar, M. S., & Williamson, P. (2021). Evaluation of genetic diversity and management of disease in border collie dogs. Scientific Reports, 11(1)

    Pham, T. H., Bui, X. P., Tran, H. C., Ngo, Q. D., & Vu, D. D. (2021). The genetic diversity of the vietnamese H'mong dog breed based on mitochondrial HV1 analysis. Research Journal of Biotechnology, 16(10), 131-143

    Chen, F. L., Zimmermann, M., Hekman, J. P., Lord, K. A., Logan, B., Russenberger, J., . . . Karlsson, E. K. (2021). Advancing genetic selection and behavioral genomics of working dogs through collaborative science. Frontiers in Veterinary Science, 8

    Axelsson, E., Ljungvall, I., Bhoumik, P., Conn, L. B., Muren, E., Ohlsson, Å., . . . Lindblad-Toh, K. (2021). The genetic consequences of dog breed formation - accumulation of deleterious genetic variation and fixation of mutations associated with myxomatous mitral valve disease in cavalier king charles spaniels. PLoS Genetics, 17(9)

    Radko, A., & Podbielska, A. (2021). Microsatellite dna analysis of genetic diversity and parentage testing in the popular dog breeds in poland. Genes, 12(4)

    Ostrander, E. A., Wayne, R. K., Freedman, A. H., & Davis, B. W. (2017). Demographic history, selection and functional diversity of the canine genome. Nature Reviews Genetics, 18(12), 705-720

    Wilson, B. J., & Wade, C. M. (2012). Empowering international canine inherited disorder management. Mammalian Genome, 23(1-2), 195-202

    Wade, C. M. (2011). Inbreeding and genetic diversity in dogs: Results from DNA analysis. Veterinary Journal, 189(2), 183-188.

    Leroy, G. (2011). Genetic diversity, inbreeding and breeding practices in dogs: Results from pedigree analyses. Veterinary Journal, 189(2), 177-182


    Viele Grüße

    Ingo

    Irgendwas völlig fremdes Einzukreuzen ohne Sinn und Verstand - ja, das brauchts auch nicht. Es ginge ja nun nicht darum Border Collie und Labrador zu kreuzen um den Genpool zu "erweitern". Das wäre Quatsch.

    Jedenfalls ich verstehe unter diskussionswürdiger Einkreuzung innerhalb der Rassehundezucht, dass man sich innerhalb der Hundetypen bewegt und lediglich den sehr starren Rahmen mal bisschen lockert um Blutauffrischung oder auch "Veredelungen" zuzulassen.

    Sehe ich anders. Das Kind ist schon viel zu tief in den Brunnen gefallen. Wirklich allele Vielfalt und vor allem Abreicherung von Defektallelen wird bei so einem Vorgehem nur ansatzweise gefördert...wenn überhaupt.
    Bei dem heutigen genetisch extrem verarmten und mit Defektallelen angereichertem populationsgenetischen Schrott der mesiten agesagten Hunderassen, ist drastischeres nötig.
    Angesagt ist weitgehende Abkehr von Primärfokus auf Optik und Verhaltensspezialitäten. Fokus auf Allelvielfalt und Anreicherung von Wildtypallelen auf Genomweiter Ebene ist wichtig und viel zu lange verpennt worden.
    Alles weitere kann dann durch - auch unter populationsgenetischen Gesichtspunkten- durchdachte Selektionszucht wieder in die Wunschschablone gepresst werden.

    Na ja.....die schwarzen Harzer Füchse sind ihm schon recht ähnlich...hier sind zwei:

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    Je nach Perspektive hat Andys Kopf aber auch etwas spitzhaftes.

    Meiner Meinung nach exakt so etwas wie er sollte herauskommen, wenn man einen Schwedischen Lappenhund mit einem altdeutschen Schäferhund verpaart.
    Aber wo sollte der Lappenhund in Rumänien hergekommen sein?

    Weitere Kandidaten für Ahnen sind Spitze, Aussies, und irgendwo früher was HSHiges.